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Kolumne FernsehenDen Fuß auf dem Hasspedal

Jürn Kruse
Kolumne
von Jürn Kruse

Die „Süddeutsche Zeitung“ findet die Erniedrigung Katja Riemanns ganz schlimm. Im Gegenzug erniedrigt sie Moderator Hinnerk Baumgarten.

Hat laut „SZ“ voller Angst auf dem Roten Sofa gesessen: Katja Riemann. Bild: dpa

S eit dem 1. Februar 1995 steht das rote Sofa irgendwo beim NDR rum. Ziemlich genau siebzehneinhalb Jahre hat das Austellungsstück niemanden interessiert – und nun bot dieses Relikt vorabendlicher Einschlafhilfe gleich zwei Skandale innerhalb kürzester Zeit: Zunächst kippte im September letzten Jahres Jenny Elvers-Elbertzhagen offensichtlich unter Alkoholeinfluss fast von der Couch – und nun präsentierte sich Schauspielerin Katja Riemann bei einem Auftritt ähnlich auskunftsfreudig wie Helmut Kohl dereinst vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuss.

Stefan Niggemeiers Zusammenschnitt des von der ersten Sekunde an entgleisten Gesprächs wurde mittlerweile mehr als eine Million Mal bei YouTube angeklickt. Die Süddeutsche Zeitung widmete am Mittwoch Riemanns Auftritt fast eine komplette Seite ihres Feuilletons – und schießt sich dort auf den hilflosen und schlecht vorbereiteten, aber doch mit einem Mindestmaß an Manieren ausgestatteten Moderator Hinnerk Baumgarten ein: „Ein Hinnerk Baumgarten mit seinem Hallo-Leute-Machismo im TV spielt da nur vordergründig den Part des harmlosen Saftsacks, der morgens um drei peinlich daherkommt: Wer redet denn gleich vom Heiraten, Süße, lass uns doch erstmal ne Runde ficken. Das Prinzip: Stell Dich nicht so an. Benimm Dich. Schließlich: Du willst es doch auch.“

Autor Alexander Gorkow, Chef der Seite drei der Süddeutschen, scheint nun einen Krampf im Bein zu haben, mit dem er das Hass-Pedal ordentlich durchdrückt – und brettert weiter: Bei dem, was der Moderator treibe, handele es sich um eine besonders perfide Form der Machtausübung, schreibt er: „Dadurch, dass den Moderator sein eigener Dilettantismus total kalt lässt, sitzt das Problem auf der anderen Seite des Sofas“, also bei Riemann, „und da wird es auch bleiben, es sei denn, Puppe, Du machst Dich jetzt mal locker, wir wollen doch nur’n bisschen reden …“

Bild: privat
Jürn Kruse

ist Medienredakteur der taz.

Doch Gorkow hat nach eigener Interpretation allen Grund für sein wütendes Gerase: Schließlich sei Katja Riemann nach ihrem Auftritt zur Erniedrigung freigegeben worden. Diese „traurige Katja Riemann“, diese „bedauernswerte Schauspielerin“, die voller Angst auf dem Sofa gesessen habe, weil sie wusste: „Wenn ich es nicht schaffe, auf diese in erniedrigend hoher Schlagzahl abgefeuerten Unsinnsfragen auch nur einmal mit etwas Charme zu antworten, bin ich erledigt.“

Und womit wird Erniedrigung am wirkungsvollsten bekämpft? Mit Gegenerniedrigung – das sieht zumindest Gorkow so. Da darf dann auch Hinnerk Baumgarten mit Vergewaltiger-Vergleichen auf die Pelle gerückt und mit Schmähungen („TV-Honk“) überzogen werden. Er hat schließlich angefangen mit der Erniedrigung.

Gorkow rast noch weiter: Die Deutschen würden mit ihren Künstlern und Künstlerinnen nach der Maxime umgehen „Bring mir Freude, oder ich bring dich um“. Und was lernt er aus dieser erschreckenden Erkenntnis? Nichts. Stattdessen ruft er die Maxime an alle Moderatoren aus: Stell tiefgründige Fragen, oder ich mach dich fertig.

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Jürn Kruse
Ist heute: Redaktionsleiter bei Übermedien und freier Autor. War mal: Leiter des Ressorts tazzwei bei der taz. Davor: Journalistik und Politikwissenschaft in Leipzig studiert. Dazwischen: Gelernt an der Axel Springer Akademie in Berlin.
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42 Kommentare

 / 
  • A
    Aufmerksam

    von Veritas:

    "Riemanns Auftritt war mindestens dumm, selbstverliebt und arrogant. Dass sie erst in der Sendung vom Tode Fendels erfuhr, dafür gibt es keine anhaltspunkte."

     

    Eine sehr gewagte Unterstellung angesichts der sichtbar erschütterten Reaktion von Katja Riemann in den Videos.

  • N
    Niedra

    Ihr habt Probleme! Sonst nix los in der Welt?

  • V
    Veritas

    Riemanns Auftritt war mindestens dumm, selbstverliebt und arrogant. Dass sie erst in der Sendung vom Tode Fendels erfuhr, dafür gibt es keine anhaltspunkte. Riemann wusste großteils auch auf einfache Fragen nichts zu sagen, was in der Aussage gegenüber dem Moderator gipfelte "ich glaube, sie wollen sich mit mir unterhalten...?" Da blieb Baumgarten noch sehr gefaßt mit der Bemerkung, dass das ja eigentlich der Sinn ihrer Einladung gewesen sei. Riemann suchte derweil lieber die Falten in ihrem Gesicht und bat darum, doch das Licht zu dimmen. Oberflächlicher geht es wohl nicht mehr. Fast schon 50 Jahre, aber immer noch eine einfältigeaufgetakelte Gans.

     

    Danke an den ndr für diese vielleicht überfällige Demaskierung.

  • DG
    Dirk Gentz

    Ich finde es beschämend, dass selbst in dem langen Zusammenschnitt des NDRs die Eingangssequenz, wo es um den Tod von Rosemarie Fendel ging, herausgeschnitten wurde, um den Moderator und den Sender offensichtlich in einem unverdient besseren Licht präsentieren zu könne. Dies ist widerlich und finsterste Meinungsbeeinflussung. Wenn jemand glaubt, man darf den Tod eines einem nahe stehenden Menschen zu Beginn eines Interviews verwenden und dann glaubt, dass dies einen Trauernden nicht aus der Fassung bringt und zusätzlich noch Kindheitserinnerungen anscheinen ungefragt hervorzerrt, dann kann man aus psychologischer Sicht von einem von einem von Sensationsgeilheit geleiteten eklatanten Empathie-Defekt sprechen. Frau Riemann versuchte einige Zeit lang professionelle Contenance zu bewahren und sinnvolle - wenn auch nicht gerade so oberflächlich wie erwartet – persönliche Antworten zu geben. Nach dem Kindheits-Rückblick gelang es ihr immer weniger. Dass Trauer sich hinter Wut verbergen kann zeigt sich hier auffallend exemplarisch. Wenn ich mich empathisch in Frau Riemanns emotionale Situation einfühle, hätte ich gedacht: „Was mache ich hier? Das ist doch sinnloses Blablabla im Angesicht der Endlichkeit des Seins. Ich will hier nicht sein, mit diesem oberflächlichen geleckten Moderator. Wie komme ich hier raus?“ Um die Situation nun für sich einigermaßen aushaltbar zu gestalten, ging Frau Riemann zur Abwehr in den Angriff über. Es gab keine emotionale Basis mehr für gegenseitige Wertschätzung. Frau Riemanns Körpersprache lässt zunächst noch darauf schließen, dass sie hofft noch eine Basis mit Hrn. Baumgarten zu finden. Da dieser jedoch „nett“ und oberflächlich blieb, als Mensch nicht greifbar wurde und damit kein wirkliches Gegenüber für das Gespräch zweier erwachsenen Menschen bot entfernte sie sich immer weiter von ihm, was sich auch in der Körpersprache abbildete.

    Schließlich akzeptierte Frau Riemann resigniert, dass dies Gespräch eine Unterhaltung ohne Tiefgang und damit ohne wirkliche Fragen bleiben sollte. Fragen, die rethorisch bleiben und lediglich Anstöße bieten sollen, damit Frau Riemann plaudert. So soll es wohl auch meist sein, im deutschen Unterhaltungsfernsehen. Da wirkt es wie Hohn, wenn zwischenzeitlich vom Moderator der Stellenwert von Bildung hoch gelobt wird.

  • L
    Luntke

    Ich hoffe, dass der Autor als Medienwissenschafter nicht nur den Zusammenschnitt von Stefan Niggemeier angesehen hat.Interessant ist doch, dass dieser Ausschnitt nur die patzigen Anworten Riemanns zeigt und nicht, wie sie zwischendurch durchaus tiefergehend auf Film-und Musikprojekte oder Ihr Nepalengagement eingeht.Es gab also durchaus Stellen im Interview, wo sie sich zusammengerissen hat/ in ihren Themen war.

     

    Wenn Baumgarten nach einem Einspieler über ein nepalesisches Mädchen, dass seine Kindheit über als Haussklavin verbracht hat, nur einfällt zu sagen:"Áber ein nettes Lächeln hat sie!" Oder "Im Tatort gings ja auch um Menschenhandel, das größte Geschäft weltweit wurde da gesagt."-dann läßt ihn das schon so dastehen, als hätte er seine Informationen über die Welt wirklich nur aús Tatort und In.

     

    Man muss Frau Riemann nicht mögen,aber dieser Artikel verzerrt die Tatsachen noch zusätzlich. Der ganze Hass, der Riemann entgegengeschlagen ist, basiert doch vor allem auf einem verzehrenden Video und ihrerseits rechercheunwilligen bei den Zeitungen.

    Dass Sie daraus jetzt versuchen, Baumgarten als Opfer dazustellen finde ich seltsam.Ja, er hat auch was abbekommen,wenn man sich aber die ganzen Artikeln über Frau Riemann ansieht, die mit unvorteilhaften Fotos gekrönt sind (Stichwort: "wahnsinnig" "Schnlampe") dann finde ich die Beschäftigungen mit Baumgarten zwar grob unsachlich, aber nicht unbegründet.

  • I
    ion

    @ Eremit,

     

    sag’ i’ do’!

    Am laufenden Band Peinlichkeiten der taz-Bildredaktion, cf.a.:

    https://blogs.taz.de/hausblog/2013/03/07/taz-spezial-zehn-seiten-zum-frauentag/

    "Und im Impressum steht sogar der Name der Leiterin unserer Fotoredaktion."

  • A
    Aufmerksam

    ralf ansorge:

    "baumgarten hat nichts rausgehauen was diese reaktionen der riemann gerechtfertigt hätte."

     

    Wenn man mal von der absolut unverschämten Einstiegsfrage zum Tod von Rosemarie Fendel absieht. Katja Riemann wußte davon offensichtlich nichts und wird live vor der Kamera mit dem Tod einer Schauspielkollegin und Mutter einer Freundin konfrontiert und überfahren.

    Und war davon sehr betoffen wie man an ihrer Reaktion klar sehen kann.

     

    Wer sich nach dem Einstieg über den weiteren Verlauf des Interviews wundert, muß aus Stein sein.

     

    Wer möchte mit der Live-Kamera im Gesicht unvorbereitet mit dem Tod eines nahen Bekannten überfallen werden und dann in der nächsten Frage über Perücken und blonde Locken weiter smalltalken???

     

    Dieser Teil des Interviews existiert nur noch in der Kurz-Version, in der offiziellen Lang-Version in Mediathek und ARD-Youtube-Kanal ist es nicht mehr enthalten. Und Katja Riemann steht ohne dieser Unverschämtheit an Frage in den nachfolgende Fragen, wo sie ganz offensichtlich noch die schlimme Nachricht zu verdauen hatte, jetzt natürlich extrem schlecht dar, weil der Grund für verkrampfte Körperhaltung, feuchte Augen und natürlich teisl patzige Antworten auf seichte Fragen, einfach raus zensiert wurde.

     

    Täter ist hier die Redaktion mit dem Schnitt und der Moderator mit seiner unverschämten Frage, und Katja Riemann ist doppeltes Opfer, weil ihr Gezicke ja jetzt scheinbar aus dem Nichts kommt.

     

    Sie hätte nach der Einstiegsfrage einfach aufstehen und gehen sollen und den Moderator sitzen lassen sollen mit seine instinkt- und taktlosen Fragerei. Leider war sie zu sehr Medienprofi und wohl auch zu überfahren und hat versucht es irgendwie über die Bühne und die Zeit zu bringen.

     

    Und doppeltes Opfer ist sie, weil sich der Scheißesturm über ihr ablädt und nicht über dem unverschämten Moderator.

  • A
    anke

    @Lars:

    Ach deswegen! Ich habe mich immer schon gefragt, wozu wir Menschen Götter (und Chefs) brauchen. Nun weiß ich es: Damit wir Jupiter von einem Ochsen unterscheiden können, indem wir lesen, was auf dem Schild an seiner Türe steht!

     

    Und noch eins ist mir klar geworden: Wenn ein eitler Berufspolitiker mit eingeschränktem Horizont eine deutlich jüngere Journalistin anmacht, die auf einem Barhocker sitzt, ist der Kerl politisch relevant und darf abgeschossen werden. Wenn ein eitler Fernsehmoderator mit eingeschränktem Horizont eine fast gleichaltrige Schauspielerin anmacht, die auf einem roten Sofa sitzt, ist er politisch irrelevant und darf nicht einmal gerügt werden. Vorsichtshalber werde ich mir jetzt mal lieber keine Gedanken darüber machen, ob des das Alter ist, das den Unterschied macht, das Sitzmöbel (bzw. dessen Farbe), die Parteizugehörigkeit oder das Geschlecht des Kommentators. Ich nehme einfach mal an, es geht nach Nase. Jedes Mal neu und immer unvorhersehbar. Spannend also. Wer braucht den schon Prinzipien, so lange es noch Menschen mit Sendungsbewusstsein gibt?

  • O
    ohnoyo

    Sorry, verstehe hier diesen Artikel auf der taz-Seite auch nicht -- ...ist doch wahr, dass der Typ ein waschechter TV-Honk ist --- und bin froh über die Positonierung der Süddeutschen -- merkwürdig, taz?

  • C
    cielbleu

    Herr Kruse,

     

    was haben Sie auf der Journalistenschule gelernt? Im Fach Interviewtechnik?

    Daß der Interviewpartner jede noch so bescheuerte Frage wohlwollend zu belächeln hat?

     

     

    Was haben Sie in Ihrer Kindheit gelernt? Daß dummdreiste Kerle überall durchkommen?

     

    Taz, was soll so ein "Beitrag"? Haltet Ihr keine Redaktionskonferenzen mehr ab?

    Bitte, das zu lesen, ist unerträglich. Dummheit kann man nicht verbieten, aber aufhören zu bezahlen.

  • M
    mecki

    wow, so viele Kommentare über rein gar nichts. Darf ich mitmachen und zusammenfassen?

    Tazitus, Du hast's getroffen. Ich hasse Dich auch, Rotoberarm!

  • M
    mrs.pock

    moderatoren? schlimm wird es, wenn "dings vom dach"-modderatoren, wie sven lorig, versuchen das ard "nachtmagazin" zu betreuen. oder yve fehring versucht es bei zdf "heute nacht". es ist grauenhaft! diesem baumgarten kann man ja noch aus dem weg gehen, wer schaut sich schon "das!" an. also wirklich. ...oder wie peinlich (schmerzhaft!) ist eigentlich dieser markus lanz!!!

  • H
    Henry

    Katja Riemann ist allgemein bekannt als schwierige Gesprächspartnerin. Sie hat ihre eigenen Vorstellungen und Reaktionsmuster, zu denen man stehen kann wie man will.

    Wenn es dem Sender um ein gutes Interview gegangen wäre, hätten sie einen fähigen Moderator gebeten mit ihr zu sprechen. Im Verlauf der ersten Hälfte des Interviews bot Riemann sogar Ansatzpunkte, die man hätte nutzen können, um die verfahrene Situation zu retten - vorausgesetzt, der Moderator hätte sich gut vorbereitet und wäre bereit gewesen, mit Einfühlingsvermögen sein Gespräch flexibler zu gestalten. Diese Chance wurde vertan. Und den Schaden hat Riemann.

     

    Mich erinnert dieser Interview-Verlauf und die anschließende Diskussion an das Interview Lena Meyer-Landruth/Frank Elstner. Auch hier war der Moderator bemerkenswert schlecht präpariert und unflexibel. Beide Interviews hatten die verzweifelte Komik eines Loriot-Sketches. Aber auch in diesem zweiten Beispiel brach die Entrüstung über Lena herein, und nicht über Elstner.

     

    Obwohl ich weder Lena noch Riemann-Fan bin, gehört beiden seither meine Sympathie. Unfreiwillig entlarven sie das billige, dümmliche Geschehen in Talks, das von unfähigen Moderatoren ausgelöst wird.

     

    Allerdings hat Lena klüger gehandelt als Riemann - die junge Prominente hat sich nach der "Affäre" nicht mehr großartig dazu geäußert, während Riemann nun nachgetreten hat. Das finde ich schade ... wenn auch verständlich.

     

    Ich hoffe sehr, dass beide sich treu bleiben. Das Attribut "Zicke" ist ein schwer loszuwerdendes Klebepflaster - aber es lässt sich damit leben. Ein Mann wäre vielleicht als "durchsetzungsstark" oder "konsequent" apostrophiert worden; Frauen, die wissen was sie (nicht) wollen haben es offenbar schwerer. Warum eigentlich?

  • WS
    Wenn Sie das

    was Hinnerk Baumgarten da von der ersten Minute an abzog, noch ein Mindestmass an guten Manieren nenne, möchte ich Ihre Manieren nicht kennenlernen, Herr Kruse.

     

    Frau Riemanns Fehler war lediglich, ihn nicht nach 2 Minuten einfach sitzen zu lassen und zu gehen. Das ist in so einer Situation verzeihlich.

     

    Schreibt ein Mann, der kein Fan von Riemann ist.

  • HH
    Helmut Hesse

    Solche Moderatoren braucht man nicht erniedrigen, das erledigen die mit ihrer Art schon selbst. Für mein Empfinden liegt der "SZ"-Beitrag genau richtig.

    Was die Reinwaschung des "das"-Moderators in der TAZ soll, erschließt sich mir nicht.

    Wes Geistes Kind der ist, offenbarte Frau Riemann auf Ihrer Homepage: In den Pausen zwischen den Einspielfilmchen sah er immer wieder in den Spiegel und sagte, wie "geil" er doch aussehe. Noch Fragen, bitte?

  • B
    baum

    "Den Fuß auf dem Hasspedal" - Das habt Ihr doch oft genug selber.

  • L
    Lars

    Witzig, wie sich manche in den Kommentaren und manchen Zeitungsartikeln dissoziale Unhöflichkeit und Arroganz schönreden. Wenn ihnen aber eine Kellnerin so "ehrlich" gegenübertreten würde, wäre die Toleranz schnell dahin. Quod licet Jovi non licet bovi. Das alte Lied.

  • D
    Domenq

    Schauspielerisch gesehen hat Frau Riemann eine hundsmiserable, katastrophale Leistung hingelegt.

     

    Man stelle sich vor, am Set geht etwas schief - da macht die gleich einen Riesenaffen und stellt Anfänger und Komparsen bloß.

     

    Ganz übel !!!!

  • D
    @Daniel

    Die Kunst des Anarcho-Interviews, des nichts sagen/tun und trotzdem zu unterhalten ist eine Gabe, die nur sehr wenigen vergönnt ist. Einer davon ist Helge Schneider. Du willst doch nicht etwa Katja R. mit einem genialen Künstler wie Helge Schneider auf eine Stufe stellen.

    Und diesen ganzen Bockmist jetzt zu einer Geschlechterdiskussion zu machen, ist einfach peinlich. Natürlich gibt es auch Frauen, die in einer so bizarren Interview Situation mit einem minderbegabten Moderator echte Unterhaltung a la Helge Schneider bieten könnten - Anke Engelke fällt mir da z.B. ein.

    Katja R. ist halt einfach ungeeignet für ein solches Format und das weiß sie auch. Wenn sie aus PR-Gründen trotzdem hingeht, muss sie auch mit den Konsequenzen leben.

  • P
    Peter

    Es war Promotion für ihren Film, es war Unterhaltung der seichtesten Art,es war weder etwas Besonderes, noch besonders neu, Frau Riemann wusste worauf sie sich einlässt und hat dies als Mittel zum Zweck scheinbar gerne hingenommen.

    Sich nun darüber auszulassen, dass es keine hochintellektuelle Sendung epischen Ausmaßes war um ihren Ansprüchen zu genügen ist arm.

  • EK
    eigentlich kein K. Riemann Fan

    "präsentierte sich Schauspielerin Katja Riemann bei einem Auftritt ähnlich auskunftsfreudig wie Helmut Kohl dereinst vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuss"

     

    Das rückt das Interview in ein falsches Licht. Frau Riemann war bemüht, das Interview irgendwie durchzustehen und sie hat sehr wohl Auskunft gegeben, oft auch ausführlich, wenn auch nicht immer genau so, wie der Moderator es sich vorgestellt hat. Klar, sie hatte auf einige Fragen keinen Bock, hat dann aber trotzdem was gesagt.

    Der Moderator war überfordert, konnte z.B. überhaupt nicht damit umgehen, dass Fr. Riemann den Film über ihre Heimatstadt peinlich fand. Anstatt da professionell drüberzugehen, geht er ins Persönliche und macht Fr. Riemann Vorwürfe.

     

    Fr. Riemann hat natürlich raushängen lassen, dass ihr einige Fragen zu wenig Tiefgang hatten. Andererseits hat sich nicht vor den Karren der seichten Sendezeitzumüllung spannen lassen. Und dafür hat sie zumindest meinen Applaus.

  • S
    Susanna

    Da kriegt mal ein Boulevard-Journalist was übergebraten, erst von Katja Riemann und dann noch von der SZ und schon springt ihm sogar die taz zur Seite. Als ginge es um die Pressefreiheit. Geht eher um sowas wie Menschenwürde. Für berühmte Menschen wie Katja Riemann gibt es wenig Mitgefühl, hätte da jemand unbekanntes auf der Couch gesessen, hätte auch die taz verstanden, wie würdelos das ganze ist.

  • H
    heidi

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht! Von Skandal kann doch hier wirklich nicht die Rede sein!!! Eine Schauspielerin, die bei einem Interview keine Geistesblitze versprüht und ein Moderator, der ganz offensichtlich mit seinen plumpen Fragen etwas peinlich ist- so what? Das nächste Mal machen es beide besser. Ende.

  • E
    Eremit

    Yeah, ganz taz:

    "Hasspedal durchgedrückt" neben dem Foto von Riemann, dabei war's doch der Süddeutschen-Redakteur, dem der Vorwurf mit dem Hasspedal gilt?

     

    Sauber, so sieht guter Journalismus aus!

  • B
    Brennessel1000

    Wieso ist eigentlich der Moderator schuld am schlechten Verlauf des Interviews?!?

    Katja Riemann ist eine zweitklassige Schauspilerin die ihre neue drittklassige Produktion verkaufen wollte/sollte und selbst an der niedrigen Stufe "rotes Sofa" eindrucksvoll gescheitert ist.

    Voll ätzend die Olle, gibts eig. auch nur einen guten Film mit der?

    Vielleicht sollte man die mal zu nem Verkaufseminar schicken, dann klappts das nächste mal besser...

    ...................... mit dem freundlich sein.

  • J
    Johny

    Ich habe ja wirklich versucht dieses hochgradig schwachsinnige Thema zu ignorieren, allerdings ergibt sich da das Problem das mich dieses blonde Gesicht, grinsend, bei jeder Zeitung und jedem verdammten News- Aggregator um Aufmerksamkeit anbettelt.

     

    Also Artikel aufgemacht, mal reingeschaut, leicht irritiert nächste Zeitung aufgemacht da den Artikel gesucht und Verglichen was die so schreiben.

     

    Ernsthaft?!?

     

    Das ist ein Thema mit dem sich ganz Deutschland seit mehreren Tagen beschäftigen kann?

     

    Ich bin ehrlich gesagt ziemlich irritiert. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

  • R
    reblek

    "... bot dieses Relikt vorabendlicher Einschlafhilfe gleich zwei Skandale innerhalb kürzester Zeit..." - Darf ich mal kurz, aber schmerzlos dreimal lachen? "Skandal"? Weil sich zwei Leute bei einer Talkerei nicht verstehen? Nur mal so als Hinweis aus Wikipedia: "Ein Skandal bezeichnet ein Aufsehen erregendes Ärgernis... Das Skandalon bezeichne alles Böse, das von Gott wegführe."

    Mensch kann auch fürchterlich übertreiben, um sich wichtig zu tun, ob SZ oder taz.

  • UZ
    und zu

    @Ralf Ansorge:

     

    Ein Gespräch zu eröffnen (!) mit: "Du, xy, ist gestorben, die Mutter ihrer guten Freundin z." - "Wow, das trifft mich jetzt hart. Das wusste ich noch gar nicht. Das trifft mich wirklich hart." - "Aha, ich verstehe. Aber lassen'se uns doch mal über ihren Film reden." (so ungefähr is es ja gelaufen), ist irrsinnig, vor allem irrsinnig blöd und irrsinnig gefühllos.

    Im Moment dieses Schocks und der Trauer zu erwarten, man könne die Riemann einfach normal wegmoderieren, ist einfach bescheuert.

     

    Ich bin durchaus froh, dass sie sich dem so kategorisch verweigert hat, denn wenn sie sich nicht wehrt, wer tut es dann? Diese Joey Heindles und Ross Antonys, die davon leben, ihre untalentierten Mäsen in die Kameras zu halten? Solange Zuschauer wie sie zusehen, während Baumgarten unberührt alles wegmoderiert?

  • T
    Thomas

    Danke Katja, dass einer den Promi-Kult gegen den Strich bürstet, dieser hyperpeinliche, sich in Selbstgefallen suhlende Moderator ist absolut unerträglich, Sie haben als interessante Persönlichkeit reagiert!

  • I
    ion

    Es deutet alles darauf hin, dass die Sendung im Vorfeld intransparent mit Frau Riemann kommuniziert worden war, denn sonst hätte sie sich wohl kaum veranlasst gesehen, sich überrascht über einen längeren Einspieler (betreffs ihrer Kindheit aus der Sicht von »DAS!«) so zu äußern:

    H.B. (prollstolz): "Tja(!), Kirchweyhe, da sind Sie aufgewachsen; und (?!), wie haben Sie das soo, diese kleine Redro-Retrospektiiive, quasi, aus Kirchweyhe, empfunden?!"

    K.R.: (zögerlich): "Wahnsinnig peinlich."

    H.B. (wampig): "Wiesoo?"

    K.R.: "Ja (pff), weiß jetzt nicht, was ich dazu sagen soll, echt! Ich find’ das unheimlich intim, ich finde, das geht niemanden etwas an."

     

    Die »DAS!«-Radaktion hätte Frau Riemann nicht ohne vorherige Rücksprache mit einem im Vorfeld teuer zusammengestoppelten Einspieler in der Sendung konfrontieren sollen (, dürfen), der zudem in einem m.M.n. absolut grenzdebil-albernen, auch anmaßenden Duktus daherplappert; Ganz so, wie es H.B. dann auch die ganze Zeit im Studio gegenüber Frau Riemann bläh-bräsig unternahm, z.B.:

    "Wie haben Sie das gemacht, mit den Haaren .... haben Sie die gefääärbt, oder wie ging das?"

    Großer Manitu, laß’ Hirn regnen! Wenn H.B. sie unter rücksichtslosem Einsatz all seiner ihm verbliebenen Rest-Mentalkräfte wenigstens gefragt hätte, wie „sie das gemacht“ hat, dass sie eine blondlockige Frau wurde!

     

    Und dass der taz nach einer Woche einfällt, auch noch ihren Yellow-Press-Senf zu einer rein medial befeuerten PR-Kampagne abgeben zu müssen, ist – zumal dadurch nicht mal geldwerte Vorteile generiert wurden – die „reine“ Notdurft! Und definitiv nicht: „Weltidee!“

  • E
    Elvis

    wer beim lächeln nur die obere Gebisshälfte zeigt sieht immer leicht debil aus.

    zum Artikel habe ich nix zu sagen, mir ist weder die Schauspielerin noch die Sendung bekannt.

    Auch der Moderator nicht.

  • VL
    vergessene Liebe

    Naja... `je dummer und Emphatielos der Moderator fragt- je dummer wird die Szene´! Schlecht inszeniert das Ganze! Katja hat es immerhin mit ihrer dramatisch-intuitiven Phantasie geschafft die gefühllose Rationalität des Moderatoren künstlerisch etwas zu exhibitionieren!

    Schön ist es das in diesem seltsamen `clinch´ die Ästhetik des Gefühls Katjas die `kalte- rationale Vernunft´ Hinnerks besiegt hat!

    Novalis im Himmel freut sich!

    Und Hinnerk hat das Zeug zum Leuchturmswächter !

  • D
    Daniel

    Jetzt lasst uns doch mal nur für ne Sekunde vorstellen, da hätte nicht Katja Riemann, sondern ein Typ gesessen. Stellen wir uns vor, da hätte Helge Schneider gesessen - der Hinnerk hätte doch gejohlt vor Lachen! Alle hätten es wahnsinnig geil gefunden, wie er das alles nicht ernst nimmt. Oder Klaus Kinski. Der Hinnerk hätte sich doch vor laufender Kamera selbstbefriedigt, so genial hätte er den Auftritt gefunden.

     

    Aber diesen Herren hätte mann nicht diese diffamierenden Fragen gestellt, nach ihren Locken und so. Und den Film nichtmal geguckt + dann doch einen auf verständnisvollen Macker machen ... sie hat es demaskiert, sie hat gezeigt, wie sie gelitten hat. Niemand muss das abkönnen, was ihr da angetan wurde, niemand ist verpflichtet, hübsch-sympathisch-locker weiterzulächeln, während er*sie verar... wird! Echt nicht!

     

    Und als was beleidigt ihr sie jetzt? Zicke? Unprofessionell? Ja, es wäre euch lieber gewesen, sie hätte die Professionelle gegeben - aber: das ist echt nicht ihre Pflicht.

     

    Danke, liebe Frau Riemann!

  • K
    keks

    hat denn das volk nichts besseres zu tun, als sich den kopf über das gespräch der beiden zu zerbrechen, ich kann mir kaum ein unwichtigeres thema vorstellen, das war halt irgend ein gespräch, noch nicht einmal schlecht, der moderator hat einer (das ist halt ihr stil) einer etwas gelangweilt auftretenden frau, ganz gut paroli geboten, beide waren höflich und nicht wortkarg, ich kann mir vorstellen, dass viele riemann arrogant finden, gerade frauen, ich finde sie nicht arrogant, der moderator war ein gentleman de gut gekontert hat, es ging um nichts wichtiges, trotzdem diskutiert ganz D darüber, das ist doch nur ein öder pr-gag oder? oder doch nur niveaulosigkeit des hiesigen journalismus...wahrscheinlich beides...

  • RA
    ralf ansorge

    ich wohne im ndr-gebiet und die sendung DAS läuft des öfteren zum feierabend nebenbei zur entspannung.tagesereignisse, hauptsächlich aus norddeutschland,bißchen was kurioses aus aller welt, zwischen den beiträgen plaudert der/die moderator/in

    mit dem mehr oder weniger prominenten gast.dies ist das konzept,das muß man nicht mögen,ist halt vorabendprogramm.ich hätte jedes verständnis gehabt,wenn madame riemann gar nicht erst zugesagt hätte weil ihr das ganze zu flach und zu boulevardesk ist.aber hingehen und dann einen auf diva machen ,das war sooo mies.an baumgarten habe ich nur zu kritisieren daß er diese zicke nicht rausgeschmissen hat und die ganze zeit versuchte noch nett zu sein,habe dann umgeschaltet wegen fremdschämen.es waren wahrlich schon bedeutendere gäste in dieser sendung,die im leben richtig was geleistet haben und sich trotzdem fair benommen haben.

    wer solche formate nutzt um sein neues produkt zu promoten und dafür auch noch geld kriegt hat auch zu geben.ich habe manchmal auch bauherren die mir eher wenig sympathisch sind,aber ich will ihr geld also bin ich erst mal nett,auch wenns manchmal schwer fällt.

    baumgarten hat nichts rausgehauen was diese reaktionen der riemann gerechtfertigt hätte.

    vor ein paar jahren bewarb mal jemand seinen film mit :"garantiert katja riemann -frei",habe ich DAMALS nicht verstanden ,jetzt schon.

  • C
    Cantela

    Tja, es gab mal zeiten, da fand man solche notwendigen korrekturen des medialen entertiarors in er taz. Seit einiger zeit nur noch blödes gepupe gegen die erfrischend mutige SZ. Weiter so, so kann sich auch überflüssig machen.

  • R
    RRRRRRRrrrrrrr,,,,,,

    Mensch, Jürn - du hast aber auch mal echt Glück gehabt.

  • M
    mrs.pock

    i.k.g.n.s.v.f.w.i.k.m.

     

    ...und ich konnte frau r. noch nie wirklich leiden und finde sie als schlauspielerin auch eher überbewertet.

     

    so what.

  • T
    tazitus

    Ich schau schon lange nur noch "Bernd das Brot" in der KiKa-Late-Night-Show. ("Ich hasse Dich, Rotoberarm!")

  • J
    JohnReed

    Sehr gut, danke!

  • SS
    Sven Schultzke

    Hinnerk Baumgarten war der Frau einfach nie und nicht gewachsen, die da im sexy Outfit und mit lässiger Klugheit eine andere Dimension eröffnete. Alles, was Katja Riemann vorzuhalten wäre ist, dass sie etwas Overdressed war, sowohl in punkto Kleidung, als auch in Punkto Differenziertheit ihrer Erwiderungen.

     

    Der Moderator hätte hierauf eingehen können, sogar ein seltene Gelegenheit, die sich dort bot, mal Glanz in der Vorabendhütte zu haben. Er hat das nicht geschafft. Schlicht und einfach. Auch nicht schlimm.

     

    Viel mehr gäbe es nicht zu sagen, aber dann kam der Shitstorm über die schöne Katja wie ein Tornado, hart, ungerecht und grausam. Das hat bestimmt auch was mit Sexismus zu tun, wenn ich noch Twittern täte, würde ich das bei #Aufschrei reinstellen, was der Mimin (die übrigens manchmal grosse Klasse sein kann, wenn sie mal eine Gelegenheit dazu erhält) passiert ist.

     

    Das mindeste wäre aber, dass die Produzenten jener Sendung, die der Riemann das eingebrockt hat, sich vor die Geshitstormte stellen, und zwar entschieden.

     

    Und auch Hinnerk Baumgarten könnte mal ansagen, dass er grottig schlecht vorbereitet war, dumme Fragen stellte, nicht weiterwusste, als bestimmte Dinge nicht so ganz glatt liefen. Den Stil hatte er aber nicht, leider. Dass Mädels eine andere Behandlung erfahren als Männer, wenn sie in Talkshows aus dem gedachten Schema herausschwenken und drauf abstellen, wegen einer ausgeübten Profession eingeladen worden zu sein, durfte vermutet werden, schockt aber doch immer wieder, wenn es dann wirklich passiert.

     

    Ist leider oft der Fall.

  • IN
    Ihr Namem

    na ja den artikel in der süddeutschen hab ich nicht gelesen, allerdings empfand ich den moderator als wesentlich peinlicher als die "unprofessionellen" aber ehrlichen antworten von frau riemann. respekt!