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Kommentar Offensive auf GhoutaSchlimmer als Aleppo

Das Assad-Regime bombardiert Ghouta in einem bislang einmaligen Ausmaß. Nur interessiert das kaum noch jemanden außerhalb Syriens.

Helfer in Ghouta: Dieses Foto wurde der Nachrichtenagentur AP von der Hilfsorganisation Weißhelme zur Verfügung gestellt Foto: ap

Der Februar hätte eigentlich ein guter Monat werden können für die vom syrischen Regime belagerten Enklaven im Umland von Damaskus. Ein UNO-Hilfskonvoi gelangte in die Region Ghouta – das erste Mal seit Ende November. Nur selten genehmigt das Regime überhaupt, was völkerrechtlich verpflichtend ist und was die UNO-Sicherheitsratsmitglieder für Syrien 2014 in der Resolution 2139 unterstrichen haben: dass alle Menschen in einem Konflikt das Recht auf humanitäre Hilfe haben.

Die UNO jubelte, dass 7.200 Menschen durch den Konvoi einen Monat lang versorgt würden. Hilfslieferungen, international gern als Silberstreif am Horizont verkauft, sind für die Bewohner belagerter Gebiete Syriens aber oft ein Vorbote des Unheils, eine Art Henkersmahlzeit.

Denn die Strategie des Regimes ist die Vernichtung der eigenen Bevölkerung. Die jüngsten Lieferungen reichen gerade mal für zwei Prozent der 380.000 eingeschlossenen Menschen. Verbandsmaterial und Bluttransfusionsausstattung wurde gar nicht erst geliefert.

Als 2016 der allererste Konvoi überhaupt in die seit Jahren gnadenlos ausgehungerte Stadt Daraya gelassen wurde, bombardierte das Regime gleichzeitig die auf die Hilfe wartenden Zivilisten. Wenig später räumte das syrische Militär den Ort als Teil seiner erzwungenen Umsiedlungen.

Eine noch größere humanitäre Katastrophe als in Ost-Aleppo hat begonnen.

Auch jetzt ist es nicht anders: Noch während die Vereinten Nationen unterwegs waren, begannen die Drohnen­angriffe. Seither wird Ghouta von Bombardements ungekannten Ausmaßes getroffen. Mehr als 150 Tote und über 850 Verwundete zählte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte innerhalb von 48 Stunden.

Es scheint, als habe Russland dem Regime grünes Licht für seine Auslöschungskampagne in Ghouta gegeben. Eine noch größere humanitäre Katastrophe als in Ost-Aleppo hat begonnen. Nur dass diese noch weniger wahrgenommen wird und noch weniger Hoffnung besteht, dass der Westen für seine Sonntagsreden über Menschenwürde und Freiheit auch einsteht. Denn man hat sich ja daran gewöhnt.

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60 Kommentare

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  • Schlimmer als Aleppo? Also darf man davon ausgehen dass es in Mossul und in Rakka schlimmer zuging? Oder ist es im Jemen noch schlimmer?

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Das Assad-Regime bombardiert Ghouta in einem bislang einmaligen Ausmaß. Nur interessiert das kaum noch jemanden außerhalb Syriens."

     

    -Ich will nur mal erfragen, ob ich gerade auf dem neuesten Stand bin.

     

    Also: Die Kurden kämpfen gegen den IS und gegen die Türken die mit deutschen Panzern ausgestattet sind und angeblich auch gegen den IS kämpfen, aber vielleicht auch heimlich den IS unterstützen, um die Kurden zu bekämpfen. Weil keiner der international beteiligten Staaten so richtig den Kurden hilft, weil man den direkten Konflikt mit der Türkei scheut, wenden sich die Kurden nun verzweifelt an den Kriegsverbrecher Assad, dem auch Russland hilft. Die USA allerdings unterstützt auch die kurdische YPG weshalb es einen Konflikt zwischen der Türkei und den USA geben könnte.

    Der IS wurde finanziell durch Spenden aus Saudi-Arabien unterstützt, wo wieder keiner genauer nachfragen möchte, weil die Saudis ja trotz Islamismus Verbündete von Europa und der USA sind. Verbündet sind die Saudis auch mit Israel, aufgrund der gemeinsamen Feindschaft mit dem Iran. Israel trainiert angeblich kurdische Einheiten und befürwortet einen kurdischen Staat, steht allerdings mit Assad auf Kriegsfuß(oder gibt es da schon wieder neue Entwicklungen?), der jetzt mit den Kurden gemeinsame Sache macht. Der Iran will auch mitreden, weshalb es einen neuen Konflikt mit Israel gibt und der Libanon mischt auch mit.

    Gleichzeitig haben die USA und Russland wohl wieder neue Probleme miteinader und auch dort droht ein neuer Konflikt. Russland behauptet das die USA tatsächlich IS-Truppen geschützt hätten, während die USA den Russen vorwirft an den Massakern von Assad beteiligt zu sein.

     

    Ich behaupte gar nicht alles verstanden zu haben, was dort gerade passiert. Erinnert ein bischen an die Verstrickungen des 1. Weltkrieges.

     

    My Enemy`s enemy is now my own enemy

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      "der jetzt mit den Kurden gemeinsame Sache macht."

       

      Ob Assad die Kurden in Afrin wirklich substantiell unterstützen wird, bleibt noch abzuwarten.

  • "..,dass der Westen für seine Sonntagsreden über Menschenwürde und Freiheit auch einsteht." Leider erläutert der Autor nicht, wie er sich dieses "Einstehen" vorstellt. Darf dies als Aufruf zur Entsendung deutscher Bodentruppen verstanden werden?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @DiMa:

      Es ist durchaus möglich, durch weitere Sanktionen stärkeren Druck auf Russland auszuüben. Das ist wahrscheinlich gemeint.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Es wäre auch möglich, mit Russland und China ne Kontinentalsperre gegen den großen regime-changer zu verhängen

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Dann wären wir ja wieder bei unserer Knieschuss-Diskussion.

         

        Aber ich fürchte, das ist nicht gemeint. Die HBS war in der Vergangenheit eher interventionistisch drauf. So in Richtung Waffenlieferungen und "Flugverbotszone".

        • @jhwh:

          Flugverbotszone käme allerdings mittlerweile ein paar Jahre zu spät.

           

          2014 / 15 hätte das den Konflikt zumindest eingedämmt.

           

          Jetzt geht das nicht mehr: In Syrien stehen mittlerweile moderne russische AAAs, bedient von Bürgern der Russischen Föderation.

        • @jhwh:

          Danke für die Einschätzungen. Sanktionen gegen Russland haben in der letzten Zeit keine echte Wirkung entfaltet und eine Flugverbotszone lässt sich auch nur auf militärischem Weg aufrecht erhalten. Also scheint beides nicht wirklich geeignet bzw. gewollt. Da ist es ehrlicher wie bisher einfach nix zu tun.

  • Lassen wir mal einen Journalisten zu Wort kommen, der vor Ort ist. Und der nicht nur Propaganda kann.

     

    //http://www.independent.co.uk/voices/ghouta-siege-syria-death-toll-civilians-armed-attack-rebel-aleppo-latest-a8221086.html

    • @Rolf B.:

      Propaganda? Hier ist ein Kommentar verfasst worden, eine journalistische Kernaufgabe.

       

      Das ist keine Propaganda. Es sei denn, man irrt als (Putin-, AfD-, Front-National, rechter US-Christ) durch diese Welt - naja, sagen wir Parallel-Welt.

    • @Rolf B.:

      Danke für den aktuellen Link.

      Ungeschminkt, so wie es sein sollte.

  • Können die Rebellen nicht einfach aufgeben, die Regierung stellt erstmal wieder Überlebensbedingungen für alle her, Amnesie für alle Rebellen und in ein paar Jahren doch vielleicht Wahlen?

  • Am Ende hat sich doch, was Aleppo angeht, herausgestellt, dass an den Schauermärchen der westlichen Wertegemeinschaft ("Schlimmer als Auschwitz!") letztendlich so gut wie nichts stimmte. Die dringend benötigte humanitäre Hilfe für die Überlebenden in Aleppo kam dann allerdings aus Russland bzw. von der syrischen Regierung und zwar nicht, weil andere Hilfdienste verboten wurden, sondern weil es dem Westen schlichtweg egal war, was mit den Menschen in Aleppo passiert, nachdem sie ihren Zweck der propagandistischen Funktionalisierung erfüllt hatten.

     

    In Ghouta findet derzeit nichts anderes als eine groß angelegte Geiselnahme statt. In letzter Verzweiflung setzen die Islamisten, ob nun "gemäßigt" oder IS-hardcoremäßig, nun aufs Ganze. Es ist genau wie im Film, wenn der Geiselgangster dem gekidnappten Baby die Pistole an den Kopf setzt und sagt "Du bist schuld, wenn ich dieses Kind nun töten muss!".

     

    Wenn der Westen nicht so bigott und verlogen in der Causa Syrien wäre, hätte das Problem mit Assad und den Demokratiedefiziten seiner Regierung längst sauber im demokratischen und völkerrechtlich korrekten Sinne gelöst werden können, aber wem nichts Besseres einfällt, als Kriege mit höchst zweifelhaften Bundesgenossen vom Zaun zu brechen, sollte vielleicht erstmal lern- und einsichtsfähig werden.

    • @Khaled Chaabouté:

      Wer sich etwas intensiver informiert und nicht nur taz oder BILD liest, wird zu der bitteren Erkenntnis kommen, dass der westlichen Wertegemeinschaft Menschenleben scheiß egal is. Es sei denn, sie bringen einen Nutzen als Propagandamaterial.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Khaled Chaabouté:

      "hätte das Problem mit Assad und den Demokratiedefiziten seiner Regierung längst sauber im demokratischen und völkerrechtlich korrekten Sinne gelöst werden können"

       

      Na sicher doch! Assad war ja auch von Anfang an zu Gesprächen mit der demokratischen Opposition bereit. Einen Angriff auf friedlich Demonstrierende hat es wohl nie gegeben?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Tatsächlich werden in Ghouta seit Monaten Gespräche geführt und hätten wie in Aleppo zu einem Abzug der "Rebellen" inkl. Waffen führen können. Auch gab es in dieser Zeit Hilfskorridore - was die Propagandamedien bestreiten.

        Die "Rebellen" wollten aber keine friedliche Lösung

         

        und wenn wir schon von Zerstörung sprechen. Die von Mossul ist bekannt? Wo bleibt der Aufschrei?

         

        Wenn die USA töten spielt es keine Rolle. Und was wurde bisher dort aufgebaut? Aus Aleppo gibt es Bilder. Zeig doch mal welche aus Raqqa und Mossul.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Assad ist schon seit dem Jahre 2000 Präsident Syriens, aber der große Flüchtlingsstrom begann erst, nachdem die westliche Wertegemeinschaft die "gemäßigten" islamistischen Rebellen" mit Waffen ausgerüstet und gegen die Syrische Armee in den Krieg geschickt hat.

         

        Die "friedlichen Demonstranten" waren von den bewährten internationalen Mietrevolutionären OTPOR/CANVAS angeführt und die eigentliche syrische Opposition ist eine völlig andere als diejenige, auf die sich die westliche Wertegemeinschaft immer so gerne beruft.

         

        Wir können nur hoffen, dass die Konflikte in Syrien nicht noch weiter eskalieren, damit endlich wieder die Menschen, die dort wirklich leben zu Wort kommen und nicht zweifelhafte Exilorganisationen in England oder auf die anekdotische Evidenz gezielt herausgepickter Syrer, die für Geld alles erzählen, was sie sollen, gesetzt wird.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        War er. Nur mit genozidalen Dschihadisten, die ganze Glaubensgruppen auslöschen wollen, halt nicht.

  • Wie schön, wenn der Schuldige schon vorher festgelegt ist. Frau Scheller war wohl weder in Aleppo, noch ist sie jetzt in Ghouta. Die Info stammt also aus zumindest dritter Hand. Wie einseitig diese Berichterstattung ist, lässt sich anhand der Quelle "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" erahnen. Was nicht berichtet wird ist, dass diverse "Rebellengruppen" die Wasserversorgung von Damaskus sabotieren. Soll da ein Präsident ruhig zusehen, wie seine Bevölkerung verdurstet?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Martin_25:

      Hier ein Eindruck aus erster Hand: https://www.boell.de/de/2018/02/16/das-leben-unter-assads-belagerung

      • @74450 (Profil gelöscht):

        ... Hm. Ein Weißhelm, der einen "Erlebnisbericht" für die HBS schreibt.

        Ich fürchte, der Erkenntnisgewinn ist begrenzt.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @jhwh:

          Ich weiß, dass Sie das nicht überzeugen kann. Das war als Antwort auf die Bitte um Berichte aus erster Hand gedacht. Die gibt es nunmal.

        • @jhwh:

          Ich befürchte ja eher, dass Sie keinen Erkenntnisgewinn haben wollen. Assads Propaganda scheint Ihnen auszureichen.

          • @Hans aus Jena:

            Geben Sie mir bitte mal einen Tipp, wie man hier in den "Genuss" von Assads Propaganda kommen kann. Tagesschau? taz? Welt? ND? SPIEGEL? Oder hat Assad hier in DE einen ThinkTank, der uns infiltriert?

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Rolf B.:

              Zum Beispiel bei Russia Today, Sputnik-News, Pi-News, Sezession, AFD, aber auch bei den Aluhüten der Nachdenkseiten. Ist das neu für Sie?

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Was sind denn Aluhüte?

                 

                Lesen Sie doch mal den Bericht im independent. S.o.!

                Und wenn Sie dann feststellen, dass sich das anders liest als Propaganda der HBS, die sich noch dazu auf die Whitehelms beruft, dann haben Sie zumindest eine Lektion über Journalismus erhalten, der sich nicht gemein macht mit der Propaganda bestimmter Kriegsteilnehmer. Ich weiß, dass das verstörend sein kann, weil das hierzulande kaum noch vorkommt.

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @Rolf B.:

                  Na denn erklären Sie mir doch mal, was Sie am Bericht des "Weißhelms" auszusetzen haben. Auch in diesem Bericht wird berichtet, dass sich das Gebiet unter einer Willkürherrschaft der Ismalisten befindet:

                   

                  "Etwa zu dieser Zeit wurde die militante salafistische Gruppe Jaish al-Islam zur stärksten Kraft in Duma und errichtete eine Willkürherrschaft. Menschen, die sich dem Diktat dieser Gruppe nicht beugten, wurden verhaftet, entführt und ermordet. Zu den weiteren Gruppen, die im belagerten Gebiet aktiv waren, gehörten Faylaq al-Rahman, ein Ableger der Freien Syrischen Armee, und Hayyat Tahrir al-Sham, deren Angehörige überwiegend dem syrischen Arm von al-Qaida zuzurechnen sind. Daneben gibt es zahlreiche weitere Gruppen und Trüppchen, welche kleinere Gebiete kontrollieren und verteidigen.

                   

                  Das Verhältnis der Zivilist/innen zu den rebellierenden Gruppen ist zwiespältig. Einerseits unterstützen sie diese, da sie gegen das Assad-Regime kämpfen; andererseits bemängeln sie die Zersplitterung, durch welche es unmöglich ist, geschlossen gegen das Regime vorzugehen. Zudem ärgert und beschwert sich die Zivilbevölkerung über die Art und Weise, in der die Rebellengruppen versuchen, den Alltag der Menschen zu bestimmen, sei es, indem sie hart durchgreifen, sei es, indem sie jemanden verhaften."

                   

                  Gleichzeitig spricht auch der Independet das Leiden der Bevölkerung in dem Gebiet an:

                   

                  "No-one should doubt the scale of the slaughter in Ghouta. Or the suffering of the civilians. We cannot howl with indignation when the Israelis assault Gaza (using the same “human shields” motif as the Russians today) while making excuses for the bloodbath in Ghouta because the “terrorists” under siege are Isis-tainted al-Qaeda Islamists."

                   

                  Was meinen Sie also genau mit "Lektion in Journalismus"?

        • @jhwh:

          Das sind in diesem Falle zwei sehr einseitig orientierte Quellen, zumal die Weißhelme nichts anderes zu sein scheinen als "getarnte" Islamisten. Es gab vor einigen Monaten aus Aleppo ein Video, das zeigte, wie ein junger Mann von den Weißhelmen umgelegt wurde und anschließend mediengerecht von den gleichen Typen "versorgt" wurde.

          Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Wer einseitig die Propaganda einer Seite übernimmt, handelt fahrlässig. Die HBS gehört m.E. leider zu den Organisationen, die nicht dafür bekannt sind, die transatlantische Sichtweise wenigstens etwas zu relativieren.

          Wer hier behauptet, wer die Guten sind und wer die Bösen, der hat mit der Wahrheitsfindung offensichtlich nichts am Hut.

    • @Martin_25:

      Wie schön, dass Sankt-Martin so offen sagt, dass es in Syrien zwei Arten von Bevölkerung gibt: die Assads und die anderen. Ein Präsident hätte für alle die Verantwortung, ein Schlächter nicht.

       

      Sie waren in Damaskus? Woher stammen Ihre Infos? Warum haben Sie diese nicht mitgeteilt?

      • @Donnerbalken:

        Man muss nur etwas googeln, "Wasserversorgung Damaskus, dann werden Sie feststellen, was jeder weiß, der sich gut informieren will. Von FAZ bis Heise wird über den Kampf um das Wasser berichtet. Islamistische Terroristen versuchen, Damaskus von der Wasserversorgung abzuschneiden. Und die gleichen Terroristen nehmen die Zivilbevölkerung als Schutzschild. Hier geht es um das Schicksal von Millionen Menschen.

        Wer das in seiner Berichterstattung nicht erwähnt und problematisiert, hat nicht wirklich vor, mit der notwendigen journalistischen Distanz umfassend zu informieren. Propaganda hingegen wird uns genug um die Ohren gehauen.

        • @Rolf B.:

          Googeln entspricht also ihren hier herausposaunten Ansprüchen an fundierte Aussagen?

          Propaganda wird einem tatsächlich um die Ohren gehauen, von Experten wie Ihnen. Denn was sie äußern, ist wenigstens fragwürdig.

          Der Terror geht ganz eindeutig vom Regime aus und mit kräftiger Hilfe aus Moskau.

        • @Rolf B.:

          Wir sind uns einig, daß es sich hier mal wieder um lupenreine "moderate Rebellen" handelt. Aber bei den Berichten zur Wasserversorgung sollten Sie auf Datum und Ort achten ;).

        • @Rolf B.:

          es tut gut, Ihren Beitrag zu lesen. Leider wird viel zu viel Subjektives veröffentlicht, weil vielen immer nur jene Meldungen passen, die das erwünschte Ergebnis bringen. Etwas mehr Objektivität täte *ALLEN* Medien gut !!

      • @Donnerbalken:

        "Rebellen" würden auch den Sturz der Regierung verfolgen und nicht die Auslöschung nicht genehmer Glaubensgemeinschaften.

  • Was soll die "Weltgemeinschaft" den tun? Welchen Vorschlag hat die Heinrich-Böll-Stiftung im Libanon und die TAZ in Berlin?

     

    Wer soll dem Staat Syrien und seinen Verbündeten (vor allem UN-Sicherheitsratsmitglied Russland und die Islamische Republik Iran) den Krieg erklären und angreifen?

     

    Will Bente Schneller die "Apokalypse" der Menschheit erleben?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Georg van de Raetz:

      "Was soll die "Weltgemeinschaft" den tun?"

       

      Was ist denn Bitte eine sog. Weltgemeinschaft? Soll das ein Witz sein?

       

      Es gibt immer Möglichkeiten, Staaten, die Kriegsverbrechen begehen, auch mit nicht-militärischen Mitteln zu sanktionieren.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Das ist das, was die imperialistischen Neocons in den USA 2003 zur Karikatur degradiert haben.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Wie wärs, wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen und uns selbst für diverse militärische Auslandseinsätze sanktionieren? Was hat z.B. die BW in Syrien oder in Afghanistan verloren? Gibt es irgendeinen Grund der d berechtigt, in diesen Konflikten zugunsten einer Seite einzugreifen? Selbst wenn es ein moralisches Recht zum Eingreifen gäbe, wo soll das angesichts der offensichtlichen Erfolglosigkeit der Einsätze hinführen?

         

        Es ist höchste Zeit, dass wir uns selbst sanktionieren.

  • 8G
    81622 (Profil gelöscht)

    Wie UNICEF schreibt, können Worte, angesichts des barbarischen Völkermords in Ost-Ghouta, wenig ausdrücken. Krankenhäuser und medizinisches Personal werden wie in Aleppo gezielt bombardiert. Die Welt schaut zu, wie die Kriegsverbrecher Putin und Assad 400.000 Menschen in Grund und Boden bomben. Irgendwann wird die sog. Weltgemeinschaft gefragt werden, warum sie nichts getan hat.

    • @81622 (Profil gelöscht):

      Nehmen Sie gerade die Greuelpropaganda der Atlantikbrücke auf die Schippe?

    • @81622 (Profil gelöscht):

      Weil es Tradition hat, Ruanda, Darfur, Papua...

  • In Syrien kämpfen die Menschen um ihr Leben, in Südkorea kämpfen die Menschen um Medaillien und auf der Berlinale kämpft Lena mit ihrem weit ausgeschnittenen Kleid!

    Was für eine verrückte, kranke von Gott verlassene Welt!!

    • @Querdenker:

      War Gott schonmal da...?

  • Frau Scheller ist Leiterin des HBS-Büros Beirut. Wäre schön, wenn die taz das in der Autoreninfo erwähnen würde. Nicht daß so ein Beitrag irrtümlich für Journalismus gehalten wird.

    • @jhwh:

      Danke für diese entscheidende Information. Dadurch stellt sich die Lage in Ghouta gleich ganz anders dar.

      /Ironie

    • @jhwh:

      >>>Pressemitteilung von der Szenepolizei

    • @jhwh:

      Und sie war Leiterin des Syrien-Programms des Aspen Institute Berlin. Passt auch zur HBS.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @jhwh:

      Danke, für diese Info!

    • @jhwh:

      Danke für diesen aufschlussreichen Einwand!

      Einerseits ist es ein grosses Grauen dort, andererseits ist die plakative Hervorhebung seltsam, wenn Mossul wieder abtaucht... Da ist eine parteiische Stellungnahme nicht hilfreich.

      • @dodolino:

        Ich teile Ihre Meinung. Es ist nicht schön, zuzusehen, wenn Terroristen Zivilisten als menschliche Schutzschilde mißbrauchen und den Regierungskräften und ihren Unterstützern wie in Aleppo, Mosul, Rakka, Ost Ghouta und ja, auch in Gaza nichts anderes bleibt (oder einfällt ?), als rücksichtslos ihre Luftüberlegenheit auszunutzen.

         

        Verzichtbar ist in jedem Fall eine parteiliche, holzschnittartige Berichterstattung.

        • @jhwh:

          Schon eine Unverschämtheit von den "Terroristen", in besiedelten Gebieten zu kämpfen, statt sich einfach in die Wüste zu begeben. Und dann Zivilisten als menschliche Schutzschilde einzusetzen, weil diese Taktik dank der bekannten großen Rücksichtnahme des Regimes und seiner Verbündeten auf Zivilisten ja so überaus erfolgreich ist.

          • @Earendil:

            Terroristen in Anführungszeichen ? Gut, an den al-Nusra Fanclub hier im Kommentarbereich hatte ich mich ja schon gewöhnt. Aber waren für Sie die Besatzer von Rakka und Mosul (also der IS) auch keine Terroristen ?

    • @jhwh:

      Was wollen sie damit sagen, alles Fake-News, Assad en dufter Typ und Russland sowieso total super, gefolgt von, dass ist alles halb so wild ?

      • @Sascha Smandzik:

        Bitte Schwarz/Weiss Modus abschalten und auf Farbe umschalten? Wieviel Bit Realität darf's denn sein?

        JHWH hat nur den Hintergrund eines Autors beleuchtet, das ist journalistisches Pflichtprogramm!!

      • @Sascha Smandzik:

        JHWH wird erst zufrieden sein, wenn wieder die Friedhofsruhe des Assad-Regime über dem ganzen Land liegt.

        • @Hans aus Jena:

          "wieder die Friedhofsruhe"

           

          Diese Friedhofsruhe von vor 10 oder 15 Jahren hatte schon ein paar Vorzüge...

  • "Nur dass diese noch weniger wahrgenommen wird und noch weniger Hoffnung besteht, dass der Westen für seine Sonntagsreden über Menschenwürde und Freiheit auch einsteht."

     

    Der Westen hilft doch. Die Nato-Türkei besetzt Teile Syriens und bekämpft die Kurden. Die Nato-USA unterstützt die Kurden. d liefert Waffen an die Kurden und macht für Nato-Türkei oder Nato-USA oder für beide militärische Aufklärung. Assad unterstützt die USA/Nato-Kurden gegen die Nato-Türkei. Witzig auch die Auseinandersetzung zwischen USA und Iran, die noch vor kurzem im Irak den IS gemeinsam bekämpft haben. Auch Israel steht mit Kampfbombern aktiv für westliche Werte ein.

     

    Also insgesamt reichlich Einmischung des Westens. Für was soll der Westen in Syrien denn noch einstehen?