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Kommentar EinwanderungsgesetzNein, längst nicht jeder kann bleiben

Christian Jakob
Kommentar von Christian Jakob

Für viele abgelehnte Asylsuchende ändern die neuen Regeln nichts. Dennoch poltert die CSU im Einklang mit der AfD gegen den Kompromiss.

Drei Geflüchtete arbeiten bei Siemens Foto: dpa

W er die Schlagzeilen zu den Plänen für das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz am Dienstag las, mochte denken, dass für Flüchtlinge nun bequeme Zeiten anbrechen: Wer beim Bundesamt mit seinem Antrag abgelehnt wird, geht einfach eine Tür weiter zum Arbeitsamt – und darf für immer in Deutschland bleiben. So jedenfalls stellen CSU und AfD den so genannten „Spurwechsel“-Kompromiss hin, auf den sich die Große Koalition vorerst geeinigt hat. Mit der Realität hat das nichts zu tun.

Die Koalition will – das ist das einzige, was zur „Spurwechsel“-Frage in dem Papier steht – „klare Kriterien für einen verlässlichen Status Geduldeter definieren, die durch ihre Erwerbstätigkeit ihren Lebensunterhalt sichern und gut integriert sind“.

Wer abgelehnt wird und abgeschoben werden kann, für den ändert sich gar nichts. In der Regel können Geduldete nur dann, wenn eine Abschiebung gar nicht möglich ist eine Arbeitserlaubnis bekommen. Nur wenn diese erteilt wird, kann (vielleicht) künftig eine Aufenthaltsverfestigung beantragt werden.

Die Ausländerbehörden verweigern diese Arbeitserlaubnis aber vielen Geduldeten. Sie tun dies unter anderem um Druck zu machen, damit die Menschen von allein ausreisen oder an ihrer Abschiebung mitwirken. Deshalb können sie ihren Lebensunterhalt gar nicht selbst erwirtschaften. Und für sie kommt auch künftig kein Spurwechsel in Frage. Die Menschen bleiben nur geduldet.

Überfällige Neuerung

Und zweifellos werden bis zum fertigen Gesetz noch zusätzliche Ausschlusskriterien festgelegt werden: Straftäter oder Menschen etwa, denen Identitätsverschleierung vorgeworfen wird, fallen höchstwahrscheinlich raus.

Schon lange stellt sich die Frage, warum langfristig Geduldeten nicht ohnehin ein Aufenthaltstitel ausgestellt wird, statt sie jahrelang in diesem rechtlosen – und hochgradig unproduktiven – Zustand der Duldung zu halten. In der Vergangenheit gab es für diese Gruppe teils Stichtagsregelungen, 2016 trat dann eine neue so genannte Bleiberechtsregelung in Kraft: Wer acht Jahre in Deutschland lebt und für sich sorgt, kann ein Bleiberecht erhalten. Zukünftig könnten Geduldete dieses Bleiberecht nun vielleicht deutlich schneller bekommen. Ein Fortschritt, keine Frage.

Dass es diesen Vorstoß nun überhaupt gibt, hat auch mit dem massiven Druck der Wirtschaft zu tun. Sie braucht Arbeitskräfte und sieht die Sache – im Gegensatz zur CSU – halbwegs unverbohrt und pragmatisch: Wem soll geholfen sein, wenn man Menschen die schon hier sind, abschiebt, um gleichzeitig andere ins Land zu holen?

Geradezu infam ist, wie die CSU nun versucht zu verhindern, dass dieser Fortschritt tatsächlich Gesetz wird. Der Spurwechsel sei ein „fatales Signal“, schreibt sie. Er folge dem Motto: „Es ist vollkommen egal, ob jemand anerkannter Asylbewerber ist oder ob er abgelehnt wurde – er kann in jedem Fall bleiben.“ Wer dies fordere, wolle „nichts anderes, als das geltende Rechtssystem ausheben,“ twitterte Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, dem wirklich keine Äußerung zu dumm scheint.

Die AfD nahm diese böswillige Verdrehung der Vereinbarung mit Kusshand an – und giftete, „illegale Einwanderer dürfen für immer bei uns bleiben, sobald sie unsere Grenzen überschritten haben.“

Davon kann, wenn das „Eckpunktepapier“ umgesetzt wird, keine Rede sein. Das weiß die CSU ganz genau. Seit Jahren ist eine Reform hier fällig. Doch statt diese mitzutragen, bildet sie nun lieber eine rhetorische Koalition mit der AfD, um den Rest der Großen Koalition in dieser wichtigen Frage aufzuhalten.

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Christian Jakob
Reportage & Recherche
Seit 2006 bei der taz, zuerst bei der taz Nord in Bremen, seit 2014 im Ressort Reportage und Recherche. Im Ch. Links Verlag erschien von ihm im September 2023 "Endzeit. Die neue Angst vor dem Untergang und der Kampf um unsere Zukunft". 2022 und 2019 gab er den Atlas der Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit heraus. Zuvor schrieb er "Die Bleibenden", eine Geschichte der Flüchtlingsbewegung, "Diktatoren als Türsteher" (mit Simone Schlindwein) und "Angriff auf Europa" (mit M. Gürgen, P. Hecht. S. am Orde und N. Horaczek); alle erschienen im Ch. Links Verlag. Seit 2018 ist er Autor des Atlas der Zivilgesellschaft von Brot für die Welt. 2020/'21 war er als Stipendiat am Max Planck Institut für Völkerrecht in Heidelberg. Auf Bluesky: chrjkb.bsky.social
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63 Kommentare

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  • Gerade die christlichen Parteien - Amen, ich sage euch - sind gut in Menschenverachtung - im Namen des Herrn - und dem Säen von Hass - Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Ach wie schön wäre es manchmal, wenn es die Hölle wirklich gäbe. Ich würde sogar selbst hinein gehen, um die ach so frommen Zerstörer des gedeihlichen und friedlichen Zusammenlebens dort schmoren zu sehen. Die AfD tut wenigstens nicht christlich. Zumindest nicht im Namen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Karl Kraus:

      Wenn es Himmel und Hölle gäbe,



      wären die Pharisäer im Himmel und müssten sich dort zu Tode langweilen.

      In der Hölle wären die Echten.



      Dort ginge der PuPuPuPunk ab,



      heiße Parties bis zum Abwinken.

      Deswegen tue ich alles dafür



      um in die Hölle zu kommen



      hoffentlich reicht es dafür aus.

      Wenigstens nicht christlich tun



      ist noch kein Prädikat,



      nicht christliches Handeln sollte



      sich noch hinzugesellen.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Die Linke wird über die " richtige" Einwanderungolitik zerbrechen, während die Neoliberalen ohnehin die Schotten dicht machen. Denn, was soll das alberne Geschwätz einer ohnmächtigen Linken, wenn Europa, allen voran der grosse humanistische Türsteher Macron ekelhaft darum feilscht, wer die 58 Flüchtlinge der Aquarius aufnehmen soll?



    Europas Grenzen sind dicht, selbst Spaniens sozialdemokratische Regierung rudert zurück, nachdem Mutti dem Pedro verzählt hat, wie humanistische Flüchtlingspolitik laufen soll.



    Dass die Flüchtlinge zum Spielball wirtschaftlicher Interessen und politischer Demagogie geworden sind, hat den humanitären Aktionen wie der Aquarius erheblichen Schaden zugefügt.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Grade offene Grenzen sind doch für Neoliberale ideal.

      Besser lässt sich ein Sozialstaat nicht zerstören.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      "Die Linke wird über die " richtige" Einwanderungolitik zerbrechen, während die Neoliberalen ohnehin die Schotten dicht machen."

      Die Partei "Die Linke" ist doch schon an ihrer Einwanderungspolitik zerbrochen. Deshalb gibts doch jetzt "Aufstehen".

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Die bürgerliche Linke zerbricht an ihren Widersprüchen. Von offenen Grenzen reden und entsprechend den Ideen Lafontains handeln. Und sie haben vor allem Angst, dass sie keine exotischen Putzfrauen zum Billigtarif mehr kriegen, wenn die AFD ans Ruder kommt.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Auch dort merken Menschen, dass unter dem neoklassischen Wirtschafts- und Gesellschaftsgeflecht, in welchem alles zu bezahlen ist, aber nichts von den Großvermögenden beigesteuert wird, die Rechnung im wahrsten Sinne des Wortes nicht aufgeht.



          Da muss man gar nicht von Toten im Mittelmeer und Humanismus sprechen, denn die Rechnung geht sowieso nicht auf. Womöglich noch mathematisch, etwa, welche Wohlstandsmenge teile "ich" auf wie viele Köpfe auf, aber nicht ideologisch.



          Und Schuld tragen nicht die Menschen, nicht die, die kommen bzw einwandern, und auch nicht die, die die "Rechnung" in den Blick nehmen.



          Es geht schlicht um die Frage, wie wir leben wollen. Eine sinnvolle Beantwortung wird dadurch verhindert, weil die Eliten nicht von der Neoklassik wegwollen.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @Gerhard Krause:

            Die Eliten sind im Moment verhaftet, unfähig mehr als drei Monate im voraus zu planen. Der augenblickliche Gewinn, die Milliarden, die in Bruchteilen von Sekunden mittels Computer um den Erdball gefeuert werden, sind wichtiger als die Realität der globalen Umweltzerstörung, die noch mehr Menschen auf den Weg ins Exil werfen.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Gerhard Krause:

            "Womöglich noch mathematisch, etwa, welche Wohlstandsmenge teile "ich" auf wie viele Köpfe auf, aber nicht ideologisch."

            Wohlstand ist nicht statisch. Es gibt keine feste Größe, die verteilt werden könnte. Wohlstand basiert vielmehr auf dem Handeln von Menschen. Wichtig ist, dass wir in das Humankapital der zu uns kommenden Menschen investieren, um am Ende als Volkswirtschaft mehr Wohlstand für alle zu generieren.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Ach Sie :-), nehmen Sie sich einen Beutel "BIP" und teilen Sie ihn durch drei.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Mal wieder eine Debattenunkultur vom Allerfeinsten, wie hier Kommentarschreibern Dinge in den Mund geschoben werden, die sie nirgendwo gesagt haben.

    Für mich ist der Kommentar von @PLEB ein Leuchtturm in der Dunkelheit plattmachender, diffamierender Auswürfe. Selbst wenn der Hinweis, in die Arme von CSU/ AfD getrieben zu werden, offensichtlich falsch ist, verdient er eine a n g e m e s s e n e, argumentative Antwort und ist kein Blitzableiter für eigene Frustrationen.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "Für mich ist der Kommentar von @PLEB ein Leuchtturm in der Dunkelheit plattmachender, diffamierender Auswürfe. ..."

      Das Kommentar ist wohl ehrlich, seine Haltung ist mir auch lieber als die "Wir schaffen das!" (weil wir im besseren Teil der Stadt Wohnen und gut verdienen) Fraktion. Aber ein diffamierender Auswurf ist sein Beitrag ebenfalls.^^

      "... Selbst wenn der Hinweis, in die Arme von CSU/ AfD getrieben zu werden, offensichtlich falsch ist"

      Da sehe ich Ihre Logik als etwas verquer an. Die etablierten (bzw. andere Parteien insgesamt) sind in der Bringschuld. Wenn man das ganze strikt logisch und nur unter dem beschriebenen Gesichtspunkt betrachtet ist die Wahl der AfD nachvollziehbar. Das ist aber nicht die Schuld von @PLEB, sondern die der Politik und anderer gesellschaftlicher Institutionen.

      Würde sich Die Linke (Partei) mal zusammenreißen und mit den internen Machtkämpfen aufhören und sich klar für ökonomische Gleichheit und gegen dieses nervige gesellschaftliche Herumgedoktore entscheiden dann wäre das eine gangbare Alternative. Doch solch eine "Entgrünung", wie es hier vor kurzem genannt wurde, ist eben nicht in Sicht.



      Stattdessen verfolgt man weiter die Quadratur des Kreises! Mehr ökonomische Gleichheit, LGBTQIA+ Rechte, alles soll inklusiv werden, gegen Antisemitismus aber auch pro Einwanderung aus Antisemitischen Ländern,... da liegen 1001 Widersprüche auf der Hand gesprochen wird über keinen. Das könnte ja den Rechten in die Hände spielen. Mag sein, doch nicht drüber reden spielt auch den Rechten in die Hände. So doof das man diese Widersprüche nicht erkennen würde sind die meisten Wähler nämlich auch nicht.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        Was das - reale oder vermeintliche - Verquere angeht: haben wir nicht alle unsere Widersprüche ... und sind ein bißchen Bluna???

      • @Januß:

        Janu@"Das Kommentar ist wohl ehrlich, seine Haltung ist mir auch lieber als die "Wir schaffen das!" (weil wir im besseren Teil der Stadt Wohnen und gut verdienen) Fraktion. ^^"



        Als Teil der "Wir-schaffen-das"-Fraktion muss ich Sie leider enttäuschen: viele von uns verdienen eher schlecht als recht und schon gar nicht gut und im besseren Teil der Stadt wohnen wir nur, wenn wir noch einen alten Mietvertrag aus den achziger Jahren haben. Integrationsarbeit mit Flüchtlingen (z.B. Deutschunterricht, Förderkurse, Vormund- und Patenschaften etc.) ist meist saumäßig (oder gar nicht) bezahlt: selbstversicherte Honorarstellen, kompletter Verdienstausfall in den Ferien, eigenfinanziertes Unterrichtsmaterial und selbst finanzierte Fortbildung und ganz viel Ehrenamt (d.h. unbezahlte Arbeit).

        "Wir schaffen das" aber, weil wir anpacken und nicht rumjammern, wie schlecht es uns geht und weil wir den Erfolg unserer Arbeit ja täglich sehen - anders als die AfD, die nichts sieht und nur hetzt.



        (Im Übrigen - damit mich der Hass und die Verachtung von PLEB nicht mit ganzer Härte trifft: viele von uns (ich auch) arbeiten auch mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen, die keinen Fluchthintergrund haben. Deren Wohl liegt uns nicht weniger am Herzen. Es ist sinnlos, Benachteiligte gegeneinander auszuspielen.)

        • @Kolyma:

          Die Partei deren Anhänger am meisten Sympatie für Merkels "Wir schaffen das" hatten (und wohl auch haben) sind die Grünen. Die Grünen stehen für ein urbanes Klientel, das besser verdient, vom Kapitalismus profitiert und sich vor allem auf identitätsbezogene Fragen stürzt. Das heißt nicht das alle Menschen, die Merkels "Wir schaffen das" mit tragen so sind aber diese Gruppe ist statistisch gesehen sehr relevant.

          "Es ist sinnlos, Benachteiligte gegeneinander auszuspielen."

          Das ist genau die Krux an der Sache. Es ist ein links"liberaler" Irrglaube das der Zweck von Politik darin besteht eine Wohlfühlkultur zu etablieren, in der man so tun kann als sein alle Probleme irgendwie gleichwertig und alle "Unterdrückten" säßen im selben Boot.

          Kommentar bearbeitet. Bitte unterlassen Sie pauschalisierende Unterstellungen. 

          Die Moderation

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Januß:

            "Man kann z.B. nicht für die Rechte von Schwulen und Transsexuellen eintreten und gleichzeitig kategorisch Achtung für Kulturen einfordern, in denen man solche Menschen von Klippen werfen würde. Da muss man mal eine Entscheidung treffen und sich dann zu einer Seite bekennen."

            Das ist wirklich Unsinn. Die Welt ist nicht so holzschnittartig, dass ein Entweder-oder möglich ist. Natürlich ist es möglich für Pluralismus zu streiten, in dem die Menschen nicht alle hand-in-hand ums Lagerfeuer tanzen müssen, sich aber in ihren Rechten respektieren. Ist nicht einfach, weil komplex, sollte aber das Ziel sein.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              "Die Welt ist nicht so holzschnittartig, dass ein Entweder-oder möglich ist. "

              Es geht nicht darum zu sagen: Entweder Schwulenrechte oder Migration, sondern darum das man sich zu Grundrechten bekennt und diese dann auch verteidigt, wenn "schützenswerte Minderheiten" die Leidtragenden sind.

              Nehmen wir mal ein Beispiel aus Slowenien. Da gab es Änderungen an den Gesetzen, dass Frauen vor Zwangshochzeiten schützen sollte. Das klingt doch erstmal gut aber traditionelle Sinti und Roma fanden das nicht so toll, weil arrangierte Hochzeiten zu ihrer traditionellen Lebensweise gehören. Da hat man dann genau so eine Situation, in der man als Gesetzgeber und letztlich auch als Wähler eine Entscheidung treffen muss.



              Das Beispiel kommt übringends von Slavoj Zizek und nicht von der AfD entliehen,... bevor das Herumkrakele hier los geht und man mich des Faschismus bezichtigt.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Januß:

                "sondern darum das man sich zu Grundrechten bekennt und diese dann auch verteidigt, wenn "schützenswerte Minderheiten" die Leidtragenden sind."

                Ja, klar. Und das ist doch Konsens unter Progressiven, oder nicht?

                "Nehmen wir mal ein Beispiel aus Slowenien. Da gab es Änderungen an den Gesetzen, dass Frauen vor Zwangshochzeiten schützen sollte."

                Ich sehe nach dieser Beschreibung das Problem nicht. Arrangierte Ehen von wem und welcher auch immer sind ja keine Zwangsehen. Zwangsehen an sich sind abzulehnen und in Deutschland meines Wissens nach auch verboten.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Ihren Kommentar verstehe ich nicht. Es sind doch zahlreiche angemessene argumentative Antworten zu @PLEBs Kommentar gekommen - trotz dessen Ausfälligkeiten.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Kolyma:

        Das bewerten wir offensichtlich anders.

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Kolyma:

        "Ihren Kommentar verstehe ich nicht. Es sind doch zahlreiche angemessene argumentative Antworten zu @PLEBs Kommentar gekommen - trotz dessen Ausfälligkeiten."

        Sehe ich nicht so. In den Antworten werden oft Behauptungen ohne Begründung geliefert. Z.B.



        "Die angebliche Konkurrenz der "importierten" Gastarbeiter und der einheimischen gehört genauso wie die angebliche Konkurrenz um die Sozialleistungen zum Kern der nationalistischer und brauner Lehre seit Jahrzehnten und hat in einer hochentwickelter und verzweigter Wirtschaft keine sachliche Grundlage. Debattieren ist sinnlos. Verständnis ist sinnlos."

        Das erschließt sich mir gar nicht, wird aber einfach so behauptet, die Gegenposition durch "Nazikontamination" diskreditiert und dann noch "wer zu blöd ist, das zu erkennen, mit dem ist Diskussion sinnlos" hinterhergeschoben.

        Der Erstbeitrag liest sich für mich ziemlich emotional, vielleicht ist der Autor selber in einer schlechten Lage, die er (teilweise) mit der Migration erklärt.



        Sind dann aber trotz unpassendem KZ-Vergleich im OP solche Beiträge für eine sachliche Auseinandersetzung hilfreich?



        "vielleicht wäre es für die Menschheit ganz gut, würde Deutschland sich tatsächlich auf dem Pfad es Aussterbens befinden."



        oder



        "Ebenso und umgekehrt, viel Spass bei den Glatzen, wo Sie richtig gehören und zweifellos männliche Gemütlichkeit auskosten werden."



        oder



        "lesens einfach den Artikel, dann müsste sich Ihre billige Hetze eigentlich von selbst erledigen."

        Ich habe da Zweifel.

        Grüße, Ihre Foren-Nanny :-)

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @83492 (Profil gelöscht):

          Genau das ist auch in meinen Augen.

          Behaupten können viele sehr gut. Mit dem Belegen oder Begründen sieht es ein wenig anders aus.

        • @83492 (Profil gelöscht):

          Da Sie mich quasi direkt ansprechen, versuche ichs also nochmal, ich kann aber leider nicht garantieren, ob ich Ihren hohen Ansprüchen an das argumentative Niveau genügen kann.



          1. Von "importierten" Arbeitern zu schreiben, tut zum einen so, als ob irgendeine dunkle Macht die Flüchtlinge hier hingelockt hätte -> braune Verschwörungstheorie. Andererseits setzt es Menschen (Flüchtlinge, Gastarbeiter, "Ausländer") mit Waren gleich, denn nur die werden "importiert", Menschen migrieren -> rassistische Strategie der Entmenschlichung, letztere beginnt nämlich immer mit der Sprache.



          2. Im Artikel wird klar beschrieben, dass es um Geflüchtete geht, die hier leben und längst arbeiten und Steuern zahlen, bei denen also absolut niemand etwas davon hätte, sie rauszuwerfen, am wenigstens die "deutschen Arbeitslosen", an denen "PLEB" angeblich soviel liegt. Im Kommentar zu behaupten, es ginge um den "Import" (zur Wortwahl siehe unter 1.) suggeriert daher, der Autor habe den Artikel entweder nicht gelesen, oder es gehe ihm nicht um die im Artikel angesprochenen Sachverhalte, sondern um faktenbefreite Polemik gegen Schwächere, mit anderen Worten Hetze.



          Und ich kaufe "PLEB" durchaus ab, dass er eine "linke Gesinnung" hat, aber leider eine, bei der die Gleichheit am Tellerrand der nationalen Grenze derart scharf endet, dass er lieber allen deutschen noch die 10. Chance auf den Arbeitsplatz gibt, bevor er einem Migranten auch nur die Chance lässt, die dieser bereits ergriffen hat.



          Wenn "links" also für Gleichheit steht, hat dieser "PLEB" absolut gar nichts begriffen, oder er steht für einen pseudolinken Querfront-Wahn, der in Wahrheit nichts anderes ist als Faschismus.

          • 8G
            83492 (Profil gelöscht)
            @Flipper:

            Hallo @Flipper,



            danke für Ihre Antwort.

            "1. ... ,rassistische Strategie der Entmenschlichung, letztere beginnt nämlich immer mit der Sprache."

            Zustimmung, der Begriff "importieren" rückt Menschen in die Nähe von Waren und ist deshalb unpassend. Ob bei der Verwendung wirklich immer eine Strategie oder Frust dahinter steckt, weiß ich nicht.

            "2. Im Artikel wird klar beschrieben, dass es um Geflüchtete geht, die hier leben und längst arbeiten und Steuern zahlen, bei denen also absolut niemand etwas davon hätte, sie rauszuwerfen, am wenigstens die "deutschen Arbeitslosen""

            Es geht um Personen, die keinen Anspruch auf Asyl oder subsidiären Schutz haben. Also um Personen, bei denen, vorsichtig formuliert, wirtschaftliche Motive nicht unwahrscheinlich sind. Der Einfluss von Migration auf den Arbeitsmarkt ist alles andere als klar [1]: "Nur in Deutschland, Slowenien und Großbritannien hatten es die Geringverdiener schwerer als in einem Szenario ohne Migration, wobei der Effekt in Deutschland minimal war." Das kann, je nach eigener Erfahrung, ängstigen; Peter G. sagt dazu [2].

            "Wenn "links" also für Gleichheit steht ... "

            Hier sehe ich die Bruchlinie, den aus meiner Sicht schwer lösbaren Widerspruch zwischen den verschiedenen Interpretationen des Begriffs "Gleichheit" und den daraus abgeleiteten Forderungen für "gutes" Handeln. Für Sie scheint Gleichheit zu bedeuten, dass jeder Mensch das Recht hat, sich überall auf der Welt niederzulassen und seine Situation zu optimieren. Die andere Position gesteht aber den "Sesshaften" auch das Recht zu, ihren Status Quo zu verteidigen und gegebenenfalls Zuwanderung zu verweigern, notfalls mit Zwang. Und ich fürchte, diese Konflikte werden deshalb [3] in Zukunft noch drastischer werden.

            [1] www.faz.net/aktuel...haft-15763194.html



            [2] youtu.be/l_SzCFaGxQM?t=52



            [3] www.un.org/en/deve...n/2015-report.html

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @83492 (Profil gelöscht):

              Interessanter Artikel, danke. Dort steht, wie Sie auch korrekt ziteren, dass die negativen Effekte für Geringverdienende in Deutschland minimal waren.

              Im Artikel steht außerdem:

              "Das Ergebnis ihrer gerade erschienen Studie war eindeutig: In 19 von 20 Ländern führte die Einwanderung dazu, dass es der einheimischen Bevölkerung wirtschaftlich besser ging. Das heißt, die wirtschaftlichen Gewinne waren unterm Strich sichtlich größer als die Kosten, die für die Einheimischen etwa durch den Lohndruck im Niedriglohnsektor, die verschärfte Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt oder durch die Umverteilungsmaßnahmen des jeweiligen Staates entstanden. Einzige Ausnahme war die Schweiz: Hier hätten die Einheimischen unterm Strich von geschlossenen Grenzen und von weniger Einwanderung profitiert."

              Außerdem: "Die Wissenschaftler fordern daher, die Gruppe der Verlierer mit gezielten politischen Maßnahmen zu kompensieren. „Obwohl die Zuwanderung den Wohlstand im Großen und Ganzen verbessert, ist es daher wichtig, auf die Verteilungswirkung zu achten und jenen zu helfen, die am Arbeitsmarkt verlieren.“

              Letzteres ist richtig und wichtig, damit alle von der Migration profitieren können.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @83492 (Profil gelöscht):

              Ihren klaren, entschiedenen Worten stimme ich gerne zu. Was die Zukunft für die nachfolgenden Generationen angeht, mit tiefem Bedauern.

  • Sorry aber infarm ist hier m.M.n.einzig die Tatsache, dass die Wirtschaft sich jetzt billig Arbeitskräfte importieren kann, statt den Bestand von 2.350.876 Arbeitslosen laut BA im August abzutragen indem sie auf eigene Kosten auch wirtschaftflich unattraktive "Human Ressources" nutzt.



    Stattdessen werden noch Lohnkonkurrenten importiert und die Wettbewerbsfähigkeit der Länder aus denen sie abgeworben werden hierdurch noch gesenkt wird. Das hat mit Nord-Süd Ausgleich rein gar nichts zu tun und ich verstehe schlicht nicht wie so jemand wie Sie Christian Jakob sich für diese ekelhafte Politik noch stark machen kann.

    Denn wenn ich mal Lektor spielen darf, so wird ein Schuh draus:

    Schon lange stellt sich die Frage, warum langfristig Arbeitslosen nicht ohnehin ein Arbeitsvertrag ausgestellt wird, statt sie jahrelang in diesem rechtlosen – und hochgradig unproduktiven – Zustand der Entrechtung zu halten.

    Wer diese beiden Fragen nicht verbindet und immer nur Ausländerförderunspolitik & Medienarbeit betreibt statt sich um die hier leidenden Menschen zu kümmern, für die habe ich nur noch Verachtung und Hass über.

    Frei nach Muhammed Ali: I don't need to go no ten thousand miles to find other poor people!

    [...]

    Kommentare bearbeitet. Bitte beachten Sie die Netiquette.

    • @Pleb:

      Höre ich aus Ihrem Kommentar die alte Argumentation "Die Ausländer nehmen den Deutschen die Arbeitsplätze weg!" heraus? Hat diese Argumentation jemals einen deutschen Arbeitslosen in Arbeit gebracht?

      In Christian Jakobs Artikel, den Sie kommentiert haben, geht es im übrigen nicht um "importierte Lohnkonkurrenten", sondern um Leute, die als Flüchtlinge hierhergekommen sind, hier schon lange leben, die Sprache gelernt haben, hier arbeiten, vielleicht sogar hier ausgebildet worden sind - aber keinen verlässlichen Aufenthaltstitel bekommen.



      Das ist ein Thema, das mit Ihrem Thema Langzeitarbeitslosigkeit nichts zu tun haben. Denn die Langzeitarbeitslosen sind nicht deshalb langzeitarbeitslos, weil geduldete Ausländer ihre Arbeitsplätze besetzen. Und sie würden auch nicht plötzlich Superjobs bekommen, wenn alle geduldeten, arbeitenden Ausländer plötzlich abgeschoben würden, wie es AfDlern gefallen könnte.







      Aber gehen Sie zur AfD: ich bin gespannt, ob diese Partei aus den von ihr beherrschten Ressourcen Hass, Verachtung, Ressentiment und Rassismus Arbeitsplätze für Ihre Familienmitglieder schaffen kann.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Kolyma:

        Gerne würde ich Sie auf der Seite derjenigen begrüßen, die die Kritik Anderer nicht gleich mit dem Totschlagargument kontert, er solle doch zur AfD gehen. Kritik ist überall erlaubt. Das gilt für @PLEB ebenso wie für Sie und mich.

        Auch wenn Sie mich damit nicht meinen (können), da ich über Form und nicht über Inhalte schrieb: schreiben Sie ruhig weiter in Ihrem Duktus. Die verbale Breitseite sei Ihnen von mir - bei Bedarf - gewiss.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Pleb:

      Also ersmal, vielleicht wäre es für die Menschheit ganz gut, würde Deutschland sich tatsächlich auf dem Pfad es Aussterbens befinden. In der kurzen Fliegenschissperiode hat das Land mehr Schaden angerichtet als jeder andere Staat.

      Sie kritisieren, dass das Verhindern des Aussterbens durch nicht-arische Einwanderung erfolgen soll. Das ist Nazi-Gequatsche. Volkstod, ick hör dir trapsen.

      Und für dieses KZ-Gerede sollten Sie sich schämen. Das ist derart unangemessen und peinlich, dass einem ganz schlecht werden kann.

      Und eine Beleidigung aller, die in KZ gelitten haben und ermordert wurden.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Okay, mit dem Hinweis auf KZs (hatte ich überlesen, die Aufmerksamkeit hat wohl nicht für den gesamten Kommentar ausgereicht) sollte gerade in unserem Land behutsam umgegangen werden.

        Aber wieso soll sich PLEB dafür gleich schämen? Vor der Scham stehen die Möglichkeiten des Dialogs.

        Was das Aussterben dieser Nation angeht, bin ich gespalten: die eine Seite sagt, dieses Land habe es nicht besser verdient, die andere erinnert sich daran, dass heute fast nur noch Menschen hier leben, die nicht für das Blutvergießen des 'Tausendjährigen Reiches' persönlich verantwortlich sind. Von Sippenhaftung halte ich nichts.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Er sollte sich schämen, weil er so tut, als bestünde die Gefahr, dass er als Widerstandskämpfer in einem Fantasy-KZ landet. Also ich finde das unangenehm.

          Es geht bei der deutschen Geschichte nicht um Sippenhaftung und auch nicht um persönliche Teilnahme an Holocaust, KZ-Staat und Weltkrieg.

          Aber, das alles hat unser Kollektiv veranstaltet. Unsere Großeltern. Und das prägt das Land und alle Debatten bis heute.

          Deshalb wollen die Rechten das alles relativieren oder gar positiv besetzen.



          Alle wollen Normalität. Deutsche Normalität.

          Deshalb wird jetzt schon mit Deutschlandfahnen gegen Nazis demonstriert. Ich finde das abartig.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Okay, das sehen wir offenbar recht unterschiedlich.

            Ich schreibe nur für mich, nicht aber für jene Menschen, die mit Deutschlandfahnen gegen Rechtsextreme demonstrieren.

            Historisch haben wir eine kollektive Verantwortung als Nation. Ohne Frage. Die bleibt. Aber ich unterscheide - und das ist in meinen Augen keine Relativierung - zwischen der unmittelbaren Verantwortung der beteiligten Großeltern- und Elterngeneration (mein Vater war im Krieg) - und der mittelbaren Verantwortung der Nachgeborenen. Von Schuld rede ich im Kontext mit Ihrer und meiner Generation schon gar nicht. Schuld ist für mich etwas anderes - aber das Fass lassen wir jetzt zu.

            Ich ahne nach Ihren Ausführungen, wieso wir auch in Sachen Israel zu unterschiedlichen Haltungen kommen. Auch wenn ich Ihre Haltung n i c h t teile, respektiere ich sie. Deshalb kann ich mich mit Ihnen auseinandersetzen - und mit fanatischen Israelanhängern nicht.

    • @Pleb:

      Nein ist es nicht, das ist aus Arbeitgebersicht wirtschaftlich sinnvoll.

      Und warum hat man eine 10 Chance verdient und manche nicht mal Eine, wegen dem deutschen Pass?

      Dann wählen Sie doch die Afd, ist ein freies Land hier, niemand hindert Sie.

    • @Pleb:

      Das hier ist einfach nur derailing. Wer hat gesagt, dass sich um einheimische Arbeitslose zu kümmern ausschließt sich um Geflüchtete zu kümmern? Zu AfD und CSU zu laufen bringt Menschen mit Ihren Sorgen gar nichts, weil diese sich darauf verlassen immer auf diese Themen zu pochen um relevant zu bleiben. Wären sie in der Macht würden sie gar nichts für Sie und die Menschen tun, um die sie sich da sorgen. Siehe Gaulands Interview und sein "Programm" für all diese Fragen. Wer sich wirklich Sorgen macht um Arbeitslosigkeit und Arbeitsintegration macht es aus einer Perspektive, die einbezieht, dass die Wirtschaft ALL die Menschen braucht, die zur Verfügung stehen. Es ist nicht nötig zwischen "wir" und "die Anderen" zu trennen, und wer es tut macht klar, worum es da wirklich geht. Nicht um die, die Sorge haben oder leiden (egal wer sie sind), sondern darum ein Sündenbock zu finden.

      • 8G
        80975 (Profil gelöscht)
        @Clara Watz:

        Ich meine, dass Sie das Dilemma des Kommentators hier nicht ganz verstehen. Er weiß genau, dass Gauland und Konsorten keine sozialen Absichten hägen und er möchte diese Parteien auch nicht wählen.



        Im Gegensatz zu wahrscheinlich Ihnen, steht er in direkten Kontakt mit den 40% unserer neoliberalen Gesellschaft, die trotz befristeter und wenig Perspektiven stiftender Arbeit keine Rente zu erwarten haben, die auf den Wohnungsmarkt in den Städten nicht mithalten können. Jetzt kommen Sie und unterstellen den Kommentator, dass er nur einen Blitzableiter benötigen würde. Sie weisen auf das Elend der Welt, lassen dann aber an der Perspektive für ihre Mitmenschen missen.



        In unserer sogenannten marktkonformen Demokratie wird alles in Konkurenz zueinander gesetzt. Das "Die" und die "Anderen" (Konkurrenz) ist implizit.



        Sie sehen darin kein Problem, dass nach erfolgter Errodierung des Arbeits- und Tarifsrecht, nun die Lösung darin liegen soll, dass der Zugriff auf menschliche Arbeitskraft nun global erfolgen soll? Überhaupt, dass lediglich Kriterien der Verwertbarkeit darüber entscheiden werden, wer hier bleiben darf und wer nicht. Ich wäre ja bei Ihnen, wenn Sie hier von der Stärung des Asylrechts sprechen würden.

        • @80975 (Profil gelöscht):

          Ist alles richtig- Und @PLEB spricht Probleme an, die geklärt werden müssen.

          ABER:



          Vergessen Sie nicht den Satz: "...aber diese Bundesrepublik alleine durch Zuwanderung vom Pfad des Aussterbens holen zu wollen ohne vorher alle eigenen Potentiale genutzt zu haben, nicht mit mir."



          Da stimmt etwas mit der ansonsten vernünftigen Vorstellung, dass ein Staat zuerst auch für die sich bereits im Land befindlichen Bürger lebenswerte Verhältnisse schaffen soll, nicht mehr.



          Hier zeigt sich ein völlig unsinniger Nationalismus. Was ist denn so schlimm, wenn in einem Land von einer Ethnie die Geburtenrate sinkt? Besteht dann für die Weltbevölkerung irgendeine Gefahr? Oder selbst für die hier lebende Bevölkerung kann dies völlig egal sein. Da kommt auf einmal ein rassistischer Gedankengang auf, der nicht zu den ansonsten, wie schon gesagt, vernünftigen Thesen passt, dass ein Staat auch für die Bürger, die jetzt schon hier leben, eine Fürsorgepflicht hat.

    • @Pleb:

      "Nein ich gucke einfach in meine Familie, so thanx for nothin und dafür dass die taz und die "linke" Gesellschaft mich hier in die Arme der CSU/AfD treibt weil sie einzig mein Interesse in dieser Frage vertreten, habe ich eigentlich nur noch ein herzliches FUCK YOU! "

      Ebenso und umgekehrt, viel Spass bei den Glatzen, wo Sie richtig gehören und zweifellos männliche Gemütlichkeit auskosten werden.

    • @Pleb:

      Von wegen "dass die Wirtschaft sich jetzt billig Arbeitskräfte importieren kann":



      lesens einfach den Artikel, dann müsste sich Ihre billige Hetze eigentlich von selbst erledigen.

      • 8G
        80975 (Profil gelöscht)
        @Flipper:

        Was gibt es denn in dem Artikel zu erfahren, dass Sie dem Kommentar von Pleb "billige Hetze" unterstellen?



        Selbstverständlich haben Teile der Wirtschaft sehr wohl Interesse an Existenzen, die in dieser Situation (verständlicherweise) jedmögliche prekäre Arbeitssituation in kauf nehmen werden. Der ganze Dienstleistungssektor darf nichts kosten. Die gut ausgebildeten dagegen werden dagegen in der Herkunftländern fehlen. Hier geht es nicht um humanitäre Hilfe (Asyl), sondern um Kriterien der Verwertbarkeit, die über das Schicksal der Menschen entscheiden.



        Ich empfinde ihre suggerierte moralische Überlegenheit hier nicht sonderlich gut begründet und etwas zu kurz gedacht.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @80975 (Profil gelöscht):

          Anstatt auf solidarische Arbeitskämpfe gegen die Arbeitgeber zu setzen, richtet sich der Unmut gegen Migranten.

          Prima gewendet und die Nazis freut es.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Nö, ganz so einfach geht Realität nicht. 'Solidarische Arbeitkämpfe' schließt punktuellen Unmut gegen Migranten und andere nicht zwangsläufig aus. Vor allem dann nicht, wenn die Bestimmer in Wirtschaft, Finanzen und Politik die Einen gegen die Anderen auszuspielen versuchen.

            EinE JedeR hat seinihr eigenes Interesse - und jedes ist legitim. Aufgabe einer Gesellschaft ist es, dies sozial verträglich auszutarieren. Davon sind wir zZ Lichtjahre entfernt.

            Was (echte oder nur gelabelte) 'Nazis' angeht, kann dies kein primärer Politikmaßstab sein. Für mich jedenfalls nicht.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Aber es geht doch um das, was man fordert. Worauf man hinaus will.

              Ob das erreicht werden kann, ist eine andere Frage.

              Aber wenn es man sich zu eigen macht, dass die Arbeitsmigration ein Problem sein könnten und dies postuliert, wie es ja auch aufstehen.de tut, dann sagt man:

              Deutsche Facharbeiterarbeitsplätze für Deutsche.

              Das ist das was Nazis seit Jahrzehnten fordern.

              Und wenn man auch einen Schnauzbart tragen kann, obwohl auch Hitler einen trug, sollte man so eine Forderung nicht postulieren.

              Im Manifest der Kommunistischen Partei steht: "Die Arbeiter haben kein Vaterland. Man kann ihnen nicht nehmen, was sie nicht haben."

              So sieht das aus.

              Der ganze nationalistische Mist gehört auf die Müllhalde der Geschichte. Oder meinetwegen auf den Recyclinghof der Geschichte.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @88181 (Profil gelöscht):

                Ja, es geht um das Ziel. Immer und immer wieder. Wer sein Ziel nicht kennt, wird es auch niemals finden.

                Ein Ziel zu haben, gibt Klarheit und auch Kraft. Kraft, um auf dem richtigen Weg bleiben zu können.

                Nationalismus ist für mich nicht per se schlecht. Es kommt darauf an, wofür und wogegen er sich richtet.

                Mein Freude für Dezentralisierung ließ ich erst dieser Tage wieder erwecken.

                Nazis und Schnauzbartträger sind für mich nicht die zentralen Figuren der heutigen Geschichte.

                Eher bin ich bei Ihrem Bild von "einem Hauch von Weimar". Es ist an uns, dafür zu sorgen, dass es beim Hauch bleibt und nicht in einen Sturm ausartet.

                Augenmaß, Unaufgeregtheit und die richtige Lehren können uns dabei helfen.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @88181 (Profil gelöscht):

                Ihre Erwiderung erfordert eine wohlüberlegte gründliche Antwort. Die ich jetzt nicht leisten kann. Siehe: ganz unten.

                Komme morgen wieder. Versprochen!

                • 8G
                  88181 (Profil gelöscht)
                  @76530 (Profil gelöscht):

                  Von der Sache her, kein Thema.

                  Wie man in Berlin so sagt.

        • @80975 (Profil gelöscht):

          Meine Zustimmung!

          Meine Erfahrung als Gewerkschafter, Facharbeiter und Meister, seit mehr als 50 Jahren! Gewerkschafter der Basis.

      • @Flipper:

        So viel Hetze ist da gar nicht. Was meinen Sie was mit dem s.g. Arbeitsmarkt geschieht, wenn mehr Arbeit angeboten wird. Grundsätzlich Preisverfall.

    • @Pleb:

      Laut Helmut Schmidt (SPD) waren das auch die Gründe der Industrien und ihrer Bundesregierung in den 1960er Jahren, für den Import von billigen und willigen ''Gastarbeitern''.

      Damals, ebenso heute, geht es dabei nicht um christliche und spezialdemokratische Nächstenliebe, sondern um Lohndrückerei, Profit und Dividende.

    • @Pleb:

      Wirklich fachübergreifend betrachtet. Das darin liegende Dilemma kann nur noch durch Kooperation innerhalb der menschlichen Gemeinde aufgelöst werden.

    • @Pleb:

      beitsmarkt, der nach Angebot und Nachfrage funktionieren sollte wie jeder andere Markt auch, nur wieder zugunsten der Unternehmen aus.

      Und mir kann niemand erzählen, dass gerade für gute Jobs in der Metall&Elektroindustrie wie bei diesem Artikelfoto hier bei Siemens oder in einem der letzten Artikel bei VW sich niemand aus der bisherigen "Marktteilnehmer" hätte finden lassen.

      • @Pleb:

        Genau so ist es. Und die bösen Unternehmen stellen als linksgrünversiffte Gutmenschen halt viel lieber die "importierten" [sic!] Ausländer ein, anstatt die hochmotivierten teutschen Arbeitslosen, die hinter jeder Tür Schlange stehen. Weil es ist ja so viel einfacher, jemanden einzustellen, dem man nebenbei erstmal die Sprache beibringen muss.

        • @Flipper:

          Die angebliche Konkurrenz der "importierten" Gastarbeiter und der einheimischen gehört genauso wie die angebliche Konkurrenz um die Sozialleistungen zum Kern der nationalistischer und brauner Lehre seit Jahrzehnten und hat in einer hochentwickelter und verzweigter Wirtschaft keine sachliche Grundlage. Debattieren ist sinnlos. Verständnis ist sinnlos.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Eulenspiegel:

            Sie wissen sicherlich: wer verstanden werden möchte, gebraucht Argumente. Gut, bei Eulenspiegel stellt sich die Frage des Verstanden-Werden-Wollens vielleicht auch nicht. Da könnte die Motivationslage eine Andere sein. Triebabfuhr???

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Die nationalistische fremdenfeindliche Rede ist schon lange her gebildet und hat sich nur wenig verändert : die biologische Rassismuslehre ist vom Kulturrassismus à la Sarrazin ersetzt worden, mit angeblicher wirtschaftlichen Konkurrenz und angeblicher Sexualgefahr ("schwarze Schmach") wurde schon in den 1920' Jahren Hass und Angst gepredigt. Die allgemeine Lage, besonders wirtschaftlich, ist nicht die der Weimarer Republik, die ideologische Lage hingegen ist ganz gleich.



              Wer sich dieser Lehren bekehrt hat keine Ausreden, lebt und denkt jenseits der Vernunft und der Fakten. Es geht nicht darum, zu einem Umdenken zu bewegen, sondern um das Sammeln gegen den politischen Feind, auch gegen die nützliche Idioten. Zur Zeit weiter mit den Mitteln vom Rechsstaaten, insofern sie noch nicht ganz erschöpft sind. Denn ja, es gibt kämpfende, unversöhnliche Weltanschauungen, und die braune Bewegung weiss es, während eingeschlafene Demokraten sich gar nicht vorstellen können, dass die "Normalität" der Gegenüberstellung schon vorbei ist.

              • 9G
                90634 (Profil gelöscht)
                @Eulenspiegel:

                Immer dieser unsägliche Vergleich mit der Weimarer Republik. Man könnte fast meinen manche wünschen sich, dass es heute wie damals sei, denn dann wäre die Lösung ganz einfach: AfD = NSDAP, AfD-Wähler = entsprechend, also nicht lang fackeln und alle wegklatschen bevor Höcke-Hitler an die Macht kommt. Man weiß ja wo das sonst hinführt. Details sind nicht so wichtig wenn man das mögliche Ergebnis kennt.

                Vielleicht, und das ist nur Theorie, ist ja in Wahrheit das beharren auf angeblichen "Weimarer Zuständen" Ausdruck des eigentlichen Problems unserer Zeit - die Simplifizierung unserer eigenen Geschichte und Gegenwart auf ein grotesk-banales Niveau. Werberdenke in allen Köpfen.

                tldr: Geschichte wiederholt sich nicht.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Eulenspiegel:

                Mit Ihrem Kommentar verhält es sich ähnlich wie mit einem Discounter. Es sind Angebote dabei, die ich annehmen kann - und andere nicht.

                Den ausführungen in Absatz eins folge ich weitegehend.

                Probleme habe ich mit Ihrer Terminologie. Wer legt fest, wer derpolitische Feind ist und wer die 'nützlichen Idioten': Sie, das Ministerium der Angst, die Parteien, die Unternehmerverbände?

                Wie so oft: eine Frage des Blickwinkels. der ist subjektiv.

                Ich habe übrigens nur politische Gegner, keine Feinde. Ein kleiner, aber sehr feiner Unterschied.

                Den von Ihnen wahrgenommenen 'Notstand' teile ich im Übrigen nicht. Die Normalität ist nicht mehr 'normal': ja. Und dennoch gibt es Unterschiede, wie Sie selbst schreiben.

                Eine eingeschlafene Demokratie kann man auch herbeireden. Es gibt sedierende Politiker. Gewiss. Aber es gibt zugleich auch ganz ausgeschlafene Menschen in diesem Land.

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @76530 (Profil gelöscht):

                  Sorry für die Orthographie. Signal für eine Bildschirmpause!

                  • @76530 (Profil gelöscht):

                    Wir haben jetzt einen bewaffneten braunen Untergrund, politische und rassistische Gewalt und Morde, marschierende Nazis, einen untergewanderten Staatsapparat, und dazu die legale Fassade der AfD, deren Beziehungen mit der braunen Bewegung überall zum Tage kommen. Die ersten Opfer vom Bürgerkrieg sind schon gefallen, direkt in der BRD und indirekt beimMassenertrinken im Mittelmeer. Ist das nicht Notstand?, Erkennen Sie (und die Republik) weiter keine "Feinde"?

                    • 7G
                      76530 (Profil gelöscht)
                      @Eulenspiegel:

                      Noch eines: auch in den 1970ern hatten 'wir' einen bewaffneten Untergrund, Baader/ Meinhof, die kriminelle Vereinigung der RAF. Sie war willfähriger Helfer eines Systems, das damit begann, einer Demokratie ihre Unschuld zu nehmen. Durch Überwachung, Hysterie und innere Aufrüstung.

                      Dieser Staat hat die Gewalt und Morde der RAF überdauert.Spötter würden sagen: er hat sie integriert. Die Demokratie ist nicht mehr die gleiche wie vor 1970. Jetzt wird versucht, mittels PAGs das Gleiche zu tun - dieses Mal nur gründlicher und flächendeckend. Deutsch halt.

                    • 7G
                      76530 (Profil gelöscht)
                      @Eulenspiegel:

                      Den von Ihnen beschriebenen Aspekten deutscher und europäischer Realität stimme ich zu. Was uns offensichtlich trennt, ist deren Bewertung. Ich sehe ein ernstes, aber kein dramatisches Ausmaß. Und ich lege Wert auf diese Unterschiede. Sie bestimmen unsere Haltungen wie auch unsere Handlungen.

                      Aufgeregtheit, Skandalisierung und Hysterie helfen nur denen, die direkt davon profitieren: die Nutznießer gesellschaftlicher Ungleichheit und ihre Schutzkräfte. In meiner Kindheit der 1950er und 1960er Jahre hießen Polizisten noch 'Schutzmänner'. Ich wunderte mich darüber, fühlte ich mich schon damals nicht von ihnen geschützt. Heute weiß ich wenigstens, WEN und WAS sie schützen.

                      • @76530 (Profil gelöscht):

                        Meine Analyse der RAF-Geschichte ist anders, aber da ist aber hier wenig relevant. Der Vergleich gilt nicht, insofern die RAF damals nie eine ernste tatsächliche Gefahr für den Staaten und für die bestehende Ordnung der Gesellschaft darsgestellt hat. Die Sache ist jetzt gut erforscht. Ich werde auch nicht die heutige Lage als dramatisch bewerten, sondern wie Sie als “ernst”, und dies nicht aus emotionellen oder moralischen Gründen, sondern indem ich deutlich das Wiederscheinen und die breite Entwicklung, den Machtzuwachs von nur ein wenig zur heutiger Lage angepassten und veränderten, geschichtlich gut gezeichneten und belegten ideologischen Elementen und politischen Kräften, die wir schon kennen und trotzdem (aus verschiedenen Gründen) verkennen.Das nicht-ernst-nehmen fängt an, wenn das neue Rumpelkammerwort “populistisch” angewandt wird, statt von ethnonationalismus oder von rassistischem Nationalismus zu reden. Das nicht ernst nehmen geht weiter, wenn man tut, als ob man mit dieser Ideologie und diesen Kräften im Rahmen vom üblichen demokratischen Streitgespräch handeln könnte und besonders indem der Kampf (ja, Kampf, gegen Feinde) keine Priorität bekommt. Priorität setzte voraus, zuerst das breiteste obkjektive Bündnis aller liberalen von der so-gehassten Merkel bis zu den äussersten Linkern unter einziger Bedingung, alle lehnten Ausschluss und Ungleichheit aufgrund der “Rasse”, des Ursprungs, der Kultur ab. Das schliesst auch die gesunden Teile vom Staatspararat ein. Hier schimpfen lieber alte politische Punks gegen das “System”. Hier verteidigen mancher (wie S. Wagenknecht oder jetzt neu in Frankreich Melanchon) die Argumentation der wirtschaftlicher Konkurrenz zwischen Stammeinheimischen und Neuankömmligen, die klar und eindeutig zum nationalistischem Korpus gehört. Sie bilden objektiv das linke Flügel der braunen Bewegung, insofern sie ihre Lehre bewusst, unbewusst oder opportunistisch verbreiten. Darüber bin ich nebenbei aufgeregt, gebe ich zu.

                        • 7G
                          76530 (Profil gelöscht)
                          @Eulenspiegel:

                          Ich halte Aufregung für unbedingt erlaubt, neige im wirklichen Leben sogar gelegentlich dazu, mich um Kopf und Kragen zu reden. Bringt aber nichts, weil ich beides brauche.

                          Deswegen bemühe ich mich darum - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg - meineN Impuls und Impulskontrolle beisammen zu halten.

                          Wieder unterschreibe ich den größten Teil Ihrer Ausführungen. Was den "objektiv linken Flügel der braunen Bewegung angeht" widerspreche ich Ihnen auf's Heftigste. Da liegen unsere Sichtweisen auseinander.