piwik no script img

Kolumne BlickeDer Deutschlandachtundachtziger

Ambros Waibel
Kolumne
von Ambros Waibel

Der „Spiegel“ verniedlicht die Beziehung von Nadja Drygalla zu einem Nazi und sieht eine „schwierige Geschichte“. Höchste Zeit, mal ein paar Dinge klarzustellen.

Nicht die richtigen Fragen gestellt? Ruderin Nadja Drygalla. Bild: dpa

M it 23 Jahren darf man ein Auto fahren – und also potenziell eine Menge Leben vernichten. Man hat das passive und aktive Wahlrecht und ist voll geschäftsfähig. Man darf heiraten, ohne jemanden um Erlaubnis zu fragen. Man ist, kurz gesagt, erwachsen.

Im Fall der Ruderin Nadja Drygalla gilt das alles nichts. Jede Menge selbsternannte Papis und Mamis fanden sich bereit, aus einer völlig klaren Angelegenheit „eine schwierige Geschichte“ (Spiegel – aber weiß der Führer, nicht nur der) zu machen. Dass Drygalla eine junge, dralle, blonde Frau ist, senkte die patschige Paternalismusschwelle noch einmal beträchtlich: Der greift man doch gern unter die Arme gegen eine angeblich hysterische, weil antifaschistische Öffentlichkeit.

Also hier zum Mitschreiben: Wer in seinem Umfeld einen Nazi hat, setzt ihm eine Frist zur Läuterung. Wenn er Diskussionsbedarf anmeldet – etwa über technische Details der Gaskammern in Auschwitz –, schickt man ihn in eine öffentliche Bibliothek. Wenn er die Frist verstreichen lässt, ist er, was den persönlichen Kontakt angeht, auf Deutsch gesagt weg vom Fenster. Das ist nicht nur eine Frage der Hygiene; das ist ein erprobtes Mittel, um dem Nazi zu signalisieren, dass Nazismus nicht dorf- und schon gar nicht salonfähig ist. Erwachsen ist, wer Entscheidungen trifft.

Bild: Alexander Janetzko
Ambros Waibel

ist Meinungs- und tazzwei-Redakteur der taz.

Wenn also demnächst Ihr Freund seine Eisenstange im Flur abstellt, fragen Sie ihn nicht, wie der Protest gegen die Gedenkveranstaltung für die NSU-Opfer gelaufen ist; Sie antworten auch nicht auf die Frage, wie es beim Rudern so war; sondern Sie weisen ihm die Tür beziehungsweise gehen selbst hinaus.

Frau Drygalla sieht das nicht so. Die Distanzierungen ihres Nazilovers Michael Fischer vom braunen Müll sind zwar hanebüchen, sie aber hält „ungeachtet der öffentlichen Kritik“ (dapd) zu ihrem Freund. „Es ist meine Entscheidung, zu ihm zu stehen. Trotz allem, was passiert ist“, wird sie im aktuellen Stern zitiert. Das wird man ein ideologisch verfestigtes Weltbild nennen müssen. Mit ihrem Kampf für arische Privacy hat Frau Drygalla beste Chancen, zur NPD-Ikone zu werden.

Dass der Vorstand des Ruderclubs, in dem Drygalla und Fischer durchdrehten, schon seit Sommer 2010 Bescheid wusste, spricht dafür, in Mecklenburg-Vorpommern lieber für 1 bis 1.000 Jahre das Rudern zu verbieten als die NPD. Die nämlich ist nur so stark, wie man sie sein lässt: was gerade 2.000 Menschen in Pasewalk mit ihrem Protest gegen das Nazitreffen rund um einen Schweinestall im Ortsteil Viereck bewiesen haben. Gemeinsam zeigten sie den Nazis, was eine Sackgasse ist.

Das Problem sind nicht die Braunen; die gibt es schon lange, und es wird sie noch eine Zeit lang geben. Das Problem sind die Leute im Vereinsvorstand des „Olympischen Ruderclubs Rostock“, die von Fischer frank und frei gesteckt bekamen, dass er ein Herrenmensch war und das auch zu bleiben gedachte, und die ihm dann „noch eine Chance geben“ wollten (Spiegel). Eine Chance gibt man jemandem, der etwas ändern will. Fischer wollte nichts ändern und trat aus dem Verein aus. Bei Frau Drygalla muss er nicht austreten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Ambros Waibel
taz2-Redakteur
Geboren 1968 in München, seit 2008 Redakteur der taz. Er arbeitet im Ressort taz2: Gesellschaft&Medien und schreibt insbesondere über Italien, Bayern, Antike, Organisierte Kriminalität und Schöne Literatur.
Mehr zum Thema

137 Kommentare

 / 
  • L
    lui

    @nora

    ihre anklage ist so absurd, sie zeigt aber auch welch geistig kind sie sind: der derintoleranten.

    1.) niemand muss den umgang mit verwandten legitimieren. sondern den zu menschenverachtern, wie den rechtsextrmen.

    2.) ich schäume nie auf (bin schliesslich aus fleisch und blut), und denke immer nach

    3.) ich agiere genauso anonym wie sie, "nora", weil ich ansonsten auf einem der rechten foren mit adresse als opfer gehandelt werde

    4.)ich habe keine totalitären ideen und wohne auch in keinem dorf.

    5.) ich lebe unter menschen, anderes ist ja auch kaum möglich (ausser in brandenburg).

    liebe nora. wie heisste es so schön: das schwein dass man trifft quiekt

  • F
    Falmine

    Noch einmal zum Mitschreiben: Nadja Drygalla darf lieben, wen sie will. Und sie kann rudern, so lange, wie sie lustig ist und ihre Kräfte es zulassen.

    Die Frage ist eine andere: Müssen Institutionen wie Polizei oder Bundeswehr als Inhaber des staatlichen Gewaltmonopols eine Frau in ihre Reihen aufnehmen, deren Umfeld rechtsextremes Gedankengut - auch gewaltsam - verbreitet? Nein, das müssen sie nicht! Im Zweifelsfall empfehle ich einen Blick ins Landesbeamtengesetz von MeckPomm und ins Soldatengesetz. Niemand hat einen gesetzlichen Anspruch darauf - ganz einfach!

  • N
    Nora

    @ lui:

     

    Das klingt ja echt gut: eine Gesellschaft, in der man den Umgang mit den eigenen Verwandten erst noch legitimieren muss. Ziel erreicht: Sie sind beim Stalinismus bzw. bei der Hitlerei angekommen.

     

    Und ehe Sie jetzt aufschäumen und sich mit Ihrem nächsten Beitrag erst recht unmöglich machen, denken Sie erst mal noch ne Runde drüber nach, obs ja nicht vielleicht stimmen könnte.

     

    Gott sei Dank kann man solche psychopathisch-totalitären Ideen nur bei einem ganz kleinen, extrem randständigen Teil derer erleben, die sich "links" nennen. Genauer gesagt, bei einer kleinen Handvoll anonymer Forenteilnehmer und Artikel-Kommentatoren. Aber in jedem Dorf gibt's ja ein oder zwei ... Problemkinder, die man vor der Außenwelt lieber versteckt. So auch bei der Linken.

     

    Hoffentlich bleibt Ihr auch da: versteckt hinter Euren Bildschirmen und Tastaturen zuhause, wo Ihr außer ein wenig Lautsprecherei im Internetz kein weiteres Unheil anrichten könnt.

     

    Überlasst das Engagement für eine gerechtere und vernünftigere Gesellschaft bitte auch weiterhin denen, die sich gelegentlich unter Menschen mischen und sich daher auch ein wenig menschliches Urteilsvermögen sowie - besonders wichtig - die Fähigkeit zur Mäßigung erworben haben - vielen Dank!

  • L
    l.lora

    Sehr geehrter Herr Waibel,

     

    interessant, dass Sie sich hier so gar nicht zur Diskussion äußern, die Sie schließlich entfacht haben und damit auch sicher gerechnet haben.

     

    Ein Kommentator konnte es ja schlicht nicht glauben, dass Ihr völlig überzogener Meinungsbeitrag in dieser Art ernst gemeint war. Wahrscheinlich hat er recht und dies hier ist nur eine Studie Ihrerseits. Was zu hoffen wäre, denn kritische Meinungen zu äußern ist wichtig und unverzichtbar, und Ihre Meinung ist nachvollziehbar und verständlich, ich sehe es ja ähnlich, aber ernst gemeint so zu hetzen wäre einfach nur peinlich.

     

    Könnten Sie hierzu Stellung nehmen?

     

    Mit freundlichen Grüßen

  • L
    lui

    @nora

    wenn sie umgang mit rechtsradikalen pflegen, egal ob familiärer oder sonstiger art, und den legetimiert haben wollen, dann sollten sie sich an ihre eigene nase packen und sich fragen: warum. bei menschen jenseits der 80 resignation zu empfinden kenne und verstehe ich. toleranz gegenüber ihren rassistischen thesen kann es aber nicht geben. nicht weil es heute eben anders ist, sondern weil es schon immer falsch war. und den kontakt zu verwandten oder bekannten abbrechen die rechtes gedankengut gutheissen? warum nicht! nur weil sie von denen zur zeit nicht schlecht behandelt werden bedeutet nicht, dass sich das nicht ändert. vielleicht machen sie mal etwas dass denen nicht gefällt. und dann? dann hilft nur noch das stockholm syndrom. und dann alles gute.

  • T
    thxyz

    Die Kultur des Ausgrenzens und Ausbeissens hat in Deutschland eine lange und üble Tradition.

     

    In manchen Redaktionen von BILD bis TAZ scheint es von kleinen McCarthys ("Guilt by Association") nur so zu wimmeln ...

  • N
    Nora

    @ Karl K. - OK, vielen Dank.

     

    @ Maoam:

     

    Lol - der "Webmarxist" Maoam müht sich seit vielen Monaten unter verschiedenen Namen ab, eine Persiflage auf einen ... einfach gestrickten Linken hinzukriegen: genau so, wie es sich etwa ein Nazi in seinem kleinen Köpfchen zurechtstricken würde.

     

    Heda, Volksgenosse: ein Troll und/oder Provokateur hat immer dann verloren, wenn ihn die anderen mit weniger Sätzen abfertigen, als er selber zum Schreiben braucht ;-)

     

    Aber jetzt gehe ich echt auf Trolldiät - 'n schönes Leben noch.

  • C
    Caesar

    @maoam

     

    Danke für diesen intellektuell hoch anspruchsvollen Kommentar :) Ist immer wieder erfrischend, auf hohem Niveau zu debattieren...

  • RA
    ralf ansorge

    hallo herr jahn,wäre frau drygalla mit einem salafisten zusammen,wäre sie nicht ruderin, sondern u.u.eine von vier ehefraue,mutter von 5 kindern und natürlich hausfrau.und du ungenießbarer kaubonbon bestätigstherrn caesar in deiner antwort 100%ig mit deinem dummen undifferenzierten geschrei.solche wie du sind genauso kaputt wie eure gegner.traurig ,daß ihr die immer größer werdende ähnlichkeit selbst nicht merkt.

  • N
    NoBlogger

    Super zusammengefaßt und auf den Punkt gebracht. Es geht um Entscheidungen. Die "Distanzierungen" sind völlig unglaubhaft, da Fischer auch nach seinem "Ausstieg" noch auf Naziveranstaltungen in MV gesehen wurde, was folglich heißt, dass Frau Drygalla entweder so naiv und leider auch doof ist, dass sie defifiniv nicht für die Landesverteidigung geeignet ist, oder aber sie lügt, was sie ebenfalls von einer Bundesförderung ausschließen solte.

  • M
    maoam

    Hahahahaha.

     

    Read this:

     

    20.08.2012 00:55 Uhr

    von Caesar:

     

    "Die TAZ erweist sich wieder als linkes Kampfblatt. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich selbst bin politisch eher links von der Mitte aufgestellt, aber hier greifen wieder die Automatismen bezüglich der alten Feindbilder.(...)"

     

     

    Ja, vollkommen klar! Wer soll euch eure billige Masche abkaufen?

     

    Warum geben Rassisten eigentlich nicht zu, dass sie Rassisten sind?

    Weil sie wissen, dass sie Scheiße labern? - Ich denke, ja!

     

    Es gibt keine Rassen. Homo Sapiens wäre die "Rasse", wohl eher Spezies.

     

    Ihr wisst das, behauptet aber das Gegenteil. Von daher macht es keinen Sinn mit Rassisten zu reden.

     

    Die Kugel ist Eckig, die Kugel ist Eckig....bei euch Burschen ist die Erde wohl auch noch eine Scheibe....

     

    Ihr seid doch schon mit einfachster Technik überfordert.

     

    Und die besten Parties verpasst ihr auch immer - wer will mit euch schon vögeln?

  • C
    Caesar

    Die TAZ erweist sich wieder als linkes Kampfblatt. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich selbst bin politisch eher links von der Mitte aufgestellt, aber hier greifen wieder die Automatismen bezüglich der alten Feindbilder. Das mag bei klarer Sachlage auch legitim sein, jedoch hat sich Frau Drygalla persönlich nach der aktuellen Kenntnislage nicht zu Schulden kommen lassen, sich ausdrücklich vom rechten Gedankengut distanziert und die schwierige Lage in ihrer Beziehung deswegen thematisiert. Nimmt man diese Sachverhalte zusammen habe ich erstmal keine weiteren Zweifel an ihrer Aussage, bis das Gegenteil bewiesen ist. In Deutschland gilt mit gutem Recht die Unschuldsvermutung, insbesondere wenn persönlich nichts gegen eine Person vorliegt. Beim Reizwort "rechts" verfällt die äussere Linke jedoch immer wieder in ihren Tunnelblick und haut blind drauf. Ein wenig mehr Abstand zur eigenen Ideologie tut manchmal gut, um die Situation rationaler einschätzen zu können.

  • KK
    Karl K

    Nachschwurbler:

     

    Achim Hill war der schnellste Skuller der DDR - Ende 50er, vor allem der 60er;

    er studierte beim Klassenfeind in Westberlin bis zum Bau der Mauer.

    Daß die 'Zementsäcke' der Stasi Loyalität forderten und das alles anders wollten, ist sicher. Aber - vergeblich. 

    So geht das.

     

    So denn: Ihr Freund - nicht Frau Drygalla ist NPD-Kader; ergo: wer schneller ist - fährt.

     

    Daß sie ein doppeltes Spiel spielt - was ich keineswegs für ausgeschlossen halte - ist nicht belegt.

    Was solchenfalls gilt, ist dann zu prüfen.

  • RA
    ralf ansorge

    ich bin in meinem leben bei vielen linken demos mitgelaufen,aber genau solche vor selbstgerechtigkeit triefenden leute haben dafür gesorgt ,daß ich in der politischen mitte gelandet bin,danke dafür.klar ,linksradikale sind das kleinere übel,aber ein übel.und wenn sie an die macht kämen wäre es genauso schlimm,wie man aus der geschichte weiß

  • R
    Ralph

    Danke Hr. Waibel, dass Sie mir mit ihren Thesen die Augen geöffnet haben.

    Jede Braune ist drall.f Jeder Braune bringt eine Eisenstange mit nach Hause.

    Wie schön einfach kann doch die Welt in den Augen eines kleinen, verhärmten Möchtegernjournlisten sein, der nicht weiter wie seine Nasenspitze denken kann.

    Es ist zutiefst bedauerlich, dass Sie auch noch Geld für ihren geistigen Dünnpfiff erhalten. Der ist dafür wenigstens wirklich braun.

  • KK
    Karl K

    von Nora:

    @ Karl K.

     

    Geschwurbel - tl;dr. (Habs aber versucht - autsch!)

    …?

    "literarische" Ambitionen ? in ein- bis zwei Sätzen verständlich zusammenfassen

     

    Gern:

    Funktionäre haben nichts zu fordern.

    Mit Wilhelm Busch : 'Der leere Sack' können Sportler sagen:

    "…sanft rauschten die Ähren, ein leerer Sack wärst du, wenn wir nicht wären."

     

    Sag ich meinen Bankern auch gelegentlich, wenn sie sich im Ton vergreifen:

    " Geht's noch? Sie vergessen, Sie leben von meinem Geld und nicht umgekehrt."

     

    Ps: die im Zusammenhang mit der Ruderin Drygalla angestellten Überlegungen bis hin zur Forderung einer Loyalitätserklärung betreten ein ganz übles und abseitiges Pflaster und wären in vorangegangenen politischen Zusammenhängen sicherlich nicht angestellt worden.

    Das wollt ich klar machen.

  • N
    Nora

    @ Karl K.

     

    Geschwurbel - tl;dr. (Habs aber versucht - autsch!)

     

    Könntest Du Deine Aussage vielleicht noch mal ohne "literarische" Ambitionen in ein- bis zwei Sätzen verständlich zusammenfassen?

  • N
    Nora

    @ maoam, ehemals "webmarxist":

     

    Let's feed the troll:

     

    <

     

    Happi-happi. Brav.

  • KK
    Karl K

    Waibel - wade retro - Ambros!

     

    Da er sonst so gute Sachen auf's Papier hustet - what's happened?

     

    Klar: es geht nicht um ' pralle Arme' - Ironie geht immer.

    Aber andererseits auch die Kommentare lesen sich durchweg wie aus dem Lehrbuch:' Zwei feindliche Brüder aus demselben Garten'! - ?

     

    Nein: wer auf einem Schneebrett mit Skiern unterwegs ist, merkt's oft nicht!

     

    Genau: AW - verpeilt die untergründige Drift und er nicht allein.

     

    Die Drift im Politik-Sport-Komplex.

    Ironischerweise sind  gerade Rudern und MeckPomm besonders schöne Beispiele.

     

    Die - ideologische - Trennung von Politik und Sport hat heute ( längst und erneut) abgedankt;  aber - man trägt das jetzt ganz offen, jedoch gleichwohl verklemmt.

     

    Die Gemengelage ist eine eben solche:

    Wie bei der Wiedervereinigung wabert zusammen, was schwer zusammengehört.

    Unappetitlich unübersichtlich ( und Kohl, Übelkrähe und Co singen Hoffmann v. F.)

     

    Oder anders gefragt: ist all das ein Echo der roll back-implosion? or - a new roll back? or - is the roll back - continuing?

     

    Hatten die im Osten/ Drüben damals Staatssportler; igittiigitt -  haben wir das jetzt ubiquitär, allgegenwärtig und - niemand findet was dabei.

     

    Also: reden wir bei der Dame allein(!) über beschützende Werkstätten wie Polizei, BGS oder Sportkompanie BW , so ist  klar: is nich! - wies aussieht; muß aber noch geprüft werden, ob sie als 'Staats(amateur)bedienstete' hasenrein für die Institution ist. (Andere haben beim Ku -Klux-Klan mit gemischt - sind aber noch im Dienst; geht doch!)

     

    Egal. Hier geht's aber -  noch - allein um Rudern!

    Diese Sportart basierte in den 20/30ern - wie Hockey - als urbürgerliche, weil teure Sportart auf Sportwettkämpfen en familie.

    Die Arbeiter, der Pöbel blieben draußen; sie 'ruderten' organisiert in Verrie-Verein mit oft selbstgefertigten Booten.

    (Horst Meyer, der ! Achterschlagmann der 70er hieß ' Oceana-Meyer' nach seinem Hamburger Verrie-Verein und ruderte beim Ratzeburger Ruder Club - und nicht bei den verschnarchten bürgerlichen Hamburger RenomierClubs wie Favorite usw.)

     

    After WK II organisierte vor allem der Alt-Nazi Carl Diem den Sport nach bürgerlichem Muster und ebensolcher  Federführung.

     

    Ideologie der Sportverbände: Unter der Flagge - wir sind die wahren Amateure und der Sport ist - jetzt endlich - unpolitisch, wurden die letzte Reste der ehemals  viel größeren Arbeitersportbewegung getilgt - oder Anklänge verhindert!

    Z.B. : Aus ' Eiche Wesslohe' wurde SV Wesslohe usw;  der eher Studentenulk  ' Rote Pumpe Gießen' gerichtlich verhindert.

     

    Während die Ruderer von ETUF Essen ungehindert mit den Krupp-Ringen auf den Blättern (hinterher) fuhren.

    Die willfährigen Anwälte - Graf von Falken…? - kamen aus dem Dunstkreis der Burschenschaften.

     

    So auch hie und da das Gescherr. Das Dickschiff des Deutschlandachters von Rom bildeten die Ruderer der Studentenverbindung Ditmarsia Kiel - Uni Kiel, eine der reaktionärsten Unis der Nazi-Zeit - . Und mindestens drei waren Flüchtlingskinder, von zweien gingen deren Eltern zum -  mit der Ratzeburger Ruderregatta passend  parallel in Steinwurf-Weite stattfindenden -Schlesier/Vertriebenentreffen.

    Mindestens einer kandidierte später für die NPD. Wurde - so man's mitkriegte mit Augenbrauen-hochziehen und - 'kein Wunder' kopfschüttelnd  kommentiert.

    Ob die NPD mit seinen Sporterfolgen Werbung machte? - keine Ahnung.

     

    Und politisch sonst? Im reaktionärsten Land Preußens - Meckelnburg wurden zwar die Steigbügelhalter Hitlers - die ostelbischen Krautjunker enteignet und gingen in den Westen.

    Aber - Junkerland in Bauernhand ist nur die halbe Miete. Es kamen die rotlackierten Faschisten ( Kurt Schumacher - und sorry Ernst Bloch, Hans Maier u.a.) und 'der braune Arsch' wurde keineswegs mit eisernen Besen rot geschrubbt ( sorry Wolf B. - that's a lie).

    Der Arbeiter ohne Konnection - war die ärmste Sau des Systems.

     

    Die braunen Konnotierungen der Post-Wende verwundern also keineswegs, weil sie auch vorher da waren und 68, Rock und Pop nicht gerade DDR-spezifisch waren.

     

    Die Gemengelage Sport-Politik heute ist also erkennbar unübersichtlich und - um im Bild zu bleiben - sogar verschiedene einander widerstreitende Driften sind auszumachen.

     

    Die Forderung, Frau Drygalla möge sich doch bitte bindungsmäßig

    ' braunneutral' verhalten,  wirft - im Sport! - die Frage auf, mit welchem Recht kann das  - wer von ihr verlangen?

     

    Rudern für Deutschland?

    Die Embleme weisen darauf hin: schwarz- rot-goldene Blätter, der Achter im PleitgeierDress!( hätt ich bestimmt nicht angezogen und wär im Ratzeburger Vasallenhaufen unter Androhung von Schlägen, wenn überhaupt nur schwer durchsetzbar gewesen).

    Dress und Zeichnungen zum Zwecke der Unterscheidung der Nationen - ok.

    Aber darüber hinaus? - garp!

     

    Auch Ambros verläuft sich im linken Gestrüpp: Loyalitätsbekundungen und ähnliche Unappetitlichkeiten? no way!

    Das riecht zu schwer nach Arschkriecherballade.

    Das Sommer-Loch-Ness:  " Die ! müssen das ' schlandlied singen können…" zeigt's:  da hört man ja förmlich ' Kopf-und-Glied-ab-Jaeger' schwer mit den Hufen scharren. Und - Onkel Herbert ist tot!

     

    Mag es - bei voller Wertschätzung von doping-no - für diese umfänglichen Meldepflichten für Dopingkontrollen sachliche Gründe geben.

    Für ' ich erkläre, daß mein Beschäler auf dem Boden des Grundgesetzes steht' gibt es das nicht. Sorry - Punkt.

     

    Spätestens der EMRK würde diesem Spuk ein Ende bereiten. Zu Recht.

    Das sollte ' schland nicht (nochmal) riskieren, nach der späten - aber schallenden Ohrfeige zum Extremistenbeschluß.

     

    Ps. den  Nazis mit der ha-Kommunistenkeule( Die Linke) Totschlägern sei aber gesagt:

    ein Teil der Mütter und Väter des Grundgesetzes waren Kommunisten.

    Das roll-back der Alt-Nazis setzte hingegegen erst später ein.

    Das macht den Unterschied.

    Adenauer war mit dem Vorsitzenden der KPD - Karl Renner  - befreundet.

    ( das soll Globke nicht entschuldigen)

    Kalter Krieg, SRP- und KPD-Verbot war später.

  • A
    andreasrwiese

    na das liest sich doch großartig: Der herr Redakteur als die deutsche Moralpolizei, die erklärt, wie "man" sich gefälligst in einer liebesbeziehung zu verhalten hat.und wehe wenn nicht! dann gibt es, obwohl die Betroffene selbst bisher frei von jedem vorwurf ist, den öffentlichen pranger.

    am besten wäre doch eine deutsche moralverordnung, die festlegen würde, wann ein partner sich zu trennen hat.(also etwa so: bei ladendiebstahl nicht, bei sexualdelikt sofort, bei steinewurf von zu recht empörtem linken nicht, bei rechtem sofort...usw.)

    und bei zuwiderhandlung: pranger in der taz.

    mich schüttelt es bei so viel unverschämter selbstgewissheit.

  • M
    maoam

    Ihr Rechten seid ganz einfach klein zu kriegen:

     

    Wäre die liebe zu einem Kinderschänder nicht auch privat?

    "Nora" oder doch eher Michael, Sascha oder Uwe?

     

    Du erkennst mich wieder?!? Das ist ja herzallerliebst.

     

    Ich erkenne dich auch wieder, als kleinen rechten Internet-M...helden, sowie die meisten Kommentatoren bei solch populistischen Themen.

     

    "Rosa Luxemburg" ist auch da, kritisiert aber nicht die Rassisten, sondern vermeintliche Genossen....sehr überzeugend!!!

     

     

    Ihr habt heutre gar nicht erwähnt, deass ihr seit Jahren Taz-Leser seid, jetzt aber doch genug habt.

     

    Oder dass ihr auch Antifaschisten seid, aber soetwas dummes noch nie gehörzt habt.

     

    So oder so, eure Internet-Aktion ist peinlich. Querulanten die einfach nur aus Spaß an der Freude stören würde ich entfernen. Vielleicht in ein Lager mit Gleichgesinnten - dann können sie sich gegenseitig Gesetze und Ordnungenh vorhalten.

     

    Irgendwann würde ich die Nahrungsmittelzufuhr unterbrechen.

  • F
    fairMind

    Ach - die taz-Haßliebe ...

    Stelle immer wieder fest, daß die Nichtfortsetzung des Abos richtig war, würde mich sonst zu sehr ärgern.

     

    Interessant hier: ziemlich klare Haltung gegen diesen von dummen Dogmatismus geprägtem Artikel, abgesehen von den Ausreißern von links und rechts. Hätte man wohl früher auch in NS- und später in SED-Presse lesen können (keine Gleichsetzung der Systeme, sondern nur Ähnlichkeiten ihrer Erscheinungsformen!!!) mit anderen Inhalten, aber ähnlicher Wortwahl. Haben ja schon andere Kommentatoren bemerkt.

     

    Beim Waibel-Artikel vor gut zwei Wochen "Die ADHS-Senioren", http://www.taz.de/Kolumne-Blicke/!98618/, war die Empörung über die Hetze gegen aktive über 60-Jährige (nee, ich gehöre vom Alter nicht dazu), die sich regelgerecht verhalten, aber Waibel störten (und der, wenn man ihm glauben will, den bösen Alten bedrohend verscheuchte), geringer.

     

    Auch ein interessanter Eindruck.

     

    Waibel gehört also nun klar zu den auch nicht mehr lesenswerten Autoren, weil seine Mixtur aus Dummheit, Ignoranz, eigener Arroganz und daraus entwickelter Aggression für mich widerlich ist.

     

    Zum Anfang zurück: Braucht die taz für mehr Leserschaft immer mehr Kolumnisten im F-J.-Wagner-Stil?

    Na dann: Viel Spaß oder Bedrückung, je nach taz-Symphatie, dabei!

  • FK
    Fritz Katzfusz

    Man, man, man..Waibel, du Pflaume. Hab mal n bischen respekt vor der Liebe, die beiden kennen sich seit dem Kindergarten. Nur weil du nicht weißt, was Treue ist...

    Ich ziehe meine Hut vor einer Frau, die zu sich und ihrer Lieb steht, auch wenn "man" das nicht tut.

  • K
    Katta

    Anscheinend muss man so klare Worte wählen, um mal klar zu machen worum es hier geht. Es geht nicht darum, dass Drygalla jemanden das Spielzeug weggenommen hat. Sondern darum, dass sie anscheinend eine Ideologie teil, die darauf aus ist Menschen zu vernichten.

    Da ist es mehr als erbärmlich, dass sie in Olympia zum Siegen antreten durfte. Und ja, der Nazi von nebenan hat eben nicht mehr zwangsläufig eine Glatze und trägt Springerstiegel, sondern kann auch blonde Haare haben (natürlich) und niedlich sein. Das sollte aber nichts mit den Umgang dieser menschenverachtenden Ideolige ändern und schon gar nicht mit den Leuten, die sie teilen und verbreiten.

     

    Also: guter Artikel, danke!

  • F
    Freiwind

    @) teermaschine

     

    ärgere Dich nicht: das mit dem "dinge bis zum ende denken" war noch nie eine taz-stärke.

    aber auch du springst nicht weit genug. folgt man der verqueren logik des autors, müssen nicht nur alle mitruderinnen, trainer und betreuer die rechte gesinnung teilen ( sonst hätten sie ja lange vor den spielen die reissleine gezogen, denn wie kann man als nichtnazi sonst so lange einen nazi in unmittelbarer nähe dulden?), sondern natürlich auch wieder partner, freunde und bekannte.

    da hilft dann auch keine distanzierung mehr, denn wer solange unwidersprochen mit der drallen blondine in einem bout sass, muss zwangsläufig nazi sein!

  • M
    Matti

    Dralle Unsachlichkeit geht natürlich gar nicht, aber ich will dem chauvinistischen Kommentator ausnahmsweise beiseite stehen, da die unakzeptable Wortwahl eine Sprachlosikeit entspringt, die ich bei mir selbst beobachte ob der Dummdreistigkeit, mit der die ganze Angelegenheit um Frau Drygalla behandelt wird.

    Frau Drygalla ist für die Sportförderung der Bundeswehr nicht geeignet!!!

    Sie ist aus dem Polizeidienst ausgeschieden, da sie auch selber einen Loyalitätskonflikt erkannt hat. Dieser Loyalitätskonflikt besteht beim Dienst als Soldatin um kein Gran weniger!!!

    Als Bundeswehrsoldatin müsste sie im Ernstfall (der hoffentlich nie eintritt) gegen ein eventuell bestehendes faschistisches Regime im Ausland kämpfen, bei dem Herr Fischer vielleicht Zuflucht gesucht haben würde, wenn es dann mit dem Ausstieg doch nicht so glatt läuft.

  • D
    DoppelWaage3000

    puuuhhhh. Selten etwas vorbohrteres und verbisseneres gelesen. dieser artikel übertrifft selbst die junge, dralle, blonde frau drygalla in seiner deutschen laubenpieperhaftigkeit.

  • H
    Harald

    Ich kann nicht glauben, daß dieser Artikel ernst gemeint ist. Das muss ein Experiment sein, zu testen, wie Leser darauf reagieren.

     

    In einem Land, wo vor einen halben Lidschlag der Geschichte die Nürnberger Rassegesetze galten. Oder später die stalinistische Variante.

     

    Wo Familien getrennt wurden, Sippenhaft herrschte, Zwangsscheidungen durchgeführt, Kinder zwangsadoptiert wurden in linientreue Familien, wo Gesinnungsschnüffelei und Denunzierung im Freundeskreis und unter Eheleuten erpresst wurde und private politische Dossiers alles beherrschten.

     

    Schon allein der Begriff der "Hygiene" als politische Kategorie oder die Zuschreibung von Drallheit für eine Frau, zur Charakterisierung ihrer Persönlichkeit und Weltanschauung:

     

    Das kann nur ein journalistisches Experiment sein, um zu prüfen, wie hoch die Akzeptanz für totalitäres Gedankengut in der Gesellschaft ausgeprägt ist.

     

    Alles andere wäre der reinste Horror.

  • N
    Nora

    @ maoam

     

    Heda, Dich erkenne ich wieder - am irre peinlichen Spruch am Ende Deines Kommentars. Früher hieß man ein paar Monate lang "webmarxist", und da war auch mehrere hundert Male irgendso ein Ismus "keine Meinung, sondern ein Verbrechen".

     

    Karl Marx war ein kluger Mann, dessen Werke z. T. noch heute in der seriösen Wissenschaft zitiert werden. Besoffene Phrasendrescherei von irgendwelchen Internet-Krittelclowns in seinem Namen hat er nicht verdient, ehrlich!

     

    Und wenn ich jetzt was von meiner "Echtheit" sagen würde, dann würdest Du mir ja eh nicht glauben - also, was solls. Aber Du, Du bist wirklich ein echter, Du!

     

    @ "Nazi-schämt Euch" - dasselbe mit der "Echtheit". Und außerdem: wenn ich jeden, von dem ich aufgrund irgendwelcher Indizien glaube, dass er ein Nazi, ein PI-Spacken, ein Kinderf...er oder ähnlich untaugliches Menschenmaterial ist, deshalb gleich von seiner Funktion entbinden und in die Straßenbahn nach Hause stecken dürfte - da würde es aber schnell leer werden hier. Dann könnten wir dieses Land auch gleich ganz auflösen und es in der kanadischen Tundra neu gründen.

     

    Mir fällt es einerseits auch schwer, zu glauben, dass die Frau nichts mit den Ansichten ihres Freundes zu schaffen hat. Aber ich habe auch schon mitbekommen, wie herzlich töricht Frauen manchmal werden können, wenn es um Männer geht (sorry, Feministinnen). Und im Zweifel für ... Du weißt ja. Hoffe ich doch.

     

    Logorrhoe ist keine Meinung, sondern eine Krankheit. ;-)

  • I
    ion

    Das hätte ich nicht für möglich gehalten: es gibt in der taz ein Kolumnen-Niveau weit unterhalb K.G. & D.Y.!

    Sind die Redaktionsräume verstrahlt? Die Toiletten verstopft?

    Was für ein reflexhaft, spastisches Geschmiere!

    Sehr ‘irgendwie’ erinnert mich der Waibel-Ausfluss an Chaplins’ Hitler in «Der große Diktator».

     

    "Frau Drygalla sieht das nicht so.";

    So-so(!), Herr Waibel(!) – was denn bitte: "so"(‽);

    Haben Sie als selbst ernannter ‘Chef-Hygieniker’ auch nur den geringsten Versuch unternommen, mit ihr (Frau Drygalla) zu sprechen(?), oder gleich die "Eisenstange" aus Ihrem(!) "Flur" geholt‽

     

     

    PS

     

    Gold-Colored Carp

    Between his two splashes

    Illusion vanished into reality

     

    Toshio Matsumoto (Osaka, Japan)

  • S
    Stella

    Das Wort "Psychohygiene" gehört ab sofort in den Sondermüll für faschistisches Wortgut (inspiriert von Frau Dückers wertvollem Hinweis, den die hungrige Möchtegerndemokratenmeute und jene zahlreichen, im Alltag wahrscheinlich gänzlich unsichtbaren, Rassismusapologeten hernach begierig weiter verarabeiteten. Ich nehme hiermit den Faden von der anderen Seite auf).

     

     

    "Das Konzept der Psychohygiene, auch psychische Hygiene genannt, spielte eine Rolle im Ghetto Theresienstadt/Konzentrationslager Theresienstadt, wo der Wiener Arzt und Begründer der Existenzanalyse Viktor Frankl ein „Referat für psychische Hygiene“ eingerichtet hatte – eine Art Krisenintervention. "

     

    (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychohygiene)

  • T
    Teermaschine

    Feige zu kurz gesprungen, Herr Waibel!

     

    Nachdem ihr heller Intellekt, unterstützt von den in ihrem Sinne kommentierenden Kaubonbons, die dralle Blondine als "Nazibraut" entlarvte, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob nicht dann auch die anderen sieben Maschinistinnen des Deutschlandachters Neonazis seien müssen. Vermutlich verbrachten ihre Sportkameradinnen ungleich viel mehr wache Zeit im Kreise mit der Drygalla als sie mit ihrem Freund. (das gilt für wohl die meisten Menschen mit besonderem beruflichen Engagement) Wie also konnten die sieben Sportlerinnen die lange Olympia-Vorbereitung an der Seite einer Nazitussi aushalten, wenn sie nicht selbst diese Gesinnung teilten?

  • E
    expect_spanisch_inquisition

    Drygalla, die junge, dralle, blonde Nazi-Frau: Da fließen doch die Säfte beim verschwiemelten Minusmensch Waibel (nur mal das Ponum des Autors betrachten)und seine Vergewaltigungs- und Vernichtungsphantasien beginnen zu rotieren. Burn, witch, burn!

  • RL
    Rosa Luxemburg

    Hallo maoam,

    >>Rassismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen, und die sind nicht privat.

  • A
    Apollo

    "junge, dralle, blonde Frau!"

     

    Nur mal angenommen, es würde jemand in diesem Ton über eine

    "junge, dralle, schwarze Frau"

    schreiben, stünde am nächsten Tag ein Protest wegen einer Diskriminierung aufgrund ihres Äußeren in der taz. Nicht unter drei Seiten.

     

    Das das ist ja nicht neu. Vor fünf Jahren hat Höge in der taz die Deutschen als "Mistvolk" bezeichnet. Jedermann kann sich überlegen, was wohl wäre wenn er nicht das deutsche sondern (beispielhaft) das türkische Volk geschmät hätte.

  • PH
    peter huth

    lieber kollege,

    der artikel ist so stimmig wie die tatsache, dass viereck kein ortsteil von pasewalk ist.

  • H
    Hahaha

    Ambros Waibel sollte die Kommision zur Festlegung der richtigen Meinung führen. Sagen wir als Generalkommisar. Nicht nur hier, sondern auch wenn z.B. jemand in Kreuzberg wohnt und trotzdem CDU wählt. Ausnahmen gibt es nur für leute wie ihn, denn solche Leute wissen was richtig ist. Sippenhaft ist nicht immer falsch und die Verfassung gilt nicht für jeden. vernünftiger Vorschlag Genossen. Wer für das Gute ist hat immer recht. Da gibt es sogar ein Lied zu:

    http://www.youtube.com/watch?v=RYU40R2qrWs

  • K
    Kursk

    Ich bin mir nicht sicher, ob Ambros Waibel sich auch mal ausserhalb seiner rotlackierten Sozioökotope bewegt oder sogar schwimmen kann. Aber an den von "drallen Blondinen" und kraeftigen Herrenmenschen bevoelkerten Badestellen der Ostzone koennte so mancher zurueckzucken, einen polithygieneversessenen Journalisten gegen seinen schriftlich erklaerten Willen anzufassen, wenn er ganz privat wirre Zeichen oder Wortfetzen beim Schwimmen abgaebe.

  • HS
    Horst Schulte

    In einem Punkt gebe ich dem Autor dieses schrecklichen Artikels recht: Hetze ich keine Privatsache. Hetze sollten Demokraten entgegentreten. Rechter und linker Hetze gleichermaßen. Und dieser Artikel war linke Hetze wie sie im Buche steht. Dafür habe ich mich geschämt.

  • A
    Aki

    Die Kolumne lese ich recht gerne in der TAZ, aber diese bereitete mir nur blankes Kopfschütteln. Dass hier einfach nur Gefühle, nämlich Liebe, im Spiel sein könnte, zieht Herr Waibel offenbar überhaupt nicht in Erwägung. Politische Gesinnung hin und her. Ich kenne Frau Drygalla und ihren Freund nicht, aber ich unterstelle ihr, mit diesem Mann der Gefühle wegen zusammen zu sein. Welcher Mensch will ihr das bitte vorwerfen? Niemand hat das Recht einen Menschen seiner Gefühle wegen zu kritisieren!

  • P
    Paarungsberater

    Auch und gerade in Frauenzeitschriften wird gerne über Beziehungsprobleme und alle möglichen Ursachen geschrieben.

    Von A wie arbeitslos bis Z wie Zellulitis.

     

    Bloß bei N wie NPD meinen viele, das sei doch wirklich kein Grund jemanden nicht zu lieben ...

  • F
    Fred

    maoam mielke, Stasi Verbrechen sind auch nicht privat, mit graut es vor euch.

  • S
    suswe

    Wer mit einem NPD-Mitglied zusammenlebt, kann nicht behaupten, diese Ideologie nicht in ihren Konsequenzen zu kennen und muß sich Fragen und Kritik gefallen lassen. Die Beschreibung als drall und blond ist dieser Ktitik allerdings abträglich.

  • M
    maoam

    Welch schöner shitstorm.

     

    Mit welcher mühe sich die braunen "Kommentatoren" im Netz breit machen.

     

    So viele Beiträge von ach soo besorgten Demokraten, die sich doch nur für die Meinungsfreiheit einsetzen.

     

    KAMERADEN:

     

    Euer KAMERAD steht weiterhin zu euch, wie eine Eiche in der Brandung. Frau Drygalla wird euch bald navigieren zu neuen Ufern!!!

     

    An die "echten" Kommentatoren (ca.5%):

     

    Rassismus kann man immer als etwas Privates auslegen.

    "Ich kann halt Schwarze und Türken nicht leiden!"

     

    Daher:

     

    Rassismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen, und die sind nicht privat.

  • U
    Ute

    Wer meint, eine Sportlerin oder ein Sportler habe "sein Land" zu vertreten, der hat schon die Kappe kaput.

     

    Gibt es demnächst auch wieder Parkbänke, die für bestimmte Leute ausgeschlossen sind ?

     

    Die Person Drygalla ist völlig losgelöst von ihrem Freund zu betrachten und tritt selbst auch nur als Sportlerin auf.

    An ihr gibt es deshlab nichts auszusetzen.

  • J
    Jean

    So wie Janetzko aussieht, könnte er auch ein brauner Sozialist sein. Seine Gedanken und Äußerungen sind in jedem Falle "sozialistisch" - ob braun oder rot, das bleibt sich gleich.

  • JH
    Jochen Horn

    Ich habe kein Problem damit, dass eine Person in der Öffentlichkeit sich ebendieser zu stellen hat. Und triftige Gründe zum zwingenden "Schutz" fallen mir auch nicht ein. Also von mir aus "Feuer frei".

    Aber wenn es dergestalt passiert, wird mir schlecht. Begrifflichkeiten und Denkmuster wie "Hygiene", "Frist setzen zur Läuterung" und "Entscheidungsfähigkeit = erwachsen" sind nicht mehr nur totalitär, sondern grundlegend faschistisch. In Deutschland wurden im vergangenen Jahrhundert zwei Diktaturen "erwachsen". Beide versuchten, die Idee einer Gesinnungspolizei zum Standard zu machen. Sich auf diese inhaltliche und argumentative Ebene einzulassen ist nicht provokant, nicht witzig, nicht zielführend sondern exkludierend sowie schlichte und unreflektierte Zündelei. Wenn heute Faschisten dorf- und salonfähig und eben nicht unwählbar sind, dann hat nicht nur, aber nicht zuletzt mit dieser Arroganz zu tun. Es ist nicht unsere Aufgabe Gesinnung zu verurteilen, es ist unsere Riesen-Chance, diese zu beeinflussen, von mir zu ändern. Sorry TAZ, aber eine linke Bildzeitung hat uns echt noch gefehlt.

  • B
    bäri

    Yes! Ich stimme 100% zu! Mir geht das inschutznehmen dieser Frau aber sowas von auf den Geist! Wo ist denn die Grenze? Einen Nazi als Freund ist schon absolut unvorstellbar für mich. Und M.F. ist kein "Rechter", er ist ein NAZI! Die Frau kann meinetwegen durch Rostock rudern, aber bei Olympia etc hat sie genau nichts verloren. Ich zahl doch so einer dummen Pute nicht noch die Reise nach London! Und durch die vielen "armes Mädel" Kommentare wird es wohl dabei bleiben. Es kotzt mich an, mir diesen Scheiß anzugucken. Und mal so als Frage: Wie erklären die Herren und Damen Verteidiger eigentlich den Opfern, wie sie diese Frau verteidigen? Irgendwo stand sogar "sie habe nicht zugeschlagen"... Gehts noch? Keinen sie eigentlich jemanden der von Nazis totgeschlagen wurde? Ich habe Freunde verloren und dieser Mist mit Meinungsfreiheit etc kotzt mich da wirklich an. M.F. kann meinetwegen sogar seine Meinung sagen wann immer er will, aber er und seine Kumpels sagen sie nicht, sie prügeln sie wahllos ihren Opfern ein.

  • H
    Helin

    Tolle Kolumne! Auf den Punkt gebracht!

     

    Bestens Herr Waibel!!!

  • S
    Sarkastiker

    Leute wie der Autor haben wahrscheinlich auch 1992 Rostock-Lichtenhagen als Nazi-Hochburg bezeichnet, bloß weil die dortigen Einwohner ganz privat auf der Straße applaudiert haben.

     

    Das ist schlimmer als die Nazis.

  • S
    Schwimmer

    Danke, Herr Waibel,

    endlich ein Beitrag, der klar aufzeigt, wie ähnlich sich doch rechter und linker Faschismus sind.

     

    Das längst überfällige Recycling von Gesinnungs-Schnüffelei, Gedanken-Polizei und Meinungs-Blockwart, wie in den guten alten Zeiten mit Gestapo und Stasi.

     

    Die so als Gegner erkannten und ihre Freunde, sind aus der Gesellschaft auszugrenzen.

     

    Wünschenswert wäre zusätzlich eine Kennzeichnung an der Kleidung oder eine Absonderung in Lager.

     

    Deutsche wehrt Euch: Lasst nicht Nazi-Bräute rudern.

  • F
    Felix

    wenn man in dem artikel per suchen&ersetzen "nazi" durch "jude" oder "ausländer" ersetzt könnte der hervorragend aus dem dritten reich stammen...

     

    aber das ist den kreuzrittern für das "gute" ja egal, egal für was die gerade kämpfen. hauptsache es gibt ein klares feindbild...

  • V
    Vergleicher

    Neulich hat sich ein Moderator des NDR mit einem Angeklagten in einem Mordprozess verlobt. Er darf selbstverständlich weiter moderieren, da es sich um „persönliche Angelegenheiten“ (Zitat NDR) handelt. Warum soll das gleiche Argument nicht für die frühere Parteimitgliedschaft des Lebensgefährten eines Mitgliedes der Olympiamannschaft gelten?

  • MG
    Michael Güdelhöfer

    Es mag Zufall sein, daß ich gerade jetzt die Unterlagen hervorgekramt habe, die den Hass-Briefwechsel mit meiner Familie vaterseits bekunden. Er bezieht sich auf Vorgänge, die man mit Widerstand nicht bezeichnen kann, es war Aufsässigkeit, die mein Onkel leztendlich mit seinem Leben bezahlt hat.

    Ich komme zum Thema: Die Entäußerungen eines Herrn Fischer, der vor kurzem anscheinend noch rechtsradikale Straftaten begangen hat sind unglaubwürdig. Vor allem: Jeder/Jede ist verantwortlich und muß seine/ihre Beziehungen verantworten, Nazi-Einstellung im Bett neben mir: unvorstellbar. Von daher gibt es für Frau Drygalla keine Vorverurteilung, nur eine Beurteilung.

    Wer sich mit einem Nazi ins Bett legt, muß das verantworten.

  • L
    Leser

    Herrn Waibels Beitrag ist ein wunderbares Studienobjekt. Ein Muss für jeden, der sich dafür interessiert, wie Faschismus von Links funktioniert. Danke dafür!

  • M
    matti

    Was macht Frau Drygalla eigentlich geeigneter für den Dienst als Soldatin als für den Dienst als Polizeibeamtin, aus dem sie ausgeschieden ist, und wozu sie selbst sagt, dass da ein Loyalitätskonflikt für sie bestanden hätte. Als Soldatin ist es ihre Pflicht, die demokratische Grundordnung nach außen hin zu verteidigen. Was ist, wenn sich Deutschland mal in einem militärischen Konflikt befinden sollte (was ich nicht hoffe) mit einem Land, in dem eine faschistische Regierung ans Ruder gekommen ist und es mit Fischers Ausstieg dann doch nicht so gut gelaufen ist und er dann ins Exil in besagtes Land gegangen sein würde?

  • WK
    Wolfgang Koch

    Lieber Himmel, das macht ja gleich den Anschein als ob der Autor Frau Drygalla gleich die Instrumente zeigen möchte. So gehts nicht. Niemandem ist damit geholfen hier eine Schwarz-Weiß-Schablone anzulegen. Und so einfach wie der Meinungsschreiber das zu Papier bringt ist es halt im realen Leben nicht. Die Frau darüber hinaus auch noch in einer Anwandlung postpubertärem Zwangsvulgarismus als dralle Blondine zu dissen ist richtig gehend dämlich. Was soll das denn - das ganze polarisiert doch nur.

  • MM
    Mirko Malessa

    @ Halwa schrieb: "Kein Sex mit Nazis. Und auch kein gemeinsames Frühstück. Noch Fragen?"

     

    Kein Sex mit Kommunisten. Und auch kein gemeinsames Frühstück.

     

    Kein Sex mit Sozialisten. Und auch kein gemeinsames Frühstück.

     

    Kein Sex mit Juden. Und auch kein gemeinsames Frühstück.

     

    Kein Sex mit Grünen. Und auch kein gemeinsames Frühstück.

     

    Kein Sex mit Kirschen. Und auch kein gemeinsames Frühstück.

     

    Noch Fragen?

  • W
    woernie

    Faschismus ist keine Meinung, sondern eine Ideologie, mit der gerade eben Frau Drygalla fertig gemacht werden soll.

  • N
    Nein

    @Grundgesetz und andere Verharmloser von erklärten Rassisten:

     

    Michael Fischer gehört zur gewalttätigen Sorte von NeoNazis. Und das schon immer, Ausgangspunkt vor seiner NPD-Tätigkeit war "Spaß" als Hooligan.

    Aktuell läuft ein Strafverfahren gegen ihn, worüber in der taz leider noch nicht berichtet wurde:

     

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article108539088/Drygallas-Freund-droht-eine-Freiheitsstrafe.html

     

     

    Eine Unverschämtheit ausgerechnet Hannah Arendt zu zitieren, eine Frau, die sich wegen der Drangsalierung durch die Nazis zur Flucht nach Palästina gezwungen sah.

  • L
    Luise

    Was in diesem Land eine Meinung und was ein Verbrechen ist, steht nicht in der taz und wird bestimmt nicht in irgendwelchen Zirkeln bestimmt. Was ein Verbrechen ist, steht im Gesetzbuch. Alles andere ist kein Verbrechen, sondern etwas anderes, z.B. eine Meinung!

  • HM
    Hamann mit Hut

    In einer Demokratie mit relativer Meinungsfreiheit muss und sollte man nicht alles hinnehmen.

    Toleranz ist nicht Akzeptanz, sondern nur ein besseres Wort für "Duldung". Wer Nazis in seinem Freundeskreis duldet und sich auf die Meinungsfreiheit beruft, der macht den Bock zum Gärtner. Und hat sie auch nicht mehr alle.

  • H
    hto

    Wenn wir Angst vor Kriminalität oder Nazis haben müssen, dann kann doch etwas ganz und garnicht stimmen - ich jedenfalls kann mir eine andere / wirklich-wahrhaftige Welt- und Werteordnung vorstellen, die diese Menschheit in gutbürgerlich-gebildeter Suppenkapsermentalität auf stets zeitgeistlich-systemrationaler Sündenbocksuche aus Gründen der gründlich-oberflächlichen Hirnwäsche nicht reden, hören, sehen will!?

     

    Heilig ist der geistige Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" (unser erster und bisher einzige GEISTIGE Evolutionssprung), neben dem nun "freiheitlichen" Wettbewerb um ...!?

  • R
    Rolf

    Wenn ein Mensch, den ich liebe, im braunen Sumpf versinkt, habe ich die Beziehung abzubrechen?

     

    Geht's noch?!

  • R
    RudernFuerDeutschland

    Peinliches Gesülze eines Gesinnungshygienikers.

    Schrecklich, weder links, noch intellektuell, noch engagiert, lediglich eine Aneinandereihung von Kraftwörtern aus dem Wörterbuch dämlicher Demosprüche. Mit dem Zweck zur Selbstverortung als führend und tonangebend im Zirkus der angestaubt-progressiver Selbstbeweihräucherung.

    Mit umgekehrten Vorzeichen deckungsgleich mit den aggressiven Rethorik der Gesinnungshygeniker von der anderen Seite.

  • S
    susi

    Herr Waibel vom Ministerium für Wahrheit hat Frau Drygalla eindeutig eines Gedankenverbrechens überführt. Gute Arbeit!

  • AS
    angemessen sein

    Ganz so einfach ist es nicht.

     

    Es ist etwas anderes, ob ich eine Liebesbeziehung habe, die ich mir nicht so einfach aussuche oder z.B. einen Mitarbeiter, den ich mir sehr wohl aussuche.

    Man darf kein Gesinnungsbekenntnis allein daraus ableiten. Man darf auch schwierige und sogar grenzwertige Beziehungen haben ohne selbst ein Menschenfeind zu sein.

     

    Ganz so einfach ist es aber auch nicht.

     

    Wir reden hier nicht einfach von einem Sprücheklopfer aus der letzten Reihe. Wir reden hier von einer exponierten und engagierten Figur der menschenverachtenden rechten Szene.

     

    Ganz so einfach ist es aber auch nicht.

     

    Mit wem ich ins Bett steige ist nun wirklich allein meine Privatsache. Und wem mein Herz zufliegt, aufgrund von Eigenschaften des Gegenübers, die nicht öffentlich sind, ist auch keine öffentliche Angelegenheit.

     

    Ganz so einfach ist es aber auch nicht.

     

    Kein Mensch ist eine Insel. Auch eine Beziehung nicht. Und wenn Menschen, die niemandem etwas getan haben, furchtsam die Straßenseite wechseln, wenn mein Liebster mit seinen Freunden kommt, dann habe ich auch diesen Menschen gegenüber eine Menschenpflicht. Und sei es die, eines klaren Wortes.

     

    Ganz so einfach ist es aber auch nicht.

     

    Denn nichts ist noch nur privat, wenn es die Gesellschaft als Ganzes meint, die meinen Ausflug nach London mitfinanziert hat.

  • GP
    Guido P

    Eine derartige Ausgeburt des Irr- und Schwachsinns wirkt in der Bekämpfung des Rechtsradikalismus kontraproduktiv.

  • FK
    Frau Kirschgruen

    Es ist und bleibt richtig:

     

     

    Nazitum (Faschismus) ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

     

    Daran gibt es nichts zu deuteln oder zu relativieren.

     

    Genau da verläuft DIE Grenze.

     

    Und wenn eine Frau so einen Freund hat lässt sich das nicht mehr trennen und schon gar nicht verharmlosen. Punkt.

     

    Schon der Versuch, mir vorzustellen, wie man mit einem solchen "Menschen" zusammen sein kann, ist mir absolut unmöglich.

     

    Welche denkende und fühlende Frau kann das überhaupt in Betracht ziehen?!

     

     

    Viel Kraft für Erkenntnis wünscht

    Frau Kirschgrün

  • N
    Nora

    @ Ted: So tief, dass man mit beiden Füßen auf dem Boden des Grundgesetzes steht. Mindestens so tief muss schon sein, wenn wir dem Nazi- und PI-Pöbelpack allen Ernstes eine geistige Alternative entgegensetzen wollen. Ansonsten machen wirs wie Adolf:

     

    Entlassen, Berufsverbot, Gefängnis für alle ideologischen Gegner; und ihre Verwandten und Freunde; und die Freunde der Freunde ... Und nicht zu vergessen: der Gesinnungscheck für Sportler, die beste Idee seit dem Radikalenerlass.

  • G
    Gästin

    Frage von Jan Sobiesky:

    "Die Brüder von Aydan Özoguz betreiben ein islamistisches Internetportal (...). Trotzdem sitzt Frau Özoguz im Bundestag. Warum wird hier anders praktiziert?"

     

    Antwort von Gästin:

    Weil man Partner wählt, nicht aber Geschwister. (Dass man sowas überhaupt erklären muss ...)

  • NE
    Nazi-schämt Euch

    @Nora:Sie und viele andere kommentatoren sind zu naiv oder gehören selbe nazis an.

    Drygalla ist ein Nazi. Machen Sie sich nicht vor. Ich kann mir niemanden in meinem bekannten Kreis vorstellen, der annährend mit Nazis zu tun hat. was viele Leute hier verharmlosen ist unding. Es ist nicht zu glauben.

    Herr Ambros Waibel hat vollkommen recht. Jemand hat endlich das Problem mit Namen angesprochen. Dazu braucht man nicht zu zufügen. Geb den Nazi kein Chance.

  • G
    Grundgesetz

    Was für eine Menschenjagd der Autor betreibt und dabei noch gleich mehrere Artikel des Grundgesetzes missachtet....unglaublich. Da schlage ich mich mal auf die Seite von Hannah Arendt. Menschenverachtend und gewalttätig sind beide extremen poltischen Pole. Das hat in einer offenen demokratischen Gesellschaft nichts zu suchen.

    Soweit mir bekannt ist, hat der Freund dieser Frau bisher keine Straftat begangen. Was ist dann erst mit Angehörigen oder auch nur Freudnen von verurteilten Straftätern wie Mördern, Totschlägern, Steuerhinterziehern, und und und..selbst überhöhte Geschwindigkeit im Verkehr bedroht ja potentiell das Leben anderer Menschen...dürften die dann auch alle nicht mehr ihren Job frei wählen?

    Gruselig was hier abgeht.

  • R
    ruder

    Ambros Waibel you are the worst!

  • B
    Bernd

    Sehr schöne Kolumne!

     

    Man kann nur immer wieder betonen: Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!

  • T
    Thoma

    Ein Kommentar wie ihn die Propagandisten meiner untergegangenen Heimat, der DDR, nicht besser hätten Verfassen können.

     

    Gesinnungslump sollte man den Autor titulieren müsste man nicht Angst haben das dieser daraufhin (die erlangte) Rechtsstaatlichkeit in Anspruch nimmt!

  • M
    Manny

    Oh gottogott. Was für eine totalitäre Kackscheisse! Im übrigen schützt unser Grundgesetz das politische und weltanschauliche Bekenntnis. Wer das nicht verstanden hat, der reiht sich in die Masse der Deutschen ein, die auch nach 68 noch nicht kapiert haben in was für einem freien Staat wir leben und das die Entscheidungen an der Wahlurne stattfinden. Dass die taz inzwischen auf einer Linie wie die Gesinnungsschnüffler der CDU Stammtische sind, schon ein Ding. Das gutgewissige Mobbing gegen Menschen, die andere Überzeugungen haben, und ihr Umfeld, drückt vor allem folgendes aus: Was der Fick ist unsere Toleranz Wert, wenn sie nicht unserm ärgsten Feinde gewährt wird? So eine irre Aufregung wegen einer 3% Partei!

  • Q
    quadrophenia

    zu "zev" und co, die meinen, dass das alles Rufmord sei:

     

    Frau Drygalla ist als Olympiateilnehmerin für das deutsche Team eine Person des öffentlichen Lebens. Das hat sie so gewollt; sie hätte ja auch zu Hause bleiben können.

     

    Als Person des öffentlichen Lebens und als vorübergehende Repräsentantin der BRD auf einer "Weltbühne" wie der Olympiade, ist auch eine absolut kritische Berichterstattung nicht nur erlaubt, sondern gleichsam geboten. Vor diesem Hintergrund ist auch eine private Beziehung zu einem NPDler nicht mehr rein privat, sondern erfährt durch die Berufung von Frau Drygalla ins Olympiateam eine öffentliche Dimension und bedarf kritischer Berichterstattung. Der eigentliche Skandal ist, dass man die Drygalla nicht vorher, von mir aus auch unter Bezugnahme auf Scheinargumente wie vermeintlich schlechte Leistung, fehlende Teamfähigkeit o.ä. aus dem Kader aussortiert hat. Das wäre keine Sippenhaft, sondern gelebte wehrhafte Demokratie. Das was gegen Drygalla in den Medien läuft ist mitnichten Rufmord, sondern die Verwirklichung des klassischen Leidensrisikos einer unbelehrbaren Person des öffentlichen Lebens.

  • B
    Benjamin

    Wäre Nadja Drygalla bspw. mit einem Salafisten zusammen dann würde niemand davon reden, dass in einer Partnerschaft verschiedene Ansichten möglich sind.

     

    Die Verniedlichung von Nadja Drygalla lässt erahnen, warum Hitler in Deutschland so groß werden konnte.

  • H
    Halwa

    Kein Sex mit Nazis. Und auch kein gemeinsames Frühstück.

    Noch Fragen?

  • F
    friedrich

    Genau so!! Bester Artikel zu diesem Thema!!

     

    Das Beste, Durchdachteste und Reflektierteste was ich bisher in der TAZ gelesen habe!!

     

    Danke!!

  • M
    Mona

    Danke Herr Waibel!

  • P
    pablo

    es ist jetzt passiert und ändern kann man es nicht mehr. die diskussion dreht sich im kreise und sollte auf die nächste stufe gestellt werden. die entscheidende frage die diskutiert werden muss ist doch die frage was lernen wir aus dieser sache und wie gehen wir damit in zukunft um. wie sollen, nein müsssen sich die vereine und verbände in solchen und ähnlich gelagerten fällen verhalten. und liegt das fehlverhalten nicht eher bei den funktionären die diesen menschen in der öffentlichkeit bloß gestellt haben und sie ins offene messer haben laufen lassen.

  • NB
    Norbert Bughart

    Unfug

    Niemand ist für Handlungen oder Äusserungen von Personen in seinem Umfeld Verantwortlich oder kann dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

    Das der Autor hier erläutert wie er mit abweichenden Meinungen in seinem persönlichen Freundeskreis umgeht ist sicher sehr informativ, aber eben keine verpflichtende Norm für jedermann.

     

    Man darf auch für Deutschland rudern, wenn man einen Nazi kennt.

  • R
    RamaX

    Recht so, Waibel : "Das Private ist politisch" haben ja schon Ihre ideologischen Vorbilder verkündet ! Wo kommen wir denn sonst hin, der "Naziikone" und " drallen Blondine " werden Sie es schon verbal besorgen, gell. Nach Ringel dachte ich schon, schlimmer geht´s nimmer und dann kommen Sie daher ! Was für ein Gruselverein ........

  • A
    alex

    ich bin nicht so der freund von antidemokratischen sachen, das klingt immer so uncool und irgendwie rechts, auch wenn die schreiber sich ganz klar links und sicherlich auf seiten des gg sehen

  • K
    Kai

    ausgezeichnet

  • D
    dobermann

    hehehehehe…. in den medien ist sie und die bewegung ( kameradschaft ‘nationale sozialisten rostockhat ) hat eine neue heldin?

     

    stimmt es, das im februar michael fischer bei einem angriff auf eine gedenkveranstaltung für die nsu opfer dabei war? ein paar monate später rudert nadja trygalla dann für deutschland.

     

    stimmt es, das es bei fb bilder von nadja trygalla mit baseballschläger in der hand und den körper im white power’ shirt gibt? hab mir gar im netz auch ein bild mit landser shirt angesehen:))

     

    eigentlich spassig, wie lange ahnungslos wieder einige sind:))

     

    http://www.rudern.de/nachricht/news/2012/08/03/erklaerung-des-deutschen-ruderverbands-zur-abreise-von-ruderin-nadja-drygalla/

     

    aber irgendwie auch geil shizo. wenn ich mir vorstelle, das zb irgend ein hardcore nazi bei den olympischen spielen für die brd kämpft, während das brd system in diesen kreisen gehasst und abgelehnt wird. dir brd steht doch in neu nazi kreisen für multi kulti und damit volkstod.

  • F
    frank_le

    zu DDR-Zeiten hätte der Autor mit Sicherheit in der Parteikontrollkommision gesessen und Leute mit abweichenden (demokratischen) Meinungen fertig gemacht.

     

    Da es die DDR nicht mehr gibt muss die taz herhalten als Plattform für den geistigen Dünnsch... .

     

    Die Frau hat sich von den Nazis deutlich distanziert, keinerlei Werbung für diese gemacht und sich damit nichts zu Schulden kommen lassen. Mit wem Sie befreundet ist geht niemanden etwas an (Sippenhaft gab es zuletzt unter den Nazis - das sollte der Autor mal in Ruhe durchdenken).

  • E
    ErnstEllert

    Unmenschlich...

     

    Die Verfolgung Andersdenkender und das Mittel der Sippenhaft wollen wir doch lieber den Rechten überlassen, oder?

     

    Frau Drygalla rudert, sie macht keine Politik.

    Das Private ist eben nicht politisch.

     

    Zu unseren Sozialen Wurzeln gehören Meinungsfreiheit, und auch freie Partnerwahl.

    ..oder wollen sie heute zu Ihrem Partner gehen und die Beziehung zu Ihm/Ihr mit dem Verstand bewerten, und die Partnerschaft beenden, sollte die politische Meinung Ihres/Seines Vaters ihre Kariere gefährden?

     

    Verlangen wir demnächst von Müttern vor Gericht gegen Ihre Kriminellen Söhne auszusagen, und sich öffefntlich von ihnen loszusagen?

     

    Zwei Gedanken, Den wie ich finde gefährlichen Moralisten auf den Weg gegeben.

     

    1. Ist es ein (Gedanken-)Verbrechen einen nationalsozialistischen verblendeten jungen Mann zu lieben, und aus dieser Liebe heraus, sich zum eigenen Nachteil zu diesem Ausgestoßenen aus der Gesellschaft zu bekennen?

     

    2. Müssen nicht gerade Wir; Linke, Taz-Leser, Grüne, Pazifisten, Demokraten und Moralisten den Wert der Freiheit nicht höher bewerten als das haltlose Gewäsch vom Rechten Rand, das wir .. ertragen .. müssen, auch wenn es schwerfällt.

     

    Unsere Sportler sind in politischen Äußerungen nur dort wirksam wo die Medien Ihnen eine Plattform zu Äußerungen über den Tellerrand ihres sportlichen Wirkens hinaus geben, lassen wir Frau Drygalla rudern, sie hat hart dafür gearbeitet (wie im übrigen auch Ihre Manschaftskameradinen deren Chancen durch diese dummselige und übereifrige Entscheidung womöglich mit geschmällert wurden).

     

    Semper Servus

     

    Ernst Ellert

  • JP
    Johannes P.

    Und irgendwann, wenn der anständige Herr Ambros Waibel mal dringend einen Freund braucht, wird er verwundert feststellen müssen, daß die gesinnungsgesäuberten, moraloptimierten, hochpolitischen Beziehungen, die er bisher für Freundschaften hielt, vielleicht doch etwas anderes waren.

  • T
    Teermaschine

    Zum Mitschreiben?

     

    Vielleicht sollte sich der Autor einmal erinnern, wer sein (zugegeben schmales) Salär bezahlt. Aber dieser oberlehrerhafte Schreibstil greift ja im taz-Politbüro um sich. Zur Sache:

    Wenn Herr Weibel diese Gesinnungsschnüffelei für statthaft erklärt, lesen wir zukünftig ähnlich Unappetitliches aus dem Dunstkreis des Linksextremismus. Wer unterhält zB engere Beziehungen zu dem verurteilten und vorzeitig aus der Haft entlassenen RAF-Terroristen Christian Klar (Immerhin einem verurteilten Mörder, der sich nie glaubhaft von seiner Ideologie distanziert hat. Im Vergleich dazu reichte es bei dem Nazi Fischer gerade einmal zu einem Ermittlungsverfahren)? Kann Claus Peymann noch Intendant des hoch subventionierten BE bleiben?

    Aus gutem Grund kennt das deutsche Recht weder Sippen- noch Gesinnungshaft.

  • W
    Witzig

    @Luise:

     

    Sie sind Deutsch und Ihr Mark auch? Schön. Verdächtig ist das erstmal nicht, Sie unglückliche Person können ja nix dafür. Die Frage ist nur, was Sie daraus machen (mal abgesehen von dieser nervigen Frage danach, wie man denn bis ins Mark deutsch sein kann? Das ist ja was biologisches, dieses Mark. Hat man das im Blut oder wie kann ich mir deutsches Mark vorstellen?)?

     

    Finden Sie das geil, deutsch zu sein? Oder glauben Sie viel eher, dass es ein (un)glücklicher Zufall war, dass Sie nicht 100km östlich/westlich/südlich/nördlich (je nach Geburstort) in einem anderen Staat geboren wurden?

  • N
    Nadja

    Die Linke muss immer lauter brüllen um ihren dumpfen Parolen Gehör zu verschaffen. Schon blöde wenn einem die alleinige moralische Deutungshoheit abhanden kommt. Ein Hoch auf das Internet.

  • DB
    Die bösen Migranten

    Drygalla ist doch der größte Erfolg der NPD in den letzten 30 Jahren.

  • A
    antares56

    Obwohl selbst Antifaschist, habe ich selten solch einen Schwachsinn gelesen!

  • A
    Adrian

    Zack. Dieser Artikel sollte das letzte Wort sein. Endlich, so ein Statement war längst überfällig!

  • L
    Luise

    @ von Roland Rafael Repcuk:

    "Werden wir schon sehr bald wieder deutsch bis ins Mark?"

     

    Ich bin deutsch, und mein Mark auch. Ist das jetzt auch schon verdächtig?

     

    Leute, seht Ihr denn nicht, wie wir in einen Gesinnungsterror hineinrutschen? Das erinnert, nein, nicht an Deutschland 1933, sondern an Frankreich 1793 .

  • C
    Carsten

    Zahlreiche Kommentare hier berufen sich entweder aus Naivität oder als Teil der "Wortergreifungsstrategie" (http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2007/11/18/mit-nazis-reden-die-wollen-nicht_117), dem Kanon vieler Medien, Politiker und Sportfunktionäre entsprechend, auf die Meinungsfreiheit ("die NPD ist keine verbotene Partei" usw.). Das zeigt vor allem, auf welche Weise der Nationalsozialismus immer noch, wiederum strategisch oder aus Naivität, als "Meinung" verharmlost wird. Die NPD ist der (noch) legale Arm einer Bewegung, die Gewalt gegen alle die "anders" sind zum Prinzip hat und der nicht-Aussteiger Fischer ist ebenso ein Gewalttäter wie alle braunen Kameraden. Ob diese nun hetzen oder selbst zur Eisenstange greifen spielt aus politischer Sicht keine große Rolle und meistens ergibt sich die Wahl zwischen diesen Mitteln nur aus der jeweiligen Gelegenheit.

  • Z
    Zev

    Lieber Herr Jahn,

    ist irrelevant ob die Dame mit einem Salafisten, Nazi, Kommunisten oder einem menschenfressenden Irren zusammen ist. Es geht einzig und allein darum, dass man das Leben und die berufliche Zukunft der Frau zerstört, weil der Partner von ihr etwas getan hat oder auch nicht getan hat. Wenn Sie diese Frag so stellen, sollten Sie sich auch selbst die Frage stellen, wie würden Sie die Sache sehen, wäre die Ruderin die Freundin des berühmten DKP-Postboten...

  • T
    Ted

    Herr Waibel, da haben sie wieder die üblichen Geister geweckt. Was zu erwarten war.

     

    Ansonsten kann ich Ihren Artikel mit jedem Satz nur voll beistimmen!

     

    Wie weit muss man sinken, um eine langjährige und erwachsene Freundin einer Neonazi-Größe (NPD-Kandidat, Führer einer gewalttätigen Nazi-Kameradschaft) zu verteidigen ???

  • P
    Peter

    Jedenfalls spielt nach dem ganzen Dünnschiss kaum noch eine Rolle, wer was wo wie Frau Drygalla ist. Man muss sie einfach mögen.

  • W
    Werner

    Das ist eine billige Hexenjagd.

  • JS
    Jan Sobiesky

    Die Brüder von Aydan Özoguz betreiben ein islamistisches Internetportal und werden durch den Verfassungsschutz beobachtet. Trotzdem sitzt Frau Özoguz im Bundestag.

     

     

    Warum wird hier anders praktiziert? Wurde in der TAZ komischweise nie thematisiert.

  • AN
    A. Nagy

    Hm, manchmal kommt in mir Wehmut auf, dass ich die taz nicht mehr lese. Nur noch ab und an die webseite. Aber so ne granate wie dieser Kommentar zeigen mir, dass es richtig ist. Klar, Rechte sind größtenteils Mist. Die meisten sind zu doof oder was auch immer, aber es gibt einen großen Teil unpolitischer Menschen (vielleicht nicht in Ihrem elitären Umfeld Herr Waibel), denen ist die politische Meinung des Partners egal.

    Hat der Freund denn Ausländer verprügelt, Hakenkreuze gesrüht oder so? Nein? Vielleicht?

    Ist überhaupt jeder rechte nen Ausländerverklopper? Soll ja auch rechte geben, die sind einfach "nur" für etwas nationalere Politik (die ich auch blöd fände, aber das steht ja nicht zu Debatte).

     

    Ich persönlich könnte auch nie mit einer FDP Anhängerin zusammensein, aber das verlange ich doch auch von sonst keinem.

  • H
    huev

    Ich stimme dem Autor zu. Es ist eine gute Idee, persönliche Bezihungen von der politischen Einstellung abhängig zu machen. Frage mich allerdings, wie man das nun praktisch umsetzen könnte. Ich fände es eine tolle Idee, wenn es sowas wie amtliche Stellen gäbe, bei denen man sich (vor Beginn der Beziehung) eine Art Unbedenklichkeitsbescheinigung abholen könnte. Und man sollte seinen Partner alle zwei Jahre zum Politik-TÜV schicken. Oder wahlweise zur Taz, auf deren Urteil vertraue ich auch.

  • RR
    Roland Rafael Repczuk

    Unser Herr Verteidigungsminister sieht das anders, legt öffentlich ein gutes Wort für die geplagte Frau ein, mit bedeutenden Pausen, und schlägt sich auf Ihre Seite. Was will er uns damit sagen? Werden wir schon sehr bald wieder deutsch bis ins Mark?

  • B
    Ben

    "Das private ist politisch" (Ulrike Meinhof). In dieser linksradikalen Tradition steht wohl dieser taz-Kommentar. Nazis wird man aber nicht bekehren, indem man ihre Freundinnen und Angehörige unabhängig von deren eigener Gesinnung zur Rechenschaft zieht. Man wird sie nur radikalisieren. Zu diesem Thema empfehle ich die aktuellen Interviews mit dem NPD/Pro-Aussteiger Andreas Molau.

  • SJ
    Stefan Jahn

    An alle Fans der "Meinungsfreiheit":

     

    Wie wäre es denn, wenn Frau Drygalla mit einem Salafisten zusammen wäre?

     

    Ansonsten:

     

    Wie kann man mit einem Menschen zusammen sein, der die NSDAP mehr als gut findet und dementsprechend handelt:

    Also auf andere Menschen mit Eisenstangen losgeht und gegen Juden und Ausländer hetzt?

    Gerade aufgrund unserer Geschichte darf so etwas nicht möglich sein, dass jemand wie Frau Drygalla Deustchland bei Olympia vertritt.

    Und Nein, die NPD ist nicht verboten.

    Trotzdem gilt:

    Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

  • C
    caat

    Meinungen akzeptieren?

    Ich glaube viele übersehen worum es hier geht. Michael Fischer ist nicht eines der rechteren Mitglieder der JU sondern sagt von sich selbst nationaler Sozialist zu sein. Er hebt den Arm zum Hitlergruß und feiert den Holocaust. Michael Fischer überfällt politische Gegner mit einer Eisenstange. Und da sprechen einige noch von Meinung?

     

    Wer so jemanden in seinem Freundeskreis duldet scheint da gewisse Sympathien für sowas zu empfinden. Solche Menschen haben in Olympia einfach nichts zu suchen.

     

    Diese Sprüche, dass man doch so eine "andere Meinung" akzeptieren müsse ist der denkbar schlechteste Umgang mit Nazis. Es wertet ihre perversen Ideen zu einer "Meinung" auf und sorgt für Untätigkeit.

  • DA
    Der Alzheimer Bote

    Leut' Leut' Leut', das Mädel rudert, die denkt nicht!

  • S
    Stoffel

    Danke, danke, danke, Herr Waibel! Klare Kante zeigen, nur so geht es. Wider die Braunen!

  • A
    Alina

    In vielen Punkten stimme ich zu... Ich denke auch, dass nicht plötzlich angefangen werden sollte, Nazis zu tolerieren oder die Menschen, die Nazis tolerieren. Ganz klar.

     

    Kritisieren muss man, meines Erachtens, nur die Medien, die bevor sie auch nur ansatzweise Informationen gesammelt haben, einen Fall totdiskutieren und dabei jemanden - ob eine junge Frau oder nicht - in der Öffentlichkeit bloßstellen. Bevor überhaupt klar ist, wer hier welche Verbindung zur rechtsextremen Szene hat, wird leichtfertig der Stempel „Nazibraut“ aufgedrückt – für jemanden, der die rechtsextremen Ansichten nicht teilt, muss das der absolute Horror sein.

     

    Es wurden einfach viele Vorwürfe in der Öffentlichkeit gemacht, die sich später als falsch herausstellten - wie beispielsweise der Fakt, dass Fischer noch bei der NPD ist. Das ging auf die Kosten von jemandem, der vielleicht ein guter Mensch ist. Fakt ist, dass weder wir, noch die Medien das beurteilen können.

     

    Wenn man das völlig objektiv betrachtet, ist es leicht zu sagen „Wir kehren allen Nazis den Rücken und lassen sie spüren, wie wenig Zustimmungen ihre Einstellungen finden“. Wenn aber der Bruder plötzlich durchdreht und einen Hass gegen Ausländer entwickelt, aus welchem Selbsthass auch immer dieser entstand, so würde man ihm nicht den Rücken zuweisen, sondern man wäre enttäuscht, entrüstet und sauer. Ich persönlich, würde alles daran legen, ihn von seinen Ansichten abzubringen und ihm zu erklären, warum das alles so falsch ist – aus Liebe. Was für eine Bedeutung Fischers Ansichten für die Beziehung der beiden hatte, können wir nicht wissen. Ob Drygalla sich gegen seine Einstellung stellte, wie sie sagt, wissen wir leider nicht. Aber es besteht die Möglichkeit, genauso wie die Möglichkeit besteht, dass es ihr vollkommen egal war, was ihr Geliebter denkt. Fest steht, wir wissen es nicht und werden es wohlmöglich niemals erfahren. Und so finde ich es unfair, in diesem Fall nicht von der Unschuld auszugehen, sondern die Frau voreilig zu verurteilen – nur weil das Wort Nazi fällt.

     

    Wir haben nur ein paar Schlagzeilen gelesen, die Köpfe geschüttelt und werden Drygalla als „Nazibraut“ im Gedächtnis behalten- schwer das wieder loszuwerden, selbst wenn ein Großteil der Vorwürfe nicht stimmen, nach der unspektakulären Wahrheit fragt nachher keiner mehr. Das hat für Deutschland natürlich auch seine Vorteile, besonders um strikte Intoleranz von Nazis und denen, die diese tolerieren, zu demonstrieren. Es könnte aber auch den gegenteiligen Effekt haben, eben die Entwicklung von Mitleid und Sympathie, für die Frau, die Opfer der Medien wurde, die benutzt wurde um in Deutschland den Nazi-Hass weiter zu verbreiten – das könnte Menschen ebenso von ihrer Nazi-Intoleranz abbringen… ist eine Art-Doppelmoral.

     

    Die „hysterischen Antifaschisten“ bringen, in diesem Fall, niemanden weiter und haben bei so vielen Informationslücken, finde ich, nichts verloren.

  • L
    Luise

    Da kommt der Herr Waibel und fordert die politische Hygiene im Liebes -und Eheleben. Zunächst fällt mir dazu ein, dass es in den 30er Jahren eine Menge Deutsche (auch Nazis) gab, die trotz scheeler Blicke (später auch Nötigungen) an ihrem nichtarischem Ehepartner festhielten. Ja, nein, ist natürlich nicht das gleiche... ist was ganz anderes, und überhaupt. Trotzdem scheint Herr Waibel seine Mitwelt politisch komplett homogenisiert zu haben. Sonst würde ihm nicht dieser weltfremde Quatsch einfallen; höflich ausgedrückt. Man kann es aber auch härter formulieren, so wie es der italienische Sozialist Ignazio Silone gesagt haben soll: "Wenn der Faschismus wiederkehrt wird er nicht sagen, ich bin der Faschismus. Er wird sagen, ich bin der Antifaschismus."

  • K
    Karl-Heinz

    Sportveranstaltungen sollten unpolitisch bleiben, selbst wenn der Fraktionsvorsitzende der NPD oder der Linken teilnimmt. Basta!

  • J
    Joba

    Endlich mal ein Kommentar, der klar sagt, was Sache ist. Mich hat geradezu entsetzt, was der sozialdemokratische Ministerpräsident zu dem Fall geäußert hat (u.a. lehnte er "Gesinnungsschnüffelei" ab). Darüberhinaus habe ich den Eindruck, dass mit zweierlei Maß gemssen wird. Wäre die Empörung über den Olympiarauswurf ähnlich groß ausgefallen, wenn Frau Drygalla mit einem verurteilten Pädophilen oder Kinderpornografen, um nur ein mögliches Beispiel zu nennen, liiert wäre? Erwachsene, die ein ganzes Land sportlich repräsentieren möchten, müssen sich fragen, ob ihr freigewählter Umgang (im Falle eines/r Nazibruders/schwester oder Onkels/Tante sähe der Fall anders aus) dazu passt. Weil nicht davon auszugehen ist, dass Frau Drygalla mit ihrem Freund ständig Krach wegen dessen Nazigesinnung hat und seine anderen Qualitäten, z.B. im Bett oder am Herd, streng davon unterscheidet, möchte ich nicht sportlich von ihr vertreten werden.

  • R
    renton

    Schönen guten Tag,

     

    im Grunde ist das Ihre Meinung, aber sie ist eine Frechheit.

    Redefreiheit bedeutet auch das man seinen Mund halten kann.

    Die NPD ist keine verbotene Partei.

    Wo also liegt also das Problem?

    Na im Sommerloch.

    Ihr vernichtet die Lebensgrundlagee eines Menschen und das nur, weil Ihr Euch eine so angeblich Linke Grundeinstellung selbst verschreibt.

    Es ist doch einfach nur peinlich, wie Ihr aus eurer gemütlichen Ecke heraus schwadroniert ohne an Konsequenzen zu denken.

     

    Ohne freundliche Grüße

    Renton

  • A
    Autobahn

    Vielen Dank!

    Ich habe den Spiegel Artikel fassungslos gelesen und bin auch generell entsetzt aufgrund der vielen Fans und Befürworter von Frau Drygalla. Was ist das eigentlich für eine Diskussion: Ihr Freund ist ein sehr aktiver Nazi, sie aber nicht- wie kann man so etwas trennen? Was will man uns da weismachen? Es dürfte, gerade in Deutschland, nur heissen: NAZIS ISOLIEREN! Eins steht fest: Rassismus ist wieder salonfähig geworden und seine fragwürdigen Ideologien werden Stück für Stück zurückerobert und in den Diskurs eingeflechtet. Traurig.

  • W
    Wolle

    Hallo und vielen Danke für diesen Artikel. Man könnte diesen gut zum Aufwecken vieler verwenden. Wohl und klar formuliert! Danke.

     

    Ich musste ihn direkt in meinem "Wutblog" erwähnen, mich von ihm inspirieren lassen. Nochmals: Danke!

  • G
    gutzeit

    Genauso isses!

  • A
    Autofreier

    Diese Kolumne sollten sich alle Autofahrer und bewusst Autofreie ausdrucken und an die Wand hängen. Denn allzu gerne wird geleugnet, dass die automobilistische Tötungsmaschinerie hierzulande ihre Wurzeln in der Nazi-RStVO hat, die bundesdeutsche Spruchkörper trotz ableben des "Führers und Reichskanzlers" immer noch intuitiv-faschistisch anwenden.

  • TD
    Tanja Dückers

    Ich bin ja an sich eine Leserin von Ambros Waibel,

    aber wie man in Bezug auf das Thema Nazis den Begriff "Hygiene" verwenden kann, ist mir ein Rätsel - solch

    ein stilistisches Malheur darf einfach nicht passieren:

    Ich zitiere:

    "Wenn er die Frist verstreichen lässt, ist er, was den persönlichen Kontakt angeht, auf Deutsch gesagt weg vom Fenster. Das ist nicht nur eine Frage der Hygiene; (...)

     

    Das geht einfach gar nicht. Mehr Lektorat bitte!

  • FD
    Florian Damm

    Dem ist nichts hinzuzufügen.

  • N
    Normalo

    Das wahre Problem - heute wie vor 70 oder auch 30 Jahren - sind Menschen, die glauben, man könne Gedankengut verbieten - oder zumindest Menschen ächten, denen man unterstellt, dem gerne zu verbietenden Gedankengut nicht ausreichend feindlich gegenüber zu stehen.

     

    Herr Waibel,

     

    Ihre Einstellung dazu, wie man mit Neonazis oder Ex-Neonazis umzugehen hat, ist sicher aus der Sicht vieler Mitbürger - mich eingeschlossen - die richtige. Das heißt aber nicht, dass es ein Grund für aktive Diskriminierung wäre, wenn jemand diese Einstellung in einem Einzelfall nicht teilt. Auch der messerscharfe Schluss, dass wer einen Nazi lieben kann, selbst Nazi sein muss, geht ein wenig zu weit in Richtung Gedankenpolizei.

     

    Sie werden diese Welt - und auch nicht das braun gebrannte Stückchen davon, auf dem wir leben - nicht von chauvinistisch-repressivem Gedankengut befreien, indem Sie darauf ausschließlich chauvinistisch und repressiv reagieren. Selbst wenn eine Person nur um des lieben Friedens willen sagt, dass er/sie sich nicht zu rechtsradikalen Einstellungen bekennt, dann ist das zumindest(!) ein Eingeständnis, dass er/sie in einer Gesellschaft leben will, die diese Einstellungen verabscheut. Das ist mehr, als Sie mit gesinnungsbasierten Sanktionen und Ausgrenzung je erreichen werden.

  • J
    Jörn

    Herr Waibel Sie werfen anderen Paternalismus vor und legen dann noch viel schlimmer nach.

    Sie haben recht, Frau Drygall ist erwachsen - das sollten auch Sie akzeptieren.

    Wenn in einer Partnerschaft der Partner gegen eigene und allgemeine Wertvorstellungen handelt, ist die Situation schwierig. Ich möchte dann weder die Menschen verurteilen, die sich trennen noch diejenigen, die bleiben. Ich habe z.B. grossen Respekt für Menschen, die z.B. einen Mörder nicht verlassen - solange sie die Tat selbst nicht gut heissen. Straftäter sind auch Menschen und wer sie als Mensch achtet und gleichzeitig ihre Taten verurteilt sollte nicht an den Pranger gestellt werden.

    Manche Eltern schreiben ihren Kindern vor, was für Freunde sie haben dürfen. Wer sind Sie, dass Sie Frau Drygall sagen "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern?"

  • J
    janus

    Nein, lieber Herr Waibel, das Problem sind Leute wie Sie. Wenn man Meinungen (ja, auch die, die lt ihresgleichen ein verbrechen sind)nicht diskutiert, kann man sie auch nicht ändern ;-) Außerdem lieber Herr Waibel, wenn etwas offensichtlich ist, kann man es doch auch einfach beweisen, oder? Sie sehen, dass alte Motto der Betriebsräte "redet miteinander" gilt überall; außer vielleicht bei totalitären Idiologen. Und so einer sind Sie doch nicht, oder etwa doch?

  • S
    Slowener

    Nun, wenn Fischer aus der Szene ausgestiegen ist, und im Zweifelsfall glaube ich das. Dann hat Drygalla doch richtig gehandelt. Sie hat ihm gesagt, du muss dich davon trennen. Er hat es ihr versprochen. Sie glaubt ihm. Er tut es.

    Die Medien glauben ihm nicht, weil die Aussage "im Zweifelsfall für den Angeklagten" nicht gelten würde und mit einem Skandal kann man mehr Zeitungen verkaufen.

  • E
    Elvis

    Wie die Specials sangen:

    "If you've got a racist friend, now it's the time for your friendship to end." So einfach ist das

  • H
    hunter

    Jawoll, immer volle druff. Die Sachlage ist völlig klar. Die Schuldigen ausgemacht. Und weil die Frau nun auch noch "blond und drall" ist, kann es ja auch gar nicht anders sein als dass sie ein Nazi ist, ebenso wie Frauen von Mördern, so sie Tatoos tragen, eben auch Mörderinnen sind und Verlobte von islamistischen Gewalttätern eben auch islamistische Gewalttäter sind, weil sie js Kopftuch tragen. Also bitte weiter in diesem Stil. Recherche war gestern, Meinung ist angesagt- un bitte recht knackig, das kommt immer gut.

  • A
    Alfred

    Gut dass Herr Waibel weiss, wie "man" sich zu verhalten hat. Grundsätzlich hat man keine "Nazis" (richtig: Neo-Nazis) in seinem sozialen Umfeld zu haben, ist eine Frage der Hygiene (könnte aus dem Wortschatz der echten Nazis stammem!). Kolumnen dienen nunmal auch dazu, die Dinge mal auf den Kopf zu stellen. Dieser Artikel ist jedoch voller reaktionären Gedankenguts und schadet daher dem sinnvollen Umgang mit der Thematik. Anstatt meinen Freund (den Neo-Nazi) zu mobben, wäre es doch besser mit ihm zu diskutieren und ihm den Weg zurück zur "Normalität" offen zu halten....

  • A
    anke

    Oh, er ist erwachsen, der Herr Waibel! Er trifft Entscheidungen. Und zwar nicht nur für sich selber, sondern gleich auch noch für alle anderen. Ganz besonders gern offenbar in Hygienefragen.

     

    Mir scheint, der Mann ist auf den Spiegel nur deswegen so schlecht zu sprechen, weil er ihn (ganz zu unrecht, so weichgespült, wie das Blatt sich angeblich geriert) als Konkurrenz betrachtet. Paternalismus, schließlich, ist laut Lexikon "eine Herrschaftsordnung [...], die im außerfamiliären Bereich ihre Autorität und Herrschaftslegitimierung auf eine vormundschaftliche Beziehung zwischen Herrscher [...] und den Herrschaftsunterworfenen begründet". Genau das tut Herr Waibel mit seiner heutigen Kolumne. Er begründet Herrschaft. Er zeigt "klare Kante", wie es so schön heißt. Seine innerfamiliäre Lieblingsrolle überträgt er dabei mal eben locker in eine (hier irreführend als "antifaschistisch" bezeichnete) Öffentlichkeit, die ihm so bedingungs- wie erbarmungslos zu folgen hat, wenn sie nicht umgehend nazifiziert werden will. Zum Beispiel in seiner Interpretation der Begriffe "hanebüchen", "arisch", "Ikone" und "Sachgasse". Das Ostgewächs Merkel müsste eigentlich vor Neid erblassen ob der Selbstverständlichkeit, mit der hier die Alternativlosigkeit inszeniert wird: Wer nicht spurt, der ist draußen.

     

    Da hat die "junge, dralle, blonde Frau" Drygalla ja richtig Glück, finde ich, dass ihr Nazi-Lover sich noch nicht von ihr distanziert hat! So ganz allein und ohne jede Direktive kommen unbedarfte lütte Dinger wie sie ja doch nicht klar mit dem Leben. Man sieht schließlich, was passiert, wenn Typen wie Herr Waibel erst mit deren Olympia-Teilnahme auf talentierte junge Sportlerinnen aufmerksam werden.

     

    Eine Chance gibt man jemandem, der etwas ändern will, weiß Herr Waibel. Er selbst klingt, als würde er keinesfalls in Erwägung ziehen wollen, seine Vorstellungen irgendwann einmal auch nur geringfügig zu korrigieren. So, finde ich, hören sich Herrenmenschen an. In dem Fall welche, die in einer Wagner-Oper für das Gute kämpfen. Man wird die Überzeugungen des taz-Kolumnisten Ambros Waibel ein "ideologisch verfestigtes Weltbild" nennen dürfen. (Dies, schließlich, ist noch immer ein vergleichsweise freies Land). Müssen muss man aber glücklicherweise (noch) nicht.

  • N
    Nora

    Mensch, Herr Waibel: jetzt hat die SZ, von der ich sonst wenig halte, umgehend eine blendende Replik auf Ihren Artikel veröffentlicht:

     

    "Die Gesinnungsschnüffelei ist eine der großen deutschen Untugenden ... Nur Kleingeister, die nichts von den Verwerfungen verstehen, die Menschen in schwierigen Beziehungskonstellationen erleiden, verteidigen die Gesinnungsschnüffelei."

     

    Sehr schön gesagt! ( http://www.sueddeutsche.de/politik/fall-nadja-drygalla-scheinheiliges-wedeln-mit-dem-moralischen-putzlappen-1.1437594 )

  • N
    Nora

    Herr Waibel, an sich habe ich ja gar nichts dagegen, wenn man auf das braune Rattenpack eindrischt, wo immer man sie trifft.

     

    Aber in Ihrem Fall verkommt diese lobenswerte Einstellung zu einem Greuel, und es läuft einem eiskalt den Rücken runter, wenn man sich überlegt, wen man jetzt nun alles exkommunizieren und ins soziale Abseits verbannen soll. Und zu was für einer Gesellschaft uns das führen könnte.

     

    Ich selbst komme aus einer Familie, in der manchmal braune Überzeugungen durchs Gespräch flattern, und von einem Onkel bin ich mir fast sicher, dass er Mitglied von "irgend so einem Verein" ist - auch wenn der das vor mir nie zugeben würde.

     

    Aber es ist eben auch meine Familie, mit der ich leben muss, und zu der ich deswegen auch nicht gleich alle Brücken abbreche. Ich pflege auch weiterhin sozialen Verkehr mit ihnen; ich gehöre noch immer dazu. Käme ich jetzt auch auf Ihre schwarze Liste?

     

    Ja, klar, das haben Sie so vielleicht nicht gemeint. Verwandte kann man sich ja nicht aussuchen; ist ja was völlig anderes, als wenn sich irgendso ein schlichtes Gemüt, so eine unbedarfte Sportlerin, in einen Nazi verguckt. Denn da könnte sie ja auch anders, es ist also schuldhaft, nicht wahr?

     

    Ihre Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit widern mich an, Herr Gesinnungsrichter. Machen Sie sich mal nicht so groß!

     

    Mein Vorschlag: versuchen Sie sich mit Ihrem Mobbing doch mal an den beständig antisyrisch kriegshetzenden Kollegen in Ihrer eigenen Redaktion. Das wäre zwar auch nicht schön, aber so könnten Sie für die Welt und für die Menschlichkeit zumindest weit Verdienstvolleres leisten als mit diesem erbärmlichen, traurigen Artikel.

     

    PS. Es schmerzt mich, dass ich hier nun ausgerechnet Leute im Umfeld von Nazis verteidige. Dass es mich heute dazu drängt, auch das rechne ich Ihnen übel an.

  • W
    Waldgänger

    Botho Strauß im Anschwellenden Bocksgesang:

     

    Der Liberale erscheint nicht mehr liberal durch sich selbst, sondern mehr und mehr als entschiedener, sich immer liberaler rüstender Gegner des Antiliberalismus: Er gilt für liberal, er hat sich als solcher Geltung verschafft, er ist - in seinem öffentlichen Amt - geltungssüchtig und wird folglich immer rücksichtsloser liberal. Er ist ein ständig sich proklamierender, innerlich hochreizbarer, höchst benachbarter Widersprecher des Antiliberalen.

     

    Zuweilen sollte man prüfen, was an der eigenen Toleranz echt und selbständig ist und was sich davon dem verklemmten deutschen Selbsthaß verdankt, der die Fremden willkommen heißt, damit hier, in seinem verhaßten Vaterland, sich die Verhältnisse endlich zu jener berühmten (“faschistoiden”) Kenntlichkeit entpuppen, wie es einst (und heimlich wohl bleibend) in der Verbrecher-Dialektik des linken Terrors hieß. [...]

     

    Überhaupt ist pikant, wie gierig der Mainstream das rechtsradikale Rinnsal stetig zu vergrößern sucht, das Verpönte immer wieder und noch einmal verpönt, nur um offenbar immer neues Wasser in die Rinne zu leiten, denn man will's ja schwellen sehen, die Aufregung soll sich ja lohnen. Das vom Mainstream Mißbilligte wird von diesem großgezogen, aufgepäppelt, bisweilen sogar eingekauft und ausgehalten. Das mediale Pokerface und die verzerrte Visage des Fremdenhassers bilden den politischen Januskopf - denn alles im Politischen läßt sich seitenverkehrt in einem Kopf vereinen.

     

    Heute ist das Gutgemeinte gemeiner als der offene Blödsinn."

     

    [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681004.html]

     

    Mehr gibt es zu dem menschenverachtenden Geschwurbel von Herrn Waibel nicht zu sagen. Die Leichtigkeit mit der hier Menschen zu Aussätzigen degradiert werden, wie holzschnittartig und ohne die sonst notorisch geforderte "Differenzierung", ist ehrlich erschreckend.

  • W
    Waage

    Zitat:

     

    "Dass Drygalla eine junge, dralle, blonde Frau ist"

     

    Nicht schlecht Herr Specht. Die Suppe ist dabei endgültig zu verkochen, da ist fast schon jedes weitere Wort zu viel.

  • G
    Gonzi

    Ich kenne zwar überhaupt niemanden, dem technische Details von Gaskammern bekannt sind,

    auch glaube ich nicht, dass Eisenstangen in der Nähe der jungen Ruderin abgestellt wurden,

    ich bin mir aber sicher, dass ich mit einem engstirnigen, lebensfremden Besserwisser wie Ambros Waibel zumindest mich gezwungen sehen könnte, ihm seine Grenzen aufzuzeigen.

     

    Ansonsten glaube ich an die Macht des Wortes, weiß aber auch, dass es viele Menschen gibt, denen es ziemlich egal ist, was ein anderer politisch denkt, die deshalb auch keine Gespräche darüber führen -

    das aber liegt offenbar nicht im Erfahrungsbereich von Herrn Waibel.

  • A
    Alhago

    Der bisher schlechteste, wenig durchdachte, unrefleketierteste und polemischste Artikel den ich auf taz.de entdeckt habe. Gratulation Herr Waibel!