Kolumne Unter Schmerzen: Das Wichtigste in Kürze
Neuigkeiten über Schmerz, Depression, Libido, Kontrastmittel, Aerobic und Blutdruck. Eine Kolumne in Minikolumnen.
H allo und herzlich willkommen zur neuen Ausgabe von „Unter Schmerzen“, dieser kleinen Kolumne, die diesmal aus lauter Snippets besteht; aus kurzen, leicht und schnell konsumierbaren Einheiten, sozusagen Kleinstkolumnen. Die allgemeine Aufmerksamkeitsspanne wird ja immer knapper, wie neulich sogar in der FAS stand, da müssen kurze Texte her, also schnell, schnell, wir haben ja nicht ewig Zeit.
Also, wir gehen nach Absätzen vor. Ich habe einen Leidensgenossen in Österreich. Es gibt da einen Kolumnisten namens Alwin Schönberger, der kürzlich auch über einen Bandscheibenvorfall schrieb, im Magazin Profil. Dort schilderte er die Odyssee seiner Leiden und Diagnoseverfahren, beschrieb die Schmerzen und die deutliche Beeinträchtigung seiner Lebensqualität. Drei Jahre Martyrium, bis er beschloss, den Schmerz einfach zu ignorieren. Seitdem geht es ihm besser. „Ich lasse von einer Bandscheibe sicher nicht mehr mein Leben beherrschen“, schreibt er. Ich bin bei dir, Alwin.
Neulich besuchte ich das „Schmerzzentrum Berlin“ (dabei wusste ich schon immer, dass Berlin das Schmerzzentrum ist). Und der mich behandelnde Schmerztherapeut machte was? Richtig, er verschrieb mir ein Schmerzmittel. Immerhin eines, das etwas stärker ist als das übliche. Außerdem soll ich noch eine MRT machen, eine mit vorher injizierten Kontrastmitteln, aber ich trau mich nicht.
An dieser Stelle sollte eine Werbung für Treppenlifte geschaltet werden.
Meine desinformierte Libido. Irgendwer aufn Kaffee? Bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt.
Ursachen der Kriminalität
Nachdem ich den Roman „Schmerz“ von Zeruya Shalev beendet habe (Rezension folgt), lese ich jetzt „Die Vergebung muss noch warten“ von Daniela Emminger (auch aus Österreich). Darin geht es um eine junge Frau, die einen Bandscheibenvorfall an der HWS erleidet. Ihr Weg ist die Meditation. Bis sie eines Tages die Erleuchtung hat – und herausfindet, dass die Wut auf eine Nebenbuhlerin an allem schuld ist.
Noch so eine tolle Meldung: Menschen mit niedrigem Blutdruck neigen eher zu Kriminalität. Sie sind eben öfter kaltblütig.
Kürzlich jährte sich der Todestag von David Foster Wallace, einem meiner Lieblingsschriftsteller. Ich wollte über ihn und über Depressionen schreiben. Aber dafür ist hier zu wenig Platz. Als ich sein schmales Buch „Der Planet Trillaphon im Verhältnis zur Üblen Sache“ gelesen habe, dachte ich: Ich habe ja gar keine Ahnung. Weder von Depressionen noch von Antidepressiva. Klar, ich habe Freunde mit Erfahrung. Aber genommen habe ich so ein Gegenmittel noch nie.
Der Reha-Sport, den ich mittlerweile mache, dank meiner Krankenkasse, ist wirklich sehr angenehm. So muss sich Aerobic in den achtziger Jahren angefühlt haben. Sogar die Musik stimmt. Schade, dass die Kursleiterin immer dieselbe CD abspielt; trotzdem schön, jede Woche „Vamos a la Playa“ und „Sunshine Reggae“ zu hören.
Oh. Schon zu Ende. Schalten Sie also auch in 14 Tagen wieder ein, wenn es heißt:
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