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Kommentar RB-BilanzDie Rasenball-Art

Kommentar von Fabian Held

Mit sachlichem Erfolgshunger sicherten Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff RB Leipzig den 2. Tabellenplatz. Kritikwürdig bleiben die Transfers.

Besonnen wie eh und je: Ralf Rangnick (l.) mit RB-Greenkeeper Mathias Eichner Foto: dpa

S portlich ist es absolut beeindruckend, was die Leipziger im vergangenen Jahr erreicht haben. Mit einem sachlich und analytischen Stil, allen voran geprägt durch Sportdirektor Ralf Rangnick und Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, wurde eine Basis für langfristigen Erfolg geschaffen. Eine Grenze für den rasanten Aufstieg ist derzeit nicht zu erkennen.

Die Fans und Zuschauer in Leipzig honorieren das, viele interessiert die Debatte um Fußball-Kultur und DFB-Statuten nicht. Sie wollen guten Fußball sehen. Brot und Spiele. Entertainment. Die Proteste gegnerischer Fans haben merklich nachgelassen, restlos überzeugen wird sie RB Leipzig aber nie können.

Die extrem sachlichen Analysen, die ja gleichzeitig auch Erfolgsfaktor sind, tragen dazu gewiss bei. Wenn Mintzlaff beim Thema Stadionkauf von einem „Joint-Venture“ mit Red Bull und von „internen Analysen“ spricht, die zum Kauf führten, wird klar: Der Vorstandsvorsitzende ist ein Mann der Zahlen, nicht der Emotionen. Das gilt auch für Rangnick. Die Jugendspieler müssen sich an „Benchmarks“ orientieren. Nach dem Aufstieg im Sommer wollte Rangnick, der damals auch Trainer war, nicht in der Kurve feiern, rannte vor der obligatorischen Bierdusche davon.

Ragnick und Mintzlaff böse Absicht unterstellen zu wollen ist falsch. So ist eben ihre Art, den Fußball zu sehen: als ein Wirtschaftsunternehmen, das sportlichen Erfolg produziert. An dieser Stelle sei auch nochmal betont: Das ist nichts Verbotenes. Beide tun das, was alle Profi-Sportler tun: Sie streben nach dem größtmöglichen Erfolg. Rangnick und Mintzlaff tun es eben auf ihre Weise.

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Vollkommen unverständlich ist allerdings, dass Spieler immer wieder, wie auf einem Verschiebebahnhof, zwischen den Red-Bull-Fußballstandorten Leipzig, Salzburg (mit dem Farm-Team FC Liefering) und New York hin und her geschoben werden. Jüngst machten Gerüchte die Runde, dass mit Dayot Upamecano der zwölfte Spieler von Salzburg nach Leipzig wechseln soll – ein Scheintransfer. Sportlich ist der Innenverteidiger sicher ein Gewinn – er geht allerdings auf Kosten der Sympathiewerte, die eigentlich gerade am Steigen waren. Nötig hat das der Verein sowieso nicht, daher sollte er das Verschieben zwischen den Bullen-Klubs einfach bleiben lassen. Solche Transfers hinterlassen einfach ein Gschmäckle.

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1 Kommentar

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  • "...daher sollte er das Verschieben zwischen den Bullen-Klubs einfach bleiben lassen."

     

    Abeer das genau ist doch die "große Frage", die auf der *sportlichen* Seite jede Menge Leute umtreibt. Dahinter steckt doch die Befürchtung / die Angst / die Hoffnung / die Erwartung [Nichtzutreffendes streichen], dass ein (sportlicher) Erfolg unter bestimmten, benenn- und bezifferbaren und komponierbaren Umständen programmatisch zu erreichen ist. Im Fall der Spieleraustäusche unter den Konzernclubs: aufgrund der Datenlage zu der verfügbar breiten Spielerauswahl kann Trainerstab und Direktion punktgenau jede beliebige Position so besetzen, dass es zu Zielen und Erfordernissen des jeweiligen Kaders optimal passt.

     

    Wenn das "stimmt" und über 5 bis 10 Spielzeiten hinweg als Optimierungsziel (statistisch) erreicht wird bei gleichzeitig paretooptimalen Einzelergebnissen pro Spielbetrieb und Kader, dann werden sich auch etliche andere Profiklubs so ein System intensiv anschauen müssen. Soooooo weit hergeholt ist das alles ja sowieso nicht - die diversen Nachwuchsmannschaften plus die altgedienten Verbindungen zu Vereinen der Region sind auch für Traditionsvereine schon immer "Farm"-Quellen gewesen.