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Kinderlose retten die WeltHomos sind die besseren Ökos

Alle reden über das Klima, aber niemand über Verhütung: Es gibt zu viele Menschen auf der Erde. Doch zu viel sind immer nur die anderen.

Hoffentlich nur geliehen Foto: photocase/futurinka

So einfach ist es ja nicht mehr, wenn man als Homosexueller in der liberalen Bundesrepublik provozieren möchte. Aber mit einem Statement gelingt es mir zuverlässig. Nämlich mit der Behauptung, dass ich meinen persönlichen Beitrag zur Abwehr des Klimawandels längst geleistet habe. Schlicht, indem ich keine Kinder gezeugt habe und zeugen werde. Mein CO2-Fußabruck hat so im Vergleich zu den meisten meiner heterosexuellen Freunde die Größe eines Dreijährigen. Ich verzichte einfach darauf, mich zu verdoppeln.

Eigentlich liegt es auf der Hand: Nun sind es schon sieben Milliarden Menschen, die sich hier tummeln. Auch wenn es stimmt, dass man bis zu zehn Milliarden oder gar mehr Menschen ernähren könnte, bleibt das Problem bestehen, dass zu viele von ihnen gern Fleisch essen würden, von einem Mittelklassewagen träumen und im Urlaub lieber das Flugzeug nehmen, anstatt zu Fuß zu gehen. Mag sein, dass die Erde noch ein paar Milliarden Menschen mehr verkraftet. Klar ist jedoch auch, dass diese sich dann besser „benehmen“ müssten – aber wer will das gewährleisten?

Statt der Wahrheit ins Auge zu blicken – es gibt zu viele Primaten auf der Erde –, lügt man sich in die Tasche. Niemand scheint bereit, auf die Weiterverbreitung seines Genpools zu verzichten.

Ordentlich gebären für die Nation

Klar, in den Industrieländern hofft man darauf, dass die Familiengröße anderswo schrumpft, wenn erst mal der Wohlstand eingezogen ist. Das aber, böse Falle, funktioniert eben nur im Rahmen eines Wirtschaftswachstum, das einen hohen Verbrauch von Ressourcen und einen entsprechenden Ausstoß von Emissionen nach sich zieht. In den Industrieländern wähnt man sich derweil auf der sicheren Seite, weil man ja nicht gleich sechs, sondern ein bis zwei Kinder in die Welt setzt. Aber stimmt das?

Noch in den Achtzigern war die Ansicht verbreitet, dass man in diese von Umwelt- und Kriegsproblemen geplagte Welt keine Kinder setzen dürfte. Doch ausgerechnet jetzt, wo das wirklich stimmt, hält sich keiner daran. Im Gegenteil werden junge Familien (und insbesondere Frauen) unter Druck gesetzt, ordentlich zu gebären, damit die deutsche Nation (insbesondere die deutsche Mittelklasse) nicht ausstirbt.

Mag sein, dass die Erde mehr Leute verkraftet, nur benehmen sie sich nicht

Keiner soll angeblich zu viel sein auf dem Planeten Erde. Aber eigentlich, so die unbedingt unausgesprochen zu bleibende Haltung, sollen sich doch, bitte schön, gewisse Leute mal ein bisschen zurückhalten mit der Fortpflanzung. Zu viele sind immer die anderen, die eigene Brut selbstverständlich nicht – auch wenn es dem Planeten am Ende egal ist, wer ihn gerade zumüllt und man die deutschen Sozialsysteme auch mittels Zuwanderung von Menschen, die schon in der Welt sind, erhalten kann.

Homos – die wahren Retter der Eisbären

Es gehört sich interessanterweise nicht, dieses Problem anzusprechen. Es ist ein Tabu. Und es gilt als herzlos, darauf herumzureiten: Wer will schon kleinen Kindern einen Vorwurf machen? Sie können ja nichts dafür und sind – nun ja – unsere Zukunft. Doch die Erwachsenen sollten sich darüber klar sein, dass das Hauptproblem der Menschheit durch ungeschützten heterosexuellen Geschlechtsverkehr verursacht wird.

Die Paristaz

Der Erde droht der Hitzekollaps. Deshalb wollen die Staatschefs der Welt Anfang Dezember in Paris einen globalen Klimaschutz-Vertrag vereinbaren. Die taz berichtete vom 28. November bis zum 14. Dezember 2015 täglich auf vier Seiten in der Zeitung und hier auf taz.de.

Stattdessen werden weiterhin die Homosexuellen, aufgrund dynastischen Trübsalblasens die wahren Retter der Eisbären, kritisiert. Sie sollen unbedingt nicht heiraten dürfen, und eines der Hauptargumente gegen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtlich Liebende ist, dass diese Paarungen keine Kinder hervorbringen würden – aus klimapolitischer Sicht eher eine Lösung als ein Problem. Doch die Wirklichkeit ist viel schlimmer: Immer mehr Homosexuelle wollen nun auch noch Kinder haben. Und sie schaffen das mithilfe von Leihmüttern, Bechern, Spritzen und wer weiß was für Gerätschaften.

Leute, Leute, Leute.

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7 Kommentare

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  • Danke für den Artikel.

    Auch hier kann man lernen, dass die Erde noch viel mehr Menschen aushalten könnte: https://www.youtube.com/watch?v=NWNcbU8EQ7k

    Die Frage ist: Wie erklärt man das den Elefanten, Löwen und MENSCHENAFFEN?

    Interessant auch: In Shanghai wurden die Eltern plötzlich aufgefordert, doch ein zweites Kind zu machen: Die Rentenkassen drohten zu kollabieren. Die Eltern wollten aber nicht: Sie könnten sich die Nachhilfe, den Klavier- und Balletuntericht nicht für zwei Kinder leisten!

    Außerdem: Wer verbreitet, die Menschen seien zuviel, der riskiert einen Aufstand derselben…

  • Schön zu sehen, dass sich auch die taz daran beteiligt, Menschen Ihr Recht auf Leben abzusprechen, anstatt konstruktiv Lösungen zu suchen.

    In nur einem Absatz erklärt Herr Reichert das Problem aufgrund mangelnder Selbstbeherrschung für unlösbar und geht zum Rant über.

    Nebenbei hat Herr Reichert auch nicht erkannt, dass es eigentlich nicht um das Überleben der Eisbären oder den Erhalt des Klimas geht - es ist ja bekannt, dass sich das Erdklima immer wieder drastisch ändert und Spezies seit jeher regelmäßig aussterben - sondern um den Versuch, einem Teil der Menschheit massives Elend zu ersparen und eventuell das größte Massensterben der Menschheitsgeschichte zu verhindern. Anstatt das zum Thema zu machen, versucht Herr Reichert die Ungerechtigkeiten gegenüber Homosexuellen mit chronischer Unterfickung und Sorge ums Klima zu erklären. - Ich bin mir ehrlich gesagt immer noch nicht sicher, ob nicht einfach der Tag "Satire" fehlt...

    • @Josef Klar:

      Ich denke, das ist hauptsächlich ein Artikel der zum Nachdenken und Diskutieren einladen soll, nicht einer der 100% ernst genommen werden will.

  • Ich sehe das ähnlich und bin daher der Meinung, dass Formen der künstlichen Befruchtung auch für lesbische Paare verboten sein sollten.

    Für heterosexuelle sowieso.

     

    War da nicht mal was? http://www.taz.de/Rede-von-Sibylle-Lewitscharoff/!5047073/

  • Eine andere Möglichkeit als die Enthaltsamkeit beim Gebären, wäre die Einführung einer Altershöchstgrenze.

     

    Ich führe das mal nicht weiter aus. Ob man das ethisch überhaupt irgendwie rechtfertigen kann, weiß ich nicht, praktisch hätte es aber sicher ein geeignetes Mittel, um die Überbevölkerung einzudämmen. Und: Davon wären ausnahmsweise mal nur die entwickelten Staaten betroffen (in denen die Menschen zu alt werden).

  • Ein Haustier wie Hund oder Katze produziert so viel CO2 wie ein Auto pro Jahr.

    • @Nase Weis:

      Sorry, aber müsste das nicht genau anders herum formuliert werden? Ein Auto produziert so viel CO2 wie ein Lebewesen? Und wäre die Schlussfolgerung daraus nicht vielmehr, dass man alle Autos abschafft und Leben ermöglicht, anstatt Haustiere zu verbieten?

       

      Oder sind Sie von VW ;)