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Kommentar Griechischer HilfsantragSchäuble überreizt sein Blatt

Eric Bonse
Kommentar von Eric Bonse

Der Finanzminister sagt Nein zu den Griechen. Damit riskiert Berlin die vielleicht letzte Chance auf eine Einigung im Schuldenstreit.

Ist jetzt der größte Bremser: Wolfgang Schäuble. Bild: dpa

F inanzminister Wolfgang Schäuble ist auf dem besten Wege, sich zum Buhmann der Eurozone zu machen. Mit seinem harschen Nein zum Hilfsantrag der neuen griechischen Regierung zerschießt Schäuble die vielleicht letzte Chance auf eine Einigung im Schuldendrama. Den Wählerinnen und Wählern der Alternative für Deutschland mag er damit gefallen; bei den EU-Politikern in Brüssel hat er sich viele Sympathien verscherzt.

In tagelanger Überzeugungsarbeit war es Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gelungen, Griechenland auf den traurigen Boden der Tatsachen zurückzuholen. Die Verlängerung des ungeliebten EU-Hilfsprogramms war angesichts der harten deutschen Haltung der einzige Weg, den drohenden Bruch und damit den Rauswurf Griechenlands aus dem Euro zu vermeiden.

Der Antrag, den der griechische Finanzminister Janis Varoufakis nach tagelangem Zögern in Brüssel eingereicht hat, trägt dieser Tatsache Rechnung. Ohne es zuzugeben, hat Varoufakis damit sowohl die Kontrolle durch die Troika als auch die Auflagen aus Brüssel anerkannt. Gleichzeitig hält sich der gerissene Pokerspieler aus Athen aber auch die Option auf einen „New Deal“ offen, der im kommenden Sommer ausgehandelt werden soll.

Es ist also für beide Seiten etwas drin, wie bei jedem vernünftigen Kompromiss. Die Troika heißt nicht mehr Troika, arbeitet aber weiter. Das Memorandum mit den verhassten Auflagen heißt nicht mehr Memorandum, gilt aber weiter. Athen verpflichtet sich zu Sparkurs und Schuldendienst, bekommt aber gleichzeitig ein wenig Luft zum Atmen – und ein wenig Geld für Wahlgeschenke.

Von einem „positiven Signal“ sprach Juncker, der den Kompromiss gemeinsam mit Dijsselbloem zustande gebracht hat. Tatsächlich bildet er eine tragfähige Grundlage für Verhandlungen in der Eurogruppe. Wenn nicht alles täuscht, tragen ihn auch die anderen beteiligten Institutionen (ehemals: die Troika) mit. Nur Schäuble sagt Nein – und überreizt damit sein Blatt.

Welche Motive stecken dahinter? Angesichts der dürren Erklärung aus dem Hause Schäuble lässt sich darüber nur spekulieren. Offenbar geht es nicht bloß um Griechenland, sondern um die Macht in Europa – und um die Fortsetzung des neoliberalen Kurses in anderen Krisenstaaten wie Italien oder Frankreich. Schäuble nutzt sein Veto, um ganz Europa auf deutschen Kurs zu zwingen. Damit ist er nun der größte Bremser – denn Varoufakis hat sich bewegt.

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Eric Bonse
EU-Korrespondent
Europäer aus dem Rheinland, EU-Experte wider Willen (es ist kompliziert...). Hat in Hamburg Politikwissenschaft studiert, ging danach als freier Journalist nach Paris und Brüssel. Eric Bonse betreibt den Blog „Lost in EUrope“ (lostineu.eu). Die besten Beiträge erscheinen auch auf seinem taz-Blog
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70 Kommentare

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  • Schade - eine Schredderwüste -

     

    den hatte ich noch für @AS

    und seinr Frage - warum Tsirpas nicht auch bei den ärmeren Ländern "verbeigeschaut hat" - so denn

     

    Reine gute Erziehung -

     

    es gilt nirgendwo als schicklich -

    ' nem nackten Seemann auch noch in die Tasche greifen zu wollen;

    daß Ihnen das nicht geläufig ist - neben so vielem anderen - was Wunder.

    • @Lowandorder:

      sorry - Varoufakis war natürlich gemeint

  • Ist wohl so, das durch den Zwang der EU, primär der BRD ( Frau Dr.Merkel,Herr Dr. Schäuble etc.), auf Griechenland..

    die Politik fortzusetzen zu der das griechische Volk "NEIN" gestimmt hat..

    ..das dadurch die ganze Idee der EU ins wackeln gerät..

    Die Frage nun ist wie das zivile Griechenland darauf reagieren wird!

    Es darf evtl. gesagt werden, das die EU, als "Friedensbund", sich scheinbar legitimiert hat, im bisher unvollendeten Projekt des Friedens in der Ukraine..

    Aber: die politisch/ökonomische Praxis des neoliberalen und der Austerität.. die Zivilgesellschaften Portugals, Spaniens, Italien, Griechenland etc. `an die Wand der Hoffnungslosigkeit´ zu stellen..

    Das kann m.E. die EU zerstören !

    Und dann wäre da nur noch die `dicke BRD´ mit ihren Vasallenstaaten...

  • "Die gute Nachricht zuerst: Griechenland bleibt im Euro, der drohende „Grexit" wurde bei der Krisensitzung der Eurogruppe in Brüssel abgewendet. Nun die schlechte Nachricht: Griechenland muss den gescheiterten und bei der Parlamentswahl mit großer Mehrheit abgewählten Austeritätskurs fortsetzen. Die neue Regierung in Athen kommt sogar unter noch strengere Kuratel."

     

    Die erste Hälfte ist eben keine gute Nachricht, weil sie die Ursache der zweiten Hälfte ist.

     

    Für Griechenland & Europa gibt es nur eine Lösung des Europroblems: Anhalten, aussteigen, dieser Zug endet hier.

  • Viele Formulierungen hier sind einfach unanständig.

    Die "Griechen" sind es nicht, die ihr Land zu Grund gerichtet haben,

    Genau so wenig, wie etwa die "Deutschen" für die NS-Verbrechen schuldig waren.

     

    Es ist immer in der Welt eine bösartige, teuflichen Minderheit, die ihren Eigennutz im Namen von Völkern befriedigt.

     

    Oder was wollt Ihr machen, wenn in 20 Jahren gesagt wird die "Deutschen" hätten griechische Menschen aus Geldgier in Not, Tod und Elend gestürzt?

     

    Nein, es ist ein kleiner Giftzwerg in Berlin, der seinen Menschenhass erst an deutschen, jetzt an griechichen Menschen auslebt.

  • Ach möchten Sie das? Die Reichen besteuern? Wann fängt Syriza damit den an. Gibt es schon Gesetzesentwürfeß Vielleicht aus der Zeit zuvor schon?

     

    Zur wirtschaftlichen Entwicklung: Ihnen ist aber schon bekannt dass Griechenland seit Einsetzen der Hilfen mit jeweils 3 % Zuwachsraten aus der Rezension im nun positiven Bereich ist?

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Arcy Shtoink:

      "...mit jeweils 3 % Zuwachsraten..."

       

      Quellen?

       

      Meine sagen was anderes:

      http://www.huffingtonpost.de/2015/02/20/wirtschaft-wachstum-deutschland-griechenland_n_6721694.html

      • @10236 (Profil gelöscht): https://de.wikipedia.org/wiki/Griechenland#Wirtschaftsdaten, 1. Tabelle.
        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Arcy Shtoink:

          Ich zitiere Ihren Satz:

           

          "...Griechenland seit Einsetzen der Hilfen mit jeweils 3 % Zuwachsraten aus der Rezension im nun positiven Bereich ist."

           

          "3%...ist"?

           

          Sie haben in Ihrer Wikipedia-Tabelle etwas übersehen:

           

          2014 - 0,9%*

          2015 - 2,9%*

          * = Prognose

           

          Es handelt sich um eine *Prognose* der Europäischen Kommission vom Frühling 2014. Sie nehmen etwas vorweg, was noch nicht eingetreten ist. Ich dachte, dass Pragmatiker wie Sie, v.a. die Richtigkeit der Fakten schätzen.

    • @Arcy Shtoink:

      war @Ariel R.

  • Der verbitterte kleine mann mit dem Spitznamen Schwarze Null sieht nur durch die Buchhalterbrille auf Griechenland. Die Forderungen der bakne müssen befriedigt werden. Unterstützung für wirtschaftliche Entwicklung interesiert ihn nicht.

     

    Ein Problem sind ja die fehlenden Steuereinnahmen. Die Griechen möchte die Reichen endlich besteuern,

    Nachdem nun die Mittel- und Unterschicht ausgequetscht ist und nichts mehr hergibt.

    Nun könnte der Herr Schäuble dem griechischen Finanzministerium mal mit tatkräftiger Unterstützung effizient weiter helfen und die griechsiche Steuerfahnung mit den korrupten schweizer Bankangestellten in Verbindung bringen, die Daten von Bankkunden auf DVDs verkaufen.

     

    Darüber hinaus ist ja auch sehr viel Fluchtkapital in deutsche Immobilienmärkte geflossen. Es gibt sicher auch in Deutschland Bankangestellte die dem griechischen Staat gegen Bares Daten verkaufen.

     

    Der deutsche Staat wird wegschauen, da er ja die Methode als legal definiert hat.

  • Bleibt zu hoffen, daß Griechenland aus dem Euro aussteigt und eine Kettenreaktion auslöst, damit diese dilettantische Fehlkonstruktion und damit der neue deutsche Großmachtsanspruch endlich Geschichte wird.

    • @Dudel Karl:

      Das der Euro und die EU eine dilettantische Fehlkonstruktion sind, bestreite ich nicht.

       

      Aber ein deutscher Großmachtanspruch gehört wohl eher in Reich der Verschwörungstheorien. Und die Überlassen wir doch eher den Leuten mit Aluhüten.

      • @Komme_aus_Hannover:

        Wer mit Begriffen wie "Verschwörungstheorie" und "Aluhüten" um sich schmeißt, erteilt Denkverbote und unterwirft sich selbst welchen. Die verfahrene Situation der herrschenden Wirtschaftslehre, die sich für alternativlos hält, sich also alternativen Gedanken verschließt, ist ein abschreckendes Beispiel. Wir sollten sie offenfiv bekämpfen.

    • @Dudel Karl:

      Und was wird dann aus Deutschland? So als schwarzes Schaf in mitten der Herde?

  • Es ist doch nun egal, woher das Geld kam, welches in Griechenland verprasst wurde. Die Griechen bezeichnen sich selbst als intelligent, jetzt wird so getan, als hätte man sie hinterhältig über den Tisch gezogen.

     

    Die jetzige Misere kann nur radikal, d.h. an der Wurzel bekämpft werden, sonst doktert man noch in der nächsten Generation am selben Übel herum.

     

    Das bestätigt jeder Zahnarzt: Wurzelbehandlung statt oberflächliches Geschustere.

  • Ja, so ist das. Erst Griechenland mit billigem Geld mit eine Mastgans vollstopfen, als Exportdeponie missbrauchen, zusammen u.a. mit deutschen Banken fleißig beim Schönrechnen der EU-Beitrittskriterien helfen und jetzt das griechische Volk wie eine Zitrone für das Wohl der Finanzwirtschaft auspressen. Herzlichen Glückwunsch!

    • @Peter Ulber:

      So ein Quatsch! Niemand hat die Griechen gezwungen, sich über die Halskrause zu verschulden! Das ist eine groteske Verdrehung der Tatsachen. Wenn sie das Geld wenigstens sinnvoll investiert hätten, nämlich in den Aubbau einer leistungsfähigen Infrastruktur, anstatt den ohnehin schon überdimensionierten Beamtenapparat weiter aufzublähen. Und die Beihilfe zum Beitrittsbetrug hat Goldman-Sachs geleistet (http://www.spiegel.de/wirtschaft/haushaltskrise-goldman-sachs-half-griechenland-bei-schuldenkosmetik-a-676346.html).

      • @Izmir Übül:

        Ach nee, und wer hat die ganze Zeit unseren Exportüberschuss "bezahlt"? Selbst bei den ersten Hilfspaketen wurden die Griechen verdonnert, ungeachtet der misslichen Lage, dennoch militärische Ausrüstung von deutschen Firmen zu kaufen, u.a. U-Boote. Deutschland hat jahrelang u.a. auf Kosten der griechischen Verschuldung gelebt, das haben wir im Sinne unserer Exportwirtschaft dankend in Kauf genommen. Vetterwirtschaft, Korruption und der große Beamtenapparat machen modulo des Gesagten nur einen vergleichsweise kleinen Teil aus. Auch ein Grund, warum man die Eurozone als Binnenmarkt zusammenhalten will. Übrigens war u.a. auch die Commerzbank bei den Beitrittsverhandlungen beteiligt. Dieselben Banken, die damals mit betrogen haben, werden heute mit den Hilfspaketen gestützt. Es geht nicht um eine Schuldenkrise einzelner Länder, es geht weiterhin um eine Bankenkrise, nur hat man jetzt eine bessere PR, um davon besser abzulenken. Es geht um die Banken, die aktuell auf griechischen Staatsanleihen sitzen, die zugleich aber auch auf den Absturz Griechenlands gewettet haben und die zuvor sehenden Auges, dass man sie in der Krise nicht im Stich lassen würde, Griechenland das Geld reingestopft haben. Alle Akteure, Banken und auch die europäischen "Partner" kennen das Exportdefizit und auch die Finanzlage seit vielen Jahren und haben gut davon gelebt. Sich jetzt den Moralapostel zu spielen, ist scheinheilig und eigentlich nur noch dreist. Lassen Sie sich nicht gegen die Griechen aufhetzen, das ist einfach ein, ekelhaftes, mieses und abgekartetes Spiel.

      • @Izmir Übül:

        Naja, der Herr Westerwelle reiste, als damals das ganze Ausmaß der Krise bekannt wurde extra nach Griechenland, um auf der Einhaltung des Panzerdeals zu bestehen. Er hatte Erfolg. In dem Jahr der dramatischen Budgetkürzungen stiegt der Verteidigungshaushalt um 8 %. Das kleine griechische Volk hat mehr Panzer als Deutschland - unbegreiflich.

        • @rugero:

          Ach Ja? Woher haben Sie diese Informationen?

          So ein Quark.

      • @Izmir Übül:

        Danke Izmir. Die sind in diese Situation weil die SELBER falsch gehandelt haben.

         

        Ich meine weiterhin: Die Griechen sollen der EU verlassen und durch die Türkei ersetzt werden - lieber gestern als morgen.

      • @Izmir Übül:

        Danke für diese klaren Worte. Ich habe auch nicht gewußt, dass wir Deutschen Griechenland gezwungen haben, Rekordschulden aufzutürmen. Neu war mir ebenfalls, dass Griechen mit vorgehaltener Pistole gezwungen wurden, deutcshe Produkte zu kaufen (Exportdeponie). Und dass Goldmann/Sachs neuerdings deutsch ist, fällt dann wohl auch unter die Kategorie "wieder was gelernt". Und selbst wenn es eine deutsche Bank gewesen wäre, macht es die Handlung der damaligen griechischen Regierung besser?

    • @Peter Ulber:

      Nein, so ist das eben nicht. Es sind nicht die griechischen Bürger gewesen, die sich beim Konsum deutscher Waren verschuldet haben. Es war der griechische Staat, der seine Ausgaben nicht über Steuern refinanzieren konnte.

  • wenn es so wäre, dass man nur die Option auf Änderungen offen hält, während zunächst mal alles bleibt wie vereinbart war, glaube ich nicht, dass Schäuble nein gesagt hätte. Ich gehe stark davon aus, dass weitere Zugeständnisse schon jetzt gemacht werden sollten, was Schäuble zu Recht ablehnt. Solange man keine neue Einigung gefunden hat, gilt das weiter, was vereinbart wurde. Das sollte doch eigentlich klar sein.

  • Cool! Tsipras setzt den Ex-Innenminister Pavlopoulos aus der Nea Dimokratia als Präsidenten ein.

     

    Mit dessen Ministerzeit von 2004 bis 2009 gingen über 850.000 Neueinstellungen im öffentlichen Dienst einher (http://www.taz.de/!154960/). Bei einem (geschätzten) Durchschnittseinkommen von 30.000 € sind dies 25.500.000.000 € nur für ein Jahr.

     

    Wenn das man nicht erste und deutliche Zeichen sind, wie Tsipras gegen Korruption und Klientelwirtschaft vorgehen will!

    • @Arcy Shtoink:

      Eine lohnende Investition, wenn man dadurch den kapitalistischen Ausverkauf des Volkseigentums unterbinden kann.

       

      Außerdem eine Summe, mit der man in Deutschland grade mal einen Bahnhof, eine Oper und einen Bischofssitz bauen kann. Also Schnäppchenpreis.

      • @Dudel Karl:

        Es sind 25 Milliarden, nicht Millionen. Und: der öffentliche Dienst produziert nicht. Eine Investition war es letztendlich nur für die Produkte von Firmen aus dem Ausland. Halt eben doch eine Verscherbelung von "Volkseigentum"

    • @Arcy Shtoink:

      Gefällt Ihnen wohl besser, wenn, wie in Deutschland, auch Aufgaben der öffentlichen Hand ausgesourced werden und statt von "teuren" öffentlichen Bediensteten nun von Lohnsklaven in zweifelhaften Zeitarbeitskonstruktionen zu höchst prekären Bedingungen durchgeführt....

       

      ... Aber Arbeitsplätze werden ja vor allem von Großkonzernen geschaffen, darauf können wir uns sicher verlassen!

      • @Ute Krakowski:

        Nö. Wie kommen Sie zu dieser irrigen Annahme? Wollen Sie nun behaupten dass es in Griechenland nie Klientelwirtschaft und Korruption gab?

        • @Arcy Shtoink:

          Nee, das habe ich so nicht gesagt, wenn Sie lesen können. Es geht in diesem Artikel darum, dass unser deutscher Finanzminister den Griechen eine strenge Sparpolitik aufzwingen will, die das Land (von seinen Bewohnern aus gesehen) in den Ruin treibt.

           

          Was die Klientelwirtschaft und Korruption betrifft: Eine rigorose Sparpolitik macht das nicht unbedingt besser, dazu gehört vor allem politischer Wille. Und wenn Sie die Leute, die diesen Willen haben von Anfang an blockieren, wird auch wieder nichts draus.

          • @Ute Krakowski:

            Dann unterstellen Sie mir bitte auch nicht was mir wohl "besser gefällt".

          • @Ute Krakowski:

            In den Ruin haben sich die Griechen ganz allein getrieben, eben auch durch diese Klientelpolitik für die öffentlich Bediensteten. Es waren eben nicht nur die Reichen, die das Land ausgeplündert haben, sondern alle. Bis runter zur verbeamteten Putzfrau mit ihren 17 Monatsgehältern á 1200€ für eine Halbtagsstelle plus Sonderprämien fürs Händewaschen.

            Die übrigens wurden jetzt in einer der ersten Amtshandlungen der Syriza-Regierung wieder eingestellt in der Uni von Athen.

             

            Man mag darüber streiten, ob die Politik der Troika die richtige Medizin für Griechenland ist, aber Schuld an der Misere sind die Griechen ganz alleine!

            • @Biene Maya:

              Danke Biene Maya. So ist es. Die Griechen haben die Situation selber zu verantworten.

            • @Biene Maya:

              Ach du sch... geht es Ihnen sooo schlecht, dass Sie so einen Quark behaupten müssen um sich ins zweifellos rrrechte Bild zu rücken?

            • @Biene Maya:

              "Die übrigens wurden jetzt in einer der ersten Amtshandlungen der Syriza-Regierung wieder eingestellt in der Uni von Athen."

               

              Zu diesen Konditionen? Gibt es dazu eine verlässliche Quelle? (Die Schlagzeilen der Bild sind keine.)

            • @Biene Maya:

              Ah ja, jetzt wieder auf den Putzfrauen rumkloppen, die zu viel verdienen!

               

              Frage am Rande: Würden Sie auf einen gut dotierten Job verzichten, der Ihnen angeboten wird?

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Arcy Shtoink:

      Ein bisschen für richtige Relationen sorgen:

       

      http://www.wirtschaftundgesellschaft.de/wp-content/uploads/2012/01/%C3%96ffentlicher-Dienst-OECD.jpg

       

      Und auch kritische Stimmen, die die Ausgaben für Personalkosten des öff. Sektors auf 10% des BIPs schätzen

       

      http://www.balkanforum.info/f69/griechenland-gefaelschten-statistiken-213664/

       

      vergessen, dass in Deutschland fast 6 Mio. vom Staat ihr Gehalt beziehen

       

      http://www.der-oeffentliche-sektor.de/rund-ums-geld/zahlen-daten-fakten

       

      und 1,2 Mio ihre Pension.

      Der Anteil dieser Personen am BIP(Verbrauch) dürfte nicht viel geringer als in GR sein.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Nur zum Vergleich: In der BRD wären dabei im Vergleich 4,5 Millionen Einstellungen im Öffentlichen Dienst vorgenommen worden.

         

        Aber erzählen Sie doch mal, welche Klientel- und Korruptionsspielchen die Vorgängerregierungen gespielt haben und was Syriza da besser machen wollte.

        • @Arcy Shtoink:

          Die Grünen haben in Ba-Wü damit ja gleich nach Übernahme der Regierungsgeschäfte angefangen, hübsche Versorgungspöstchen für ihre Mitglieder zu schaffen. Freilich keine 4,5 Millionen, so viel Mitglieder hat die Landespartei ja gar nicht.

          • @Dudel Karl:

            Na wollen Sie wieder gegen Linke haten? Die Linken: wollen nicht arbeiten und dem Staat auf der Pelle liege. Da stimme ich ihnen natürlich zu. Da will ich Ihnen nicht widersprechen. Und überhaupt die Grünen. Sind doch alles Griechen!

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Arcy Shtoink:

          Bei den Griechen ist die Putzfrau, die an der Uni die Korridore abwischt noch direkt eingestellt. Hierzulande wurde alles outsourced und wird von präkeren Arbeitskräften verrichtet (2 Familienmitglieder im öff. Dienst). Würde man ihnen anständige Bezahlung und direkte Einstellung wiedergeben, dann käme man vielleicht auf eine beträchtlich Zahl jenseits von 2 Mio.

          Und die Geschichten von Putzfrauen mit 17 x 1.200 Euro für 50% (s. BIENE MAJA) sind halt dies: Geschichten mit einem Wahrheitsgehalt von paar Prozent. Hierzulande wird meine eine(!) Zollsendung von 3 (von 7 im Raum) vollkommen unterbeschäftigten Beamten bearbeitet. Ich gönne es ihnen.

           

          Keiner bestreitet, dass die Griechen (PASOK?, Steuerbehörden?) eine beträchtliche Schuld an ihrer Misere haben. Aber eine neue Chance haben sie verdient. Anscheinend wollen manche stattdessen vollkommene Katharsis. Koste es (das griechische Volk), was es wolle.

          • @10236 (Profil gelöscht):

            Sie wollen behaupten das 850.000 Putzfrauen eingestellt wurden ??!!!

            • @Arcy Shtoink:

              Das Putzfrauenthema wurde von Biene Maya auf den Tisch gebracht. Vielleicht lesen Sie sich die Beiträge mal ordentlich durch, statt sich dauernd nur an einem Wort aufzuhängen.

            • 1G
              10236 (Profil gelöscht)
              @Arcy Shtoink:

              "Versorgungspersonal" an der z.B: Uniklinik (Arbeitsplatz meiner Freundin): Spülkräfte fürs Labor, Putzfrauen fürs Gebäude, Küchenpersonal, Pförtner + Wachpersonal - alles outsourced.

               

              Lt. Janis Varoufakis wurden solche Leute in GR als erste entlassen.

               

              Mit ihren Behauptungen läuten Sie eine Glocke, an deren Schnur schon fleißig solche journalistischen Hochleistungen wie BILD und FOCUS ziehen.

          • @10236 (Profil gelöscht):

            Danke mal wieder für Ihren Kommentar!

            Und ich möchte noch hinzufügen, dass es nicht nur die Putzleute sind, die in deutschen Behörden outgesourced wurden. Ein großer Teil der Anträge der Bundesagentur für Arbeit wird heute von schlecht bezahlten Zeitarbeitern bearbeitet, die mit prekären Teilzeitverträgen angestellt sind und geködert werden mit der Aussicht auf einen festen Job nach 5 Jahren bei "guter Führung".....

      • @10236 (Profil gelöscht):

        wie ich jetzt gelesen habe.hat allein Land Berlin ein Sondervermögen von 500.000.000€ !!!! angelegt um zukünftige Beamte deren Pensionen abzusichern ! Beamte hier Beamte das !

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Ihre Zahlen sind subversiv. Es gehört zum System, den Deutschen einzureden, dass die Griechen alle auf der faulen Haut liegen und deutsche Steuergelder verprassen.

         

        Dabei wird gern außer Acht gelassen, dass man für die Durchsetzung der Steuergesetze und die Bekämpfung der Korruption genügend Beamte benötigt, denn nur wenn der Staat präsent ist, kann er seine Gesetze durchsetzten. Und die Beamten müssen auch entsprechend bezahlt werden, damit sie weniger anfällig für Bestechung sind. Unterbezahlte Staatsdiener sind der ideale Nährboden für Korruption.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Was hat Korruption und Klientelwirtschaft mit Faulheit zu tun?

          • @Arcy Shtoink:

            Nichts. Aber von der Korruption und Klientelwirtschaft profitieren selten alle. Und es ist immer von "den Griechen" die Rede, wenn über Auswüchse berichtet wird. "Den Griechen" und damit meine ich die Mehrheit des griechischen Volkes, geht es aber richtig dreckig. Und der Lebensstandard in Griechenland war auch schon vor der Krise niedriger als in Deutschland. Mit einzelnen Beispielen wird gerne Stimmung gegen ein ganzes Volk gemacht.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Und wieso kommen sie dann auf das Thema Faulheit, wenn von Korruption und Klientelwirtschaft die Rede ist?

              • 1G
                10236 (Profil gelöscht)
                @Arcy Shtoink:

                +850.000 im öff. Dienst *nicht*, weil sie gebraucht werden, sondern (lt. ARCY SHTOINK) wegen Klientelwirtschaft. Ergo: die 850.000 haben sowieso nichts zu tun, außer auf Kosten der europäischen Solidargemeinschaft ihr Gehalt zu beziehen. Ergo: ***Faulheit***. Gedankenkette der meinsten BILD-Gucker, die von solchen Behauptungen fleißig bedient wird.

                • @10236 (Profil gelöscht):

                  Sie rauben einem ja die letzte Hoffnung, das Syriza es ernst meint mit der Bekämpfung von Korruption und Klientelwirtschaft.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Dieser cholerische Sturschädel ist mehr als eine Blamage für Deutschland.

    Er wird zum Schaden für Europa, indem er die europäische Idee begräbt.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Er will den Kotau der neuen griechischen Regierung. Die vollständige Unterwerfung, damit es keinen "Flächenbrand" gibt und niemand mehr ein Aufbegehren wagt. Ob ihm klar ist, dass er damit Europa zerstört? Ist ihm wirklich klar, was er riskiert?

  • Mag sein, die Historiker müssen die jetzige Regierung Merkel eines Tages als nationalistische Totengräber der Eurozone bezeichnen - es sei denn Merkel oder Gabriel (hat der überhaupt den Mut dazu?) stoppen den Herrn im Finanzministerium, der sich anschickt, sich zum Herren über Europa aufzuschwingen. Wenn es nur um 1:1-Erfüllung von Verträgen ginge, bräuchte man keine Politiker. Das könnten Anwälte und Gerichte regeln. Wenn er nicht Spielräume nutzt, verhandelt, Kompromisse schliesst, hat Schäuble seinen Job verfehlt und gehört abgesetzt. Das Schlimmste: so blöd, wie er sich stellt, ist er gar nicht. Die Maxime heißt nur: Keine Stimme der AFD - und koste es die Eurozone. Armes Deutschland und noch ärmeres Europa!!!

    • @Markus Maria Strobl:

      Gabriel wird zum Zwecke des Machterhalts in der GroKo immer umfallen, auch wenn er das (mit glatten 10.0 für technische und künstlerische Note) immer als elegantes Wegrutschen auf der Schleimspur hinbekommen hat.

  • Schäuble vertritt eben ganz andere Interessen als die griechische Regierung. Kein Wunder, dass Schäuble die Griechen als eine Bedrohung ansieht. Schäuble ist eine Marionette der Finanzwirtschaft, von Konzernen und Milliardären. Er ist der Vertreter einer neoliberalen Politik. Die neue griechische Regierung ist das Gegenteil.

     

    Schäuble = Schuldenabbau durch Rentenkürzungen, Lohnkürzungen, Abschaffung, bzw. Senkung von Löhnen, Stellenabbau, Privatisierungen, Kürzungen von Sozialleistungen allgemein.

     

    Neue griechische Regierung = Keine Kürzungen mehr in Sozialbereich, Einsparungen bei der Regierung (Verwaltung, Fuhrpark, Spesen), Verfolgung von Steuerhinterziehung, höhere Besteuerung von Kapital und Vermögen.

     

    Wer will also wem helfen? Und warum passen diese beiden Dinge nicht zusammen.

  • Schäuble absetzen, sofort. Welche Legitimation hat Schäuble, haben wir als Deutschland, hier mehr oder weniger alleine bestimmen zu können, was in anderen EU-Ländern gemacht wird. Diese kaltschnäutzige Menschenverachtung, die hier herrscht, ist absolut widerlich. Imperialismus, Neokolonialismus fällt mir da nur noch ein.

    • 6G
      628 (Profil gelöscht)
      @Da Hias:

      Und der deutsche Stammtisch jubelt...

      Ich frage mich immer, ob den Leuten eigentlich klar ist, was es konkret für sie bedeutet, sollte unsere Regierung auf unsere nächste Wirtschaftskrise (und die kommt garantiert, der Finanzsektor wurde immerhin immer noch nicht reguliert) ähnlich reagieren, wie wir es der griechischen Regierung seit Jahren aufzwingen. Dann wird es auch bei uns massenhafte Verelendung geben.

      • @628 (Profil gelöscht):

        @Friedjoch: und der Stammtisch, das sind immer die Andersdenkenden... schon klar... (dass nicht nur Deutschland, sondern ALLE Länder der Eurogruppe von Tsipras genervt sind, interessiert Sie offenbar nicht)

      • @628 (Profil gelöscht):

        Auch auf die Gefahr hin, hie den Beitrag vollzuschreiben, aber:

         

        Griechenlands Probleme sind nicht die Sparauflagen, Griechenlands Probleme sind die Steuerhinterziehungen der Oberschicht.

         

        Egal was man den Griechen gibt, es wird nicht bringen. Außer einer Steuerfahndung.

    • @Da Hias:

      Menschenverachtung, Imperialismus, Neokolonialismus. Hört, hört. Das gilt dann wohl auch für Portugal, Spanien, Italien, Balten-Staaten, Finnland, Benelux - alle Mitglieder der Euro-Zone haben wegen Athen die Faxen dicke. Okay, liest sich nicht so griffig. ;-)

  • Führung aus der Mitte

     

    ohne Pickelhaube -

     

    letzteres - wird das übrige Europa nun

    wohl endgültig nicht mehr den

    Hardlinern in Berlin abnehmen;

    an dieser Suppe wird 'schland noch lange zu Löffeln haben.

  • Merke: Es kommt in einem Vertrag nicht nur darauf an, was drin steht, sondern besonders darauf, was nicht drin steht.

     

    Alte juristische Arbeitsformel.

     

    Schäuble hat dies verstanden. Chapeau !

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @adagiobarber:

      Niedrige Reizbarkeitsschwelle gepaart mit Sturheit, die von manchem als Prinzipientreue missverstanden wird -> Schäuble.

  • 6G
    628 (Profil gelöscht)

    Ja, es geht wohl darum, die stramme neoliberale Linie, die überhaupt keine Sensibilität mehr für die soziale Not der Menschen hat, für alle Zeiten in der Eurozone durchzusetzen. Das Schlimme ist, dass die europäische Sozialdemokratie das mitmacht und den Konservativen brav hinterhertrottet.

    Wie dem auch sei: Wenn Europa so weitermacht, ist es bald am Ende. Die neoliberale Ideologie ist zum Scheitern verurteilt und hat den Menschen, außer wachsender Armut, Polarisierung der Vermögen und Einkommen, nichts anzubieten. Wenn linke Lösungsansätze scheitern, werden wir es bald mit starken rechten Bewegungen zu tun haben, die natürlich voll auf die nationale Karte setzen.

    Die derzeit in Teilen Europas stattfindende Massenverelendung werden die Menschen auf Dauer auf jeden Fall nicht mitmachen, und das ist in gewisser Weise auch gut so.

    • @628 (Profil gelöscht):

      "werden wir es bald mit starken rechten Bewegungen zu tun haben"

       

      und das ist den herren, insofern sie das realisieren (wollen), immernoch lieber als gegen die ansprüche ihres klientels und die überzeugungen ihrer reaktionären wähler zu entscheiden, wobei letztere, wie von ihnen beschrieben, weiter nach rechts abwandern.

  • Aha. Schäuble spricht jetzt als Merkels Vollstrecker für ganz Europa - und das obwohl ihm niemand den Auftrag dazu erteilt hat (vielleicht Banken und die Wirtschaft?). Unser Schwarzgeldminister kommt auf einen echten Höhenflug.