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Kolumne Aufgeschreckte CouchpotatoesKalter Kaffee aus Madrid

Schwerpunkt der Welttourismusorganisation ist der Tourismus in Entwicklungsländer. Dieser wächst auch ohne UNWTO prächtig.

Entwiclklungshelfer Tourismus: Kambodscha präsentiert sich auf der internationalen Tourismusbörse in Berlin. Foto: imago/Stefan Zeitz

Was macht eigentlich die Welttourismusorganisation (UNWTO) in Madrid, die gelegentlich mit der WTO, der Welthandelsorganistion, verwechselt wird? Für was steht sie? Immerhin hat sie als UN-Organisation eine gewichtige Stimme. Nach Statut wirbt sie weltweit für die touristische Entwicklung als Wachstumsfaktor mit nachhaltigen Kriterien.

Außerdem bietet sie Führung und Unterstützung bei der Entwicklung einer fortschrittlichen Tourismuspolitik, wie immer diese aussehen mag. Kleinteilig, regional ist sie in den seltensten Fällen. Die UNWTO-Vertreter diskutieren lieber mit den großen Global Playern.

Bekannt jedenfalls ist die UNWTO für eine Unmenge von Zahlenmaterial zum weltweiten Tourismus, der beständig wächst und somit die Bedeutung der UNWTO immer wieder positiv unterstreicht. Ansonsten verurteilt die UNWTO Terroranschläge auf Touristen, unterstützt die Forderung der Organisation zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung (ECPAT).

Sie wirbt mit gewichtigen Staatsmännern für die Erschließung der letzten Naturschönheiten in abgelegenen Ländern als nachhaltige Luxusdestinationen und last not least bietet sie ihren Mitarbeitern einen sicheren, komfortablen, gut bezahlten Arbeitsplatz. Es ist ein sich selbst bestätigender Organismus.

So wundert es nicht, dass die ehemalige rechte Bürgermeisterin von Madrid, Ana Botella, nun als Beraterin für die UNWTO arbeitet. Mit ihrem Marketingeinsatz für die Olympia-Bewerbung Madrids hatte sie bereits für viel Spott auf YouTube gesorgt: „Eine entspannende Tasse Milchkaffee auf der Plaza Mayor“ sollte das olympische Komitee für eine der „aufregendsten Städte Europas“ gewinnen.

Dass die UNWTO abgehalfterte Politiker in Lohn und Brot bringt, ist handelsüblich und zeigt, wie selbstsicher und uninspiriert die UNWTO daherkommt. Sie hat es nicht nötig, mit Ideen aufzuwarten, denn der immer weiter wachsende Tourismus ist ein Selbstläufer und die UNWTO ein Mitläufer. Und auf jeden Fall ist sie kalter Kaffee für neue Ansätze im Tourismus.

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