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Ich finde die Kennzeichnung auch gut. Es sind ja nicht bloß die Tiere, in diesen Agrarfabriken müssen ja Menschen arbeiten. Die finden das sicher auch nicht toll, 1000 Schweine auf einen Laster zu pferchen und zum Schlachthof zu karren.
Deutschland ist allerdings ein Agrarexporteur, der riesige Überschüsse erwirtschaftet. Die Grünen müssen klarer herausarbeiten, ob sie auf diesen Gewinn für den Staat verzichten wollen. Neben den ganzen klimapolitischen und umweltschützenden Maßnahmen hat die Landwirtschaft auch noch eine ganz andere und viel wichtigere Aufgabe: Ernährungssicherheit. Diese Aspekte müssen abgewogen und gegenüber der Gesellschaft auch erläutert werden.
Massentierhaltung entsteht durch massenhaft Tierprodukte konsumieren.
Wenn wir all die Fleisch- und Milchmassen, die Deutsche verschlingen, von Tieren auf der Weide bekämen, wäre das vom Flächenverbrauch eine ökologisches Desaster.
Wir müssen schlicht und einfach weg vom Verschlingen von Leichenteilen und Tierbabymilch.
Das ganze Gerede von Tierwohl ist und bleibt reine Heuchelei wenn nicht jeder Einzelne bereit ist seine Essgewohnheiten Richtung pflanzliche Ernährung umzustellen. Diabetes, Krebs, Herzerkrankungen, Fettleibigkeit würden rasant zurückgehen. Das ist nämlich vor allem das Problem der Fleisch- und Milchproduktmassenesser.
Und nochmal für alle, die tierlieb sein wollen: Artgerecht ist nur die Freiheit. Ohne Tierausbeutung. Ohne grundlos Tiere quälen und töten.
Na, klingt doch toll: Schwein, da Du ein glückliches Leben hattest, streichel ich Dich noch lieber zu Tode - auch bekannt als Bolzenschuss setzen und Ausbluten lassen. Das ist ohne Zweifel moralisch vertretbar und würdig ins Parteiprogramm aufgenommen zu werden. Großes Kino!
Ist in den letzten Jahren die Zahl der Legebatterie-Hühner durch die Kennzeichnung zurück gegangen? Wenn ja dann macht es auch für Milch und andere Produkte Sinn.
Ich kann es mir jedenfalls nicht leisten und der der es sich leisten kann fährt mit seinem SUV spazieren und macht 3 mal im Jahr Kurzurlaub mit den Flieger.
Die Lösung: Weniger Fleisch essen. Auch (in großen Mengen erzeugtes) Biofleisch benötigt Sojanbau = Regenwaldrodung in Südamerika = Monokultur ....etc.etc.
Noch besser: (Fast kein Fleisch essen ) swie vegetarisch ernähren, oder, wer das kann, vegan.
Und für alle, die hier gleich behaupten, dass dadurch der Sojananbau forciert wird:
80 % der weltweiten Sojaproduktion von ca. 320 Mill.To. geht in die Massentierhaltung. Ca. 16 % in die Kosmetik und in Speiseöle. Und "stolze" 2 % wird zur Herstellung von Tofu und ähnlichen Nahrungsmitteln verwendet.
@Joerg Lipp Ehrlich, wenn wir kein Fleisch essen, tuns die anderen. Deutschland produziert Lebensmittel (Fleisch, Milch) für den Export. Der Verbrauch in Deutschland selbst stagniert schon lange.
Klar ist doch, das die "GRÜNEN" seit ihrer Gründung primär für "Ökologisches und Umweltbewusstsein" und Wissen darüber, in der Republik verantwortlich sind!
Und nun die Forderung zur Agrarwende! Eine sozial unbedingt notwendige Forderung!
Aber es benötigt Zeit um die traditionelle Agrarindustrie mit ihrer Massentierhaltung , Pestiziden, GMO Soya aus Südamerika als Kraftfutter (obendrein arg Pestizid, roundup etc. belastet), Antibiotika etc. umzustellen! Es muss u.U. gelernt werden, das politische Misserfolge im Kampf gegen die profitfixierte Agrarindustrie.. im Grunde den Ideen und Forderungen der "GRÜNEN" nützlich sind- es geht um Öffentlichkeit..
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas lässt alte Konflikte in der linken Szene wieder aufbrechen. Ein Dialog erscheint so gut wie unmöglich.
Kommentar Grüne und Tierwohl: Richtiges Thema, richtige Lösung
Die Grünen wollen den Ausstieg aus der sogenannten Massentierhaltung durchsetzen. Der ist längst überfällig – auch im Sinne der Verbraucher.
Auch dieses niedliche Ferkel verschmutzt mit seinen Exkrementen das Grundwasser Foto: dpa
Die Grünen machen sich mal wieder übers Essen her. Am Montag haben sie einen Plan für den Ausstieg aus der sogenannten Massentierhaltung verkündet. Manche werden sich jetzt fragen: Hat die Partei angesichts von Trump, EU-Krise und Terrorismus nichts Wichtigeres zu tun?
Es gibt Wichtigeres, und um diese Großlagen kümmern sich die Grünen ja auch. Aber die Debatte über die Viehhaltung ist ebenfalls relevant. Denn sie berührt lebenswichtige Fragen unserer Zeit.
Zu viel Fleisch führt zum Beispiel zu Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Dennoch verzehren Männer in Deutschland im Schnitt fast doppelt so viel wie die von Ernährungswissenschaftlern empfohlenen maximal 600 Gramm pro Woche. Die Folge ist nicht nur menschliches Leid, sondern auch eine hohe Belastung für das Gesundheitssystem.
Dazu verursacht Tierhaltung die meisten Treibhausgase der Landwirtschaft, die für 11 Prozent der deutschen Emissionen verantwortlich ist. Für die Fleisch- und Milchproduktion muss auch Futter etwa aus Südamerika importiert werden. Um beispielsweise Soja anzubauen, wird dort oft Regenwald gerodet, was die Klimabilanz verschlechtert und die Artenvielfalt schmälert.
Milch und Fleisch nach Haltung kennzeichnen
Auch in Deutschland sterben Tier- und Pflanzenarten aus, weil für den Futteranbau Pestizide eingesetzt werden. Exkremente aus den Ställen verschmutzen unser Grundwasser, aus dem Trinkwasser gewonnen wird.
Gleichzeitig haben immer mehr Menschen ein ethisches Problem damit, dass Millionen Tiere nie an die frische Luft kommen, auf engstem Raum gehalten und ihnen Körperteile amputiert werden.
Es geht um unsere Gesundheit, unser Wasser, das Klima und die Artenvielfalt
Deshalb ist es angemessen, dass die Grünen so prominent wie keine andere Partei eine Agrarwende fordern. Sie schlagen zum Beispiel vor, Milch und Fleisch nach der Haltung der Tiere zu kennzeichnen. Verbraucher könnten dann, wie bei Hühnereiern, leicht erkennen, ob ein Tier auf die Weide gekommen ist oder eben nicht.
So eine Kennzeichnung könnte Bewusstsein für Tierleid wecken und den Absatz tierfreundlicherer Produkte erhöhen. Für diese müssten Bauern mehr Geld verlangen, sodass Fleisch teurer und der Konsum abnehmen würde. Am Ende hätten alle gewonnen: Bürger, Bauern und die Umwelt.
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Kommentar von
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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