Kommentar Bayer und Monsanto: Wartepause für den Kauf
Der Monsterdeal des Chemieriesen Bayer, der sich die US-Firma Monsanto einverleiben will, muss warten. Kommen wird er aber, so oder so.
B ayer muss sich gedulden. So schnell, wie der Vorstand den Kauf der US-Firma Monsanto über die Bühne bringen will, geht es nicht. Trotz der verschärften Prüfung, die die EU-Kommission am Dienstag eingeleitet hat, wird die Übernahme aber vermutlich irgendwann zustande kommen.
Sein Geschäft mit einigen Produkten mehr als bisher geplant muss „Baysanto“ dann wohl abstoßen. Die Marktmacht gegenüber Landwirten und Verbrauchern, sowie der Einfluss auf die Agrarpolitik fällt etwas geringer aus. An der grundsätzlichen Richtung der herrschenden Entwicklung ändert das aber nichts.
Ein Beispiel: Die Kritiker befürchten, dass Hochleistungssaatgut in Kombination mit Pflanzenschutz und Dünger die Böden erschöpfen. Das schon zu beobachtende Insektensterben werde die Regenerationsfähigkeit der Natur insgesamt gefährden. Ob diese umfassenden Nachteile wirklich eintreten, weiß man heute nicht. Das Risiko gehen die Unternehmen allerdings ein. Ihr Argument, man könne die wachsende Weltbevölkerung auf diese Art effektiver ernähren, ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen.
Wer diese Art der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion nicht gutheißt, muss Nischenprodukte kaufen, die aus ökologischer oder regionaler Herstellung stammen. Das machen zwar immer mehr Menschen, doch die bäuerliche Landwirtschaft steht trotzdem unter großem Druck. Um dies zu ändern, wäre mehr politische Unterstützung nötig, beispielsweise die gesetzliche Einschränkung der industriellen Massentierhaltung. Indem unter anderem die Bundesregierung solche Maßnahmen verweigert, hilft sie auch Konzernen wie Bayer-Monsanto, die die Basisprodukte für diese Wirtschaftsweise liefern.
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