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Kommentar Das Frauenproblem der SPDPeer und das Frauenproblem

Anja Maier
Anja Maier
Kommentar von Anja Maier und Anja Maier

Der SPD-Kanzlerkandidat kommt beim weiblichen Teil der Wähler nicht gut an. Die Sozialdemokraten wollen das nicht wahrhaben.

Nett sein reicht nicht, um gewählt zu werden: Peer Steinbrück im Roten Frauensalon in Berlin Bild: dpa

P eer Steinbrück hat kein Problem mit Frauen. Ganz im Gegenteil, die Frauen haben ein Problem mit ihm. Er mag Frauen. Seine Mutter war „eine feine Frau“, schreibt die Welt, seine Ehefrau Gertrud ist „selbstbewusst, gebildet, temperamentvoll und ausgesprochen humorvoll“. Peer Steinbrück „sucht Kommunikation und gewiss auch Konflikt, am liebsten auf Augenhöhe“.

Der designierte Kanzlerkandidat der SPD schätzt Frauen also. Es müssen aber die richtigen sein. Keine gefühlsduseligen Frauen, keine Nervensägen. Toughe Beta-Ladys. Nicht diese Doppelnamen-Frauen, die immer nach Macht schreien, sie dann aber letztlich nicht richtig ausüben.

So in etwa verläuft die Argumentationslinie, die dieser Tage gezogen wird, wenn es um die Beliebtheit des SPD-Kanzlerkandidaten geht. Das Dumme ist nur, dass es zwar schön ist, wenn ein Politiker beliebt ist. Das heißt aber noch nicht, dass er auch wählbar ist. Wenn die Deutschen ihren Regierungschef direkt wählen könnten, würden sich nur 29 Prozent für Peer Steinbrück entscheiden, aber 50 Prozent für Angela Merkel, wie der aktuelle Forsa-Wahltrend zeigt.

Beliebtheit und Wählbarkeit in Deckung miteinander zu bringen, ist die Aufgabe, vor der Peer Steinbrück aktuell steht. Denn Frauen sind einfach zu klug, um auf Inhalte verzichten zu können. Die Autorin dieser Zeilen zum Beispiel hält mehr als nur ein Bisschen von der aktuellen Kanzlerin. Merkel ist eine lebenserfahrene Frau, die sowohl Coolness als auch Kompetenz ausstrahlt. (Ob sie über beides tatsächlich verfügt, steht auf einem anderen Blatt – hier geht es um ihr Image.)

Durchaus machtbewusst

Sie ist durchaus machtbewusst, macht dabei kein Aufsehen um ihr Geschlecht, räumt aber in ihrer Regierung Frauen nicht nur wichtige Plätze ein, sondern lässt sie auch gestalten. Aber würde die Autorin dieser Zeilen Angela Merkel deshalb wählen? Nein. Die Inhalte stimmen einfach nicht.

Bild: Archiv
ANJA MAIER

geboren 1965, ist Parlamentskorrespondentin der taz mit Schwerpunkt SPD. Letztes Buch: „Lassen Sie mich durch, ich bin Mutter: Von Edel-Eltern und ihren Bestimmerkindern“ (Bastei Lübbe, Köln 2011, 8,99 Euro).

Soll heißen: Wenn es um Peer Steinbrücks Chancen geht, 2013 möglichst viele Stimmen von Frauen zu bekommen, reicht es nicht, ihn als netten Kerl zu verkaufen. Der Bundeskanzler in spe sollte ganz dringend auch inhaltlich Substanzielles bereithalten, das Wählerinnen nicht nur irgendwie unterschreiben können, sondern das sie begeistert, weil es sie etwas angeht.

Und dazu gehört nun mal auch jener Teil der Politik, der den schrecklich verschraubten Namen Geschlechtergerechtigkeit trägt und ja letztlich nur das Selbstverständliche meint: Frauen und Männer bei jeder politischen Entscheidung gleich viel mitzudenken. Und Frauen politisch arbeiten zu lassen, nicht nur mitarbeiten.

Doch nichts davon ist bislang spürbar. Der Kandidat selbst ist einer von drei SPD-Männern, die das Rennen unter sich ausgemacht haben. Machst du’s, mach ich’s, hast du grad Zeit und Lust? So in etwa erschien der Öffentlichkeit das Fingerhakeln von Steinbrück/Steinmeier/Gabriel. An eine Kandidatin wurde in diesen zähen Wochen nicht mal gedacht. Hannelore Kraft „will ja nicht“, hieß es immer.

„Die Rolle spielen, die Ihr zusteht“

Steinbrück, der für seinen Wahlkampf die Parteizentrale dringend brauchen wird, erklärte, sein Leben wäre ohne die SPD-Generalsekretärin „genauso reich wie heute mit ihr“. Gemeint war damit Andrea Nahles, während der Agenda-Jahre Kritikerin von Gerhard Schröder. Kurz darauf entschuldigte er sich in der Sendung von Günther Jauch für diese Kränkung, und zwar mit der Bemerkung, Andrea Nahles werde im Wahlkampf „die Rolle spielen, die ihr zusteht“.

Dass er da nicht zu viel versprochen hatte, zeigte sich, als Peer Steinbrück Ende Oktober sein „Beraterteam“ für den Bundestagswahlkampf präsentierte. Drei Männer waren dem Kandidaten für den Job eingefallen: Matthias Machnig, Michael Donnermeyer und Heiko Geue. Nahles wird fein auf Abstand gehalten: Sie darf mit Parteichef Gabriel und Fraktionschef Steinmeier im Willy-Brandt-Haus die rückwärtigen Dienste versehen.

Steinbrücks nagelneues Beraterteam ist sich des „Frauenproblems“ natürlich bewusst. Sie wissen: Der Mackertyp vom Schlage eines Gerhard Schröder, der über „Frauenpolitik und so Gedöns“ schwadronierte, ist nicht mehr vermittelbar. Schon reklamieren Genossinnen die Hälfte der Macht.

Elke Ferner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, sagt, sie erwarte, dass Steinbrücks Schattenkabinett „paritätisch besetzt“ wird. Die SPD habe „genug Frauen, die für Ministerämter und auch für klassische Ressorts zur Verfügung stehen. Diese Frauen müssen wir nicht mit dem Lasso fangen gehen.“

Erste Charmeoffensive

Am Donnerstagabend wurde nun die erste Charmeoffensive gefahren. Die SPDlerinnen hatten zum „Roten Frauensalon“ jede Menge Genossinnen eingeladen. Und einen Mann: Peer Steinbrück. Auf der Tagesordnung standen Kümmerthemen: prekäre Arbeitsverhältnisse, Frauen in der Pflege sowie weibliche Identität. Am Ende sollte Peer Steinbrück ein persönliches Resümee ziehen, also zeigen, was er am Abend gelernt hat.

Es ist die ewige Frauenfalle: nett sein, zuquatschen, einhegen. Andersherum wird ein Schuh draus. Weil dieses Land in jeder Hinsicht im 21. Jahrhundert angekommen ist, gibt es keinen Grund zu der Annahme, das Thema Geschlechtergerechtigkeit könne im Wahlkampf unter den Tisch fallen. Der Kandidat braucht die Stimmen der Frauen. Ein Politiker, der diese Seite des Wahlkampfes vernachlässigt, gewinnt keine Wahlen mehr.

Aber noch geht die Mär, dass Peer Steinbrück gar kein Problem mit Frauen hat, sondern die Frauen halt mit ihm. Wie voremanzipatorisch noch immer über Wählerinnen gedacht wird, als wie manipulierbar sie wahrgenommen werden, zeigt diese ewig gleiche, nicht klüger werdende Frage, wie „beliebt“ er bei den Frauen ist, inwiefern er ein „Frauentyp“ sei.

Springers Welt am Sonntag war sich nicht zu schade, das Meinungsforschungsinstitut Infratest fragen zu lassen, ob Frauen mit Peer Steinbrück „gern mal zu Abend essen“ würden. Das Ergebnis: vier von zehn würden. Na Mahlzeit! Ausgeführt werden, Stuhl zurechtrücken, Rechnung übernehmen – ist es das, was Frauen von einem Kanzler wollen? Nein. Schon lange nicht mehr.

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Anja Maier
Korrespondentin Parlamentsbüro
1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.
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1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.
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19 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • K
    kannes

    @Lissy de Beauvoir

     

    Nachtrag:

     

    Wenn Sie alt wären und die Wahl hätten im Kreise

    ihrer Nächsten die Restlebenszeit zu verbringen

    oder in ein Heim abgeschoben zu werden?

    In einer Phase, in der Sie völlig hilflos

    ausgeliefert wären und viele etliches mit

    Ihnen anstellen könnten oder man sie vernachlässigen

    könnte? Sie bräuchten keine Scham zu haben?

    Sie wüßten, dass überall Profitabilität und

    Kostendeckung bei ständig steigenden Preisen

    verlangt wird.

    Wo würden Sie lieber sein wollen?

     

    ..... Sehen Sie!

    Warum wollen Sie dann ein Kind einer klugen,

    gut ausgebildeten Frau mit guten weiteren

    Arbeitschancen, gerade wegen sozialer

    Verantwortung für Erziehung und der Fähigkeit

    zum lebenslangen Lernen, die mündige

    Entscheidung für einen prophylaktischen

    Kleinkindschutz verunmöglichen?

    Ist es gerecht, wenn ein Kleinkindgartenplatz

    1200 € pro Monat kostet und ein monatliches

    Gehalt von nur 150€ Betreuungsgeld für die Mutter

    bezahlt werden soll?

    Hier wurden ja reale Lebenshaltungskosten der Mutter absichtlich schon nicht eingerechnet, um keine

    Unterschichtenanreize zu bieten.

    Wären Sie jetzt wirklich auf die Mündigkeit und Klugheit der Frauen bauend, würden Sie folgendes

    fordern:

    1.) Kostenlose Weiterbildungsqualifikationen

    für den Berufs(wiederein)einstieg in den jeweiligen

    erledigten Ausbildungsbereich der Mutter

    2.) Anrechnung der Elternzeit als Rentenjahre

    3.) Staat bezahlt alle gesetzlich vorgeschriebenen

    und stark empfohlenen Versicherungen,

    Strom, Miete, Nahrung unbürokratisch

    ohne Einschaltung des Sozialamts, sondern

    durch ein Elternamt. Damit Eltern nicht

    mit Sozialfällen zusammengeschmissen werden!

    4.) Verbindliche Leistungsziele werden definiert;

    Bewegungs-, Musik-, Sprach-, Reinlichkeits-,

    Mal-,Zeichen- und Geschicklichkeits-, Sport-übungen

    sollen trainiert werden.

    5.) Kulturbesuchsgutscheine mit Kind für alle

    dafür geeigneten Plätze in Deutschland

    werden automatisch verteilt.

     

    Eine Mutter zu sein, ist nichts für was man sich

    schämen muss!

  • LD
    Lissy de Beauvoir

    Merkel steht für alles mögliche, was Emanzipation verhindert: ihre Jungministerin hat die unsägliche Herdprämie durchgeboxt und es wurde Fremdbestimmung durch die Oberchauvis der CSU dabei hinweg über jede Grenze der Peinlichkeit erlaubt.

     

    Sie selbst steht einer Koalition vor, die der Deregulierung des Arbeitsmarktes, von welcher ganz erheblich teilzeitarbeitende Frauen betroffen sind, massivst Vorschub geleistet hat. Grundversorgung wird teurer und teurer, hierdurch wird auch die sparsame Lebensführung, mit der alleinerziehende Mütter ihre gewonnene Unabhängigkeit zumeist erkaufen, zynisch konterkariert.

     

    Zum Schluss wird in Europa eine Mentalität durchgedrückt, welche die Arm-Reich-Schere immer weiter öffnet, was dann verniedlichend als "Austeritätsprinzip" durch die Talkshows geistert, und wiederum vorwiegend Lasten bedeutet, welche Frauen abzutragen haben, ob bezogen auf Pflege, eingestellte Erziehungshilfen, ausgesetzte Vergünstigungen im bürgerlichen Umfeld.

     

    Die Macker haben ja ihre Dienstwagen und fühlen sich in den dicken Schiffen morgens im Stau ganz wohl. Mieser abgezockt als jetzt können Frauen gar nicht mehr werden! Wird nur mal langsam Zeit, dass die SPD den Leuten das auch sagt, sonst ist wieder eine Wahl rum, bei der man kaum aufgefallen ist.

  • CS
    Carsten Schmitz

    Deutschland hat ein Frauenproblem!

     

    Oder besser gesagt, Deutschland ist eine frauen- und familienfeindliche Gesellschaft und die tieferen Wurzeln liegen beim besten Willen nicht bei Peer Steinbrueck und seiner Partei.

    Das Betreuungsgeld kommt u. 220.000 Kindergartenplaetze fehlen. Die Steinzeit ruft. 6% der Frauen mit zwei Kindern in Deutschland arbeiten Vollzeit, 13% mit einem Kind. Die New York Times sieht die sog. "german KKK" als Hauptursache dieser Ungerechtigkeit - Kinder, Küche, Kirche (http://www.nytimes.com/2011/06/29/world/europe/29iht-FFgermany29.html?pagewanted=all&_r=0).

     

    Seehofer laesst gruessen u. Merkel, Schroeder % Co sind die Wassertraeger des deutschen "KKKs". Das suesse 'C' der CDU/CSU fuer "christlich" erklaert einfach alles. Wo gibt es in Europa noch eine andere grosse "Volkspartei", die das Wort christlich im Namen traegt?

  • PP
    Peer´s Problem?

    Fazit des Artikels: Der Peer Steinbrück soll Frauen unabhängig von ihrer Qualifikation in sein Wahlkampfteam einbauen, nur weil die Frauen sind?

     

    Es ist ein Problem der SPD, dass sie außer Frau Kraft, die Ministerpräsidentin von NRW ist und bleiben will, keine Frauen auf dem Niveau Steinbrück hat.

     

    Da ist die konservative CDU weiter!!!

  • SS
    selbst schuld

    Wer freiwillig mit jemandem endlos rumdiskutiert, der bereits mehr als einmal bewiesen hat, dass ers nicht raffen will, der... macht das eben freiwillig.

     

    Gut, jeder darf zum Glück machen, was er will. Dann auch noch rumheulen geht aber gar nicht.

     

    Wenn den SPD-Frauen nicht gefällt, wie sie in dem Laden behandelt werden, und das nicht erst seit gestern, dann gibt da ja mindestens zwei auch inhaltlich durchaus naheliegenede Alternativen:

    Dann sollen sie doch aus der SPD einfach massenhaft aus- und bei Linken und Grünen eintreten.

    Eventuell sind frauenmachttechnisch auch die Piraten diskutabel, aber das halte ich einstweilen noch für unbewiesen; auch wie groß da die inhaltliche Nähe zur SPD ist, ist mir eher unklar.

     

    Auch das Wahlverhalten wäre natürlich entsprechend anzupassen. Wenn all die weiblichen Wählerstimmen der SPD wegbrechen, hört sogar Schröder den Schuss, wenn sich er auf irgendeiner russischen Datscha einen säuft.

     

    Und voher eben nicht.

    Das ist weder verwunderlich, noch darf man den Hals aufreißen und jammern, solage man es nicht gezielt dazu kommen lässt oder daran mitarbeitet.

  • E
    Ella

    "frauenquoten finde ich problematisch, weil es ja seinen Grund hat, das Frauen in gewissen Positionen weniger vertreten sind."

    Und der wäre, Heiko? Können es nicht? Wollen es nicht? Bitte klären Sie uns auf!

  • NU
    no use

    Die SPD ist eine anachronistische patriar-schale Institution.

     

    Antikes Theater wird vorgespielt.

     

    Wers braucht, kann sich ja daran ergötzen.

     

    Merkels Theaterprogramm ist differenzierter, aber auch rückwärtsgewandt.

     

    Sie hat die Fächer Manipulation, Überheblichkeit und Volksverdummung natürlich besser verinnerlicht.

  • TR
    Thorsten Reinert

    Der institutionalisierte Feminismus zeigt seit Jahren sein wahres Gesicht: Er ist undemokratisch, diskriminierend, will in volkserzieherischem Impetus den Menschen vorschreiben, wie sie zu leben und zu denken haben.

    Die feministischen Frauenbevorzugungen und -Bevorrechtigungen sprechen der Demokratie und der Gleichberechtigung Hohn. Sie müssen weg. Ausnahmslos. Von den Frauenparkplätzen, den Frauenquoten, den Girl-days bis zum Ministerium für alles außer Männer.

    Nieder mit der feministischen Geschlechter-Apartheid!

  • KP
    Karl Platt

    Warum Steini I. bei Frauen so scheut?

     

    Ganz einfach. Er ist Hamburger und weiß daher um die Ambivalenz seines Vornamens!

     

    Wie das?

    'Peer' ist plattdeutsch und bedeutet Pferd - ja,

    aber auch Mädchen, junge Frau und Freundin!

    Sorry, ich zitier ja nur!

     

    Kütt dat denn?

    Tjä, die Buuerns sind praktische Minschen und warum nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden:: 'Der Hamburger Peermarkt' diente dem Handel mit Pferden, ja, aber auch der Akquise des anderen Geschlechts: Buur söcht Peer!

    Im heiratsfähigen Alter ging man - Frau wie Mann - aufgebretzelt die Runde und hielt Ausschau ' no'n Peer'!

     

    "Wenn Peer mol mit dat Tellen trech is!? un dann Akquise? - ach watt! dat ward doch nix; de weet doch vonne Steenstraat nix aff!

    Tja, dat much wohl wesen!"

  • AH
    Andreas Hofer

    Für mich ist das wirklich Widerliche an der SPD und Herrn Steinbrück, dass es immer nur darum geht, wer was hören will. Dieser Artikel passt auch genau dazu. Ich hätte gerne eine(n) Kanzler(in), der/die die Dinge tut, weil er/sie glaubt, dass sie so richtig sind. Die haben wir in Angela Merkel.

  • H
    Heiko

    Frauenquoten finde ich problematisch, weil es ja seinen Grund hat, das Frauen in gewissen Positionen weniger vertreten sind. Wir leben ja nicht vor 100 Jahren, wo Frauen wegen ihres Geschlechtes zB nicht studieren durften.

    Quotenfrauen werden hinter ihrem Rücken oft als Quotentussi angesehen, so nach dem Motto: "Ohne die Quote hätte sie es nie geschaft."

    Darunter leiden besonders Frauen, die wirklich kompetent sind und die man wegen ihres Wissens auch ohne Quote genommen hätte.

  • EP
    Emma Piel

    Sowohl Frau Merkel (CDU), als auch Herr Steinbrueck (SPD) sind Marionetten der Finanzindustrie und anderer finanzstarker Lobbys. Mit der FDP und den Führungsleuten der Grünen sieht es genauso aus. Auch Teile der Linkspartei ("Reformer") scheinen bereits gekauft zu sein.

     

    Eine Solche neoliberale Lobby-Politik ist für alle Frauen und Männer schlecht, die nicht zu den Reichen, zu den Bänkern, Hedgefonds, Versicherungslobbyisten und gut gestellten Arbeitgebern gehören. Steinbrueck gehört zur neoliberalen rot-grünen Agenda 2010- und Hartz-Iv-Fraktion, die den größten Sozialabbau im Nachkriegsdeutschland verbrochen haben. Rot-Grün hat die Arbeits- und Lebensbedingungen massiv verschlechtert für die Masse der Bevölkerung.Darauf haben die nachfolgenden Regierungen aufgebaut.

     

    Über Steinbrücks Andienerei bei der Finanzindustrie kann mensch sich u.a. hier informieren:

     

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=9830

  • AH
    Aus Haching

    Nach diesem Artikel ist das "Frauenproblem" der SPD, dass den Frauen nicht genügend Positionen eingeräumt werden. Aha.

     

    Ein Vorschlag: Eine Argumentation wie "Frau Nahles sollte eine größere Rolle spielen, weil mit ihr die Umsetzung des Mindestlohnes wahrscheinlicher ist" finde ich bedenkenswert. Die Argumentation "Frau X braucht einen Posten, weil sie eine Frau ist" nicht.

     

    Zeigen nicht Merkel, Palin, Thatcher, Kraft und viele andere mehr, dass es keine "weibliche" und "männliche" Politik gibt, sondern nur gute oder schlechte? Und läuft auf genau diese Unterscheidung nicht hinaus, wenn ausgeführt wird, dass Merkel trotz ihres Geschlechts aus inhaltlichen Gründen für manche nicht wählbar ist?

  • L
    leone

    15 uhr 09.11.12

    Ick hab mir fast verschluckt vor Lachen, lieber Herr 'Grundschullehrer' beim Lesen Ihres Kommentars.

    Ich frag mich stets, wo 'Forsa' immer die positive Bewertung der Merkel her hat. Die kommt wohl direkt aus der hervorragend arbeitenden PR Zentrale der M.

    Äh, ich habe die Insassen der Altenheime vergessen, die zum auserwählten Fragekreis gehört.

    Die Frau hat noch nie direkt zu einer sozialen Frage Stellung bezogen, die Drecksarbeit machen immer die anderen Deppen ihrer Partei.

  • C
    Cicero66

    Ohhhh nicht gefragt worden, ob man mitspielen darf. Der böse Papi Steinbrück.

     

    Ne, andersrum wird ein Schuh daraus: Keine Genossin hat ihren Hut in den Ring geworfen - auch nicht Kollegin Kraft. Die Dame hat erst in vier Jahren Bock und deutlich abgewunken! Lieber klein Duell mit Merkel.

     

    Und überhaupt: Warum sollte der Peer denn eine Frau fragen - für sein Wahlkampfteam oder für sonst etwas? Wenn Frauen einen Job haben wollen, müssen sie darum kämpfen, sich bewerben, sich ins Spiel und ins Gespräch bringen. Das sind die Regeln, liebe Anja Maier. Angela Merkel war da aus anderem Holz. Die weiß: Frau allein reicht nicht, da kann die Genderfraktion noch so laut zetern!

     

    Und die kompetente Wahlkampfberaterin ist eben nirgends in Sicht! Es sei denn man entscheidet sich in der Kampa überraschend für Frau Höhler. Die Gertrud! Die wär dann zumindest Frau. Aber wie gesagt: Das reicht halt nicht!

     

    Und jetzt bloß nicht mit der Nahles kommen. Die erreicht ähnliche Symphatie und Glaubwürdigkeitswerte wie ein ehemaliger hessischer Ministerpräsident!

     

    Wie gesagt Frau allein ist halt zu dürftig!

  • W
    Warum?

    Also ich fand den Peer sehr angenehm. Er ist ein lieber und feiner Kerl. Ihn brauchen wir Frauen mehr, als einen Haudrauf mit Krawall. Sicher ein Mann älterer Schule, aber immerhin Familienvater nicht erst seit gestern. Ich finde die Erfahrung, die er mitbringt unbedingt wichtig. Wer selber Kinder hat, denkt an die Zukunft. Wer keine Kinder hat, nur an das Jetzt, das sieht man ja an Merkels Ausgaben für Banken, Betreuungsgeld und Griechenland.

  • L
    lase

    Ein schöner Kommentar. Die Auswahl des SPD Kanzlerkandidaten hat wirklich den Eindruck gemacht, als wurde unter den drei alten Jungs mal eben abgesprochen, wer den Job diesmal macht. Peer Steinbrück bietet nichts Neues und auch nichts Interessantes, finde ich, also werde ich auch dieses Mal für eine andere Partei als die SPD stimmen.

  • G
    Grundschullehrer

    "Denn Frauen sind einfach zu klug, um auf Inhalte verzichten zu können."

     

    --> OK, sagt sich der Leser und wartet gespannt auf Beispiele für INHALTE. Es geht vielversprechend weiter, das Wort "Beispiel" fällt:

     

     

    "Die Autorin dieser Zeilen z u m B e i s p i e l hält mehr als nur ein Bisschen von der aktuellen Kanzlerin."

     

    --> Frage: Wofür genau ist das jetzt ein Beispiel und wo bitte ist der logische Bezug zum vorhergehenden Satz? - Sie schreiben weiter:

     

     

    "Merkel ist eine lebenserfahrene Frau, die sowohl Coolness als auch Kompetenz ausstrahlt."

     

    --> Ich warte noch immer auf die Bespiele für INHALTE, auf die kluge Frauen nicht verzichten können. Doch nein - es geht plötzlich um ein anderes Thema:

     

     

    "(Ob sie über beides tatsächlich verfügt, steht auf einem anderen Blatt – hier geht es um ihr Image.)"

     

    --> vom Inhalt zum Image in nur 3 Sätzen. Sehr konsistent. Sehr klug. Analytisch brilliant. Ich bin überzeugt & Fan.

     

    ___________________________________

     

    Meine ebenso brilliante Analyse:

     

    Frau M. ist eine alte Schachtel, die Bräsigkeit und Altklugheit zugleich ausstrahlt. Sie bedient somit zuverlässig ihre Kernwählerschaft der alten Schachteln, denen ein gutes Gefühl wichtiger ist als Ideen, Debatten, Thesen, Vorschläge oder gar Visionen.

  • KK
    Karl K

    Tja. Steini I. und dat Gedöns.

     

    Gelernt ist gelernt. Bei GazPromGerd haben die SPD-Frauen auch Zeter und Mordio geschrieen, genützt hat's nix.

     

    Geschätzte Anja Maier, Inhalte einfordern - gut und schön; aber wo nix ist, hat eben nicht nur der Kaiser sein Recht verloren.

    Und nicht nur bei den SPezialDemokraten

     

    Der eine war/ist mit Wildpferdlederstiefeletten, Brioni und nichtgefärbten Haaren - der hier mit Schachklötzchen, Vorträge und Oppen zählen beschäftigt; wie wollt ihr da dazwischen kommen? Wie soll das gehen?

     

    By the way: Andrea Nahles? die Nähe zur 'Führungsetage' von VW ist schon dem Hartz-IV-Verbrecher Schröder zu unser aller Unglück nicht bekommen.

    So hab ich auch von dieser Dame nicht gehört: "Umsteuern bei Hartz-IV und 43%Rente!"

    Klar, nur nicht die eigene 75%plus Versorgung gefährden.

    So geht das.