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Kommentar Ecuadors UmweltschutzKapitalismus geht vor

Präsident Rafael Correa gibt sich antikolonial gegenüber Deutschland. Der Verkauf der Ölreserven ist ihm wichtiger als der Regenwaldschutz.

Eine Indigene kurz vor ihrem Auftritt als Tänzerin zu Ehren des Yasuní-Parks. Bild: ap

Ecuadors Präsident Rafael Correa hat den Deutschen gezeigt, wo der Hammer hängt. Nehmt eure 7 Millionen Euro, und wir legen noch 7 drauf für Fortbildung in Sachen Respekt und Staatssouveränität: Correa erklärt die Zusammenarbeit mit Deutschland beim Wald- und Umweltschutz für beendet.

Gängelungen, Einschüchterungen und Verbote gehören schon lange zum Instrumentarium des sich antikolonial gebärenden Präsidenten. Nicht nur deutschen Parlamentariern wurde Anfang Dezember eine Reise in die Yasuní-Region verweigert, auch Mitgliedern der Umweltschutzgruppe Yasunidos wurden daran gehindert. Correa will verhindern, dass das Tempo und Ausmaß des Ölraubbaus im Yasuní bekannt werden.

Für linke Kritiker wie Alberto Acosta ist Rafael Correa nichts anderes als der große Erneuerer des ecuadorianischen Kapitalismus, der letzte Caudillo des 21. Jahrhunderts. Dass Correa einen guten Teil der Ölreserven bereits an China verscherbelt hat und mit der EU über ein Freihandelsabkommen verhandelt, zeigt, wohin die Reise geht. Nicht zufällig will Correa deshalb gerade der Conaie, der größten indigenen Organisation des Landes, ihren Gebäudesitz entziehen. Die Conaie stellt sich bis heute mit einigem Erfolg gegen ihn.

Die Reihe der als links geltenden Staatschefs in Südamerika lichtet sich. Correa gehört definitiv nicht mehr dazu. Nicolás Maduro in Venezuela ist auf dem absteigenden Ast. Auch die brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff ist nach der knapp gewonnenen Wahl mehr als angeschlagen. Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner wird Ende kommenden Jahres abdanken, und in Uruguay kommt mit Tabaré Vásquez ein strukturkonservativer Sozialdemokrat ins Amt. Bleibt von den „Linken“ nur noch Evo Morales in Bolivien.

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6 Kommentare

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  • Moment,

    also ich hatte genau das Gegenteil in Erinnerung:

    Ecuadors Regierung hatte auf Druck der sozialen Bewegungen beschlossen, das Öl im Boden zu lassen und den Regenwald zu erhalten.

    Dafür hatte die Regierung Correa Gelder vom BMZE beantragt und dabei gab es Probleme, Verzögerungen, vor allem durch Vorgänger Dirk Niebel.

    • @nzuli sana:

      Ah so, gebt mir Geld oder ich vernichte den Wald.

      So was kann man auch einfach Erpressung nennen.

      Mal davon abgesehen, Kapitalismus oder Sozialismus ist hier nicht die Frage. Wer die sozialistische DDR der Achtziger gesehen hat, bringt Sozialismus und Naturschutz bestimmt nicht zusammen. Die Zustände waren dort deutlich schlimmer als in der kapitalistischen BRD.

      Von diesen Pseudolinken also besseres Verhalten zu erwarten, ist einfach nur naiv.

  • Nachtrag:" Er verteidigte zum Abschluss des internationalen Gas- und Energiekongresses in Santa Cruz die Entscheidung damit, dass man die "moralische Verpflichtung" habe, den Nutzen und die "wohltätige Entwicklung dieser fundamentalen Kraft der Natur" zu erreichen, und so die "mentalen Kolonialketten" zu sprengen. Im Folgemonat verkündete die Minengewerkschaft den Fund reicher Uranvorkommen im Norden Santa Cruz, jedoch konnten zu diesem Zeitpunkt keine Angaben über die Menge gemacht werden. Morales skizzierte dann inmitten des Präsidentschaftswahlkampfs das zukünftige Atomprogramm, ohne es zum zentralen Thema zu machen. Er bezeichnete es als Bestandteil seiner Vision, aus Bolivien "das Energiezentrum Südamerikas" zu machen."

    https://amerika21.de/2014/11/109372/bolivien-erstes-atomprogramm

  • einfach aufhören mit fleisch fressen und der regenwald wird es ihnen danken!

    • @Fotohochladen:

      "Fleischverzicht gegen Ölförderung!!" Ok, ich glaube, DAS hatten wir noch nicht. Allerdings: Die Regierung dort hatte angekündigt: Wir bohren da (im Regenwald Schutzgebiet, wo die Ureinwohner leben) nach Öl, weil wir es können. Wenn Ihr (die welt) das nicht wollt, nun, dann schiebt mal nen paar Milliarden rüber, dann machen wir das 10 Jahre lang nicht...danach...reden wir noch mal. Da wo ich herkomme, nennt man das Erpressung.... (P.S. Hasst mich, aber Niebel hat richtig reagiert, er sagte "Nö, so nich")

    • @Fotohochladen:

      schreiben Sie an Piech, VW Hat zB in Argentinen riesige Viehherden oder an Benetton-grösster Landbestzer dort, den Regenwald kann man nur erhalten, wenn man, zB , D diesen für 100 Jahre mietet, einen Zaun darum zieht und alle erschiesst , die sich diesem bis auf 10m nähert, nach Berechnungen wirds in 20 Jahren in Indonesien keinen Regenwald mehr geben, vielleicht nur ein par LIVE Zoos für die Touris, schöne Weihnachten!