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Kommentar Fleischatlas 2014Es geht um die Menge

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Die Forderung nach totalem Fleischverzicht ist kontraproduktiv. Die Verbraucher sollten ihren Konsum aber reduzieren.

Der ein oder andere Wurstring weniger täte den Deutschen gut. Bild: ap

Jetzt wollen uns diese Ökos auch noch unser Essen verbieten!“ Das werden manche Konsumenten denken, wenn sie vom „Fleischatlas 2014“ hören. Denn das ist ja die Botschaft des mit großem Interesse der Mainstream-Medien vorgestellten Hefts: Der Tierkonsum verursacht Hunger in armen Ländern und Umweltschäden weltweit. Also gar kein Fleisch mehr essen?

Diese radikale Forderung ist kontraproduktiv, weil sie die Mehrheit der Bevölkerung vor den Kopf stößt. Zwar wächst der Anteil der Vegetarier, aber immer noch ernähren sich nur rund vier Prozent der Deutschen ohne Fleisch. Für die überwiegende Mehrheit gehört dieses Nahrungsmittel einfach dazu – auch aus Genussgründen. Das wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern.

Es wäre auch falsch, wenn niemand mehr Fleisch äße. Denn ohne Wiederkäuer ließen sich etwa europäische Weiden nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion nutzen. Grünland zu Äckern umzubrechen, würde der Umwelt schaden, denn es beherbergt zahlreiche Pflanzenarten und speichert viel Treibhausgas.

Zudem benötigt eine umweltfreundliche Landwirtschaft global gesehen Tiere. Denn deren Exkremente sind eine wichtige Quelle beispielsweise für Nährstoffe, die Pflanzen zum Wachsen brauchen.

Auch aus ernährungsmedizinischer Sicht ist maßvoller Fleischkonsum sinnvoll. Eine rein pflanzliche Ernährung – etwa ohne Fleisch und Eier – kann nur gesund sein, wenn man trotzdem genügend Eisen und Vitamin B12 aufnimmt. Linsen etwa liefern Eisen in bedeutender Menge, allerdings nur, wenn man gleichzeitig Vitamin C erhält. Dieses Wissen hat nicht jeder.

Aber diese Argumente können keinesfalls die zu hohe Menge des Fleischkonsums in den Industrieländern rechtfertigen. Der Verbraucher in Deutschland verzehrt im Schnitt rund 60 Kilogramm pro Jahr – mehr als doppelt so viel, als etwa die renommierte Deutsche Gesellschaft für Ernährung aus medizinischer Sicht empfiehlt – obwohl ein zu hoher Fleischkonsum sogar der Gesundheit schaden kann.

Schon deshalb müssen die Verbraucher weniger Fleisch essen. Nichtregierungsorganisationen und Medien können Argumente dafür nennen. Umweltfreundlicher wird die verbleibende Fleischproduktion damit allerdings noch lange nicht. Darum muss sich schon der Staat kümmern.

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Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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56 Kommentare

 / 
  • eine der besseren Beiträge von Herrn Maurin. Danke! Deutlich mehr Fleisch als die Deutschen verzehren übrigens die Spanier (Mittelmeerdät) und die Dänen. Und wie bitte kommt die DGE oder die WHO auf die Grenzwerte einer gesunden Fleischverzehrsmenge?

    Alle "veganen" Mythen werden hier entzaubert http://www.keckl.de/

  • SS
    Sina Sinowjew

    "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne"(Hesse), denn jedem Fleischkonsum geht ein Mord voraus.

    „Jetzt wollen uns diese Ökos auch noch unser Essen verbieten!“

    Das Morden in Ihrer aller Auftrag, meine Damen und Herren, was Sie immer wieder so fintenreich zu unterschlagen versuchen; das millionenfache heimtückische Morden unserer lieben tierischen Mitwesen aus niederen Beweggründen kann nicht länger Grundlage einer ethisch basierten Zivilisation (Europa) sein. Besser und ein Stück weit ehrlicher wäre es, Sie würden sich darüber beschweren, das die Ökos uns aggressiven, nichtswissenden und ignoranten Aasfressern auch noch das bißchen Morden verbieten wollen.

    Dann wären Sie beim Kern einer Sache, die so zynisch und industriell blutig ist, das sie keine Rechtfertigung je vor welchem Gott auch immer erfahren kann.

    Diese religionsübergreifende Bequemlichkeits- und Jahrtausendlüge wurde längst geknackt.

    Fleischfressende Nazis wie Nicht-Nazis, Juden, Christen und Muslime, wiesen stets die Blutschuld am Tier entschieden zurück und versteckten ihre besudelten Hände hinter der Tradition und anderen Ausreden.

    Damit ist jetzt Schluß, jetzt wird gehandelt und Mörder werden als das was sie sind, an den Pranger gestellt.

    • C
      cosmopol
      @Sina Sinowjew:

      Wo kommt denn hier auf einmal der Nazi hergeschneit der mit dem Weltreligionen in einen Topf gepackt wird? Meinst du, du tust dir mit so 'nem blöden Holzhammer-Scheiß irgendeinen Gefallen? "Die Blutschuld am Tier"? Die was?

  • 1. Es wird sehr, sehr lange dauern, bis niemand mehr Fleisch und andere tierische Produkte konsumiert. Das wird nicht von heute auf morgen passieren. In dieser Hinsicht sind alle Sorgen überflüssig.

    2. Genuss? Mit Antibiotika, genverändertem Soja und Adrenalin pur produziertem Fleisch, Milch, Käse... das soll Genuss bringen?

    3. Wo - bitte - leben auf Europas Weiden Tiere? Wieviele Wiederkäuer wachsen auf Europas Weiden auf?

    4. Tiere produzieren auch dann Exkremente, wenn man sie nicht mästet und anschließend schlachtet.

    5. Tiere, die nicht für den industriellen Massenproduktionswahnsinn genutzt werden, brauchen wesentlich weniger (eiweißreiches) Futter.

    6. Die Ackerflächen, die jetzt für den Anbau von Tierfutter genutzt werden, würden frei für den Anbau von Menschennahrung.

    7. Veganer und Vegetarier sind längst nicht mehr so radikal und intolerant, wie sie es mal gewesen sein mögen. Sie sind zwangsläufig über die Qualität ihrer Ernährung um ein Vielfaches besser informiert als Allesesser, die sich mit industriell hergestellten, zusammengemanschten Lebensmitteln ernähren.

    8. Die Verrohung der Menschen, die an der industriellen Massenproduktion beteiligt sind, der Verlust des Mitgefühls, die Abwesenheit von Respekt und Dankbarkeit gegenüber den Tieren und der Natur, darüber sollte man sich wirklich Sorgen machen. Mindestens ebenso wie um die globalen Folgen für die Umwelt.

    • WS
      W. Suber
      @Brillenputztuch:

      Fasst alles zusammen, was ich mir beim Lesen des Artikels gedacht habe. Nichts ist perfider, als den Fleischkonsum mit der damit verbundenen Existenzgarantie des Masttiers zu rechtfertigen.

  • IB
    Ich bins

    Fakt ist, dass wenn wir alle Veganer wären bräuchten wir weniger Anbaufläche für pflanzliche Lebensmittel, als jetzt bei der Futtermittelproduktion für Masttieren verbraucht wird.

  • Das ist sogar mal ein gemäßigter taz-Artikel, dessen Aussage ich unterstützen kann. Mir gehen die Veganer-Extremisten auf die Nerven, und ich möchte nicht gänzlich auf Fleisch, geschweige denn Käse etc. verzichten. Andererseits ist es für mich nicht nachvollziehbar, wenn Menschen jeden Tag Fleischgerichte oder Wurst essen - das ist wirklich wohlstandsdekadent und sollte sich ändern.

    • C
      cosmopol
      @tommy:

      Hast du auch andere Argumente, außer: Die gehen mit auf die Nerven? Das ist nämlich keins.

  • B
    Balduin

    Man sollte auf jede Fleischverpackung die typischen Schockbilder aus der Massentierhaltung drucken müssen.

  • R
    Ruhender

    Einfach knallharte Produktionsauflagen durchsetzen, Demeter-Richtlinen etwa. Das sorgt dafür, daß erst mal die ganzen Billigst-Gammelfleisch-und-Ausbeuter-Konzerne den Bach runter gehen, die Branche schrumpft sich gesund, produziert dann automatisch weniger, dafür qualitativ gutes Fleisch von Tieren, die ordentlich behandelt werden.

     

    Wie bei trotzigen Kindern hilft hier kein gutes Zureden. Dem Verbraucher muß klargemacht werden, daß Fleisch eben seinen Preis hat und nicht immer noch billiger werden kann. Muß man halt wieder lernen, mit anderen Zutaten zu kochen.

    • @Ruhender:

      Was zur Folge hätte, dass die Gutverdiener weiterhin jeden Tag Ihr Stück Fleisch auf dem Teller hätten, die ALGII Empfänger und Geringverdiener nur alle paar Tage oder Woche. Ob das gewollt ist?

      Wobei klar ist, dass das Fleisch zur Zeit noch viel zu günstig ist.

  • C
    cosmopol

    "Diese radikale Forderung ist kontraproduktiv, weil sie die Mehrheit der Bevölkerung vor den Kopf stößt."

     

    Und genau dieser Kopfstoß ist dringend notwendig. Wir behandeln und verwerten fühlende, bewusste Lebewesen wie totes Zeug das wir beliebig kaputt machen oder wegwerfen können. Und das ist nicht ok.

     

    Die Dinge die häufig als ökologische und humanitäre Folgen gelten sind allerdings primär dem Kapitalismus geschuldet. Innerhalb desselben kann verstärkte, vegane Produktion aber Symptome lindern.

     

    Tradition ("gehört dazu") ist überhaupt kein Argument sondern eine Befindlichkeit.

    Tierscheiße als notwendiger Dünger ist ein längst widerlegtes Argument aus der Mottenkiste. Genauso wie der "Zwang" weidende Widerkäuer zu verwerten...

    B12/Eisen-Mangel ist keine Veganer*Innen sondern eine Zivilisationskrankheit. Zivilisation (etwa Nahrungsmittelhygiene) ist es aber auch in anderen Bereichen wert sich entsprechendes Wissen anzueigenen. Diese Aneignung ist ein Prozess.

    Diese Argumente rechtfertigen also auch keinen "maßvollen" Fleischkonsum.

  • G
    Gast

    "Den Kommentar hat der Deutsche Bauernverband geschrieben war mein erster gedanke heute früh". Ich habe selten einen wissenschaftlich so grundfalschen Text gelesen.

    "Es wäre auch falsch, wenn niemand mehr Fleisch äße. Denn ohne Wiederkäuer ließen sich etwa europäische Weiden nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion nutzen."

    Äh... Es wäre auch falsch, keinen Krieg mehr zu führen weil wir die Überbevölkerung sonst nicht in den Griff bekommen?

  • G
    Gast

    Hier werden ganz schön viele Dinge in falsche Kausalzusammenhänmge gebracht:

     

    1. Weil Tiere für die Landwirtschaft gut sind, ist es nicht gut, kein Fleisch zu essen.

    Bitte, ich glaube ihnen, dass Tiere gut für den Boden sind. Wir müssen ja auch nicht gleich alle Tiere abschaffen. Töten müssen wir sie trotzdem nicht. Die Kühe können ja gerne ihr ganzes Leben auf der Weide wiederkäuen.

     

    2. Vegetarier brauchen zur Eisenaufnahme Vitamin C. Stimmt. Wer Fleisch isst aber auch. Eisen wird vom Körper generell gut aufgenommen wenn der Köper zusätzlich Vitamin C aufnimmt, Kaffee z.B. hemmt die Eisenaufnahme. Und, schon mal Mettbrötchen mit Zitrone gesehen? Nee.

    Aus meiner Erfahrung kennen sich Menschen, die ohne tierische Produkte leben übrigens im Schnitt wesentlich besser mit Nährstoffen und Lebensmitteln aus und wissen, was man wann wie zu sich nehmen sollte.

    Die ernährungsmedizinische Empfehlung zum Fleischkonsum ist ja auch eine sehr christliche. Schauen Sie sich mal buddhistische Medizin an...

     

    3. Weil nur wenige Menschen (in Deutschland) Vegetarier sind, macht es keinen Sinn, weniger Fleisch zu essen. Häh? Warum? Die Zahl steigt ja eh schon. Nur weil zu wenig Leute wählen gehen sagen Sie ja auch nicht, wählen macht keinen Sinn.

  • Jeden Tag sterben etwa 40.000 Kinder an Hunger, während 40 % der weltweit gefangenen Fische, 50 % der weltweiten Getreideernte und 90 % der weltweiten Sojaernte an bestialisch gequälte „Nutztiere“ verfüttert werden.

    Allein diese Tatsache sollte genügen um jeden empathiefähigen Menschen zum Vegetarier werden zu lassen.

    Dieser Artikel könnte genau so gut von einem Lobbyisten der Fleischindustrie stammen.

  • S
    Saskia

    Fakt ist, dass es einfach nicht funktionieren würde, wenn alle Menschen auf Fleisch verzichten würden. Es gibt viel zu wenig Agrarflächen, die die Menschheit dann mit Rohstoffen versorgen könnten. Zumal der Mensch darauf ausgelegt ist (Beispiel: Gebiss) Fleisch zu essen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Saskia:

      Aha, der hat also Reißzähne, der Mensch und einen starren Kiefer, mit dem er nicht mahlen kann! Ist mir komischerweise noch gar nicht aufgefallen.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Welche Argumente sind gemeint? Diese?

     

    1. Diese radikale Forderung [...] Mehrheit der Bevölkerung vor den Kopf stößt.

     

    Hätte man das mal auch beim Rauchen bedacht! Wer objektiv sinnvolle Forderungen nicht artikuliert, weil es eine Gruppe ggf. vor den Kopf stößt, braucht keine Demokratie, sondern allenfalls eine stündliche Dosis Adrenalin.

     

    2. Für die überwiegende Mehrheit gehört [...] aus Genussgründen.

     

    Alkohol gehört auch für Alkoholiker und Genusstrinker "einfach" dazu. Die gesellschaftlichen Konsequenzen zahlt die Allgemeinheit als Krankenkosten, alkoholbedingte Arbeitsfehlzeiten oder Unfälle. Fleischkonsum ist gesellschaftlich relevant. Über 40% der deutschen Ackerfläche (http://www.movassat.de/1439) werden im Ausland benötigt, um unseren Futtermittelbedarf für die Massentierhaltung zu decken.

     

    3. Es wäre auch falsch [...] nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion nutzen.

     

    Sagt wer? Wenn das ein Argument sein soll, dann sollte es sich nicht als Wahrheit verkleiden, die sie nicht ist (siehe u.a.: http://biovegan.org/infopool/wie-soll-ein-geschlossener-betriebskreislauf-im-bio-veganen-land-und-gartenbau-ohne-nutztiere-denn-aussehen/).

     

    4. Auch aus ernährungsmedizinischer Sicht ist maßvoller Fleischkonsum [...] Eisen und Vitamin B12 aufnimmt.

     

    Sagt wer? Die "renommierte DGE", in deren Hintergrund unabhängige Experten sitzen und deren eine im Vordergrund tätige in einer Fernsehdoku zugibt, von der Korrelation zwischen Fleisch und Krebs zu wissen, aber dennoch weiterhin den Konsum zu empfehlen? Schon mal was von in rotem Fleisch vorkommenden Hämeisen gehört und dem Verdacht, dieses schädige die Zellen und begünstige Krebs? Oder von IGF-1? Oder dass B12 bei der Massentierhaltung massiv zugefüttert wird (diese B12-Quelle ist also lediglich ein teurer Umweg)?

  • B
    blub

    So schlecht hat die TAZ selten recheriert!

    Dem Klima kommt es bestimmt nicht zu Gute, wenn Wiederkäuer ständig Methan austoßen. Eine Aufforstung mit dem Ziel flächendeckend wieder in Mitteleuropa Mischwälder vorzufinden würde dem Klima deutlich mehr helfen!

     

    Aber die einfache Gleichung:

    Wir haben nur Tiere in der Natur wenn wir diese selbst zur Nahrungsmittelproduktion züchten, reicht zu populistischen Zwecken völlig aus!

  • A
    Arne

    Sehr guter Kommentar, der beweist. dass man tatsächlich in deutschen Medien noch Kommentare über Ökologie lesen kann und nicht immer auf die internationalen Medien ausweichen muss, um einen Blick auf den momentanen Stand der Debatte zu bekommen.

    Richtig ist es, dass aufgrund der bestehenden Resourcen es zur Zeit sinnvoll ist, nicht vollständig auf Monokulturen auszuweichen, ebenso ist es richtig, dass es einzelne Vegetationen gibt, die eher andere Lebewesen nutzen können wie Menschen. Der nicht seßhafte Mensch hat seit jeher daher eher die Viehzucht genutzt.

    Richtig ist aber auch, dass angesichts von 4% Vegetariern Monokulturen aufgrund des Vegeatrismus nicht ins Gewicht fallen, viel mehr aufgrund der Viehfutterzucht.

    Zur Zeit wird man also mit der Argumentation des Kommentators noch wenig erreichen können.

    Frage bleibt, wie sich die Menschen, die eine intakte Umwelt erhalten wollen, sich verhalten sollen. Natürlich ist es in der BRD einfacher, einfache Lösungen mit den Worten "Natürlichkeit", "die armen Tiere" und ähnlichem antirationalien Kitsch zu verbreitern.

    Die deutsche Ökobewegung wird dadurch zwar in Deutschland noch stärker werden, aber sich von den internationalen wissenschaftlichen Debatten noch weiter entfernen.

    • C
      cosmopol
      @Arne:

      Auch 100% Vegetarismus würde nicht zwangsläufig Monokulturen bedeuten. Das ist keine Frage was, sondern wie angebaut wird.

      Tierethik ist kein Mitleidsproblem und auch kein antirationaler Kitsch.

      • A
        Arne
        @cosmopol:

        Das ist richtig und das sage ich ja auch gar nicht. Die Frage ist, wie es verkauft wird.

         

        Ich habe da leider auch mit der Tierrechtsbewegung unschöne Erfahrungen gemacht, dass diese eher hilflos reagiert, wenn es mal um nicht öffentlichkeitswirksame Tiere geht. Ich lebe in Nordwestdeutschland und als ich mal aus beruflichen Gründen in ein nicht dauerhaft bewohntes Haus noch weiter im Inneren des Moores vorübergehend wohnen musste, fanden wir ein schönes, großes Hornissennest in einem Rolladenkasten vor. Weder der örtliche bürgerliche Tierschutzverein (von dem hatte ich auch nix anderes erwartet) noch einige Bekannte von mir aus der Tierrechtsbewegung waren in der Lage, mir beim Umsiedeln des Nestes behilflich zu sein, um die Hornissen weiter in Frieden leben lassen zu können.

        Man kann nicht die Methoden der bürgerlichen Tierliebhaber, die Streicheltierchen süß finden, zum Mittelpunkt seiner Öffentlichkeitsarbeit machen, wenn man wirklich ökologisch aktiv sein will.

        • C
          cosmopol
          @Arne:

          Die unschönen Erfahrungen kann ich leider dann doch ganz gut nachvollziehen. Die aktuelle Tierrechtsbewegung ist über weite Strecken hinweg auch in anderen Aspekten nicht sonderlich fit. Ist halt die einzige die wir bis dato haben, die einzige Möglichkeit das zu ändern wäre reingehen und es besser zu machen.

  • O
    oni

    "...Die Verbraucher sollten ihren Konsum aber reduzieren." Dieser Satz wirkt auf mich so, als versuchte der Autor mir vorzuschreiben, was ich zu tun habe. Ich betrachte das als Versuch, in meine Autonomie einzugreifen. Das macht mir Angst. Ich würde mir wünschen, dass der Autor gewaltfrei formulieren würde, somit dass er von sich schreibt und seine Ansichten nicht verallgemeinert.

    • C
      cosmopol
      @oni:

      Och. Blöd nur, das du deine "Autonomie" erstmal in die Autonomie anderer menschlicher wie nichtmenschlicher Tiere eingegriffen wird. Und nu?

  • D
    D.J.

    Danke für diesen unaufgeregten Artikel! Gern vergessen: Ohne Tierhaltung auch keine ökologische Landwirtschaft (Düngung).

    • @D.J.:

      In der ökologischen Landwirtschaft wird tierischer Dünger verwendet, weil (wenn man ethische Argumente beiseite lässt) wahrscheinlich wenig dagegen spricht. Dass bedeutet aber nicht, dass eine ökologische Landwirtschaft nicht auch ohne tierische Düngung auskommen kann. Stichwort ist hier "bio-vegane Landwirtschaft" auf Basis pflanzlicher Düngung. Für den tierischen Dung müssen ja auch erst einmal pflanzliche Nahrung für die Tiere produziert werden, ein möglicher Nachteil bei der Effizienz ĸönnte sich also wieder ausgleichen.

    • AE
      Adrian E.
      @D.J.:

      Ja, das Vorurteil, es brauche Tierhaltung für Dünger, ist leider immer noch weit verbreitet, dabei gibt es ja längst biovegane Landwirtschaft, in der man sehr gut ohne die Ausbeutung von Nutztieren auskommt. Sicher braucht es für planzlichen Dünger einen Teil der Anbaufläche, aber wenn man berücksichtigt, dass für die Tierlandwirtschaft insgesamt viel größere Agrarflächen gebraucht werden (insbesondere für Tierfutter - es geht eben nicht nur um Gras, und auch viele Grasflächen könnten anders genutzt werden), wird bei Modellrechnungen klar, dass es unsinnig ist, für den Dünger Nutztiere zu halten und biovegane Landwirtschaft mit den Ressourcen schonender umgeht.

      • @Adrian E.:

        Wahrscheinlich ist hier die Nährstoffversorgung mit Gründüngung gemeint? Leider ist damit keine Bedarfsgerechte Düngung möglich: Es kommt zu niedrigeren Erträgen und Nährstoffverlagerungen ins Grundwasser

  • T
    Tofumonster

    Herr Maurin, ihr Artikel liest sich wie frisch von der Wursttheke. Ich kann mich nur freuen, dass mitlerweile immer mehr Menschen vegetarisch oder vegan leben und vor allem bei sehr vielen jüngeren Menschen der Trend zum Veganismus derzeit sehr angesagt ist. Ich verstehe nicht warum sie befürchten, die Tiere müssten von den Weiden verschwinden. Der Großteil der Tiere die in der Mast gehalten werden haben noch keine Weide gesehen. Zum Thema Gesundheit. Ich finde es putzig, dass sie tatsächlich über Eisenmangel und Vitamin B12 Aufnahme bei Vegetariern und Veganern nachdenken, aber kein Wort über Cholesterin, Herzproblemen, Übergewicht etc. bei zu hohem Fleischverzehr sprechen. Vegleichen sie doch bitte mal zum Spaß die Gesundheitswerte von 10 vegan lebenden Menschen mit denen von Leuten, die täglich Fleisch konsumieren.

  • A
    AnonArchia

    "Es wäre auch falsch, wenn niemand mehr Fleisch äße. Denn ohne Wiederkäuer ließen sich etwa europäische Weiden nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion nutzen."

    Und wenn wir sie nicht mehr ermorden, gibt es auch keine Wiederkäer mehr ? =D

    • AE
      Adrian E.
      @AnonArchia:

      Ich stimme zu - dass wir für die Weiden Wiederkäuer brauchen ist meines Erachtens ein ziemlich unsinniges Argument für Fleischkonsum. Zwar gäbe es vermutlich ohne Fleischkonsum tatsächlich viel weniger Wiederkäuer (und damit viel weniger Ausstoß des Treibhausgases Methan), aber ein großer Teil der Nahrung für die Wiederkäuer kommt sowieso nicht von Weiden (sondern Kraftfutter, z.B. aus Südamerike), und die meisten sind nur selten auf einer Weide. Auch ein "geringer" Fleischkonsum kann so nicht gerechtfertigt werden. Die meisten Weidegebiete könnten sehr wohl entweder landwirtschaftlich anders genutzt werden oder wieder zu ihrer ursprünglichen Form als Wald zurückkehren (was von der CO2-Bilanz her gut wäre). Da für vegane Ernährung insgesamt deutlich weniger Agrarflächen gebraucht werden, um die gleiche Zahl von Menschen zu ernähren (es geht viel verloren, wenn zuerst Futterpflanzen angebaut und an Tiere verfüttert und dann diese Tiere ausgebeutet werden), könnte die Landwirtschaft mit weniger Flächen auskommen, und ein Teil der Gebiete könnte statt der wirtschaftlichen Nutzung ökologischen Zielen dienen. Gebiete, die sich ausschließlich für Gras eignen, sind größtenteils in den Bergen, wo die Nutzung meistens sowieso nur mit massiven Subventionen rentabel gemacht wird, und es gibt auch Hinweise, dass die schweren Wiederkäuer für die empfindlichen Böden in den Berggebieten ein Problem sind. Die Vorstellung, man müsse unbedingt die hinterletzen kargen Flächen selbst in den Bergen wirtschaftlich nutzen (und es brauche deshalb Fleischwirtschaft) erscheint mir sowieso ziemlich irrational.

    • @AnonArchia:

      Der Autor redet zwar von Vegetarier_innen, denkt aber, wenn man sich die Argumente anschaut, die meiste Zeit an die vegane Ernährung (auch wenn sie nie als solche bezeichnet, was bezeichnend ist). Eine Kuh auf der Weide produziert natürlich reichlich wenig vegane Produkte, aus dem Blickwinkel betrachtet macht das Argument schon etwas mehr Sinn.

      • U
        Upsala
        @Christian Blowfish:

        Auch in dem Fall ist der Kommentar von Anonarchia weiterhin sinnvoll. Nur weil Kühe nicht mehr zur Produktion gehalten werden, hören diese doch nicht vom einen auf den anderen Tag auf zu existieren.

  • J
    J

    "Es wäre auch falsch, wenn niemand mehr Fleisch äße.2

    Äh, und zwar weil...??

  • S
    shashikant

    Literaturtipp zum Thema:

    "Das Leben der Tiere" vom Literaturnobelpreisträger J.M. Coetzee

  • Naja, einerseits sei di Zahl der Vegetarier konstant niedrig (4%) andererseits sei es falsch wenn "niemand mehr Fleisch essen würde". Insgesamt wie für Kommentare üblich werden hier einige vermeintliche Fakten vermischt mit Meinungsmache. Ich fordere vor allem eines: Endlich mal vernüftigte Quellenangabe in Zeitungen, besonders der taz, und erst recht online, wo es ein leichtes wäre Quellen zu verlinken.

     

    Bin ich der einzige der sich mehr Transparenz wünscht?

     

    Mein persönlicher Eindruck ist übrigens das es immer mehr Menschen gibt die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Ich habe keine Nationale Verzehrstudie( die wir so selten gemacht) dazu aber doch einige Indizen wie die erheblich verbesserte Akzeptanz wenn ich von meinen Ernährungsgewohnheiten erzähle, immer bessere Kennzeichnung tierischer Inhalte, die Zunahme an vegetarischen und veganen Restaurants, die Veränderung der Speisekarten, Google Trends (http://www.google.com/trends/explore#q=%2Fm%2F07_jd%2C%20%2Fm%2F07_lq%2C%20%2Fm%2F07_hy&geo=DE&date=1%2F2011%2037m&cmpt=q)...

     

    War es jedenfalls nötig zu behaupten die Forderung einer vegetarischen Ernährung "stoße vor den Kopf" und das uralte und bei der Frage nach Nachhaltigkeit und auch Tierschutz falsche "Genußargument" zu bringen?

     

    Ich bin Vegetarier und fordere von niemanden etwas, aber ich würde mich freuen wenn ein Bewusstseinswandel stattfände. Meine Freunde und Bekannten stoße ich nicht vor den Kopf – oder es hat sich noch keiner getraut mir das zu sagen.

  • Tja, da sind sie wieder, die Reflexbeisser im Taz-Forum. Leider haben Sie nicht geschrieben, dass Fleisch per se schlecht und unmoralisch ist, deswegen hagelt es jetzt Hetz- und "Schlecht Recherchiert"-Kommentare.

    Schlecht ist dann nur, dass es grade Zahlen gab, nach denen der Fleischkonsum vielleicht weltweit ansteigt, aber in Deutschland merklich zurückgeht. Sollten die Aggro-Veganer eigentlich glücklich sein, sind sie aber nicht. Warum nur?

    • @Cypher:

      Danke für die Unterstellungen!

       

      Die "Aggro-Veganer" sind vielleicht unglücklich, wenn überhaupt, wegen ewigen Verleumdungen wie ihre. Wer sagt ihnen das die Leute die hier trollen, Veganer sind?

       

      Woher haben Sie die Information Veganer seien überhaupt unglücklich?

       

      Und wieso eigentlich "Aggro-Veganer". Ihr Kommentar bewegt sich hart am Rande der Netiquette: http://www.taz.de/LeserInnen-Kommentare/!118006/

       

      Bitte unterlassen Sie diese Beleidigungen.

  • P
    PeterWolf

    Es muss nicht immer Fleisch sein!

    Frische Austern z.B. sind auch sehr lecker.

  • SW
    systemkonform wegducken

    Auweia, wo hat Herr Maurin denn da abgeschrieben? Ähnliche "Argumente" las ich schon mal anderswo - hier wird deutlich, dass sich der Kommentator nur sehr oberflächlich und einseitig informiert hat und nun dieses Halbwissen zu diesem lieblosen Kommentar zusammengeklatscht hat. Nein, dieser Artikel hat mir nicht gefallen, dafür will ich keinen Cent hinwerfen - ganz im Gegenteil, er liest sich wie aus der konservativen Konkurrenz, schade wenn die Taz derart abrutscht. Gerade die liebevoll recherchierten Artikel, die Art Dinge auch einmal von einem anderen Sichtwinkel neu zu beleuchten, fernab vom immer gleichen dpa-mainstream, das macht die Taz zu dem was sie ist (war?). Kommentare wie dieser stoßen sauer auf, egal wie man nun zum Thema steht. Maximal wird hier Propaganda für die Fleischindustrie gemacht, Klappe halten und schön systemkonform wegducken. Au, au, au, quo vadis, taz?

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @systemkonform wegducken:

      Ich stelle fest: Sie haben kein einziges meiner Argumente widerlegt.

      • C
        cosmopol
        @Jost Maurin:

        Naja, "Argumente" ist streckenweise auch ein klein bisschen euphemistisch. Widerlegungen finden sich hier in der Kommentarspalte aber zigfach. ;)

      • SW
        systemkonform wegducken
        @Jost Maurin:

        Nein, das ist auch nicht meine Aufgabe als Leser der taz, es wäre die Aufgabe des angestellten Autors vorher eine vernünftige Recherche zu betreiben. Zumindest wenn die taz nicht in den konservativen mainstream abrutschen will.

         

        Allein das Argument, dass es "falsch" wäre kein Fleisch zu essen, da sonst... Schon mal gesehen woher heutzutage das Fleisch kommt? Die Tiere stehen alle glücklich auf der grünen Wiese und fressen Gras??? Hahaha! Sehr guter Witz - ich lade ein mal auf einen Tee/Kaffee vorbeizukommen, ich führe gerne mal durch die Landkreise VEC/DH/CLP & Co. Hier kann man ganz gut sehen, wie wichtig das Vieh für die Äcker ist - sie sehen diese nämlich nie! Sie stehen in Hallen, nicht auf Gras, sie fressen Kraftfutter aus Genmais & Co. aus sonstwo (Brasilien, USA etc.) und sicher kein Gras. Bitte, nehmen Sie die Einladung an, vielleicht erweitert dies das Sichtfeld etwas. Aber gut, wer in der Stadt lebt, für den ist die Fleischproduktion weit weg, für den ist es auch leicht zu sagen "Ihhhh, im Landkreis Vechta stinkt es" - ja, sicher, das tut es. Aber das tut es wegen Fleischessern von anderswo. Deswegen wird hier die Landschaft zerstört, verseucht und verschandelt. Das ist nur ein Aspekt... diese heile Welt der Fleischproduktion, die gibt es heute für das Konsumfleisch nicht mehr, das in den Supermärkten zu kaufen ist. Schauen Sie sich die Realität gerne mal an und nehmen Sie meine Einladung beim Wort...

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @systemkonform wegducken:

          Sehr richtig! Aber wahrscheinlich fehlt für die Wahrheit Platz bei der TAZ bzw. diese findet in einer eigens für sie vorgesehenen Rubrik statt, wohin auch dieser Artikel bestens passen würde.

  • Die Verbraucher_innen werden sicherlich nicht ihren Fleischkonsum hinterfragen, wenn Sie Kommentare wie diesen ließt. Alle Argumente gegen den Fleischkonsum werden auf ein schwaches egoistisches Argument reduziert, die eigene Gesundheit. Das mit den Umweltschäden ist also gar nicht so dramatisch, und ethische Argumente gegen das Ausbeuten und Töten von Tieren gibt es ohnehin nicht. Die sich gerade explosiv vergrößernde Anzahl von vegan lebenden Menschen, veganer Literatur und Gastronomiebetrieben wird auch verschwiegen, es bleibt bei den kümmerlich und fix wirkenden 4% Vegetarier_innen. Der ganze Kommentar wirkt nur wie eine lieblose Aneinanderreihung von einseitigen Argumenten zur Verteidigung des Recht auf Genuss.

    • J
      Joba
      @Christian Blowfish:

      In der Tat ist das Gesundheitsargument das schwächste von allen, eben weil viele Menschen nicht gesund sterben, sondern glücklich leben wollen. Die Frage ist daher, ob glückliches Leben mit zerstörter Umwelt und leidenden Tieren diesn Preis wert und zu rechtfertigen ist.

      Zumindest mich stößt aber die von Herrn Schmidt vorgetragene vegane Ideologie mit ihrer humorlosen Miesmacherrei noch mehr ab als das Gesundheitsargument, denn mein Genuss rechtfertigt zwar nicht Qualmast, wohl aber, dass Tiere nach einem artgerechten Leben dafür getötet werden. Menschen sind nunmal Allesfresser und ich bin mit reiner Pflanzenkost, was auch immer mir einzureden versucht wird, auf Dauer nicht zufrieden. Wölfen wird ja auch kein Vorwurf gemacht, dass sie Rehe jagen und auch

    • T
      Tim
      @Christian Blowfish:

      Sehe ich genau so. Dieser Kommentar trägt nichts zu einer Aufklärung über die Risiken von Massentierhaltung auf, welche zwangsläufig nötig ist, wenn der Bedarf so groß ist wie jetzt. Da müsste man ansetzen.

  • G
    Gästeliste

    Meiner Meinung nach sollte jeder, der sich bewusst ernähren will, auf Fleisch verzichten - jedenfalls temporär. Es würde mit dem Vorurteil aufräumen, dass die Leute haben, die glauben, ein Leben ohne Fleisch ist nur unter Inkaufnahme von folgenreichen Entzugs- und Mangelerscheinungen begleitet. Eine vegetarische Ernährung ist leichter als gedacht. Kein Döner, sondern eine Falafel. Keine Currywurst, dafür Pommes. Keine salzigen gesättigten Fettsäuren aus der Wurst, lieber ein vitaminreicher Salat. Bei der heutigen Vielzahl an Lebensmitteln und deren hohen Verfügbarkeit sollte jeder, dem seine Gesundheit etwas bedeutet, diesen Schritt tun. Ihr werdet sehen, dass es euch gut tut. Eisen gibt es in genügend Lebensmitteln wie z.B. weiße Bohnen, Sojabohnen, Linsen und grüne Gemüsesorten wie Bohnen, Brokkoli und Rosenkohl. Selbst Vitamin B12 ist für Vegetarier in extra dafür angereichertem Soja erhältlich. Von Mangelernährung ist also keine Spur. Eine Studie der Heinrich-Böll-Stiftung und des BUND hat ergeben, dass der heutige Konsum von Fleisch in Deutschland Pro Kopf 60 Kilogramm beträgt. Bei 82 Millionen pot. Fleischessern sind das fast eine halbe Millarde Kilos an Fleisch. Diese Menge ist meines Erachtens erxorbitant hoch und die daraus resultierenden Mastbedingungen der Fleischindustrie ein absolutes Fiasko. So wird in Deutschland in der Tierzucht mit am meisten Antibiotika verabreicht. Da kann man sich den Gang zum Arzt bei einer Grippe schon fast sparen. Kleiner Scherz, aber macht euch selbst ein Bild von der gesunden Ernährung mit Fleisch. Googelt nach dem "Fleischatlas" und lasst die Argumente gegen Fleischverzehr auf euch wirken. Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach. ;)

  • G
    Gojira

    "Zudem benötigt eine umweltfreundliche Landwirtschaft global gesehen Tiere."

    So? Die Tiere in der Intensivhaltung sind also wichtig für das Ökosystem? Bitte keine Scheinargumente. Vegetarismus sagt doch nicht, dass keine Tiere mehr auf den Feldern eingesetzt werden sollen. Man muss sich auch nicht gleich vegan ernähren und dadurch womöglich durch wenig Wissen seine Gesundheit gefährden.

     

    Es gab auch eine Welt vor der Massentierhaltung und es geht mit heutigen Stand der Wissenschaft auch fairer und effizienter.

     

    Man muss nur wollen.

    • AE
      Adrian E.
      @Gojira:

      Aber auch das Argument, es würde für eine umweltfreundliche Landwirtschaft "Nutztiere" benötigen, ist vollkommen falsch. Man hat schon viel Erfahrung mit bioveganer Landwirtschaft und pflanzlichem Dünger. Sicher wird dann ein Teil der Anbaufläche für die Düngerpflanzen benötigt, aber das ist immer noch viel ressourcenschonender als wenn viel Futter für die Massen von Nutztieren angebaut werden muss, und der Methan-Ausstoß von Wiederkäuern sollte auch nicht ignoriert werden. Wenn Subventionen nicht völlig falsche Anreize für die Tierlandwirtschaft setzen würden, wären wir in diesem Bereich wahrscheinlich schon viel weiter.

    • @Gojira:

      Danke! Da wurde in der Argumentation tatsächlich Veganismus und Vegetarismus verwechselt scheint mir auch!

  • M
    M.W.

    …Herr Maurin!

     

    Tiere, Fäkalien, Dünger…EHEC!!! Aber es geht ja "nur" um die Menge…AUFWACHEN!!!

  • S
    shashikant

    Danke für die interessanten Informationen.

    Ich teile Ihre Meinung jedoch nicht, dass ein Propagieren des Verzichts auf Fleisch kontraproduktiv wäre.

    Egal, ob man nun einen maßvollen Fleischverzicht oder einen vollständigen befürwortet, wird sich dieser in jedem Fall nur langsam ändern. Dann kann man auch für einen vollständigen Fleischverzicht argumentieren. Das globale Problem ist schließlich, daß der Fleischkonsum leider zunehmen wird.