Klimaprotest und Gelbwesten: Auch Gelbwesten für Klimastreik
NGOs haben auch am Samstag zu Kundgebungen für Klima und soziale Gerechtigkeit aufgerufen. Gelbwesten hoffen auf einen Schulterschluss, viele wurden festgenommen.
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Für den frühen Nachmittag war eine Kundgebung für den Klimaschutz geplant, außerdem rief die Gewerkschaft Force Ouvrière zu einer Demonstration gegen die Rentenreform auf. Sicherheitskräfte setzten demnach Tränengas ein, um die Demonstranten auseinanderzutreiben, die in Richtung der Champs-Elysées unterwegs waren. Für den Prachtboulevard war ein Demonstrationsverbot verhängt worden, da die Behörden Ausschreitungen befürchteten.
Nach Angaben der Polizeipräfektur sind rund 7.500 Sicherheitskräfte im Einsatz – so viele wie zuletzt am 1. Mai, als es in Paris zu schweren Krawallen kam. Auch Wasserwerfer und gepanzerte Fahrzeuge standen bereit. Polizisten in Uniform und in Zivil kontrollierten zahlreiche Menschen.
Aus Sicherheitskreisen verlautete, es werde befürchtet, dass sich Mitglieder der sozialen Protestbewegung „Gelbwesten“ und Mitglieder des „Schwarzen Blocks, die alles zerstören wollen“, zusammentun könnten. Auf Seiten der „Gelbwesten“ äußerten einige Aktivisten die Hoffnung, dass es zu einem Zusammenschluss mit den Umweltaktivisten kommen könne. „Dieser Tag ist symbolisch für uns, für den Zusammenschluss der Kämpfe für das Klima, die Renten“, sagte Eric, nach eigenen Angaben Mitglied der „Gelbwesten“ aus dem südwestfranzösischen Toulouse.
Mehrere Nichtregierungsorganisationen haben zu einer Kundgebung „Für das Klima und die soziale Gerechtigkeit“ aufgerufen. Die Organisatoren hoffen auf eine starke Beteiligung, auch wenn sich am Weltklimastreik am Freitag nur knapp 10.000 Menschen in Paris beteiligt hatten.
Zu Klimaprotesten war auch in anderen französischen Städten wie Straßburg, Lyon und Bordeaux aufgerufen. Umweltschützer gehen derzeit weltweit auf die Straße. Anlass ist der bevorstehende UN-Klimagipfel am Montag in New York.
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