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Kolumne Die KriegsreporterinBordi rennt zum Mischimaschi-Blatt

Kolumne
von Silke Burmester

Ein verrückter Borderliner fabuliert wild beim Europäer, im ZDF werden Schwachsinns-Dummbatz-Fragen gestellt und ein alter Knacker gibt den Zampano.

Dass er ein arroganter Vogel ist, war immer klar: Harald Schmidt. Bild: imago/Norbert Schmidt

H allo taz-Medienredaktion! Kennst du The European? Nö? Macht nichts. Kennt keiner. Das ist so was Ähnliches wie die Huffington Post – ein Mischimaschi, ein Wir-sind-für-jeden-der-hier-was-schreibt-dankbar-Blatt im Netz, mit dem Unterschied, dass die HuffPo schon mal von meiner Schwiegermutter angeklickt wurde.

Und weil das für Macher sehr traurig ist, wenn die machen, ohne dass es einer merkt, sind sie super dankbar, dass so ein verrückter Borderliner durch die Gegend läuft und guckt, wer seine, nun ja: „Texte“, druckt. Eigentlich dachte man bei der Welt, der Patient wäre ihnen zugeteilt worden, aber jetzt stellen sie fest, dass obschon sie extra das Internet frei geräumt haben, der Mann zum Europäer rennt, um mehr wirr zu fabulieren.

Die Leute dort freuen sich sicher mächtig, dass er aktuell so jemand Angesehenem wie dem Kollegen Niggemeier vorrechnet, dass er selbst schon 20 Bücher veröffentlicht, Niggemeier aber nur bei der Micky Maus mitgemacht hat und hoffen auf ein Aufmerksamkeit bringendes Hin und Her. Entsprechend wurde Niggemeier gebeten, zu den Vorwürfen von Bordi Stellung zu nehmen. Aber so blöd muss man erst mal sein, eine Werbekampagne für ein irrelevantes Onlinemedium zu liefern! Da kann man ja gleich zur HuffPo gehen und für ohne Geld arbeiten.

Dann doch lieber das neue Kinderkulturmagazin „Aspekte“ beim ZDF moderieren. Während der Moderator Tobias Schlegel seinem Helden Thees Ullmann mit großen Kinderohren beim Ich-bin-so-melancholisch-Rumlabern zuhört, aber zumindest mit dem großartigen Tobias Rehberg halbwegs vernünftig zu reden in der Lage ist, purzeln aus seinem Komoderator, den ich aus Gründen der Höflichkeit nicht beim Namen nenne, die Schwachsinns-Dummbatz-Fragen beim Thema Kunstfälschung nur so heraus.

Dabei wäre es so einfach gewesen, sich vorher mal zu verdeutlichen, was ein Original ist, was eine Fälschung und was eine Kopie. Überhaupt, denken, bevor man spricht, wäre das Rezept, um zu verhindern, dass der eingeladene Kunstraubpolizist auf seinem Höckerchen vor Scham immer kleiner und kleiner wird, bis man ihn zuletzt aus der Teppichfuge kratzen muss.

„Nicht Ihr Ernst!“

Aber auch bei der Süddeutschen Zeitung hat man mal die Kinderreporter rangelassen. Was den beiden Interviewern eines Wirtschaftsprofessors über die Lippen gesprungen ist, liest sich wie die Beiträge eines Sechsjährigen, wenn Jorinde und Joringel vorgelesen wird: „Wie gruselig“, „Wie entsetzlich“, „Eine furchtbare Vorstellung, oder?“, „… das ist nicht Ihr Ernst!“.

Doch, Kinderlein, das ist der Ernst eures Gesprächspartners, denn er ist ja nicht blöd. Ganz großartig, ist das Malheur, das bei der Produktion dieses Gesprächs passiert ist und das in die Liga meiner Alltime Favourites aufsteigt: „Auf meinen Reisen habe ich im Flughafenbuchhandel ühen. Außerdem gibt es immer wieder Dokuberall Bücher über ihn gesementationen oder auch T-Shirts mit seinem Konterfei.“

Ich habe mit einem Desolaten begonnen, ich will mit einem Traurigen enden: Harald Schmidt. Dass er ein arroganter Vogel ist, war immer klar, umso enttäuschender, dass bei jemandem von seiner Größe mit dem Alter nicht die Würde kommt, sondern geht. „Ich sitze zu Hause und gucke Jauch und sage mir: ’Bin ich froh, dass ich das nicht machen muss.‘ “ Abgesehen, dass auch Günther Jauch das nicht machen muss, weil er schon Wein anbaut, um sein Geld irgendwo zu lassen und sicherlich mehr Trauben an der Rebe hat als Schmidt, baute auch er Wein an, ist das so jämmerlich! Was sitzt der ausrangierte Knacker rum und gibt den Zampano?! Betrübt zurück nach Berlin!

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Kolumnistin
Silke Burmester war über 25 Jahre schreibende Journalistin. Von Anfang an auch für die taz. Hier hat sie u.a. Carla Brunis geheimes Tagebuch veröffentlicht und als „Die Kriegsreporterin“ von der Medienfront berichtet. Jetzt hat sie beschlossen, Anführerin einer Jugendbewegung zu werden und www.palais-fluxx.de für Frauen ab 47 gegründet, das "Onlinemagazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre“. Für die taz wird sie dennoch ab und zu schreiben, logo!
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13 Kommentare

 / 
  • R
    Ridicule

    ja wie? etepetete anne Alster? 2.0

     

    Sagen, was man denkt und

    vorher was gedacht haben H.R.

     

    - ja darauf kann man sich bei

    La Helmeth verlassen

     

    und launig-flockig dazu -

    was aber ist los mit den

    Schwiegermüttern ?

    - schwer in die Jahre gekommen!

     

    Nix mehr giftiger Apfel

    klemmender Hüftgürtel

    (wie auch!)

    nö - klicken HuffPost an!

     

    naja ok - behelmte Germaninnen

    sind halt sarrzynblond;

    nix für Unnerersche;-))

  • B
    bi:de:

    Auch sprachlich bemüht geklitterte 'Altersdiskriminierung' bleibt solche, resp. cf: HTO: "systemrationaler Kommunikationsmüll" – die übrigens einer kar­ri­e­ris­tisch offenbar zu kurz gekommenen 48-Jährigen irgendwie nicht so recht zu Gesicht stehen mag; Da hilft auch kein Stahlhelm mehr.

    Once again it’s just waffle (bla-blaaa).

  • So so, die Kriegsreporterin hat also eine Schwiegermutter. Offensichtlich versacken mehr und mehr junge Deerns in der staatlich und kirchlich geförderten Prostitution. #Aufschrei

    • TA
      Traum A.
      @Rainer B.:

      Sie sollten sich nicht zum Affen machen.

      • @Traum A.:

        Nicht?

  • ein alter Knacker gibt den Zampano und ein junges Huhn darf in der taz ohne weiteres solche eine ganze Generation schmähenden Attribute veräußern.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "... dass bei jemandem von seiner Größe mit dem Alter nicht die Würde kommt, sondern geht."

     

    Größe??? Und wie soll daraus Würde entstehen???

     

    In einem konfusioniertem System des kreislaufenden Faschismus der Hierarchie von und zu materialistischer "Absicherung", mit allen denk- und sichtbaren Symptomatiken der Dummheit in gebildeter Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche und im geistigen Stillstand, da hat ausser Systemrationalität noch nie wirklich-wahrhaftige Würde eine Rolle gespielt - wo desolat, multischizophren, intrigant, zynisch, usw., normal ist, da ist es sicher auch kein Wunder oder Phänomen, wenn ihr Surfer auf / im Zeitgeist nicht einmal Ahnung von Würde, Vernunft, bzw. eindeutiger Wertigkeiten habt!?

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @688 (Profil gelöscht):

      "... die Schwachsinns-Dummbatz-Fragen beim Thema ..."

       

      Was ist bei euch Mediengestalter in leichtfertig-gerngegebener Verpflichtung zu journalistischer "Neutralität", für die Konfusion in Überproduktion von systemrationalem Kommunikationsmüll, denn nicht Dummbatzig???

    • @688 (Profil gelöscht):

      Schön. Obwohl Sie dieses Adjektiv vermutlich nicht akzeptieren können. Ich suche mal weiter ein passendes.

      • @lichtgestalt:

        Ich habe mich auf "treffend" geeinigt. (statt schön)

  • TH
    Till Huffpuffspiegel

    Jetzt wäre ich beinahe von HuffPo auf HuffPuff gekommen. Da steckt übrigens auch ein gewisser Spiegel drin. Da wir schon mal auf niedrigem Niveau schreiben, sei der Vergleich erlaubt.

     

    Das bringt uns gleich zu den Schwachsinns-Dummbatz-Fragen. Wie wäre es, wenn wir die öffentlich-rechtlichen Schwachsinns-Dummbatz-Fragen-Sender auf einen Etat von 300 Millionen Euro pro Jahr kürzen? Zuerst in Deutschland, dann in der EU. Das wäre noch immer verdammt viel Geld. Immerhin kommt der öffentlich-rechtliche Rundfunk des Führers der freien Welt damit aus und (!) die produzieren ein ausgezeichnetes Programm ohne Schwachsinns-Dummbatz-Fragen und ohne Unterhaltungsscheiße. Was uns wieder zu HuffPuff bringt. Dort können sich die öffentlich-rechtlichen Schwachsinns-Dummbatz-Frager ohne Entgeld profilieren. Oder sollte das prostituieren heißen?

     

    PS: Den Zensoren der taz und den Rechtsverdrehern des öffentlich-schlechten Rundfunk empfehle ich ein paar Tropfen Baldrian.

    • @Till Huffpuffspiegel:

      "[Prostitution]..bezeichnet die Vornahme sexueller Handlungen gegen Entgelt.." (Wikipedia)

       

      Jetzt habe ich eine Minute lang versucht, einen gescheiten Satz in ihrem Text zu finden... Bin gescheitert - was nicht von gescheit kömmt.

  • H
    Hans

    Wie immer eine Freude. Besonders das Fazit zum Bordi trifft auf meine volle Unterstützung.

     

    Vom Puff-Gänger zum Bordi in einem Artikel. Der Mann wird es nocht weit bringen: Dschungelcamp!