: Kinderrechte strittig
JEMEN UNO streicht Riad von schwarzer Liste
In der jüngst veröffentlichten Ausgabe des jährlich erscheinenden Berichts zu Kindern in Konfliktgebieten hatte die UNO die Militärkoalition bezichtigt, Kinder im Jemen getötet und verstümmelt sowie Schulen und Krankenhäuser angegriffen zu haben. Die Koalition sei vergangenes Jahr für 510 von 785 toten Kinder verantwortlich und damit für mehr als 60 Prozent der in dem Konflikt getöteten Minderjährigen. Zudem seien 1.168 Kinder verletzt worden. Auch die Gegner der Koalition wurden auf die schwarze Liste gesetzt. Sie sind demnach für 72 Prozent der 762 bekannten Fälle von Kindersoldaten verantwortlich.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte, die UNO hätte dem Druck des Militärbündnisses nachgegeben und die eigene Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt. Der Schritt sei „beispiellos“, „unerhört“ und nur auf diplomatischen Druck erfolgt, sagte Richard Bennett, der Vorsitzende des UN-Büros von Amnesty International.
Nach Angaben der UNO ist das Streichen Saudi-Arabiens von der schwarzen Liste nur vorübergehend. Es gilt demnach für die Periode, während der der Jahresbericht zu Kindern in Konfliktgebieten gemeinsam mit den saudischen Behörden geprüft wird.
Im bitterarmen Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen zusammen mit ihren Verbündeten gegen die Anhänger des international anerkannten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Nach Angaben der UNO wurden in dem Bürgerkrieg bislang mehr als 6.400 Menschen getötet.
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