: Keine konkrete Gefahr
Festnahme wegen Terrorismusverdachts in Hannover ging „Warnhinweis“ voraus. Verdacht nicht erhärtet
KARLSRUHE/HANNOVER dpa ■ Die Bundesanwaltschaft hat bestätigt, dass der kurzzeitigen Festnahme eines zunächst unter Terrorismusverdacht stehenden Mannes aus Hannover ein „Warnhinweis“ vorausgegangen war. Dies teilte die Sprecherin Frauke-Katrin Scheuten gestern mit. Von welcher Seite der Hinweis kam, ließ sie offen. Nach einem Bericht der Neuen Presse in Hannover hatte der CIA vor Anschlägen auf US-Einrichtungen in Niedersachsen gewarnt. Auf der Grundlage des „Warnhinweises“ sei gegen den Mann ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, so die Sprecherin weiter.
Spezialeinsatzkräfte der Polizei hatten am vergangenen Donnerstag die Wohnung des Mannes im Stadtteil Misburg gestürmt und ihn festgenommen. Seine Wohnung wurde durchsucht. Da sich der Anfangsverdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gegen den Deutschen libanesischer Herkunft nicht erhärten ließ, wurde er nach wenigen Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen dagegen wies gestern Berichte zurück, wonach die Polizei Hinweise auf konkrete Anschlagsziele im Großraum Hannover erhalten habe. „Es gibt nach wie vor keine konkreten Gefährdungshinweise für Niedersachsen, wohl aber ist eine latente Gefahr vorhanden“, teilte LKA-Direktor Rüdiger Butte mit.
Gefährdungshinweise auf zivile und militärische Tankanlagen, die dem LKA vergangene Woche vom Bundeskriminalamt mitgeteilt worden seien, hätten sich nicht bestätigt. Dabei sei es nur um Objekte gegangen, die allgemein als gefährdet eingestuft würden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen