: Kleiner Kultur-Schock
■ Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt vor einer vermeintlichenDiät-Jogurt-Entdeckung aus den USA: Die Bakterienkultur Bifidus saugt angeblich Fett ab
Jogurt ist eine gesunde Sache – da besteht bei Ernährungsexperten und den meisten Konsumenten Einigkeit. Ein noch gesünderes Image hat das Milchprodukt, seit einige Hersteller es mit speziellen Kulturen versetzen und mit Markennamen werben, die eher an Medizin denn an Genussmittel erinnern. Doch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt vor einer neuen Entdeckung aus den USA mit Namen Joghurt-Bifidus-Kautabs. Der Hersteller des Diätprodukts verspreche zwar, durch zugesetzte Bakterienkulturen werde Fett aus Speckpolstern abgesaugt, teilte die Zentrale erst kürzlich in Düsseldorf mit. Angebliche Tests dieser Tabs in England und Frankreich seien auf Anfrage aber nicht vorgelegt worden. Die Verbraucherschützer raten, auf „obskure Mittel“ zu verzichten.
„Die Behauptung, Jogurtkulturen könnten Fett abbauen, ist unhaltbar“, warnt auch Ulrich Höfeler, Obmann der Rerformhauskette Neuform in Berlin und Brandenburg. Der Verzehr bestimmter Jogurtkulturen, wie etwa von rechtsdrehenden L(+)-Milchsäurebakterien, könne allerdings die Darmflora durchaus positiv beeinflussen. Wer Pfunde verlieren möchte, so die Verbraucherschützer in NRW, sollte seine Ernährungsgewohnheiten umstellen und auf den Speiseplan gesunde und sättigende Lebensmittel wie Getreideprodukte, Obst und Gemüse setzen. Bestes Rezept gegen Heißhungerattacken seien kleine Mahlzeiten alle zwei bis drei Stunden. Zusätzlich sollten Diätwillige ausreichend Sport treiben. lk
Mehr Informationen der Verbraucherzentrale gibt es unter der Telefonnummer (01 90) 89 79 62 (3,63 Mark/Minute)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen