Kommentar Hafen-Wachstum: Nicht auf Kosten anderer
Hamburg lebt von seinem Hafen. Dennoch darf er nicht auf Kosten von Mensch und Natur wachsen.
W enn es der Hamburger Hafen und Logistik GmbH gut geht, geht es dem ganzen Hamburger Hafen gut. Und damit geht es nach landläufiger Meinung der gesamten Stadt gut. Das ist auch nicht von der Hand zu weisen. Zeit seiner Existenz lebt Hamburg vom und mit dem Hafen. Dass sich das ändern wird, ist nicht abzusehen.
Ändern indes muss sich der Umgang mit dem Hafen im öffentlichen Bewusstsein. Die Zeiten sind vorbei, in denen der Hafen ohne Rücksicht auf ökologische und soziale Zusammenhänge erweitert wurde. Die Vernichtung des Fischerdorfs Altenwerder für einen Containerterminal in den 90er-Jahren ist das bisher letzte unrühmliche Beispiel.
Eine erneute Hafenerweiterung in Moorburg ist nur deshalb nicht akut, weil Areale mitten im Hafengebiet umgenutzt werden können. Der geplante Central Terminal Steinwerder bietet die Chance für eine intelligente intensive Nutzung bestehender Flächen, statt immer neue zu betonieren.
Niemand sollte deshalb den Prognosen Glauben schenken, dass der Containerumschlag sich binnen 15 Jahren verdreifachen würde. Für dieses Szenario gibt es keine sachliche Grundlage; es ist der Versuch der Hafenwirtschaft, Druck auf Politik und Öffentlichkeit aufzubauen.
Der Hafen wird weiter wachsen. Aber er darf es nicht auf Kosten von Mensch und Natur.
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