Kinder fragen, die taz antwortet: Könnte ich mich durch Holz bewegen?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine davon. Diese Frage kommt von Terje, 7 Jahre alt.

Saegespaene auf einem Holzbrett

Man kann Holz ganz, ganz klein schneiden – zu Sägespänen. Aber dann ist es noch immer nicht flüssig Foto: imago/olgasalt

Lieber Terje, dass du dich durch Wasser bewegen kannst, durch Holz aber nicht, liegt an einem einfachen, grundlegenden Unterschied: Wasser ist flüssig, Holz hingegen ist fest.

In der Fachsprache spricht man von verschiedenen Aggregatzuständen. Die drei klassischen Aggregatzustände sind fest, flüssig und gasförmig. Für die ersten beiden Zustände kennst du ja schon Beispiele: Holz und Wasser. Wenn man Wasser erhitzt, etwa beim Kochen, entsteht Wasserdampf. Der ist ein Beispiel für den Aggregatzustand „gasförmig“. Oder auch ein Furz.

Doch wie unterscheiden sich diese drei Zustände? Ist ein Stoff fest, ändert sich seine Form höchstens ein kleines bisschen. Stell dir mal ein Holzbrett vor. Das Brett ist immer gleich, egal ob du es hochhältst, ob es auf dem Boden liegt oder an der Wand lehnt. Du kannst es nur zerkleinern, aber auch seine Einzelteile bleiben: fest.

Anders ist es bei flüssigen Stoffen. Diese behalten zwar immer ihr Volumen – das heißt, sie nehmen gleich viel Platz ein – doch ihre Form kann sich ändern. Wenn du dich etwa in eine mit Wasser gefüllte Badewanne setzt, steigt das Wasser an, obwohl nicht mehr Wasser als vorher in der Wanne ist. Das liegt daran, dass es sich um deinen Körper herum verteilt.

Von flüssig zu fest

Gasförmige Stoffe schweben in der Luft und oft sieht man sie gar nicht. Bei ihnen können sich die Form und das Volumen verändern. Spannend ist, dass Stoffe ihren Aggregatzustand ändern können, etwa durch die Temperatur.

Auch hier ist Wasser ein gutes Beispiel: Wenn es gefriert, wird es zu Eis, also zu einem festen Stoff. Durch Eis kannst du dich auch nicht mehr bewegen. Gleichzeitig kann Wasser, das man kocht, gasförmiger Wasserdampf werden. Und das Ganze funktioniert auch andersherum: Regen etwa ist Wasser, das von der Erdoberfläche verdunstet ist. Wegen der Kälte wird der Wasserdampf in großer Höhe wieder zu Wassertropfen. Diese sind so lange in Wolken gespeichert, bis sie zu schwer werden und als Regen auf die Erde hinabfallen. Wie du sicher schon beobachtet hast, wird auch Eis wieder zu Wasser, wenn es schmilzt.

Ein Aggregatzustand kann sich also ändern. Das geht allerdings nicht mit jedem Stoff: Holz kann zum Beispiel nicht flüssig werden. Man könnte es höchstens ganz, ganz klein schneiden, zu Sägespänen. Die sind dann immer noch fest, aber so klein, dass du sie beim Laufen zur Seite schiebst. Und dann kannst du doch durch Holz laufen – hast aber geschummelt.

Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de

Anmerkung: In einer früheren Version stand eine sehr verkürzte Definition von „Regen“. Wir haben das korrigiert.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.