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Kommentar Journalisten auf der KrimPutin’sche Terrorbekämpfung

Kommentar von Barbara Oertel

So sieht sie aus, die neue Pressefreiheit: Kritische Journalisten auf der Krim werden unter Druck gesetzt und festgenommen.

Ein Journalist wird in Slawjansk von prorussischen Kämpfern kontrolliert. Bild: reuters

F ür die Bewohner der Krim, die im vergangenen März mit ein wenig Nachhilfe sogenannter grüner Männchen freiwillig aus der Ukraine aus- und der Russischen Föderation beitraten, brechen jetzt paradiesische Zeiten an. Ältere Menschen dürfen sich beispielweise über höhere Renten freuen – von denen sie wegen horrender Preissteigerungen jedoch leider nichts haben.

Nicht ganz so paradiesisch ist die Lage auch für jene Journalisten, die nicht nur stumpf die Propaganda des Kreml nachbeten, sondern sich erdreisten, kritisch über die politischen Verhältnisse zu berichten. So sieht sie also aus, die neue Meinungs- und Pressefreiheit nach Putin’scher Manier.

So wurden Anfang dieser Woche in der Krimhauptstadt Simferopol Sergej Mokruschin und Wladlen Melnikow, zwei Mitarbeiter des Zentrums für investigativen Journalismus, festgenommen. Der Vorwurf lautete auf Rowdytum. Zudem hätten die beiden in ihren Beiträgen Vertreter der russischen Regierung verunglimpft. Mittlerweile sind Melnikow und Mokruschin wieder auf freiem Fuß, nachdem Letzterer zum Abschied von Milizionären zusammengeschlagen worden war.

Noch schlechter erging es Oleg Senzow. Der russischstämmige Regisseur mit ukrainischem Pass, bislang ebenfalls wohnhaft in Simferopol, wurde Ende Mai auf der Krim festgenommen. Derzeit sitzt er im Moskauer Gefängnis Lefortowo ein, das nicht gerade als Sanatorium bekannt ist. Angeblich soll Senzow der faschistischen Organisation Rechter Sektor angehören – von deren Mitgliedern wimmelt es ja bekanntermaßen nur so in der Ukraine – und Terroranschläge unter anderem in Simferopol, Jalta und Sewastopol vorbereitet haben. Im Falle einer Verurteilung drohen 20 Jahre Haft oder sogar „lebenslänglich“.

Journalisten verlassen den Osten

Auch in den beiden ostukrainischen Gebieten Donezk und Lugansk, die noch ihrer Befreiung vom Kiewer Joch harren, sind die prorussischen, selbst ernannten Machthaber im Umgang mit aufmüpfigen Medienmachern nicht zimperlich. Mehrere Journalisten, die bedroht worden waren, haben bereits den Osten in Richtung Hauptstadt verlassen.

In dieser Woche überfielen bewaffnete Uniformierte die Redaktionsräume der beiden Regionalblätter Donbas und Vetschernij Donezk. Sie nahmen drei Redakteure fest, verschleppten sie an einen unbekannten Ort und ließen ihre Opfer nach einigen Stunden wieder frei. Die kurzzeitig Entführten hätten inkorrekt über die Separatisten berichtet. Sie seien gut beraten, ihre Blattlinie unverzüglich zu ändern, lautete die Aufforderung, die die Betroffenen wohl besser ernst nehmen sollten.

Damit die Bewohner von Lugansk und Donezk sich auch wirklich ein objektives Bild von der Situation in den beiden umkämpften Regionen machen können, wurden die vier ukrainischen Fernsehkanäle ICTV, STB, Inter und Irta abgeschaltet. Irta betreibe rein proukrainische Propaganda, teilten die Separatisten mit, die sich mit Waffengewalt Zutritt zu dem Sender verschafft hatten. Der hatte bereits im vergangenen April von Vermummten Besuch bekommen, um den sich dann aber das Sicherheitspersonal erfolgreich kümmerte.

Für Jewgenij Sacharow, Direktor der Charkower Gruppe zum Schutz von Menschenrechten, ist das erst der Anfang. Besonders auf der Krim werde sich die Situation für unabhängige Journalisten weiter verschlechtern, und das sehr bald, glaubt er. Die Befürchtungen sind nicht grundlos. Ein Blick nach Russland genügt. Dort geht, Putin sei Dank, der Staat seit Kurzem auch verstärkt gegen Blogger vor – auf der Grundlage des Antiterrorgesetzes, versteht sich.

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Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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27 Kommentare

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  • 6G
    6020 (Profil gelöscht)

    Schöner Artikel mit ironischen Untertönen!

     

    Man sieht auch an einigen Kommentatoren hier, dass gewisse "linke" Leser eher auf einem Niveau der Einseitigen Parteinahme für internationale Aggressoren unterwegs sind, wie wir das anderenorts etwa von gewissen Konservativen, beispielsweise von Antagonisten der CSU und ähnlichen rechten Agitatoren kennen ..

     

    Ich finde es immerhin dann doch ein wenig beruhigend, dass (immerhin) eine linke Tageszeitung sich nicht auf die Schmidtsche & Schrödersche Schiene der Putinversteher begibt, und statt dessen die Dinge beim Namen nennt!

     

    Die Annektierung der Krim, die massive (!!!) russische militärische und personelle Unterstützung der Separatistin im Osten (offene Grenze) verdienen keinerlei "Verständnis" sondern eine klare Verurteilung und eine Brandmarkung als Kriegerisches Vergehen!

     

    Der gerade von den LINKEN gerne(!) erhobene Faschismusvorwurf gegen die ukr. Übergangsregierung - deren baldige rechtsstaatliche Abwahl i.ü. gerade durch die Aufständischen und Putin erschwert wird - müsste in noch drastischerer Weise gerade GEGEN das Vorgehen der Separatisten und gegen Russland erhoben werden.

     

    Wenn auch die Inhalte und Ziele nicht als eindeutig faschistisch zu bezeichnen sind, so doch ganz eindeutig die verwandten Methoden, wie das brutale Vorgehen gegen Oppositionelle (Meinungen) unter Anwendung von Einschüchterungen, Bedrohungen, Entführungen, Folter und Mord!

     

    Viele „Linke“ hier halten diese Bearbeitung von Andersdenkenden wahrscheinlich für der Sache dienlich und damit für nicht weiter erwähnenswert, erst Recht muss sich wohl jeder ordentliche „Linke“ da mit Kritik zurückhalten, will er/sie nicht mit den Mainstream-Medien kollaborieren und sich einer unverzeihlichen Naivität und Unterstützung des Feindes („der Westen, die USA ...“) schuldig machen …

     

    Abscheulich!

     

    s.a. meine Kommentare unter:

    http://www.taz.de/Kommentar-Linkspartei-und-Ukraine/!138284/

  • Ich lese hier immer von Pressefreiheit. Wenn, wie in der BRD, 90% der Medien der Regierung nach dem Mund reden, scheint das die Freiheit der Presse zu sein den Bürger zu verarschen!

    Hätte Snowden uns nicht aufgeklärt, die deutsche Presse hätte sich für dieses Thema nie interessiert - es wäre als Verschwörungstheorie abgestemmpelt worden! Von selbst hatte da niemand recherchiert, doch nicht gegen unseren Staat oder die USA!

    Und wider besseren Wissens werden durch die BRD-Presse die Menschen in der Ostukraine immer noch als "Separatisten" oder sogar "Terroristen" bezeichnet. Die darf man ruhig bombadieren, dafür gibt der "Westen" der Putschregierung in der Ukraine - die immer noch im Amt ist - volle Unterstützung! Nur ein zum Westen orientierter Mensch ist ein guter Mensch - ähnlich bei Journalisten. Alle anderen sind "Terroristen" oder "Separatisten".

  • Ich fasse mal zusammen und stelle mal die Fragen, die mich als Leser interessieren::

    1. Es hat auf der Krim Preissteigerungen gegeben. Wie sehen heute die Lebensumstände der Menschen auf der Ukraine aus?

    2.Es sind zwei Menschen verhaftet worden, die einer NGO angehören, die sich mit investigativem Journalismus auseinandersetzt.

    Welche Rolle spielen diese dort? Haben sie schon ivestigative Arbeit geleistet?

    3.Diese Menschen wurden wegen "Rowdytum" verhaftet. Ein Verstoß, den es im deutschen Recht nicht gibt und der daher Erklärung bedarf. Man weiß hier nur, dass das auch der Vorwurf gegen Pussy Riot war.

    Was ist das für ein Verstoß? Wäre es angebracht, die russische Förderation darauf anzusprechen, dass hier ein Gesetz vorliegt, dass mit anderen europäischen Rechtsvorstellungen nicht vereinbar ist? Gibt es evtl. innerhalb der EU ähnliche Rechtsvorschriften? Wenn ja, was machen deutsche Politiker dagegen?

    3."Verunglimpfung von Vertretern der russischen Regierung" ist auf der Krim ein Festnahmegrund.

    Wie sah die Verunglimpfung aus? Ist da ein vergleichbarer Strafbestand wie der deutsche § 90 des StGB, der auch Verunglimpfung des Präsidenten unter Strafe stellt?

    3.Die Festgenommenen wurden wieder freigelassen. Einer der Festgenommenen wurde zusammengeschlagen.

    Hat dieser Anzeige erstattet oder ähnliches?

    4.Ein Regisseur, der hier unbekannt ist, wurde wegen angeblicher Terroranschlagsvorbereitung.

    Welche Anschläge soll er vorbereitet haben und wie sehen die Beweise gegen ihn aus? Ist das eine deutliche Verschlechterung zur Situation, als die Krim noch ukrainischen Hoheitsgebiet war? War es damals straffrei, Terroranschläge vorzubereiten, wenn man dem Rechten Sektor angehörte? Ist es ein Zeichen von Einschränkungen der Pressefreiheit in der BRD, dass die NSU keine Genaralamnestie erhalten hat???

    4. In der Ostukraine herrscht seit den Maidanaufständen Chaos. Das ist bekannt, dazu braucht man nix zu fragen.

    • 6G
      6020 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Wenn Sie Fragen zu den allgemeinen Zuständen in der Krim u. Ost-Ukraine haben, dann lesen Sie doch mal bei Amnesty, HRW, der OSZE, der UN, oder gar bei Putins Menschenrechtsrat nach!

      Reporter ohne Grenzen wurden ja schon erwähnt.

       

      Ihre "Fragen" haben ja mehr den Sinn eine völkerrechtswidrige Situation incl. der Unterdrückung der Opposition zu verschleiern, als das es Ihnen wirklich um die Aufklärung konkreter Menschenrechtsverstöße ginge.

       

      Damit passt es ja auch ins Bild, dann mal soeben die Autorin des Artikels abzukanzeln .. würden alle Ihre Fragen ausführlicher beantwortet, wäre dies Seiten füllend und würde vermutlich einen weiteren - letztlich rein rhetorischen - Fragenkatalog Ihrerseits nach sich ziehen!

       

      Zitat:“War es damals straffrei, Terroranschläge vorzubereiten, wenn man dem Rechten Sektor angehörte? Ist es ein Zeichen von Einschränkungen der Pressefreiheit in der BRD, dass die NSU keine Genaralamnestie erhalten hat???

      4. In der Ostukraine herrscht seit den Maidanaufständen Chaos. Das ist bekannt, dazu braucht man nix zu fragen.“ (ach ja!?)

       

      Was hat die NSU i.d. BRD damit zu tun?

      Und der rechte Sektor, wer hat denn da eine Generalamnestie gefordert?

      Woher wissen Sie, das hüben wie drüben "Terroranschläge" geplant wurden?

      Für die Lage im Osten sind demnach also die „Maidanaufstände“ verantwortlich, oder!?

       

      Letzteres ist Putinsche Logik, ebenso sollen mit den Ausschreitungen des „Rechten Sektors“ alle Kriegshandlungen Russlands, incl. der faschistischen Methoden der Separatisten legitimiert werden …

       

      Das ist alles billigste Propaganda und simples S/W Denken .., welches auch ihrem Text zu entnehmen ist!

    • @Age Krüger:

      Der Artikel bezog sich vor allem auf die Krim. Tatsache ist, dass die Presse in Russland stärker gegängelt wird als in der Ukraine, siehe mein Beitrag unten mit der Analyse von "REPORTER OHNE GRENZEN".

      Was mir ehrlich gesagt rätselhaft ist bei vielen Diskussionen hier, dass die Schreiber sich nullkommanull auf gängige Parameter oder Analysen kompetenter Organisationen beziehen, sondern langwierige Überlegungen über dies oder das zu Papier bringen.

      • @Gabriel Renoir:

        Mich dürfen Sie nicht fragen, warum Frau Oertel nicht einen Artikel über Reporter ohne Grenzen schreibt, sondern eben einen, der mehr Fragen aufwirft als er beantworten kann.

         

        Hätte Sie einen Artikel über Reporter ohne Grenzen geschrieben, könnte man sicherlich genauer über deren Methodiken debattieren und ob Pressefreiheit nun wirklich nichts anderes ist als Meinungsfreiheit, denn nichts anderes untersucht diese Organisation. Natürlich darf auch in der BRD Herr Gremliza schreiben, was er will. Bei der Auflage von Konkret kann er dem System nicht direkt gefährlich werden.

        Und das ist das Problem, wenn man meint, man könne sich gedankenlos eben, wie Sie es nennen "auf gängige Parameter oder Analysen kompetenter Organisationen beziehen". Ohne eigenes Denken oder Weltbild, dass die Methodik der angeblich kompetenten Organisation auch einer Prüfung unterziehen kann, ist auch eben die "kompetenteste" Organisation nix wert.

        • @Age Krüger:

          Der Artikel von Frau Oertel wird durch die Analyse von Reporter ohne Grenzen unterstützt. Der Artikel von Frau Oertel wirft auch nicht mehr Fragen auf als er beantwortet. Weltbilder sind uninteressant. Es sind nur subjektive Interpretationen. Interessant sind Analysen von Fachleuten. Dazu gehört die umfassende Erhebung von Reporter ohne Grenzen, oder dasselbe von Transparency International oder der Human Development Index.

        • @Age Krüger:

          Jedes System hat Schwächen. Sagen Sie mir eine kompetentere Organisation als REPORTER OHNE GRENZEN, die die Pressefreiheit analysiert?

          • @Gabriel Renoir:

            keine bezahlte Organisation Lebenserfahrung, Verstand - Reporter sind übrigends "Journalisten" nah am Realisator bei denen es zum Redakteur nicht gereicht hat...

            • @NETS_ROT:

              Ich habe nicht verstanden, welche bessere Organisation und Erhebung Sie meinten, im Vergleich zu der Analyse von Reporter ohne Grenzen.

              • @Gabriel Renoir:

                Sie haben nicht verstanden np

                • @NETS_ROT:

                  Aha, man kann sich nicht mitteilen. Reporter ohne Grenzen, Transparency International, Human Development Index sind Ergebnisse von Analysen von Fachleuten. Bläh und blah von diesem und jenem haben dagegen wenig Gewicht.

  • Was für ein seltsam ironisch-süffisant-alberner Artikel soll das sein? ist das eine Meinung, die sich als Meldung verkleidet, oder ist es andersrum?

    • @Max Mutzke:

      In der von der Organisation Reporter ohne Grenzen jährlich erstellten Rangliste der Länder nach dem Grad der Pressefreiheit, dem Press Freedom Index, belegen die Ukraine und Russland die hinteren Plätze 127 und 148 (alle Zahlen für 2014). Schlechtester Platz ist 179 und 180, NKorea +Eritrea. Die Ukraine liegt mit 127 immerhin deutlich vor Russland. Wenn man Putins Eurasische Union nimmt, sieht es noch düsterer aus: Platz 157 +161 für Weißrussland und Kasachstan. Ungarn hat sich deutlich verschlechtert, Platz 64. Skandinavien, Deutschland (Platz 14), Österreich liegen ziemlich gut. Man sieht daraus, dass wir hier in Deutschland eine demokratische Kultur pflegen im Gegensatz zu Putins Russland. Putin lässt regelmäßig seine Wahlen fälschen, und pro-Putin Stimmzettel einwerfen.

  • Seit Freitag nachmittag werden der Bildtechniker Andrey Sushenkov und der Toningenieur Anton Malyshev vermißt. Sie gerieten Nahe Slawjansk in eine Kontrolle der ukrainischen Nationalgarde und werden seitdem vermißt.Wie es heißt, waren sie auf dem Weg nach Kiew, um über die Amtseinführung von Poroschenko zu berichten. Hoffentlich kommen sie schnell wieder frei!

     

    http://tvzvezda.ru/news/vstrane_i_mire/content/201406070034-mg66.htm

     

    Frau Oertel, übernehmen Sie!

    • @Der_Peter:

      Es gibt auch noch gute Nachrichten: Die beiden Fernsehleute sind wieder frei.

  • Ja, die Arbeit der Journalisten ist in der Ukraine gefährdet wie nirgends sonst in Europa. Die OSCE gibt regelmäßig Bericht darüber ab:

    http://www.osce.org/fom/117693

     

    Besonders unruhig ist die Lage (naturgemäß) in der Ostukraine. Nun beklagt Frau Oertel das Schicksal von einigen Kiew-nahen Journalisten und Medienleuten.

     

    Grundsätzlich ist festzustellen: JEDWEDE Beeinträchtigung journalistischer Arbeit ist zu verurteilen.

     

    Aber Frau Oertels Lamento wäre wesentlich glaubwürdiger, hätte sie ähnliche Aufsätze verfaßt, als Ende April die russischen Journalisten Julia Shustraya und Mikhail Pudovkin von ukrainischen Kräften verschleppt wurden, oder die Journalisten Marat Saichenko und Oleg Sidyakin Mitte Mai. Oder als vielen für russische Agenturen und Sendern arbeitenden Journalisten schlicht die Einreise in die Ukraine verboten wurde. Alles nachzulesen auf der OSCE-Seite, das ist keine russische Propaganda.

    Ach so, und der arme italienische Journalist, der samt Dolmetscher von Unbekannten getötet wurde, und sein französischer Kollege, der dem Kugelhagel schwer verletzt entkam, waren die Frau Oertel einen Aufsatz wert? Ich weiß es nicht und nehme die Info gerne entgegen.

     

    Na ja, und heute tat sich wieder mal der Anführer der ukrainischen Radikalen Partei, Oleg Lyashko, durch eine "hemdsärmelige" Aktion in Kiew hervor, indem er im ukrainischen Parlamentsgebäude einen ordnungsgemäß akkreditierten russischen Journalisten als "Spion" beschimpfte und zur Tür hinausschubste:

    https://www.youtube.com/watch?v=JS9IDL_4Fec

    • @Der_Peter:

      Ai- Sorros lässt schön Grüßen...

  • Ach ja Für die Bewohner der U K R A I N E , die NICHT freiwillig aus der Ukraine aus- und der Russischen Föderation beitraten, brechen jetzt paradiesische Zeiten an. Ältere Menschen dürfen sich beispielweise über weiter gekürzte (vor dem Putsch betrugen sie ohnehin nur ein Bruchteil der russischen) Renten freuen – von denen sie wegen horrender Preissteigerungen jedoch leider nichts haben. HINZUFÜGEN möchte ich noch das die Ukrainischen Älteren Menschen (Rentner) scheint übertrieben künftig ohne Heizung und weiter verminderter Gesundheitlicher Betreuung auskommen dürfen wenn sie nicht schlicht verhungern oder wie in der Ostukraine Kollateralschaden werden...

    • @NETS_ROT:

      Ach ja Für die Bewohner von R U S S L A N D, die sich dort aufhalten müssen, brechen jetzt paradiesische Zeiten an. Homosexuelle dürfen sich nicht äußern, sonst landen sie im Knast-. Politische Morde sind in Teilen der Republik (Dagestan) an der Tagesordnung. HINZUFÜGEN möchte ich noch, dass die Wahlen permanent gefälscht werden und eine angebliche Wirtschaftsunion (Eurasische Union) mit 2 Diktatoren eingegangen wurde. Dazu kommt eine Lebenserwartung der männlichen Bevölkerung in Russland von 64 Jahren. Was für ein Land!

      • @Gabriel Renoir:

        Einmal muss es raus. Ich bewundere ihren politischen Scharfsinn, ihre analytischen Fähigkeiten, ihre atemberaubende Allgemeinbildung, ihre Fähigkeit pointiert zu Kommentieren, ihre Detailversessenheit, Ihre Wahrheitsliebe kurz Ihre ganze, fast göttliche Erscheinung. Sie machen mich sprachlos. Sie haben das was ich nicht habe … gibt es noch Platz in Ihrer fabelhaften Welt

    • @NETS_ROT:

      Noch eine Frage; gilt dieses elende Rentnerdasein auch für Ukrainer die in der SS die Drecksarbeit für die Deutschen Faschisten gemacht haben oder locken künftig saftige Europensionen aus Deutschland wie jetzt schon in Lettland, Estland, Litauen???

  • Kiewer Terrorismusbekämpfung oder Medienfreiheit Zitat: Ljaschko (Also der Faschist der über 8% bei den „demokratischen“ Wahlen gewann) verlangte von den Journalisten ihre Redaktionsausweise und Akkreditierungen für das ukrainische Parlament. Als der Politiker die Papiere erhielt, versuchte er, sie zu zerreißen. Dabei erklärte er, dass er dem russischen Drehteam die Akkreditierung entziehe. Ferner warf er den Journalisten „Spionage und Lüge“ vor. Anschließend jagte Ljaschko den Kameramann und den Korrespondenten aus den Räumlichkeiten der Rada hinaus.

    Ach ja prügeln von Journalisten und Parlamentariern hat in der Ukraine ja eine ca 25 jährige Tradition

    Btw. Was machen Maidanversteher und offen rechter Sektor affine eigentlich auf der Krim -nachdem ja auf Maidan und nähere und weitere lokale und politische Umgebung paradiesische Zustände herrschen?

    Und heute gab es Bombenalarm auf dem Bahnhof von Sewastopol. Und wie hatte Jarosch doch gesagt: er bittet die muslimischen Extremisten (zu denen auch ein gewisser geringer Anteil der Tataren zählt zu terroristischen Angriffen auf Russland ,denn schließlich hatte er auch gegen die Russen in Tschetschenien gekämpft oder andere seiner Bewegung in Syrien.

    Also alles nur Paranoia oder konkrete Gefahrenlage (und übertriebene Vorsicht)?

    Das sollten nicht unbedingt in Deutschland definiert werden wo wegen jedem Lüftchen in der Gefahrenanalyse Mpi und Schussichere Westen an Polizisten verteilt werden.

    • @NETS_ROT:

      In der gesamten ex-Sowjetunion liegt nun mal die Entwicklung der Zivigesellschaft im argen, mal mit Ausnahme der baltischen Republiken, die Mitglied der EU sind. Man kann nicht erwarten, dass die Ukraine viel besser als Russland sind, mit dem Unterschied dass in Russland die Wahlen erheblich gefälscht werden. In Russland laufen Gestalten inder Politik rum wie Wladimir Schirinowski. Conchita Wurst wird als Untergang der ABendlandes intepretiert. Das ist eben eine andere engere Welt, wo für individeulle Freiheit weniger Platz ist. Das war in Deutschland früher nicht anders. Da gab es auch die Schwulengesetze.

      • @Gabriel Renoir:

        Bitte? Mit Ausnahme der baltischen Republiken? Die Zivilgesellschaft in den baltischen Republiken ließ es zu, dass ein Drittel der Bevölkerung (die russischer Abstammung) bisher ihre Spreche nicht als Amtssprache gebrauchen konnte, dass sie - von Staats wegen - nicht als vollwertige Staatsbürger angesehen werden ? Westlich ist diese Politik, aber arg ist sie deshalb nicht minder. Oder KÖNNEN in Ihrem weltbild westlich dominierte Zivilgesellscahften gar nicht im Argen liegen? Dann hätte sich hier mal endlich ein West-Dogmatiker geoutet.

      • @Gabriel Renoir:

        Sie haben es nicht verstanden np

        • @NETS_ROT:

          Meinen Sie jetzt die neuen russichen Anti-Schwulengesetze oder die Nationalisten wie Schirinowski und ähnliche Gestalten in der Ukraine? Auch in Ostdeutschland ist die NPD am stärksten. Es ist eine Reaktion der geistigen Verengung und des wirtschaftl. Niedergangs im Sozialismus. Ehemals lukrative Firmen werden tot gemacht. In Ostdeutschland ist nichts mehr übrig von früher, BMW, Junkers, Heinkel. Alles tot. Es gab Plaste soundso, diese Zweitakt-Plaste-Auto - ein Renner.