piwik no script img

Kinder fragen, die taz antwortetWo versteckt sich Santa Claus?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Marian, 6 Jahre alt.

Könnte er so aussehen?: Kinderzeichnung vom Nikolaus Foto: Alexmak/Panthermedia/imago

Der Nikolaus und der Weihnachtsmann arbeiten im Verborgenen, heißt es. Sie durchqueren demnach den Himmel, während wir schlafen – versteckt unter dem Mantel der Nacht. Die Erwachsenen wissen offenbar immer, wann sie kommen und schicken genau dann die Kinder aus dem Zimmer. Deine Neugier, Marian, finde ich also mehr als verständlich!

Wir können uns ja einmal vorstellen, wie es wäre, wenn der Weihnachtsmann am 24. Dezember plötzlich neben uns auf dem Sofa sitzen würde. Jedes Kind würde wohl zumindest kurz mit ihm quatschen wollen: Hat dich meine Weihnachtspost erreicht? Warum bekomme ich schon wieder ein Geschenk, das nicht auf meinem Wunschzettel stand? Darf ich mal deine Rentiere streicheln?

Das würde bestimmt viele Diskussionen nach sich ziehen. Der Weihnachtsmann würde sich bei anderen Kindern ganz sicher verspäten, wieder andere bekämen ihn am Heiligen Abend gar nicht mehr zu Gesicht. Vielleicht ist die Arbeit von so einem Weihnachtsmann nur dann zu schaffen, wenn man unbemerkt vorgeht? Möglich.

Im Jahr 1897, also vor über 120 Jahren, hat sich ein Mädchen in den USA ähnliche Gedanken gemacht. Sie hieß Virginia und war acht Jahre alt. Und wie du hat sie an eine Zeitung geschrieben, an die New York Sun. Gibt es überhaupt einen Weihnachtsmann? Das hat sie gefragt. Kein Mensch würde den Weihnachtsmann einfach so sehen, haben sie Virginia in einem Brief geantwortet: Die wichtigsten Dinge blieben für Kinder und Erwachsene oft unsichtbar.

Das heißt aber nicht, dass sie nicht existieren. Töne können wir ja zum Beispiel auch nicht sehen und hören trotzdem Musik. Strom ist irgendwie auch unsichtbar, aber die Lichterkette leuchtet. Glaube, Liebe, Hoffnung: alles unsichtbar, aber trotzdem da, oder?

Wir leben in einer Zeit, in der man über viele Dinge gut Bescheid weiß. Man findet Informationen im Internet, in Büchern, in Zeitungen. Viele Menschen haben Zugang zu Wissen und das ist gut.

Vielleicht dürfen manche Dinge aber trotzdem ein bisschen geheimnisvoll bleiben. Was macht es denn mit uns, dass wir den Weihnachtsmann nicht sehen? Freuen wir uns nicht auch deshalb so auf ihn, weil wir nicht genau wissen, wann er uns besucht, wer er eigentlich ist? Vielleicht gehört ja genau dieses Geheimnis zum Zauber von Weihnachten.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Hallo Marian,



    Lass dir doch mal von deinen Eltern das Lied "Morgen Kinder wird's was geben" bis zum Ende vorsingen. ;-)



    Ich liebe dieses Weihnachtslied.