Kommentar Green Climate Fund: Ein großer Schritt nach vorn
Der Klimafonds ist der erste Baustein für ein globales Abkommen. Er unterscheidet sich wohltuend von der Geber-Nehmer-Logik der Entwicklungshilfe.
D ie gut neun Milliarden für den „Grünen Klimafonds“ (GCF) sind ein großer Schritt nach vorn. Richtig eingesetzt, kann das Geld viel bewirken: von einem Einspeisetarif für Erneuerbare bis zur Sicherung der Lebensmittelversorgung in ländlichen Gebieten. Die Staaten haben in Berlin viel Geld auf den Tisch gelegt – auch wenn die Summe gegenüber den weltweit 550 Milliarden Subventionen für fossile Brennstoffe Peanuts sind.
Aber um die konkrete Summe geht es weniger. Wichtiger ist, dass die Industrieländer zum ersten Mal Ernst machen mit dem Versprechen, den armen Ländern bei der globalen Energiewende und bei der Anpassung an den Klimawandel substanziell und verlässlich unter die Arme zu greifen. Denn das berechtigte Gefühl, von den Reichen im Stich gelassen zu werden, hat die Entwicklungsländer viel zu oft in die Blockade getrieben.
Dieses Argument ist jetzt zumindest teilweise entkräftet. Nach den Ankündigungen von EU, USA und China zu ihren Emissionszielen (die bei Weitem nicht ausreichen) bringt das frische Geld Rückenwind für die Klimakonferenz, die in zwei Wochen in Lima beginnt.
Das Allerwichtigste aber: Endlich gibt es eine Struktur, die den finanziellen Ausgleich zwischen Reich und Arm und den Umstieg auf eine andere Energieinfrastruktur organisiert. Sie wird weltweit akzeptiert, die Entwicklungsländer haben ein Mitspracherecht.
Der GCF ist ein konkretes Versprechen: der erste Baustein eines globalen Klimaabkommens. Er unterscheidet sich wohltuend von der alten Geber-Nehmer-Logik der Entwicklungshilfe. Umso wichtiger ist es, dass er deren Fehler vermeidet: Korruption, Verschwendung und Planung am Bedarf vorbei wären nicht nur ärgerlich, sondern bedrohlich. Denn der Fonds darf nicht scheitern. Er ist eine der letzten Hoffnungen, die Kurve beim Klima doch noch zu bekommen.
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