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ok - aber a weng unfair find ich Ihr's scho!
"…Gleiches gilt für den Freihandel. Sein Eintreten gegen TTIP und für ein Aufschnüren des fertig verhandelten Kanada-Abkommens Ceta mögen des Kanzlers eigenen Überzeugungen entsprechen. Auf jeden Fall sind sie aber bei der heimischen Klientel populär. … & Schlagobers der Hährr ~>
"…Wenn es zum finalen Krach kommen sollte, womit Insider jederzeit rechnen, hat Kern jedenfalls sein Profil geschärft."
Sie tun's etwas abfällig - "Taktiker!"
Aber. Trau ich meinem benachbarten WienerHorchrohr - & u.a. - auch -
Robert Misik et al.
So ist diese Linie doch alllang!! mit feinen Argumenten in der Sache - "Usa&Int.Gerichte - never ever!" etc & Nicht nur unter seriösen Journalisten & Politikern - doch - Konsens in Austria.
Hat halt - frauman in der fernen
Ost-West-Piefkei bisher nur nicht so -Geschnallt - wa!
Die SPD sucht doch noch einen Kanzlerkandidaten...
Gut, Gabriel hätte mit einer Ablehnung von CETA und TTIP auch die Stimmung der heimischen Klientel getroffen. Die juckt den nur anscheinend nicht so.
@Christian Ganz im Gegenteil, die Klientel der SPD ist in der Mehrheit für Freihandel. Nur das Volk hat Bedenken.
@ShieTar Wer ist denn "das Volk" wenn nicht zu einem Gutteil Leute, die entweder noch SPD wählen oder zumindest eine Partei wählen würden, die sozialdemokratische Politik macht, mit anderen Worten die Klientel der SPD?
https://de.wiktionary.org/wiki/Klientel
Die Klientel sind die Leute, deren Interessen tatsächlich von der SPD vertreten werden.
Ein Großteil des Volkes wäre vielleicht noch gerne die Klientel dieser Partei, ist es aber seit mindestens 20 Jahren nicht mehr.
Das Gedenken zum 7. Oktober an Hamburger Schulen sorgte für Kontroversen. Eine Lehrerin schildert ihre Erfahrung dazu.
Kommentar Ablehnung TTIP und CETA: Ein deutliches „Nein“ aus Wien
Österreichs Kanzler Christian Kern hat verstanden, dass nur klare politische Positionen erfolgreich sind. Er trifft damit die Stimmung der heimischen Klientel.
Klare Worte sichern Aufmerksamkeit und Zustimmung Foto: ap
Österreichs Kanzler Christian Kern, gerade einmal vier Monate im Amt, hat schon kräftig Staub aufgewirbelt. Die Sozialdemokratie ist auch in Österreich in der Krise, weil sie immer mehr im Mainstream schwimmt. Seit Monaten führt die rechte FPÖ alle Umfragen mit großem Vorsprung an.
Kern hat verstanden, dass man in der Politik nur erfolgreich sein kann, wenn man klare Positionen vertritt. Wenn diese der Stimmung in der Bevölkerung entsprechen, umso besser. Deswegen hat er als einziger Regierungschef in der EU ausgesprochen, was sich viele längst denken: Die Türkei hat derzeit keine Chance, Beitrittsverhandlungen erfolgreich abzuschließen. Deswegen plädierte er dafür, die Gespräche einzustellen, auch wenn er sich damit in Brüssel keine Freunde machte.
Gleiches gilt für den Freihandel. Sein Eintreten gegen TTIP und für ein Aufschnüren des fertig verhandelten Kanada-Abkommens Ceta mögen des Kanzlers eigenen Überzeugungen entsprechen. Auf jeden Fall sind sie aber bei der heimischen Klientel populär. Tony Blair und Gerhard Schröder sind Geschichte. Wenn Sozialdemokraten gewählt werden wollen, müssen sie sich wieder ihrer ursprünglichen Werte entsinnen. Davon dürfte Kern überzeugt sein. In einem von der FAZ bestellten Kommentar zur Wirtschaftslage in Europa stellte er die Weisheit der Austeritätspolitik Marke Schäuble infrage und plädierte für eine aktive Investitionspolitik des Staates.
Das brachte ihm Schelte von ÖVP-Finanzminister Hans Jörg Schelling ein. Kern sei ein „linker Ideologieträger“, der den Schuldenberg vergrößern wolle. Noch wird der Wunsch nach baldigen Neuwahlen von beiden Koalitionspartnern heftig dementiert. Doch kaum jemand glaubt, dass diese Regierung noch zwei Jahre durchhalten kann. Wenn es zum finalen Krach kommen sollte, womit Insider jederzeit rechnen, hat Kern jedenfalls sein Profil geschärft.
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Kommentar von
Ralf Leonhard
Auslandskorrespondent Österreich
*1955 in Wien; † 21. Mai 2023, taz-Korrespondent für Österreich und Ungarn. Daneben freier Autor für Radio und Print. Im früheren Leben (1985-1996) taz-Korrespondent in Zentralamerika mit Einzugsgebiet von Mexiko über die Karibik bis Kolumbien und Peru. Nach Lateinamerika reiste er regelmäßig. Vom Tsunami 2004 bis zum Ende des Bürgerkriegs war er auch immer wieder in Sri Lanka. Tutor für Nicaragua am Schulungszentrum der GIZ in Bad Honnef. Autor von Studien und Projektevaluierungen in Lateinamerika und Afrika. Gelernter Jurist und Absolvent der Diplomatischen Akademie in Wien.
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