Kitaplatzmangel: Kindern fehlt Betreuung
Tausende ErzieherInnen fehlen laut GEW zum Ausbau der Berliner Kita-Plätze. Der Senat widerspricht.
7.500 neue ErzieherInnen müssen laut Berechnungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bis 2015 eingestellt werden, um die vom Senat geplanten 19.000 zusätzlichen Kita-Plätze bereitstellen und Ersatz für aus dem Beruf ausscheidende Erzieherinnen finden zu können. Dem stehen laut Angaben der Gewerkschaft bis 2015 aber nur 3.500 verfügbare AbsolventInnen der Erzieherfachschulen gegenüber.
Noch höher werde der Bedarf, wenn der Senat tatsächlich wie in der Koalitionsvereinbarung beschlossen auch den "qualitativen Ausbau" der "frühkindlichen Bildung" erreichen wolle, so die GEW. Bei wöchentlich drei Stunden zur Vor- und Nachbereitung zur Verbesserung der Qualität der Betreungsarbeit in den Kitas ergäbe das einen zusätzlichen Personalbedarf von 1.500 Erzieherinnen bis 2015. Dann würde zwischen den bis 2015 zur Verfügung stehenden 3.500 Erzieherinnen und den benötigten 9.000 Erzieherinnen eine Lücke von 5.000 Erzieherinnen klaffen.
"Konservativ geschätzt", sei diese Zahl, betont die Vorsitzende des Berliner Landesverbands der GEW, Doreen Siebernik. Schon aktuell sei es schwierig, Erzieherinnenstellen neu zu besetzen. An einen Ausbau der Kita-Plätze sei bei der jetzigen Personalsituation nicht zu denken. Berlin müsse deshalb durch "mehr Vollzeitverträge und bessere Arbeitsbedingungen" die Arbeit als Erzieherin in der Stadt attraktiver machen, fodert Siebernik.
"Die von der GEW behaupteten Zahlen sind deutlich zu groß", sagt ein Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung. Für den Ausbau der Kita-Plätze seien 1.200 Erzieher weniger nötig als von der GEW behauptet. Die Gewerkschaft "dramatisiere" mit "Phantasiezahlen". Man werde das Angebot an Kita-Plätzen wie geplant "bedarfsgerecht erweitern".
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