Kommentar Elbvertiefung: Freiheit für den Fluss

Um gegen künftige Sturmfluten gewappnet zu sein, müssen der Elbe wieder Freiräume gegeben werden: Rückdeichungen, Polder, Überflutungsflächen und Flachwasserzonen sind nötig. Dafür müssen Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und der Bund zusammenarbeiten.

Über Sinn und Zweck der nächsten Elbvertiefung gibt es bekanntlich zwei Meinungen, je nachdem, ob ökonomische oder ökologische Belange höher bewertet werden. Das wird auch nach der Ausbaggerung so bleiben, so sie realisiert werden sollte. Spätestens dann aber wäre es ein Streit um des Kaisers Bart.

Erforderlich ist eine andere Sicht auf die norddeutschen Häfen und auf die Unterelbe. An einer Zusammenarbeit kommen die traditionellen Häfen Hamburg und Bremerhaven sowie künftig Wilhelmshaven nicht vorbei. Ob es an Containern mangelt wie zurzeit oder ob sie wieder in Mengen abgeladen werden: Kooperation und Arbeitsteilung sind in beiden Fällen die Gebote der Vernunft.

Und geboten ist auch, dem Fluss wieder Freiräume zu geben. Das Korsett, in das die Unterelbe gezwängt wurde, muss aufgeschnürt werden. Erforderlich sind Rückdeichungen, Polder, Überflutungsflächen und Flachwasserzonen. Platz ist kein Problem, etwa 80 Quadratkilometer, ein Zehntel der Fläche Hamburgs, weisen die Planunterlagen aus.

Notwendig ist dazu vor allem eines: Teamarbeit von Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und dem Bund. Ein paar Milliönchen wird das sicher kosten. Klimagewandelte Sturmfluten auf dem Industriekanal, der bislang Unterelbe hieß, würden aber sehr viel teurer werden.

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