Kampf gegen das Coronavirus: Bund fördert drei Impfhersteller
Rund 750 Millionen Euro sollen an die Pharmafirmen gehen. Forschungsministerin Karliczek rechnet mit der Zulassung möglicher Impfstoffe erst 2021.
Mit zwei Unternehmen seien entsprechende Verhandlungen bereits abgeschlossen worden, sagte Karliczek. Dem Mainzer Hersteller BioNTech habe die Regierung 375 Millionen Euro zugesagt, der Tübinger Firma CureVac 230 Millionen Euro. Beide Unternehmen erforschen Impfstoffe gegen Covid-19 auf Basis so genannter messenger RNA, einer völlig neuen Impfstofftechnologie. Ihre Kandidaten haben die Phase I (CureVac) bereits abgeschlossen beziehungsweise befinden sich bereits an der Schwelle von Phase II zu III (BioNTech).
Auch das Dessauer Unternehmen IDT Biologika solle gefördert werden, so Karliczek, die Verhandlungen liefen allerdings noch. Die Ministerin dämpfte in diesem Zusammenhang Erwartungen, dass irgendeiner der Impfstoffe sehr zeitnah zur Verfügung stehen werde. Sie rechne „frühestens Mitte 2021“ mit einer Zulassung.
Es werde keine Abstriche zulasten der Sicherheit und Sorgfalt geben, betonte Spahn. Die Impfstoffkandidaten müssten zunächst „an zigtausenden Probanden“ gezeigt haben, dass sie sicher und wirksam seien, bevor sie genehmigt und der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden könnten. Da allerdings mit der Produktion der Impfstoffe bereits vor der Zulassung begonnen werde, könne man davon ausgehen, dass erste Dosen bereits unmittelbar nach der Zulassung verfügbar wären. Deutschland habe sich 40 Millionen Impfdosen für die Bevölkerung von den Firmen reserviert.
Wer als Erster vom Impfstoff profitieren solle, werde derzeit unter anderem in der Ständigen Impfkommission beraten. Denkbar sei, dass ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen bei der Vergabe bevorzugt würden, ebenso medizinisches Personal. Eine Impfpflicht schloss Spahn erneut aus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Preise fürs Parken in der Schweiz
Fettes Auto, fette Gebühr
Rekordhoch beim Kirchenasyl – ein FAQ
Der Staat, die Kirchen und das Asyl