Kinder fragen, die taz antwortet: Wie sind wir Menschen entstanden?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Béla, 5 Jahre alt.
Um zu klären, wie Menschen entstehen, stellen wir uns zunächst die Frage: Ab wann kann man sagen, das ist ein Mensch oder das ist kein Mensch? Menschen laufen zum Beispiel auf zwei Beinen, das kommt in der Tierwelt nicht so häufig vor. Mit den freien Händen kann der Mensch ganz toll Dinge greifen und so komplexe Geräte herstellen oder Feuer machen. Dann können wir sprechen. Mit der Sprache können wir Wissen weitergeben, sagen, was uns bedrückt und was wir wollen. Unter anderem können wir deswegen in großen Gruppen leben. Diese und viele andere Eigenschaften mehr werden uns – dem Homo sapiens sapiens – zugeschrieben.
Und tatsächlich gab es vor sehr, sehr langer Zeit, vor 3,3 Millionen Jahren, null Menschen, denn es gab kein Lebewesen auf der Erde, das wirklich große Ähnlichkeiten mit uns hatte. Was es aber gab, waren Vorfahren mit dem Namen Australopithecus oder auch der Südliche Affe. Der Südliche Affe war kein Mensch, da er nicht all das konnte, was einen Menschen ausmacht. Aber wie können wir von dem Südlichen Affen abstammen?
Für diesen Prozess gibt es ein Zauberwort: Evolution. Und Evolution funktioniert über Vererbung. Schau dir deinen Papa an und vergleiche ihn mit seinen Eltern, dann siehst du viele gleiche Eigenschaften. Aber er hat nicht nur die Eigenschaften seiner Eltern, er unterscheidet sich auch ein klein wenig von ihnen. Genauso ist es bei allen anderen Kindern. Und bei veränderter Umwelt haben manche Kinder einen Vorteil im Vergleich zu anderen.
Wir haben gelernt, mit Feuer umzugehen
Beispielsweise ist der Mensch deshalb fähig, Feuer zu machen, weil unsere Vorfahren einen Vorteil hatten, wenn sie das Feuer zähmen konnten. Vor etwa 1,5 Millionen Jahren, also lange nachdem der Südliche Affe gelebt hat, haben unsere Vorfahren es geschafft, das Feuer zu nutzen, konnten nun Nahrung, die roh giftig war, essen und mithilfe des Feuers ihre Waffen und Werkzeuge stabiler machen. So konnten sie sich besser verteidigen und jagen als unsere Vorfahren ohne Feuer.
All die Eigenschaften, die uns heute zum Menschen machen, haben sich gegen andere Eigenschaften durchgesetzt und wurden über viele Jahre von den Eltern an ihre Kinder vererbt.
Und das Besondere ist, dass dieses Zauberwort Evolution bis heute wirkt. Höchstwahrscheinlich wird der Mensch, wie wir ihn heute kennen, nicht so bleiben. Und die Eigenschaften, die wir heute als komisch und nicht normal bezeichnen, können in einer anderen Umwelt lebensnotwendig sein.
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an: kinderfragen@taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen