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Kommentar Russland und UkrainePutin und die Kettenhunde

Klaus-Helge Donath
Kommentar von Klaus-Helge Donath

Es liegt an Putin, ob es im Konflikt mit der Ukraine zum Krieg kommt. Er muss die Demagogen zügeln. Denn eine Eskalation wäre katastrophal – vor allem für die Russen.

Russische Truppen feiern die Nation. Bild: dpa

D ie Demagogen im russischen Fernsehen haben die ukrainische Front schon vor langer Zeit eröffnet. Allabendlich machen sie sich auf den Vormarsch. Der Feind rückt demnach aus Westen heran. Seine Fratze ist faschistisch, seine Vorhut westukrainisch. Sein wahres Gesicht indes europäisch transatlantisch.

Es klingt nach Groschenroman ist aber dem staatlichen TV einer europäischen Kulturnation unter der Ägide eines Präsidenten entnommen, der sich anschickt, den Rest der Welt vor Werteverfall zu retten. Mit anderen Worten: der Antichrist steht vor den Toren Moskaus.

Dumaabgeordnete eilen auf die Krim, versprechen dortigen Russen Moskauer Pässe und rufen sie zum Aufstand auf. Daheim verkünden unterdessen Parlamentarier die Heimholung Zentralasiens ins Imperium. Es sind verirrte und irrende Kriegstreiber, die Schutz von höchster Stelle genießen.

Zu hoffen ist, dass sich die Verantwortlichen im Kreml ein Quäntchen Rationalität bewahrt haben und in der Lage sind, die Kettenhunde in Schach zu halten.

Einen militärischen Konflikt kann keiner wollen – schon gar nicht der Kreml. Nicht auszumalen, was ein neuer Krimkrieg an Blutzoll fordern würde. Schon das letzte Mal, im 19. Jahrhundert, hat sich das rückständige Zarenreich verzettelt.

Manchen russischen Heißspornen mag es danach verlangen, einen kurzen und erfolgreichen Feldzug zu führen wie 2008 gegen Georgien. Russland zwang den Gegner in die Knie, sah dabei aber alles andere als überzeugend aus.

Die Ukraine ist jedoch nicht das winzige Georgien mit seiner Operettenarmee. Kiew hält 200.000 Mann unter Waffen, zu denen im Ernstfall noch einige Hunderttausend dazu stoßen würden.

Hoch motivierte Partisanen

Hoch motiviert durch die endgültige Nationalstaatsbildung und die Chance der Rache für das ihrem Volk über die gemeinsamen Jahre zugefügte Leid. Allein der forcierte Hungertod in den 1930er Jahren unter Stalin kostete Millionen „Kleinrussen“ das Leben. Das kollektive Gedächtnis hat das nicht vergessen.

Der Kaukasuskonflikt wäre im Vergleich ein Aufstand im Kindergarten. Ein ukrainischer Partisanenkrieg dagegen ein Fleischwolf, der ungleich mehr Opfer fordern würde als der islamistische Terror.

Sollten Moskaus Soldaten dann noch begreifen, dass sie wieder einmal für die Interessen einer skrupellosen Clique in eine sinnlose Schlacht gegen Verwandte geschickt wurden, dann wäre der Kreml tatsächlich in Not. Zumal auch die Wirtschaftsentwicklung keine Geschenke mehr erlaubt.

Wladimir Putin sollte die Finger davon lassen und im Interesse des Selbsterhalts die ideologische Mobilmachung zurückfahren. Notfalls auch die Kettenhunde einschläfern.

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Klaus-Helge Donath
Auslandskorrespondent Russland
Jahrgang 1956, Osteuroparedakteur taz, Korrespondent Moskau und GUS 1990, Studium FU Berlin und Essex/GB Politik, Philosophie, Politische Psychologie.
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108 Kommentare

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  • K
    Kamerad

    Ui Ui Ui, wenn man das hört muss man seine Kornkammer heim ins Reich Gelüste wohl auch begraben, wer hätte gedacht das der Ukrainer an sich, so um sein Heimatländle fighten will. Bin ganz baff, so Motor vom Leopard auch erst mal aus. Aber ach, moment mal, die hassen ja nur den Sowjet an sich, von mir als deutschen lassen sie sich sicherlich doch freundlicher erobern, haben ja so viele gemeinsame, geschichtlich sich begründete Interessen (z.B. Bolschiwistenhass).

  • T
    toddy

    "Schlaue" Analyse vom politischen Demagogen die "Dummen" von Stratfor kommen allerdings zu ganz anderen Schlüssen" Wie der US-Analysedienst Stratfor dieser Tage schrieb, hätte die ukrainische Armee in einem militärischen Konflikt mit der russischen nicht den Hauch einer Chance. Militärisch sei es für die Schwarzmeerflotte nicht schwierig, die Krim abzuriegeln." Auch sollte man nicht vergessen das vor kurzem der Armee von Seiten der jetzigen Machthaber nur gedroht wurde und auch einige Armeeangehörige kein Interesse an einem Bandera-Eurofaschisten Großgalizien haben dürften bei deren Bekämpfung viele ihrer Vorfahren ihr Leben gaben...

  • M
    Michael

    Sind bewaffnete Nazi Truppen die seit Tagen durch Kiew schlendern grundlos Menschen zusammen prügeln und ausrauben friedliche Demokratische Menschen??? oder wieso schreiben sie nicht darüber, dass Ukrainische Polizisten die ihre Pflicht erfüllt haben vor dem Rechten Sektor wie die sich nennen auf die Knie gezwungen(((!!!! einfach nur beschämend das auch Deutschland an dem ganzem dreck massgeblich mitgewirkt hat(!

  • V
    volki

    Der Putsch in der Ukraine wurde in amerikanischen think tanks und Nato geplant.....Kettenhunde sind die allukrainische Swoboda!

     

    Die TAZ Redaktion steht anscheinend auch auf neoliberale Imperialisten anders kann ich mir das realitätsferne einordnen aussenpolitischer Ereignisse nicht erklären....

    http://de.wikipedia.org/wiki/Allukrainische_Vereinigung_„Swoboda“

    http://www.usukraine.org

     

    Ich will jetzt nicht ein Dutzend think Tanks und Akteure benennen.....

     

    Aber die youtube Videos von Pressekonferenzen und Statements.......von Victoria Nuland......sprechen ihre eindeutige Sprache!

     

    und MC Cain fühlt sich anscheinend bei Faschisten genauso wohl...wie bei syrischen Folterrebellen.....

  • N
    NjamNjam

    Das öffentliche Leben in der Ukraine ist seit dem bewaffneten Umsturz durch Bendera-Faschisten total zum Erliegen gekommen. Das ganze Land wurde von heute auf morgen ins Elend gestürzt. Die entscheidende Rolle des Westens (vor allem der USA) bei diesem Putsch liegt auf der Hand.

    Wer wissen will, was wirklich vorgeht, sollte sich in den alternativen Medien informieren.

  • Die Passage meinte ich gar nicht, so haarspalterisch muß es denn auch wieder nicht sein. Erdem Gündüz hat im Interview in der TAZ vom 7.9.2013 folgendes gesagt: "Man muss Atatürk im Licht der damaligen Zeit betrachten. Die Türkei war 1926, als die Republik gegründet wurde, in Besatzungszonen aufgeteilt. Damals gab es 26 ethnische Gruppen, die verschiedene Sprachen gesprochen haben. Damit sich alle verständigen konnten, gab es nur einen Weg: eine gemeinsame Sprache." Wer sich auch nur ein bisschen mit der Geschichte der Türkei auskennt, für den sträuben sich hier die Haare. Angespielt wird hier auf eine politische Phase der Unterdrückung, Verfolgung und Zwangsassimilation von Minderheiten von Armeniern und Griechen über Kurden hin zu Tscherkessen und anderen nordkaukasischen Gruppen. Und ich bin auch wirklich froh, daß jemand wie Erdem Gündüz nicht "zentrale Führungspersönlichkeit" ist. Bemerkenswert finde ich vielmehr die deutsche Einmischung in die Gezi-Proteste, und noch dazu über die Unterstützung ausgerechnet derartiger Figuren (dazu zählt auch der wahldeutsche Pianist Davide Martello, der zuvor schon mit der Bundeswehr kooperiert hatte). Hier sehe ich die faktischen Parallelen zu dem, was momentan in der Ukraine passiert, und die Unterschiede in Bezug auf politische Meinungsbildung in D. Im Falle der Ukraine wird die Rolle des Westens in Alternativmedien kritisch beleuchtet (so lange, wie sich das auf der anderen Seite auch von einer Pro-Putin-Rußland-Haltung abgrenzt, finde ich das richtig und notwendig), bei Gezi wurde nicht mal die Frage danach gestellt. Ich würde diese Aufstandbewegungen auch gar nicht pauschal als "bürgerliche Revolte" abtun, die Frage ist aber bei derart heterogenen Bewegungen doch, wer hier von wem profitiert, wer wen benutzt und vielleicht auch unbemerkt instrumentalisiert.

  • HS
    Hari Seldon

    @fotodrescher:

     

    Bitte, Sie schreiben: "Die Ukraine will dagegen westliche Werte in den Vordergrund stellen."

     

    Nun, bitte, meinen Sie, dass 1488, Verprügelung von Abgeordneten, Besetzung und Entzündung von Gebäuden, usw. "europäische Werte" wären? Habe das starke Gefühl, dass wir beide nicht inm gleichen Europe leben. Und augenscheinlich haben Sie auch vergessen, was am 8. Mai 1945 passierte (tja, die "Operettengeneräle", wie Zhukow und anderen).

  • OU
    Ohne uns !

    1914/ 2014 !

    Schlafwandeln die Dt.Politiker

    u.Journalisten eigentlich ??

    Die NATO marschiert seid 24 Jahren

    nach Osten. Und dann wundert man

    sich das Russland das nicht witzig findet ? Will die TAZ wieder Krieg ? UNVERANTWORTLICH ,solche Hetzartikel .

  • KK
    kein kriegstreiber

    "Wladimir Putin sollte die Finger davon lassen und im Interesse des Selbsterhalts die ideologische Mobilmachung zurückfahren. Notfalls auch die Kettenhunde einschläfern."

     

    Ihre Bitte "Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette"

     

    seid ihr noch ganz bei trost? Interesse des Selbsterhalts? einschläfern? seien sie froh, dass menschen mit etwas verstand ihre seite nicht besuchen, sonst hätten sie den maidan vor ihrem pressegebäude

     

    hetze und propaganda im sinne der eusa, wohl zu lange keinen krieg erlebt oder wie?

  • Ich bin kein Russlandfreund, eher versuche ich beide Seiten zu verstehen. Da frage ich mich: Was hat der US-Senator McCain in der Ukraine zu suchen? Was der EU-Abgeordnete Elmar Brok?

     

    Warum mischt sich der Westen überhaupt in die Geschehnisse in der Ukraine ein?

     

    Warum liest man nichts darüber, dass die ersten Youtube-Videos aus der Ukraine zeigten, wie die angeblich so friedlichen Demonstranten mit Eisenstangen, Stahlketten, Molotow-Cocktails und Reizgas gegen weitgehend passive, nur sich selbst schützende Polizisten vorgingen?

     

    Wie fragte doch so schön ein Journalist: „Weiß Gott, wo die auf die Schnelle so viel Reifen herkriegen.“

     

    Vielleicht wäre diese Frage auch für FAZ, TAZ, SZ und ZEIT interessant. Das setzt aber voraus, dass die sich für die Antwort interessieren.

    • @Iannis:

      Diese Lücke in der deutschen Berichterstattung ist das Metier von German Foreing Policy. Sehr zu empfehlende Webseite mit guten Analysen - jenseits des Kalten-Kriegs-Schemas und auch jenseits dem "Schützen" von deutschen Interessen, das man in anderen Medien bei derart heiklen Themen oft sieht.

  • EG
    Ein Gast

    Einen Kommentar zur Äußerung von Göring-Eckhart: Von nationalistischen Kräften spricht sie, die es da gäbe. Wen meint sie denn? Die Vaterlandspartei ist nationalistisch (hat mal jemand den Namen der Partei gesehen?), die Swoboda-Partei ist nationalistisch, die Udar ist nationalistisch, der rechte Sektor ist nationalistisch. Bloß eben in unterschiedlichem Maße und auf unterschiedliche Weise. Mal mehr ukrainisch-ethnisierend, mal weniger zum Beispiel. Wer Swoboda nur mit „nationalistisch“ attributiert und dies bei anderen Parteien nicht tut, der verharmlost und der versteht den Begriff des Nationalismus nicht. Die Swoboda-Partei ist wie der Rechte Sektor neo-nazistisch – und wer den Begriff nicht mag, suche sich aus den folgenden etwas raus: geschichts-revisionistisch, ethnisierend-ultra-nationalistisch, rechtsradikal, faschistisch, homophob, antisemitisch, antipolnisch, antifeministisch… Und diese Leute stellen nun mehrere Minister und sind allgemein hoffähig geworden.

     

    Und warum die Entwicklungen in der Ukraine in der politischen Linken nicht auf viel Liebe stoßen? Weil es sich hier schlichtweg nicht um eine emanzipatorische Revolution oder Bewegung handelt. Die Forderungen der Demonstranten sind fixiert auf die Unzufriedenheit mit bisherigem Personal. Wo ist da irgendein Hauch von Emanzipation? Und die dadurch gestärkten maßgeblichen Parteien entstammen alle dem Spektrum von profillosem Zentrismus bis Rechtsextremismus und Neo-Nazismus, und dabei nationalistisch vereint. Soll jetzt nicht heißen, dass jeder einzelne Demonstrant maßgeblich aus einem Nationalismus heraus agiert, es sind sicher oft eher pragmatischere Gründe, aber besagte Parteien sind nationalistisch und auch unter den Demonstranten dürfte er verbreitet sein.

  • EG
    Ein Gast

    @Irma Kreiten Bevor wir hier alle „linken Ecken“ und die Partei Die Linke gleichsetzen, erst einmal: Es gibt von linken Seiten in der Ukraine, die eine äußerst kritische Haltung zu den Protesten einnehmen, ganz klare Statements gegen die Regierung und dafür, dass gerechtfertigte Anliegen auf die Straße gebracht wurden:

    http://avtonomia.net/2014/01/18/open-letter-european-left/

    http://avtonomia.net/2014/02/20/maidan-contradictions-interview-ukrainian-revolutionary-syndicalist/

    Also bitte nicht ausgehend von einer Kritik an der Partei Die Linke alle „linken Ecken“ diffamieren.

     

    Nun zu den Artikeln bei der Süddeutschen und Heise: Dass Die Linke da pro-russische Propaganda machen würde, ist allein die Interpretation dieser journalistischen Artikel sowie der Grünen – in den Aussagen selbst finden sich keine Bekenntnisse zu Russland oder Janukowytsch. Gut, du vermisst nun die explizite Distanzierung von denen, die findest du, worauf oben hingewiesen wurde, aber bei anderen Äußerungen aus dieser Partei.

    • @Ein Gast:

      "Also bitte nicht ausgehend von einer Kritik an der Partei Die Linke alle „linken Ecken“ diffamieren." - Das habe ich doch auch gar nicht getan. Mir geht es vielmehr um die Borniertheit und Ignoranz deutscher Linker, die oftmals gar nicht merken, wie imperial und rassistisch die Positionen sind, die sie einnehmen. Linke Gruppierungen in der Ukraine waren doch gar nicht gemeint. Ich lese immer und immer wieder Bekenntnisse zu Rußland und zur ukrainischen KP, ob nun ganz offen im kleineren Kreis oder in Form von Anspielungen und klar einseitigen öffentlichen Äußerungen. Ich bin zudem auch in der Lage, anhand von Texten meine eigenen Analysen und Interpretationen zu erstellen, ich muß mir nicht alles von SZ oder Heise vorkauen lassen, ich hatte die Artikel der Einfachheit halber und der enthaltenen faktischen Infos wegen verlinkt.

  • Nachtrag:

    "Die Ukraine ist jedoch nicht das winzige Georgien mit seiner Operettenarmee. Kiew hält 200.000 Mann unter Waffen, zu denen im Ernstfall noch einige Hunderttausend dazu stoßen würden."

     

    Vergiss es. Eine grossteils nicht einsatzfähige Papierarmee. Sie hat weder Janukowitsch retten können noch wird sie die neuen Machthaber in Kiew vor einer Abspaltung des mit Janukowitsch sympathisierenden Südens und Ostens der Ukraine bewahren.

     

    Die russissche Armee ist in der Lage, den Südosten entlang der Sprach- und Sympathiegrenzen innerhalb eines Vormittags abzuriegeln. Sie hätte dabei die grosse Mehrheit der Bevölkerung dieser Gebiete auf ihrer Seite. EU, NATO und USA würden empört protestieren - und das wärs dann gewesen.

     

    Kiew muss nur noch einen entsprechenden Anlass liefern. Die Abschaffung von russisch als zweiter Amtssprache reicht noch nicht ganz als Rechtfertigung.

  • "Die Demagogen im russischen Fernsehen haben die ukrainische Front schon vor langer Zeit eröffnet."

     

    Das gilt auch auch für die taz.

     

    "Dumaabgeordnete eilen auf die Krim, versprechen dortigen Russen Moskauer Pässe und rufen sie zum Aufstand auf. "

     

    Hey, sowas haben Westerwelle, McCain und andere auch vor kurzem gemacht, schon vergessen?

     

    Als der 'Rechte Sektor' ukrainische Regierungsgebäude besetzt hat, war das für euch o.k., wenn es (soweit das stimmt) ethinische Russen auf der Krim tun, droht der Untergang des Abendlands? Kriegt euch wieder ein, ihr bekommt nur mit gleicher Münze zurück, was ihr selbst bietet.

     

    Vermutlich läuft die Geschichte auf eine Teilung der Ukraine raus. Das war ja überhaupt nicht vorauszusehen: http://www.washingtonpost.com/blogs/worldviews/wp/2013/12/09/this-one-map-helps-explain-ukraines-protests/

     

    Das bedeutet keinen Weltuntergang. Die EU hat eben nicht so absahnen können, wie sie wollte, und die NATO kann ihren 'antiiranischen' Raketenschutzschirm nicht so dicht an Russland ranfahren, wie sie wollte. Ja und?

     

    Vergessen wir nicht: es ist die NATO, die die Angriffskriege der letzten 20 oder mehr Jahre geführt hat. Spart euch also einfach eure Propaganda.

  • Das ist Russlandhass pur. Warum aber so ungebildet? Der Autor scheint ja nicht mal zu wissen, das Georgien am Olympia Freitag von Peking einen Krieg vom Zaun gebrochen hat und Russland die Eindringlinge wieder zurückgedrängt hat. Wikkipedia lesen und etwas weniger Wodka. Sonst reicht es in diesem Leben wirklich nur noch für die TAZ. Gruß auch an Tataren Irma, ja ja Tataren an die Macht. Welche? Die die in Sotschi für Ordnung gesorgt haben? Doch für Tataren Irma sind nur Putin Gegner wahre Tataren. Und NOK wird schon sehr bald miterleben wohin der freie Weg der Ukraine Europa führen wird. Wenn er den ersten Einberufungsbefehl im Briefkasten hat, ist die Saat des Autors aufgegangen. Es gab schon mal Soldaten die jeden Dreck geglaubt haben. Als sie vor Berliner Trümmern geheult haben war es zu spät.

    • @yyyy xxxx:

      Wenn schon Geschichte, denn auch richtig und nicht nur über Wikipedia und das letzte Jahrzehnt. Zu den historischen Beziehungen zwischen Kosaken, Tataren und Nordkaukasiern gibt es mittlerweile einiges an guter Literatur, auch zu der Zeit, bevor das imperiale Rußland begann, die Bevölkerung der Steppenregionen und des Nordkaukasus in klar voneinander abgrenzbare Gruppen aufzuspalten und gegeneinander auszuspielen. Ich frage mich wirklich langgsam, was Sie bewegt, man sollte meinen, Sie sähen sich als einen Art Botschafter von Putin-Rußland. Ihre Beiträge sprühen von Haß, Feindseligkeit und ertrinken geradezu in hämischen Unterstellungen und Verzerrungen.

  • R
    RainerS

    Dieser Artikel ist nichts anderes als unverschämte Hetze gegen Russland. Der Drang nach Osten halt... Den Kriegstreibern aus den USA und der EU ist es gelungen, einen bewaffneten Putsch in der Ukraine zu organisieren, die demokratisch gewählte Regierung aus dem Amt zu jagen und die neue Interimregierung mit ihren Leuten zu besetzen. Westliche Politiker waren immer wieder auf dem Maidan zu sehen. Diese massive Einmischung des Westens in die Angelegenheiten eines souveränen Landes ist inakzeptabel. Der Drang nach Osten geht weiter, während der Westen gleichzeitig antirussische Stimmungen verbreitet und Russland (speziell Putin) an allem, was in dieser Welt schief läuft, die Schuld zuschiebt. Das ist reine Propaganda und Kriegshetze.

    • F
      Fotodrescher
      @RainerS:

      Hetze gegen Russland? Sie geben ja ähnlichen Unsinn von sich als vor über 30 Jahren mein dämlicher DDR-Staatsbürgerkundelehrer. Russland ist ein undemokratischer Staat, in dem sogar deutschlandfeindliche KGB-Spione Präsident werden können. Russland sieht sich selbst als Nachfolger der Sowjetunion, huldigt deren Politikern - Lenin - mit Denkmälern. Die Ukraine will dagegen westliche Werte in den Vordergrund stellen. Vergessen Sie bitte nicht, schon im so genannten Großen Vaterländischen Krieg sahen viele Ukrainer ihr Vaterland nicht unter Hammer und Sichel und standen auf deutscher Seite. Es wird Zeit, dass sich der russische Bär in seine eigene Heimat zurückzieht. Das gilt auch für die Krim, Russland braucht keine Flotte in fremden Häfen. Dieb Ukraine gehört zum Westen, und Russland wird als Teil des Ostens der ewige Verlierer sein. Vermutlich haben Putin und seine Operettengeneräle schon vergessen, wie der Kalte Krieg ausgegangen ist.

    • @RainerS:

      Beim Gezi-Park und bei Tahrir-Platz haben die Linken begeistert "ja" geschrien, das war aber auch nur das gleiche in grün. Warum also der Unterschied, der hier gemacht wird? Ägypten ist toll, Syrien pfui, Türkei toll, Kaukasus geht gar nicht, und Ukraine ist flopp... Wo sind hier eine sachliche,ausgewogene Haltung und allgemeingültige, moralische Maßstäbe?

      • C
        cosmopol
        @Irma Kreiten:

        Ach, und wo waren die 30% Faschos in Istanbul? In Ägypten hat auch kein/e Linke*r mehr gejubelt, nachdem die Muslimbrüder sich durchgesetzt hatten, und das ist zwar auch ein Scheißclub, aber Nazis sind das auch noch keine... bzgl Tahrir wurden regressive Erscheinungen (zB massive sexualisierte Gewalt auf dem Platz, nationalistische Ausrichtung) schon viel früher kritisch beleuchtet, das ist bzgl Ukraine anscheinend nicht so drin. Wo sind denn da die "universellen" Maßstäbe? Bzw. wieso überhaupt "das Gleiche in Grün"... das ist ziemlicher Nonsense. Ok, Oberbegriff "bürgerliche Revolte" gegen mal mehr, mal weniger despotische Regierungen. Aber wer sonst keine Unterschiede sieht, sollte sich mal die Brille putzen.

         

        Gleichzeitig ist dieses "der Westen hat ja, also darf Putin auch"-Gelaber wirklich unerträglich. Niemand darf, und niemandem ist mit den Einen oder den Anderen großartig geholfen.

        • @cosmopol:

          Und noch ein letztes, die Frage, wo die allgemeingültigen Maßstäbe bleiben, hatte ich gestellt.

        • @cosmopol:

          "Gleichzeitig ist dieses "der Westen hat ja, also darf Putin auch"-Gelaber wirklich unerträglich. Niemand darf, und niemandem ist mit den Einen oder den Anderen großartig geholfen." - so was stammt bestimmt nicht von mir.

          • C
            cosmopol
            @Irma Kreiten:

            Nö, aber von "Rainers" auf die/den du oben geantwortet hast...

        • @cosmopol:

          Ich glaube, da sollte sich mal jemand anderes seine Brille putzen, in Istanbul gab es durchaus rechte Kemalisten in nicht zu geringer Zahl, der Sender Halk TV, der als "alternativ" überall so gelobt wurde, ist auch ganz schön rechts,...und wie Erdem Gündüz, der Held vom Taksim-Platz, die kemalistische Nationalitätenverfolgung schönredet, kann man sogar in deutschen Interviews anläßlich seiner Auszeichnung mit dem Medienpreis Potsdam nachlesen.

          • C
            cosmopol
            @Irma Kreiten:

            Ja, nee... CHP (Halk Tv), MHP, Atatürk, Hitler ... alles irgendwo dasselbe.

             

            Erdem Gündüz ist auch keine zentrale Führungspersönlichkeit der Proteste, sondern einfach nur eine Symbolfigur. Und der äußert in eben diesem Interview zwar Bullshit, aber auch ein klitzeklein wenig differenzierter. "Ich habe mich nicht vor eine Atatürk-Denkmal gestellt."

             

            Aber eben vor eine Nationalfahne -> "bürgerliche Revolte"

  • AD
    Aus der Geschichte lernen

    Der Kaiser und die Militaristen 1914: Lasst uns das rückständige Zarenreich besiegen, damit die Menschen die Früchte unserer 'Zivilisation' dort genießen können. Die SPD 1914: OK.

     

    Die Grünen 2014?: Lasst uns das rückständige Putinreich...

     

    Aber WIR haben aus zwei Weltkriegen, Vietnam-, Afghanistan-, Irak- und Libyenkrieg gelernt!

    • @Aus der Geschichte lernen:

      Wir haben nicht gelernt, und Rußland, daß sich ehemals nach westlichem Vorbild mit Vernichtung und Ausplünderung ein Kolonialreich geschaffen hat, ebenfalls nicht. Rußland hat genau die gleiche Ideologie des "Besiegens, um den Menschen die Früchte der Zivilisation zu bringen", an seine Nachbarn im Süden und Osten weitergegeben. Wenn schon Geschichte, denn auch richtig.

      • AD
        Aus der Geschichte lernen
        @Irma Kreiten:

        Vielleicht haben Sie nicht gelernt. Ich und viele Menschen haben das schon.

        Und das Putin die gleiche Ideologie in diesem Fall wie der 'Westen' hat, ist mir auch klar.

        • @Aus der Geschichte lernen:

          Dann hätten Sie das auch deutlich machen können, indem Sie nicht nur vom Westen gegen Rußland gesprochen hätten, sondern auch davon, wie Rußland anderwso als heilsbringender "Westen" aufgetreten ist.

          • AD
            Aus der Geschichte lernen
            @Irma Kreiten:

            Und warum sollte ich das?! Es ging um die deutsche Politik in meinem Kommentar und darauf haben wir hier Einfluss.

             

            Auf die russische Politik soll die Bevölkerung in Russland Einfluss nehmen.

             

            Also noch einmal: Warum sollte ich in einem Kommentar, in dem ich die kriegerische Politik Deutschlands kritisiere, über Russland's (kritikwürdige) Politik schreiben???

  • FE
    Für eine menschenwürdige Zukunft

    Georgien hat übrigens Abchasien und Südossetion und die dort stationierten russischen Streitkräfte mit Beginn des 'Olympischen Friedens' angegriffen.

  • FE
    Für eine menschenwürdige Zukunft

    Hahaha, was für ein schlechter Kommentar!!! Die USA, die einzige Supermacht, ohne militärisch und ökonomisch ebenbürtigen Gegner. Die NATO ohne Verteidigungsfunktion seit '89.

    Trotzdem wurde und wird die NATO bis zu den russischen Grenzen erweitert: Georgien und die Ukraine stehen im Zentrum neokonservativem Machtstrebens.

     

    So dumm und verhinderungsnotwendig ein Krieg ist, so dumm und verhinderungsnotwendig ist beinahe auch die weitere NATO-Osterweiterung (egal ob offiziell oder inoffiziell): Russland ist bei einer US-gelenkten Ukraine mit dort stationierten US-Truppen im Kriegsfall nicht verteidigbar, was einen großen Krieg sehr viel wahrscheinlicher macht!

     

    Also internationale Verhandlungen zur Abrüstung!

  • S
    Stefan

    Wie so oft bei Herr Donath, ein aus der Zeit gefallener Kommentar: Partisanen, Invasionen... die morbide Faszination des Militärischen geht mit ihm durch.

    • P
      Piet
      @Stefan:

      @ Stefan:

       

      "Blutzoll" nicht zu vergessen!

      Das ist die Sprache der Landserheftchen.

  • C
    countdown

    "Der Feind rückt demnach aus Westen heran. Seine Fratze ist faschistisch, seine Vorhut westukrainisch. Sein wahres Gesicht indes europäisch transatlantisch."

     

    Gar nicht so abwegig, diese Analyse. Sorum wird's noch präziser:

     

    Der Feind rückt demnach aus Westen heran. Seine Vorhut westukrainisch. Seine wahre Fratze indes euro-transatlanto-faschistisch.

    • @countdown:

      Wenn man nur mit einem Auge schaut, erhält man ein halbes Bild und noch dazu in scharz-weiß.

      • C
        cosmopol
        @Irma Kreiten:

        Gilt halt nur leider für alle Blickrichtungen.

      • E
        Experimentator
        @Irma Kreiten:

        Äh-- ich hab mir grad mal ein Auge zugehalten, ick seh noch immer farbiges Bilder.

        • @Experimentator:

          Glückwunsch, dann sind Sie nicht einer von den Linken, die sich immer noch nicht von Stalin emanzipiert haben :)

          • E
            Emanzipation
            @Irma Kreiten:

            Sie haben sich jedenfalls nicht von Stalin emazipiert, sind ja immer noch voll auf ihn fixiert.

            • @Emanzipation:

              Inwiefern?

  • S
    Sören

    Wladimir Putin ist ein schlechter Verlierer. Er hat in der Ukraine auf´s falsche Pferd gesetzt. Ein Umstand, der natürlich nicht zu seinem in der Öffentlichkeit gepflegtem Image passt, und vermutlich auch nicht zu seinem Selbstverständnis.

     

    Die Ukrainer müssen selber über ihre Zukunft entscheiden können. Aber sie benötigen auch die Hilfe der internationalen Gemeinschaft. Leider verlässt Russland diese Gemeinschaft immer mehr, und setzt stattdessen auf einen gestrigen, nationalistisch-egoistischen Kurs.

     

    Natürlich haben auch die USA und die EU eigene Interessen. Aber in Fragen von Demokratie und Menschenrechten gibt es fundamentale Unterschiede zu Putin´s Russland. Er steht auf der falschen Seite der Geschichte.

     

    Offensichtlich übt er aber eine gewisse Anziehung auf den rechten und linken Rand im politischen Spektrum aus. Diese Ränder eint der Hass auf die westliche Gesellschaft in erstaunlicher Weise. Dazu kommt die Sehnsucht nach einem starken Mann, der keine Rücksichten nimmt. Dieses Phänomen ist leider nichts neues in der deutschen Geschichte.

  • Z
    Zarennarren

    @Cytologie

     

    ihr Kommentar erschließt sich mir nicht.

     

    Hauptsächlich geht es im Artikel um die Krim. Georgien kurz erwähnt und Sie schreiben wahnsinnig viele Zeile hierüber und keine einzige die das Wesentliche betrifft. Nämlich will Putin die Krim an sich reißen? Oder bekommt er die Kurve... darum geht es.

     

    Und wenn es dann Menschen gibt die behaupten die Russen auf der Krim und deren Rechte, ja alsoooo das ist ungefähr wie China in Tibet verfährt. Chinesen ins Bienenvölkchen setzen und abwarten.

     

    Ebenso geschehen mit den Russen auf der Krim. Die haben da vorher nicht gelebt...ein Schelm, wer böses dabei denkt.

     

    Putin ist ein Machtgeiler Krake. Der Milliarden auf Kosten seines Volkes für sein verdammt winziges Ego ausgibt, der alles kauft die sich kaufen lassen. Die Krim, die Ukrainer, die Tataren, die werden sich nicht kaufen lassen. Eher sterben sie.

     

    Er weiß das, die russischen Soldaten wissen das, der Rest der Welt weiß das.

     

    Der Kommentar ist doch so schlecht nicht. Von KHD

  • Ich sehe das so ..........

     

    Die Ukraine war und ist die Kornkammer mit viele anderen Agrar Produkte für Russland .

    Moskau betreibt seit eh und jeh seinen riesigen Stützpunkt in der Krim für seine Mittelmeer - Schwarzmeerflotte , für Moskau Strategisch sehr sehr wichtig wie sein Flotten Stützpunkt in Syrien .

     

    Beides hat Moskau immer Kontrolliert besonders die Ukraine und das werden sie sich nicht nehmen lassen und alles verhindern was ihrer Kontrolle entgleitet mit allen Mitteln .

    Ihre letzte Option wäre ein Militärischer Einmarsch in der Ukraine . Und die Ukraine ist kein Militärischer Gegner für Moskau somit eine leichte Beute zumal viele Menschen dort pro Russisch sind

     

    Außerdem Patrouillieren / Kreuzen die USA (Ihr größter Konkurrent )auch mit großen Flottenverbänden durch das Mittelmeer mit ihren Machtpolitischen Interessen .

     

    mfg BB

  • T
    Tolokno

    Der überragende Klaus-Helge Donath liefert wie gewohnt brillante Analysen. Bleibt mittlerweile wohl zu ergänzen, daß die Realität Donaths Befürchtung bereits eingeholt hat: Putin mobilisiert tatsächlich Truppen und Kampfjets. Putin bereitet sich tatsächlich auf Krieg vor und schaufelt damit u.a. sein eigenes Grab.

  • RS
    R. Schramm

    Die (profitorientierten) Wirtschafts- und Monopolverbände - der deutsch-europäischen Wirtschaftsunion (EU) - sollten, zusammen mit ihrer (nordamerikanischen) NATO, die Atomwaffensysteme nicht übersehen.

     

    Ein militärischer Schlagabtausch, - ein möglicher Nuklearkrieg -, wäre zugleich ein Ende aller Rohstoffträume und ein Ende aller herrschenden Bourgeoisien und deren weltweiten "Sozialpartner".

  • Einseitig wäre untertrieben.

     

    Sehr wichtig auch der tiefschürfende Bezug auf den Krimkrieg 1853-56.

     

    Das hilft, diesen aktuellen Konflikt zu verstehen.

     

    Der Beitrag wurde sicher vor Ort nach zahlreichen Interviews mit Beteiligten und Augenzeugen verfasst.

     

    Das merkt man.

     

    Danke, Herr Donath

    Danke, taz

  • J
    Jeff

    Bald ist August, ich hoffe, es können sich alle noch ein kleines bisschen gedulden. Mir ist ja inzwischen auch klar, dass wir das alle mal wieder zu brauchen scheinen - einen kleinen Aderlass. Sonst könnte uns noch langweilig werden.

     

    Eine Presse, die was zu menschlichen Fortschritt beitragen wollte, würde jeden Artikel nutzen, um (zumindest auch) darauf hinzuweisen, dass alle diese Identitäten, die regelmässig zu solchen Konflikten führen oder missbraucht werden, nur in den Köpfen stecken. Sie sind künstlich geschaffen. Warum ist es wichtig, wie ein Fetzen Land heisst und all dieser Kram. Ein Alien, das uns zukuckt und zuhört, wird sich doch an Kopf fassen bei soviel Scheinproblemen, die an der tatsächlichen Misere von Menschen nichts (nur als Nebeneffekt, denn es geht ja nie in erster Linie darum, sonst müssten wir uns für viele Orte dieser Welt so interessieren wie für die paar auserwählten über die ständig berichtet wird) ändern. Gar nichts.

     

    Es sollte darum gehen, dass Gesellschaften entstehen, die niemand mehr bevorzugen und die Konflikte vermeiden wollen (und nicht lavieren, sobald sie einen irgendwie gearteten Vorteil für die eigene "Seite" erkennen können).

     

    Stattdessen nimmt die Presse meist diese 'Realität' mit all ihren Kopfauswüchsen ernst und schreibt sie fest. Ändern wird sich so nie etwas. Nur an der Oberfläche eine kurze Weile, bevor der nächste Knall kommt, weil alle einen Knall haben und sich daruf noch etwas einbilden.

     

    Aber wer sich weiterhin in irgendwelche Schubladen stecken möchte, um dann freudig gegen den Rest des Schranks zu kämpfen (selbstverkrüppelnde, schizophrene Vollhonks!), soll das doch tun und meinetwegen glücklich werden im Tod (im eigenen Heldentod oder im Tod der Gegner, egal, sucht euch was aus, Hauptsache Leben kaputt verschwendet aus purer menschlicher Absurdität, das kommt immer wieder super).

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Jeff:

      Leider hast du hundertprozentig Recht.

  • D
    dauermecker

    Putin scheint angesichts des Machtwechsels so wahnsinnig beleidigt und gedemütigt zu sein, dass er sogar an Krieg und Intervention, Teilung der Ukraine oder Totalbesetzung denkt. Grauenhaft!!!

    Na? Ob Herr Ex-Bundeskanzler Schröder den "lupenreinen" Demokraten Putin jetzt auch noch so toll findet?

    • @dauermecker:

      naja die neue ukrainische Regierung hat nach machterhalt nichts anderes zu tun gehabt als erstmal die russische sprache abzuschaffen, die russen in der Ostukraine können zu einem großen teil kein ukrainisch, sondern nur russisch.

      jemand der verhindern möchte, das sich das land teilt, hätte erstmal anderes beschließen sollen, als die sprache abschaffen. das sich russen da durch provoziert fühlen ist völlig normal

      • D
        dauermecker
        @matze38:

        Das die antirussische Sprachenpolitik idiotisch ist, weiß jeder, aber das rechtfertigt keine von Lakaien des Putin-CLans "herbeigerufene" Invasion: Im übrigen kann die russische Sprache nicht abgeschafft werden! Das ist Quatsch!! Völkerrecht scheint Sie nicht zu interessieren: vor genau 20 Jahren hat Russland mit USA, Großbritannien und Ukraine eine Garantie für die Grenzen des Landes UNTERZEICHNET! Und Putin wird von einigen TAZ-Lesern gehypt. Grotesk!!!

  • M
    Mara

    TAZ, ihr seid nur noch verkommen - zu einem westlichen Staatsorgan. Oder Fox-News. Fox News, inmitten im Kalten Krieg. Ihr seid dumm, wenn ihr glaubt, dass gebildeten Menschen soetwas nicht auffällt. Viele eurer Leser besuchen Universitäten. Oder habt ihr ne neue Zielgruppe? Lächerlich.

    • @Mara:

      Auf mich wirkt es immer surrealer, wenn Menschen, die selbst in Scharz-Weiß-Schema von vor '89 feststecken, bei allem, was am Regime Putin faul ist, sofort westliche Fehldarstellung vermuten und daraufhin laut "Kalter Krieg" schreien.

  • N
    nok

    Für mich stellt sich die Frage, was Putin mit einem Volk will, dass ihn kollektiv hasst bzw. hassen würde? Wünscht er sich ein Groß-Tschetschenien? Wer droht da eigentlich wem, oder wer soll denken, dass da gedroht wird? Mir ist das nicht klar.

    Ich wünsche den Ukrainern alles gute auf ihrem, nun freien, Weg.

  • Die Krim ist ohne Volksentscheid zur Ukraine gekommen - in einer Zeit als die Grenze zwischen Russland und der Ukraine wenig Bedeutung hatte.

    Heute leben dort überwiegend Russen, deren Interessen von Putin zu Recht vertreten werden.

    Wenn die Ukraine es schafft, einen eigenen Weg zwischen Russland und EU zu finden, besteht die Chance, dass sich auch die Russen auf der Krim diesen Staat akzeptieren.

    Drängen die USA und die EU zu sehr auf einen Westkurs, so führt kein Weg an einer Volksabstimmung vorbei, die ggf. zu einer Teilung der jetztigen Ukraine führen wird.

    Bleibt zu hoffen, dass die neuen Machthaber in der Ukraine das Selbstbestimmungsrecht der Völker - ein hoher Wert in der EU - so weit akzpetieren, dass Putin keinen Vorwand finden kann um seine geostrategischen Interessen gewaltsam durchzusetzen.

    Die EU spielt hier mit dem Feuer - eine gewaltlose oder gewaltsame Abspaltung des russisch dominierten Teils einer ehemaligen Sowjetrepublik könnte Schule machen - neben Georgien könnte dies dann auch Estland treffen.

    • @Velofisch:

      Und warum leben dort heute vorwiegend Russen? Was ist mit den Krim-Tataren passiert, wie sieht ihre Situation heute aus, und wer schützt ihre Rechte und vertritt ihre Interessen? Putin als Vertreter der ehemaligen Kolonialmacht?

  • T
    Tuzi

    Sind wir wieder im kalten Krieg?! Die westliche Arroganz, die agressive Außenpolitik der EU und USA und die Doppelmoral derselben ist scheußlich. Man führe sich nur nochmal vor Augen, was der Auslöser der "Unruhen" war. Die Nichtunterzeichnung eins EU Assoziations-Abkommens. Da standen keine menschenrechtlichen Gründe hinter oder im Vordergund als der Boxer auftauchte, sondern wirtschaftliche. Despot, ja möglich. Aber was ist mit vielen anderen Despoten bspw. in Ungarn -EU Mitglied- und der Regierung dort? Was mit der Türkei und den schönen Gesetzen dort. Schicken wir in die Türkei Özemir als Revolutionsführer?! Die ehtnische Lage in der Ukraine ist nicht einfach. Ein Pulverfass. Und das bei den Protesten auch sehr zwielichtige Gruppen mitgemsischt haben, noch mitmischen, ganz andere Interesse verfolgen, sollte mittlerweile klar sein. War zuvor klar, wollte man nicht wahrhaben. Russland kann man nicht verdenken, dass es auf die Lage reagiert. (Wie reagiert(e) die USA auf Veränderungen in ihrem Hinterhof?) Aber sind wir im kalten Krieg, solche undiffernzierten Kommentare und Berichte weiter ertragen zu müssen?! Sind wir schon im Krieg, dass Propaganda nötig wird?!

  • D
    DocBenway

    Wo Sie gerade von den Interessen einer skrupellosen Clique reden: Wann pfeift Merkel ihren Kettenhund zurück? ("Ich kann Putin nur warnen.", Klitschko)

  • S
    Stephan

    Als Antwort zu Cyctologie möchte ich zwei Dinge sagen:

     

    1. Wer anderen Menschen wünscht, dass sie Opfer von Gewalt werden (Zitat „ich hoffe sie sind der erste der eine nur halb überzeugende kugel - vllt erstmal nur ins bein - bekommt.“), der disqualifiziert sich sofort in jeder Diskussion. Im nächste Satz dem Menschen Kriegstreiber vorzuwerfen is einfach nur zynisch.

     

    2. Wenn ich nach dem 900 Seiten starken Bericht zum Georgienkonflikt suche, dann finde ich immer nur, dass die Russen provoziert haben und Georgien den Krieg begonnen hat.

    Es wäre daher schön, wenn noch ein Beleg für die Schuldbehauptung "Amis und Europa" kommen würde.

  • A
    Augen

    Um Gottes Willen, die USA haben Georgien massiv aufgerüstet, die hatten zum Zeitpunkt des Überfalls von Georgien noch Militärberater in dem Land und Russland hat sich äußerst effektiv verteidigt.

    Was sollen solche einseitigen Meinungsmache-Artikel?

    http://german.ruvr.ru/2009/09/30/1823668/

  • K
    Korrektur

    Die NATO-"Kettenhunde" der deutsch-europäischen Wirtschafts- und Monopolverbände und der "Fremde Heere Ost" des BND - in Nachfolge NS-SS-SD-CIA-Gehlens.

  • G
    Gregor

    Was für ein sinnloser Kommentar! Es wird keinen Krieg geben. Wer sowas herbeischreiben will, redet Stuss!

  • S
    super

    Zitat: "Russland zwang den Gegner in die Knie, sah dabei aber alles andere als überzeugend aus."

     

    Die georgische Armee war nach 2 tagen praktisch nicht mehr existent, was daran ist "lles andere als überzeugend"?

     

    Zitat: "Kiew hält 200.000 Mann unter Waffen, zu denen im Ernstfall noch einige Hunderttausend dazu stoßen würden."

     

    Wieviele davon würden dann tatsächlich gegen Russland und nicht eher mit Russland kämpfen?

     

    Und ansonsten gilt:

    Russland ist nicht so stark wie es selbst glaubt, aber vor allem nicht so schwach wie andere denken.

    Dies haben schon manche gewaltsam lernen müssen.

  • J
    Jaideen

    Hm. Mich würde eigentlich mal ein Artikel interessieren, in welchem untersucht wird, aus welchen Löchern all diese Russlandfreunde plötzlich kommen. Die Kommentarspalten aller Zeitungen, von ganz links bis rechts sind ja gefüllt mit Kommentaren wie diesen.

    Also was sind das für Menschen? Linke? Rechte? Jung? Alt? Ossi? Wessi?

    Sorry, ich bin echt total baff woher diese ganze Russlandsympathie kommt. Haben mich alle Medien die ganze Zeit belogen und Putin ist nicht der autokratische Superpatriarch in einem Land aus Korruption, Willkür und Minderheitenfeindlichkeit?

    Dass es im Westen nicht rund läuft, das ist doch mittlerweile eigentlich politische Baseline für jeden. Aber woher kommt diese Bereitschaft sich für einen solchen Staat in die Bresche zu werfen, der sicher auch mal im Recht ist aber grundsätzlich genauso machiavellistisch agiert wie jedes andere Land.

    Sorry, ich verstehe es nicht. Bin ganz ehrlich offen für Erklärungen.

    • H
      hansiburli
      @Jaideen:

      Russland ist das einzige Gegengewicht gegen die faschistische USA. Deshalb die Sympathie mit Russland. Europa ist leider nicht ernstzunehmen, da viel zu schwach.

  • B
    BigRed

    Find's bissl überraschend, dass die Option eines ukrainischen Bürgerkriegs gar nicht erwähnt wird. Angesichts prorussischer Gefühle im Osten und auf der Krim, angesichts der Forderung ukrainischer Nationalisten, russisch zu verbieten, wäre das dann wohl eher Freundesland für russische Truppen - und solange die sich den Vorstoss in den Westen sparen, sparen sie sich auch den "hoch motivierten Partisanenkrieg", oder nicht?

  • Ich persönlich finde den Artikel gut. Natürlich ist auch eine Spur Wahrheit an den Vorwürfen, daß EU und USA ihre eigenen Interessen an der Ukraine haben und mit zum Entstehen dieser Situation beigetragen haben. Das heißt aber nicht, daß es in der Ukraine nicht jede Menge legitimes Protestpotential von Seiten ganz normaler Menschen gäbe,und daß der Aufstand damit "nicht echt" wäre, wie aus verschiedenen linken Ecken verlautbart wird. Zum historischen Protestpotential gehört nicht nur der Holodomor, sondern auch der russische Kolonialismus des 19. Jahrhunderts. Die Ukraine ist nicht einfach nur Europa, sie hat auch historische Wurzeln in den Traditionen der Steppenvölker/Tataren und in einer hybriden Kosakenkultur, denen gegenüber Rußland als imperiale Macht, Bezwinger und selbstherrlicher "Zivilisator" aufgetreten ist. Wenn die russische Regierung, die im eigenen Land Faschismus und Antisemitismus Auftrieb gibt, die ukrainische Protestbewegung vor dem Hintergrund ihrer russischer imperialer Traditionen als antisemitisch und "rechts" abstempelt, könnte das wohl kaum absurder sein.

    • T
      toddy
      @Irma Kreiten:

      Auch die Tataren waren nur Okkupanten "Die 27.000 Quadratmeter große Halbinsel hat eine wechselvolle Geschichte. In den Jahrhunderten vor Christus lebten hier Taurer und Skythen. Später bauten die Griechen ihre Kolonien, auch Goten, Hunnen und Tataren ließen sich zeitweilig nieder. 1783 annektierte Katharina die Große die Krim als russischen Besitz." Wie gehts also den Taurer und Skythen? Interessant das sie immer betroffen "Schreien" wenn Allahu Akbar Jünger betroffen sind. Kämpfen sie doch zur Abwechselung mal für Indios und Nordamerikanische Ureinwohner Oder für die Völker die von ihrem britischen Lohnschreibers Auftraggeber unterjocht wurden/ werden...

      • @toddy:

        Mir ist nicht bekannt, daß es heute eine skythische Gemeinschaft auf der Krim gäbe, deren Existenz durch wen auch immer bedroht wäre, oder daß das historische Verschwinden dieser Kultur einen Einfluß auf aktuelle Konfliktlagen gehabt hätte. Wenn Sie das anderes sehen, klären Sie mich auf!!! Sehr interessiert wäre ich auch an Quellen, die zeigen, daß die Taurer antiken ethnischen Säuberungen zum Opfer gefallen sind - das dürfte auch für Spezialisten eine Sensation sein! Im übrigen schreie ich nicht "betroffen", wenn es um eine durch Sie verunglimpfte Religionsgruppe geht (auch einfach mal nachlesen, wie es sich mit dem Islam bei den Krimtataren und im Westkaukasus verhielt) ich habe nun mal wie andere Leute auch ein Forschungsthema mit geographischem Schwerpunkt. Was Politischeres anbelangt: hier schließe ich mich immer wieder auch gerne an Diskussionen an, die Indios, Aboriginees oder auch die einheimischen Unterjochten zum Thema haben. Es stört Sie und andere aber offenbar immens, wenn mal nicht der weiße Europäer das Opfer muslimischer Horden ist. Es ist frech und dreist, mir vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Feindbilder immer wieder - mittels Pöbeleien und Ausspielen einer Opfergruppe gegen die andere - nahezulegen, das Thema zu wechseln. Mit derart kindischen Taktiken erreichen Sie bei mir nichts.

    • C
      cosmopol
      @Irma Kreiten:

      Weitgehende Zustimmung. Allerdings bzgl. den Vorwürfen von linker Seite der Aufstand wäre nicht echt, frag ich mich wo die herkommen. Ich kenne keine Linken die dem Aufstand an sich die Legitimation absprechen, aber jede Menge die Angst vor einem faschistischen Griff nach der Macht haben (das Innenministerium wäre schon schlimm genug) und befürchten, dass der Protest von denen, sowie diversen Oligarchen und der EU-gestützten UDAR in Bahnen gelenkt wird die dem vorhergegangenen enstprechen oder gar noch schlimmere Zustände herbeiführen (a la Libyen, Ägypten, Syrien...). Ich wünsche den zivilgesellschaftlichen Kräften auf dem Maidan auch alles Gute, aber das reicht leider nicht.

      • @cosmopol:

        Ein Beispiel für diese Art der linken Deutung: Heike Hänsel, siehe http://www.sueddeutsche.de/politik/gruenen-und-linke-streiten-ueber-ukraine-apo-auf-zeichen-1.1894132 und http://www.heise.de/tp/news/Ukraine-Niederlage-der-Regierung-im-Parlament-2120402.html. Auch in Bezug auf die Kleine Anfrage der Linkspartei finde ich bezeichnend, daß es, aus der Art der Fragen zu schließen, den Antragsstellern nur um die Involviertheit des Westens und die Assoziation mit faschistischen Kräften ging, nicht aber um russische Interessen als ebenfalls imperialer Gegenpart hierzu. Ausgewogen wäre es gewesen, kritisch in Bezug auf beide Seiten zu fragen und damit die zivilen, demokratischen Kräfte in der Ukraine selbst und ihre Interessen und Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Ich habe - bei diesem und bei anderen Themen - wirklich das Gefühl, daß sich ein erheblicher Teil der Linken noch im Kalten Krieg befindet und nur zwei Alternativen kennt: mit EU/USA gegen Rußland oder mit Rußland gegen alles, was nicht Rußland oder russischer Bündnispartner ist. Hoffentlich führen die Ereignisse in der Ukraine hier zu einem Umdenken.

        • C
          cosmopol
          @Irma Kreiten:

          Naja, das mit der kleinen Anfrage ist jetzt aber ne derbe Unterstellung. Es kann ja auch durchaus sein, dass die Linken bereits dachten sie wüssten bzgl der Fiesitäten Russlands Bescheid, die anderen Punkte aber noch klären wollten.

           

          Auch bzgl. der Artikel: Wo stellt denn da Hänsel eine unberechtigte Frage? Die Grünen haben gegenüber den Faschist*innen auf dem Maidan beide Augen feste zugekniffen. Steht da irgendwo, dass sie den Aufstand als Ganzes illegitim findet? Nee, das ist die Unterstellung von Göhring-Eckhardt und Co. Dagdelen äußert sich nicht gerade nett, aber damit hat sie meiner Meinung nach vollkommen Recht. Wenn die Grünen ihre Positionen nicht modifizieren sind die als Bündnispartner im Kampf gegen Rechts für mich nicht mehr ernstzunehmen. Viele Antifaschist*innen in der Westukraine fürchten derzeit um ihre Leben (mehrer sind in der letzten Woche bereits ermordet worden). Sorry, aber ich findet du siehst da einiges falsch und nimmst daher Dinge an die so nicht geäußert wurden. Die Alternative wäre, das du bewusst Unterstellungen machst, das glaube ich aber nicht.

           

          Ich habe im Gegenteil übrigens das Gefühl, das ein erheblicher Teil der (ukrainischen) Linken dieses Konflikt recht klar sieht, und benennt das sowhol der russische wie der europäische Einfluss schwer problematisch sind, das die Maidan-Bewegung zu einem guten Teil faschisiert wird und das die Mehrheit in der Ukraine von dem was da am Ende bei rauskommt nichts haben wird. Stattdessen wird eine verlässliche Garantie der Unabhängigkeit der Ukraine gefordert.

          • @cosmopol:

            Und noch zu den Grünen: für meine eigene Kritik interessiert mich doch nicht, ob die Grünen eine ähnlich blinde, einseitige Haltung haben wie die Linken und ihre Politik dann auf komplementäre Weise fehlerhaft ist. Das Abheben auf die Grünen suggeriert wieder mal, wie es für linke Diskurszusammenhänge in Deutschland nicht typischer sein könnte, es gäbe insgesamt nur zwei Optionen - in diesem Falle ein für die Linke oder für die Grünen. Das entspricht einem paranoid-manichäichen Weltbild.

            • C
              cosmopol
              @Irma Kreiten:

              Paranoides Weltbild nehme ich eher bei dir wahr.

              In den von dir verlinkten Artikeln ging es zum Zoff zwischen Grünen und Linken, zudem wenn das thema "deutsche Linkspartei" ist dann ist es recht logisch Bezug auf andere "linke" Parteien zu nehmen. Das es daneben noch zig andere Sachen und auch die Möglichkeit gibt außerparlamentarische Politik zu machen, unbenommen.

          • @cosmopol:

            "Es kann ja auch durchaus sein, dass die Linken bereits dachten sie wüssten bzgl der Fiesitäten Russlands Bescheid, die anderen Punkte aber noch klären wollten." - Als Unterstellung würde ich eine derartige Spekulation ohne faktische Anhaltspunkte bezeichen.

          • @cosmopol:

            Wieso, den Text der kleinen Anfrage kann man doch nachlesen.Und wer nur in einer Richtung fragt und kritisiert, ist eben einseitig, unfair und in diesem konkreten Falle auch schwach in Selbstreflexion.

            • C
              cosmopol
              @Irma Kreiten:

              Och je. Ich spekuliere doch garnicht, ich zeige dir lediglich auf das du da irgendwas hineininterpretierst was nicht notwendig da sein muss. Ich kann dir auch noch andere Alternativen nennen, Ockhams Rasiermesser sagt zB: Russland und sein Einfluss ist einfach nicht das Thema der Anfrage. Sondern westlicher Einfluss und Neofaschismus.

               

              Nett, dass du auf keinen weiteren Punkt eingegangen bist.

               

              Ja, lässt sich nachlesen, und zwar hier:

              http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/006/1800635.pdf

              Habe ich jetzt auch getan. Finde ich der Sache völlig angemessen, bzw nicht mal weit genug gehend. Klar, es fehlen kritische Punkte zB zu Janukowitsch und es werden Sachen erwähnt die dieser richtig gemacht hat. Das steht aber in einem bestimmten Kontext. Ansonsten wäre zwecks einer Distanzierung von eben diesem vielleicht die Rede von Andreij Hunko im Bundestag empfehlenswert.

              Du wirst kein Bekenntnis der Linken zu Russland und Janukowitsch finden, dafür eine Menge Kritik.

               

              Nochmal: eine Anfrage ist nicht dafür da irgendwie Ausgeglichenheit oder dein Gerechtigkeitsempfinden zu repräsentieren sondern spezifische Dinge zu erfragen.

              • @cosmopol:

                Bekenntnisse zu Rußland findet man bei offiziellen und inoffiziellen Vertretern der Linken en masse, vielleicht nicht immer in der Form klarer offizieller Stellungnahmen der Partei als Partei, dafür aber in vielfältigen persönlichen Äußerungen der Abgeordneten. Höre und lese ich jeden Tag. Wenn die Linke sich ausschließlich für die Verfehlungen der einen von beiden im Spiel befindlichen Großmächten fragt und sich ansonsten nicht äußert, dann soll das keine Befangenheit sein? Weil Sie großzügig unterstellen, da könnte ja noch mehr sein, was nur noch nicht geäußert wurde? Wenn man es zudem nicht mal im Ansatz für notwendig hält, auf die dazwischenstehende 3. Kraft, nämlich eine lokale Zivilbewegung, einzugehen bzw. man in informalerem Rahmen immer wieder die auf überheblich-penetrante Weise die Doktrin wiederholt, Rußland sei für die Betroffenen das kleinere Übel? Wo bleiben in der Wahrnehmung der Linken die Bedürfnisse, Forderungen und Wünsche normaler Leute und ethnischer Minderheiten? Wenn die Linke tatsächlich jegliche Augewogenheit und Kritik am eigenen Lager (so man denn schon glaubt, sich einem solchen zurechnen zu müssen) als unnötig ansehen sollte - wie auch Gerechtigkeitsempfinden und Fairness - und mittlerweile Politik gar nicht mehr anders als auf der Ebene imperialer Ränkespiele denken kann, dann gute Nacht.

                • C
                  cosmopol
                  @Irma Kreiten:

                  Meine Fresse, das ist doch nichts als reine Projektion deinerseits. Wenn die Sachen die du bisher so interpretierst hast für die "Äußerungen der Abgeordneten" sprechen, na dann gute Nacht.

                  Klar, gibt es auch Deppen in der Linken

                   

                  Ich verlinke jetzt mal exemplarisch das hier. Und da wird zum Großteil genau das gefordert was du hier ansprichst. Und Überraschung, tut niemand sonst, nicht die Grünen, nicht die SPD, nicht die CDU ... die können nämlich mit den Oligarch*innen wunderbar leben.

                  http://www.tagesspiegel.de/politik/linkspartei-streitet-um-die-ukraine-oligarchen-enteignen-oder-von-der-eu-helfen-lassen/9529456.html

                  Und WTF, was ist bitte das eigene Lager? Die KPU? Von dem Club wird sich doch lang und breit distanziert.

                   

                  Ansonsten schau doch mal auf die Seiten der Rosa-Luxemburg Stiftung.

                  • @cosmopol:

                    ich finde gut das die linke diskuttiert, da ist wenigstens noch feuer im blut, e sist demokratisch legitim auch mal ne andere sicht der dinge zu haben als die stromlinienförmigen gleichschaltungsparteien.

                    die ukraine hat viele superreiche, die man mit heranziehen könnte, bevor andere Staaten die kasse öffnen. da hat Wagenknecht recht.

                  • @cosmopol:

                    Toll, mal wieder das Die-Grünen-Sind-Noch-Viel-Schlimmer-Argument, auch altbekannt. Das interessiert mich aber nicht, ich lasse mir von Parteienpolitik nicht meine Denk- und Handlungsoptionen vorgeben.

                    • C
                      cosmopol
                      @Irma Kreiten:

                      Habe ich gesagt, dass du dir deine Optionen davon vorgeben lassen sollst? Nein. Du kritisierst die Linkspartei für etwas, das sie nicht tut.

                      Ich habe dir daraufhin geschrieben, dass sie die einzige Partei sind die nur ansatzweise das tut, was du eigentlich einforderst. Ob du dir was daraus machst oder nicht, ist mir eigentlich ziemlich egal.

                       

                      Weißte, ich finde auch vieles an der Linken scheiße. Aber im Moment sehe ich sie als die einzigen, die nur halbwegs was kapiert haben.

                      • @cosmopol:

                        Und ich sehe das eben anders, genau diese vorgegaukelte Alternativlosigkeit, die immer wieder von Linken-Anhängern vorgegaukelt wird, finde ich ziemlich totalitär. Ich möchte mir auch einfach nicht immer wieder von anderen Leuten vorsagen lassen, die Linke würde meine Interessen vertreten, auch wenn ich das nicht richtig einsehen könne - was meine Interessen sind und von wem ich diese vertreten sehe, entscheide immer noch ich selbst. Und ja, ich kritisiere die Linkspartei für etwas, das sie nicht tut, d.h. für ihre Unterlassungen. Das ist legitim, und wenn Du damit Probleme hast, weil es Deine politische Identität angreift, must Du mir deswegen nicht mit Unterstellungen und Retourkutschen kommen.

              • E
                egal
                @cosmopol:

                z.B. wäre zu fragen, was es mit dem nun interimsgewählten Turchynov so auf sich hat:

                2006 stand Turchynov vor Gericht weil er bei der politischen Polizeiarbeit Materialien zum Wirtschaftsimperium von Mogilevič verschwinden lassen hat. Und weiter: Der massiv rechtsradikale Hintergrund des neu ernannten Gesundheitministers...usw.

                Hört mir bloß auf bzw. Ihr fangt ja gar nicht erst an.

                • C
                  cosmopol
                  @egal:

                  Ja, du hast vollkommen recht. Die Linke könnte direkt die nächste Anfrage nachschieben. Turchynov ist übrigens auch ein ähnlich homophober Vollpfosten wie Putin.

        • G
          Gastritis
          @Irma Kreiten:

          Wo hätte es in der Geschichte der Menschheit nach solchen Bürgerkriegszuständen denn wohl schon Mal dieses erwünschte "ausgewogenes Umdenken" gegeben.

          Es wird hier wohl eher noch schlimmer kommen. Denn jeder der hier mglw. Gegenmittel hätte, läßt lieber Öl ins Feuer gießen.

    • N
      Neutron
      @Irma Kreiten:

      Es gibt aber nicht "die" ukrainische Protestbewegung. Die Straßen werden von anderen Gruppen beherrscht als das Parlament. In der Bevölkerung große Unterstützung hat z. B. die Gruppe "Pravi Sector" (Rechter Sektor): Eine Bewegung, die bewaffnet auftritt und proklamiert, "alle Juden und Russen" zu vertreiben. Wo ist das bitte schön nicht antisemitisch? Ähnliche Anklänge finden sich auch in Aussagen der "Svoboda" und anderen. Und wenn Sie schon die Geschichte bewegen: Pravi Sektor hat im 2. Weltkrieg eng mit den Nazis zusammenkämpft und hat sich bis heute nicht davon distanziert, eher im Gegenteil. Es wird Zeit, dass auch im Westen die Situation in der Ukraine einmal differenzierter betrachtet wird. Dass die zu 60% russische Bevölkerung auf der Krim Angst vor diesen Extremisten hat, dürfte klar sein.

      • C
        cosmopol
        @Neutron:

        "Pravi Sektor hat im 2. Weltkrieg eng mit den Nazis zusammenkämpft"

         

        Äh... eine Gruppe die sich letztes Jahr gegründet hat war im zweiten WK unterwegs? Ah ja... die sind ideologische Nazis und sie berufen sich auf zB SS Nachtigall oder Stefan Bandera, aber sonst stimmt an dem Satz mal nichts.

      • @Neutron:

        Ich bin durchaus nicht der Meinung, daß es dort keine Antisemiten/Faschisten gäbe und daß diese kein Problem darstellen würden. Ich denke vielmehr in der Tat, daß es sich vor Ort um eine politisch gemischte Bewegung mit teils überraschenden Allianzen handelt und auf geopolitischer Ebene um einen Stellvertreterkonflikt zwischen Rußland, der EU und der USA. Das Problem ist der Drang bei uns, ohne wirkliche Kenntnis der Situation die Protestierenden als dies oder das abstempeln zu wollen und damit wie selbstverständlich der einen oder anderen neoimperialen Macht den Zuschlag zu geben.

        • C
          cosmopol
          @Irma Kreiten:

          Und genau das tut die Linke eben nicht. Und die meisten Kritiker*innen ebenso wenig.

          • @cosmopol:

            Natürlich tun sie das. Ich erlebe es tagtäglich auf facebook, immer wieder, ob es nun um Syrien, die Ukraine, den Kaukasus oder LGBT-Rechte in Rußland geht, was da an totalitärem, teilweise sogar gewaltverherrlichenden und antisemitischem Gedankengut zum Vorschein kommt, ist absurd. Es wird immer und überall ein Unterschied gemacht zwischen dem, was nachher offiziell als Thesenpapier rausgegeben wird, und dem, was intern diskutiert wird. Das Marx 21 Interview ist zudem gar nicht gut aufgenommen worden, war heute heftigst kritisiert worden. Ich empfehle ein Informieren, das näher am Subjekt dran ist. Und anderen nicht unterstellen, keine entsprechenden Informationen zu haben.

        • E
          Entscheidungen
          @Irma Kreiten:

          Überraschend, dass Konservative, Liberale und Faschisten zusammen gegen eine bestehende Regierung kämpfen und eine gemeinsame Regierung bilden. Ist ja alles noch nie in der Geschichte passiert.

           

          Immer wieder überraschend, wenn der 'Westen' mit Faschisten paktiert, wie damals mit denen in Argentinien, Chile, Südafrika, Portugal, Griechenland, Spanien.

           

          Dieser Drang, alles immer überraschend zu finden...

           

          Aber ja, es ist ein Stellvertreterkonflikt zwischen USA, EU und Russland. Und nicht alle Protestierenden sind Neofaschisten, es geht von ganz rechts bis ganz links. Nur wird den ganz Rechten derzeit viel Raum gegeben Anhänger der (rechten) Partei der Regionen, Anhänger der Kommunistischen Partei und linke Gruppen, die gegen Janukowitsch gewesen sind, zu verfolgen.

           

          Die Bevölkerung der Ukraine sollte sich gerade jetzt erneut ein paar Gedanken über ihre Zukunft machen und die passenden Konsequenzen ziehen.

        • EG
          Ein Gast
          @Irma Kreiten:

          @Irma Kreiten

          Ich stelle mal die Gegenfrage zu deiner Verwunderung darüber, dass etwas als „nicht echt“ angesehen würde: Was soll eine linke Person an den Geschehnissen denn toll finden?

          • @Ein Gast:

            Ich bin ganz und gar nicht verwundert, derart hypokritische Haltungen habe ich bei der deutschen Linken in den letzten 2,3 Jahren zu Genüge erlebt. Was mich eher verwundert: wenn mir politische Forderungen nicht in den Kram passen, ist es dann normal, sie als "nicht echt", vorgeschoben, gesteuert etc. hinzustellen?

            • EG
              Ein Gast
              @Irma Kreiten:

              Für mich ist der Nationalismus gerade so schlimm, weil er echt ist. Natürlich gibt es so einen auch auf der anderen Seite, dort scheint er aber nicht so wirkmächtig und tendenziell weniger ausgeprägt. Eine ultra-nationale Linie gegen die Ukrainer könnte sich kaum halten, gegen Russen und Juden klappt es schon.

               

              Den Nationalismus als reines Instrument eines westlichen Imperialismus abzutun, liegt mir fern, auch wenn er durchaus mit verschiedenen anderen Interessen einhergeht.

            • EG
              Ein Gast
              @Irma Kreiten:

              Also ich tu das nicht und es ist auch in meiner Wahrnehmung nicht so präsent, weshalb ich das „nicht echt“ auch nur als dein Zitat aufgegriffen habe. Ich halte den Nationalismus in der Ukraine durchaus für ziemlich echt, viel zu echt. Aber ich glaube, im Grunde haben wir zueinandergefunden.

  • ED
    Erdogan der Erste

    Dass Svoboda und "Rechter Sektor" faschistisch sind kann der Autor kaum bestreiten, dass diese ihre Hochburgen in der Westukraine haben auch nicht, dass diese eine führende Rolle beim gewaltsamen Regierungssturz in Kiew hatten und immer noch einnehmen ebenso wenig...

    Was möchte uns Demagoge Donath also über die vermeintlichen Demagogen im russischen Staatsfernsehen mitteilen?

    • @Erdogan der Erste:

      Man kann auch nicht guten Wissens und Gewissens bestreiten, daß die russische Regierung und pro-russische Kräfte ebenfalls einen deutlich ausgeprägten Hang zu Faschismus haben.

  • S
    schwabe

    Nein, keine Sympathien für Putin. Aber nachdem Deutschland seine Kettenhunde von der Leine gelassen (und dabei en passant offen faschistische Kräfte gefördert) hat, hat der Ratschlag, Russland müsse nun seine Kettenhunde zügeln (im eigenen Interesse natürlich) in einer deutschen Tageszeitung durchaus ein Geschmäckle...

    • P
      Problem...
      @schwabe:

      Kein Problem für eine deutsche Zeitung: betrifft ja nur die Menschen dort.

       

      Schließlich haben in der Vergangenheit die Regierungen und Unternehmen der Bundesrepublik viel Erfahrung bei ähnlichen Situationen in Südeuropa, Südafrika und Südamerikat gesammelt...