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Kampf gegen Terrormiliz ISMehr deutsches Engagement im Irak

Luftangriffen im Irak und in Syrien bleiben tabu. Dennoch weitet Deutschland seine Beteiligung am Kampf gegen die Terrormiliz IS Schritt für Schritt aus.

Ursula von der Leyen besucht die bayerischen Infanterieschule Hammelburg, wo die Bundeswehr kurdische Peschmerga-Streitkräfte ausbildet. Bild: dpa

BERLIN dpa | Deutschland will sein Engagement im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak deutlich ausweiten. Geprüft wird unter anderem der Aufbau eines militärischen Ausbildungszentrums in der nordirakischen Kurden-Hauptstadt Erbil, die Beteiligung am Training der von Bagdad geführten irakischen Streitkräfte und die Entsendung zusätzlicher Bundeswehr-Offiziere in Führungsstäbe.

Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus einer Unterrichtung der Obleute des Bundestags-Verteidigungsausschusses durch Ministerin Ursula von der Leyen (CDU). Das Verteidigungsministerium bestätigte die Angaben am Samstag.

Die USA hatten die Verbündeten im Kampf gegen den IS diese Woche um ein verstärktes Engagement gebeten. Am Mittwoch stimmte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Rande der Kabinettssitzung mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und von der Leyen ab.

Die Bundeswehr liefert bereits jetzt Waffen an die kurdischen Peschmerga-Streitkräfte und zeigt ihnen vor Ort und an der bayerischen Infanterieschule Hammelburg die Bedienung. In Erbil sind insgesamt 13 Bundeswehrsoldaten stationiert, darunter sechs Fallschirmjäger zur Ausbildung. Nun wird ein umfassendes Training kurdischer, aber auch christlicher und jesidischer Kämpfer im Nordirak geprüft. Dazu soll Deutschland eins von acht bis zwölf im Irak geplanten militärischen Ausbildungszentren aufbauen.

An einem weiteren Ausbildungszentrum an einem anderen Ort im Irak oder in einem Drittstaat wird sich Deutschland möglicherweise in zweiter Reihe beteiligen. Dabei würde es dann auch um die Ausbildung der irakischen Streitkräfte gehen, die als unmotiviert und schlecht organisiert gelten.

Keine Beteiligung an den Angriffsplanungen

Zudem soll die deutsche Beteiligung an den Führungsstäben ausgeweitet werden. Derzeit wird der Kampf gegen den IS von Tampa im US-Bundesstaat Florida aus gesteuert. Die Bundeswehr hat dort zwei Verbindungsoffiziere stationiert, die laut Verteidigungsministerium nicht an der Planung der Luftangriffe gegen den IS beteiligt sind.

Nun gibt es Überlegungen, ein Hauptquartier in der Krisenregion aufzubauen - entweder im Irak selbst oder beispielsweise in Jordanien. Deutschland könnte sich daran stärker beteiligen. In der Unterrichtung der Obleute des Verteidigungsausschusses wurde aber versichert, dass es auch dann keine Beteiligung an den Angriffsplanungen geben werde. „Das haben wir nicht gemacht, machen wir nicht, werden wir nicht machen“, wurde seitens des Ministeriums versichert.

Deutschland hatte in der vergangenen Woche mit den Waffenlieferungen in den Nordirak begonnen. Insgesamt sollen 10 000 kurdische Kämpfer mit Gewehren, Panzerfäusten, Panzerabwehrraketen und Fahrzeugen ausgerüstet werden. Zudem will sich Deutschland an der medizinischen Versorgung von Schwerverletzten beteiligen und schickt dazu demnächst ein Ärzteteam in den Nordirak. Auch die humanitäre Hilfe für den Nordirak soll fortgesetzt werden.

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5 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Früher und das ist nicht lange her. Wurden über Minderheiten Geschäfte gemacht. Die Geschäfte gehen langsam zu ende. Bis jetzt wurde aber tausende Kurden von Irakern, Türken und auch Persern getötet. Keiner hat es interessiert. Was ist jetzt anders? Man hat begreifen das Kurden waren und sind einzige Volk der dort jede Art Von Religiöse Volk geduldet und dulden werden?

  • Von dieser inszenierten von-Leyen'schen "Verantwortungs"-PR wird einem nur noch speiübel.

     

    Mit der Bezeichung "Engagement" wird volksverblödend sterilisiert, was weltpolitischer Irrsinn ist.

     

    Ganz nach Merkel-systemischer Diktion wird nicht mehr mit dem vormals so global geschätzten, verlässlichen, effektiven, diskreten diplomatischem Geschick in die Zukunft geschaut und gearbeitet.

     

    Sondern es wird nur noch hinterher und möglichst medienwirksam reagiert. Siehe Pauer-Uschi und Pauer-Ähndschie.

     

    Das wiederum sind Auswirkungen der typisch hinterhältigen Merkel-PR-Berater-Seuche.

     

    Was ist die Motivation die hinter dieser unsäglichen, erbärmlichen Weltpolitik steht?

     

    Wenn etwas möglichst schlecht auf lange Sicht für die Deutschen laufen kann - unter dieser Kanzlerin wird es das unausweichlich tun.

     

    "Alternativlos".

     

    Und dass mit den "Erfolgsdamen" von-der-Leyen und Merkel ausgerechnet zwei Frauen unserem Land geradewegs das so mühsam jahrzehntelang verheilte Stigma der kriegslüsternen Nation mit aller zur Verfügung stehenden Gewalt wieder aufreißen, ist an ideologisch verblendeter Niedertracht und schmerzhafter Fatalität nicht zu überbieten.

     

    Doch, es ist gewichtet betrachtet zu überbieten: Von der bisherigen Untätigkeit der Opposition.

     

    Und je mehr wir uns in diese Konflikte amerikanisch-primitiv-wegbomb-militärisch einmischen, desto ... eher ... werden ... deutsche ... Köpfe ...rollen?

  • Fragen über Fragen:

     

    Werden die Waffen eigentlich verkauft oder verschenkt?

     

    Warum bildet man Soldaten aus, wenn man ausgebildete Soldaten hinschicken könnte? Ist der Zeitverlust egal? Ist es billiger als das eigene Militär hinzuschicken? Sind die Nato-Streitkräfte alle so schlecht ausgestattet wie die Bundeswehr, sodass ein Eingriff gar nicht möglich ist?

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Ash:

      Und nicht vergessen: Warum werden Soldaten für den Kampf in ihrer Heimat von Soldaten ausgebildet, die sich in deren Heimat weniger auskennen, als sie selbst?

      • 9G
        9076 (Profil gelöscht)
        @90191 (Profil gelöscht):

        Mit jedem im Auslandseinsatz "gefallenen" Bundeswehrsoldaten schwindet in der Heimat die Akzeptanz solcher Einsätze. Dann doch lieber irakische Soldaten ausbilden Drohnen zum Einsatz bringen. Anders kann ich mir das nicht erklären.