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Kampf für die GlühbirneDa geht uns ein Licht aus

In der Kunstzeitschrift "Monopol" wird protestiert. Künstler, Designer und Architekten kämpfen gegen die sinnlose und kulturfeindliche Einführung der Energiesparlampe.

Hat man der Glühbirne unrecht getan? Eine Künstler-Petition findet: Ja! Bild: dpa

Seitdem umweltbewusste Autofahrer auf Biodiesel umgestiegen sind, hat sich die Abholzung des indonesischen Regenwalds extrem beschleunigt. Denn nun sind Palmölplantagen lukrativer denn je. Und seitdem umweltbewusste Mieter und Hauseigentümer auf Energiesparlampen umgestiegen sind, hat sich der Energieverbrauch der Haushalte - erhöht.

Eine vom britischen Department for Environment, Food and Rural Affairs (defra) durchgeführte Untersuchung kam schon vor einigen Jahren zum Resultat: "Wenn die Wärmeemission herkömmlicher Glühfadenlampen reduziert wird, muss die so entstandene Differenz durch das Heizsystem wieder kompensiert werden." Damit ist der Spareffekt erst einmal weg. Jedenfalls im Vereinigten Königreich, wo beim Heizen kaum aufs Energiesparen geachtet wird.

Es wird im Durchschnitt "der 1,4-fache Wert der eingesparten Energie wieder rückinvestiert", wie die Studie sagt. Und es kommt noch besser. Weil sich das kalte Licht der Energiesparlampen negativ auf die gefühlte Temperatur auswirkt - viele Leute empfinden Räume mit Energiesparlicht als deutlich kälter - werden diese im Durchschnitt "um zwei bis drei Grad stärker beheizt als vergleichbare Räume mit klassischer Glühfadenbeleuchtung". So viel zum Thema, wie wir uns selbst am besten verarschen oder vielmehr, wie wir dazu gezwungen werden. Etwa durch das von der EU angestrebte Verbot konventioneller Glüh- und Halogenbirnen ab dem Jahr 2012.

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Weil die Sache mit dem Energiesparen nicht so richtig hinhaut, wird sie erst gar nicht mehr thematisiert. Stattdessen fährt man die ganz großen Geschütze auf, und behauptet wie der Pressesprecher der Energiekommission der EU, Ferran Tarradellas Espuny, 2009 gegenüber der Süddeutschen Zeitung, Produkte vom Markt zu nehmen, "die gefährlich für Umwelt, Gesundheit oder den Verbraucher sein könnten". Gefährlich? Die Glühbirne? Wem sind da eigentlich die Sicherungen durchgebrannt?

Gefährlich ist in Wahrheit die Energiesparlampe, wegen ihres Quecksilbergehalts gefährlich für unsere Gesundheit und unsere Umwelt, wegen ihrer Verdrängung der Glühfadenlampe gefährlich für unsere Kultur. "Ein Verbot der Glühbirne durch die EU können wir - Künstler, Ausstellungsmacher, Kuratoren, Architekten und Designer - nicht akzeptieren", hebt denn auch eine Petition an, die in der morgen erscheinenden Ausgabe der Kunstzeitschrift Monopol abgedruckt ist.

"Auf die Vielfalt des Künstlichen Lichts können wir unmöglich verzichten. Traditionelle Glühbirnen sind essenzieller Teil unserer Beleuchtungskultur, von den Bauhaus-Lampen bis zur Kunst des Lichts, wie bei László Moholy-Nagy oder Félix González-Torres. Halogenlampen sind ebenfalls unverzichtbar, insbesondere für die Beleuchtung von Kunst, für die Illumination von Räumen, Bühnen und Fassaden." Die 90 Petenten fordern daher die Rücknahme der Verfügung.

Schon heute haben die Museen in Deutschland und anderswo in großem Stil Glühbirnen eingekauft, berichtet Ulf Erdmann Ziegler im Heft. Denn wenn etwa eine der 36 Kerzenbirnen in Stephan Hubers Installation "Arbeiten im Reichtum" kaputtgeht, muss die Hamburger Kunsthalle in der Lage sein, sie zu ersetzen.

Aber auch die Museums- und Kunstraumbeleuchtung ist gefährdet, basiert sie doch auf einem Baukastensystem von kaltem und warmem, von flächendeckendem und punktuellem Licht. Wird ein Leuchtmittel vom Markt genommen, ist diese Ausstellungsarchitektur insgesamt in Frage gestellt. Kulturell ist die Glühbirne Symbol für Enlightenment, also die Aufklärung. Insofern wundert es nicht, dass sie zukünftig verbannt werden soll.

***

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34 Kommentare

 / 
  • R
    Robbie

    @ moritz

     

    Leider wimmelt ihr Beitrag ebenfalls von Viertelwissen:

     

    Wolfram kann man recyclen, so wie 99% einer Glühbirne, das Gewicht ist so gering das man es nur mit Laborwaagen überhaupt messen kann.

     

    Eine Energiesparlampe enthält neben Quecksilber

    auch noch allerlei Elektronik und damit Elektroschrott,Kunstoff etc. nicht einmal das Glas lässst sich wegen der selbstredend giftigen Beschichtung recyclen!

     

    Beim Quecksilber geht es auch weniger um die Umweltbelastung, sondern um die erhebliche Kontamination von Atemluft und Interieur,wenn so eine Umweltbombe zu Bruch geht,die sich nur mit einer aufwendigen Sanierung beseitigen lässt!

     

    Der anhnungslose Verbraucher hat mangels Warnhinweisen keinen blassen Schimmer davon, mit welchem Teufelszeug er da hantiert!

     

    @Chuck

     

    Wenn es fest wäre würde es gar nicht funktionieren.

    Im Glaskolben befindet sich Quecksilberdampf!

     

    In der Elektronik befindet sich u.a Tantalium,

    das aus dem seltenen Contanerz gewonnen wird.

    Das wird im Kongo nicht nur unter schrecklichen Bedingungen abgebaut, sondern ist Grund für anhaltende kriegerische Konflikte in der Region!

  • OH
    Onkel Hotte
  • M
    Moritz

    Oh mein Gott,

     

    die Menge an Halb- und Falschwahrheiten hier ist ja kaum noch zu ertragen!

     

    1. Quecksilber: In einer Energiesparlampe ist ein Bruchteil des Quecksilbers enthalten, das ein gewöhnliches Kohlekraftwerk in den Kamin (respektive die Rauchgasreinigungsanlage) entlässte, wenn es den Strom zum Betrieb der acht Glühlampen erzeugt, die einer ESL entsprechen. Soviel zu der "schrecklichen" Quecksilbermenge.

     

    Im Übrigen sind seit Jahr und Tag in allen Leuchtstoffröhren die gleichen (bei alten noch viel größere) Quecksilbermengen enthalten. Und in Industrie und Büros gibt es _nur_ Leuchtstoffröhren.

     

    2. Die Lichtqualität. Ja es stimmt, die Farbwahrnehmung bei gewöhnlichen Sparlampen ist schlechter als bei Glühlampen. Aber wer betreibt zu Hause ein Museum? Und in Museen lässt sich (wenn man mal von den Lichtinstallationen absieht) alles genau so gut mit Hochdrucklampen illuminieren.

     

    3. Das Märchen vom Ein- und Ausschalten. Angeblich braucht eine Sparlampe beim Einschalten so viel Strom, dass man davon eine Glühlampe stundenlang brennen lassen könnte. Wenn dem so wäre, müssten in der Industrie morgens beim Schichtbeginn alle Sicherungen und Transformatoren durchbrennen. Als Elektrotechniker kann ich sagen, dass eine Sparlampe selbst dann weniger Energie als die Glühlampe verbraucht, wenn man sie im Sekundentakt ein- und ausschalten würde. Ich bin gerne zu Vorführungen bereit.

     

    Alles in allem: Wenn unabhängiger Journalismus gleich schlechter Journalismus ist, frage ich micht, wie das die Welt retten soll. Und wer hier schreibt, sie oder ihn habe dieser Artikel überzeugt, kann auch gleich den Zeugen Jehovas beitreten. Die bringen ähnlich fundierte Argumente, wenn sie einem an der Haustür die Schöpfungsgeschichte in 8000 Jahren verkaufen.

  • F
    Fabian

    Der Artikel ist zurecht im Greenpeace Lügendetektor. Bisher hatte ich ja einen guten Eindruck von der Qualität der Artikel gehabt, hatte mich wohl geirrt.

     

    http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=5072&tx_ttnews[tt_news]=78097&tx_ttnews[backPid]=5069&cHash=e23d2f373b

  • M
    Martin

    Das Blöde an Energiesparlampen ist doch, dass man sie einschalten muss, um Energie zu sparen.

     

    :-)

  • C
    Chuck

    Zu der Umweltproblematik von Energiesparlampen vs. Glühbirnen noch ein Beitrag:

     

    In Energiesparlampen ist zwar Quecksilber drin, aber heute meist als Almagan, i.e. fest bei Raumtemepratur.

     

    Und Glühbirnen sind kaum "umweltschonend" in der Herstellung: Das verwendete Wolfram der Glühfäden kommt nahezu immer aus chinesischen Minen und zur Umweltbilanz chinesischer Minen kann man im Netz genug lesen...

  • M
    M.D.

    Ich möchte bitte selbst entscheiden, wo ich welche Leuchtmittel einsetze.

    Das Licht der Glühbirne ist mir angenehmer, dafür läuft der PC ca. 15 Minuten pro Tag und ich sehe nicht fern. Alle Elektrogeräte mit "Total-Aus".

    Und die Effizenz unter Berücksichtigung von Herstellung und Entsorgung möchte ich bei den Energiesparlampen bezweifeln.

  • G
    Günther

    Liebe Leute -

    kann mir einer sagen, warum die tolle Künstlerschaft erst jetzt - Monate nach der Verordnung - auf die glorreiche Idee kommt, gegen die Verwendung der "Sparlampen" zu protestieren.

    Vor kurzer Zeit hatten wir doch die Probleme mit der Rechtschreibreform. Auch da hatten Schriftsteller u.Ä. sich Monate und Jahre Zeit gelassen dagegen zu protestieren.

    Ich habe mir wenigstens einen netten Vorrat an Lampen gekauft, die ich glaube haben zu müssen, um meine Wohnung auf viele Jahre stimmungsvoll zu beleuchten. Nennt mich ruhig "Raffke" oder "Eichhörnchen" - ich werde mir mit den quecksilberhaltigen Sparlampen dann wenigstens das Fieber messen können -

    Glückauf

    G.B.

  • F
    funzel
    http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=5072&tx_ttnews[tt_news]=78097&tx_ttnews[backPid]=5069&cHash=e23d2f373b
  • CS
    Christoph Seidel, Megaman Energiesparlampen

    @Gor: Diese Lampen gibt es seit Jahren auch in Deutschland. Es sind energieoptimierte Halogen-Glühlampen. Die Lebensdauer ist mit 2000h angegeben (Glühlampen 1000h). Die Effizienzklasse D ist verglichen mit Klasse A (Standard bei Energiesparlampen oder LED) nicht sonderlich gut. Ca. 30% Energieeinsparung im Vergleich zur Normalglühlampe, aber auch 20-30 Prozent weniger Helligkeit (laut Stiftung Warentest 2/2009). Sie sind allerdings nur noch in Klarglasoptik zu haben, und werden ab 2016 vom Markt verschwinden.

     

    @susi: Danke für den Hinweis bzgl. der Gender-Problematik des Markennamens Megaman. Wir erwägen nunmehr, Zweitmarke Megamanwoman zu kreieren, wenn das noch nicht geschützt ist. Mit Sparlampen der politisch korrekten Marke LightMe sollte freilich auch Feministinnen und Feministen ein energieeffizientes Licht aufgehen können.

  • KL
    Klima Lügendetektor
  • TU
    tratsch und klatsch

    Auch wenn die Ergebnisse der hier erwähnten Studien fragwürdig sind, so bleibt am Ende doch einiges zu sagen:

     

    Energiesparlampen benötigen bei ihrer Herstellung viel mehr Energie als die alte Glühbirne.

    Das Licht der klasischen Energiesparlampe wird subjektiv als unangenehmer empfunden als das der alten Glühbirne.

    Energiesparlampen bestehen aus Materialien die die Umwelt weitaus mehr belasten, als die alte Glühbirne.

    Energiesparlampen, sparen nur dort Energie, wo das Licht dauerhaft an ist. Ständiges an und aus Knipsen benötigt sogar noch mehr Energie als bei der alten Glühbirne.

    Energiesparlampen sind teurer als die alte Glühbrine.

     

    Solange an anderer Stelle Energie zu Tonnen sinnlos verballert wird, erscheint der Versuch der erzwungenen Energiesparlampe nur noch lächerlich zu sein. Wir hängen uns Energiesparlampen ins Haus und vor der Tür fahren noch immer die LKS von Deustchland nach Marokko um dort die Krabben pulen zu lassen. Asnchließend geht die ganze Fahrt wieder zurück. Der Weg der Wäsche von Hotels ist da etwas kürzer. Sie werden nur nach Polen gebracht. Das ist eben etwas billiger.

  • S
    susi

    Megaman stellt (abgesehen vom macho-patriarchalischen Markennamen) übrigens die miesesten Energiesparlampen her (finde ich persönlich). Halten nicht lange und geben kaltes Licht ab.

  • G
    Gor

    Ich habe mir rechtzeitig einen Glühlampenvorrat zugelegt. Einen Vorteil hat das Verbot, ich habe mich schlau gemacht und in der Schweiz Glühlampen gefunden, die 3mal so lange halten wie die übliche Osram oder Philips, und dabei 12% weniger Strom verbrauchen (Effizienzklasse D). Und die Lampen waren gemessen an der Lebensdauer nicht teurer. Im Gebrauch sind diese Lampen und ihr Licht von Standardglühampen nicht zu unterscheiden.

     

    Also: Osram und Philips haben jahrzehntelang mit minderwertigen Produkten Energie verschwendet und uns unnötig oft in die Geschäfte getrieben. Der Stand der Technik bei Glühlampen ist Effizienzklasse D, nicht E, und wenn die EU das vorgeschrieben hätte, wäre es OK gewesen. Glüh- und Energiesparlampen zu vergleichen ist wie Äpfel und Birnen zu vergleichen.

  • B
    Birgit

    Könntet ihr mir bitte den link zu dieser Defra-Studie schicken?

     

    Vielen lieben Dank :)

    /Birgit

  • CS
    Christoph Seidel, Megaman Energiesparlampen

    Es gibt Studien der britischen Regierungsorganisation MTP, die sich damit beschäftigen, ob und in welchem Maße alle mögliche "nützliche" Abwärme von Stand-by-Elektrogeräten, E-Herden, Glühlampen usw. bei Abschalten/Ersatz dieser Geräte durch die Heizung kompensiert werden muss. Ergebnis: Die Heizung ist die wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Alternative, und Energiesparlampen sind ein sinnvoller Ersatz für Glühlampen.

     

    Es gibt KEINE britische Studie über die kalte "gefühlte Temperatur" von Energiesparlampen mit der Folge entsprechender Zuheizung durch den Nutzer. Diesen Blödsinn hat die deutsche Zeitschrift "Professional Lighting Design" vor geraumer Zeit in die Welt gesetzt, weil deren Autor die o.a. Studie nicht kapiert hat oder nicht kapieren wollte.

     

    Und wer's nicht glaubt, das hat mir die MTP dazu geschrieben:

    "...our Briefing Note BNXS29 is being cited in the German media on this topic of cool light and its psychological effects. However this information does not come from an MTP source, and BNXS29 is unfortunately being cited incorrectly on this matter. Even if there were evidence of this phenomenon, CFLs now come in 'warm' shades so we would be surprised if people actually behaved in this way."

     

    MfG Christoph Seidel, Pressesprecher Fa. MEGAMAN

  • A
    Andreas

    Atomkraftwerke gehören zu unserer Energieerzeugungskultur. In diesem Sinne ein Hoch auf die Glühbirne. Übrigens bin ich Architekt.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Das Verbot der Glühbirne ist eine grosse Verarsche und Beleidigung des Konsumenten. Der Mensch lässt sich nicht auf Zahlen reduzieren. Außerdem ist der Verbrauchsanteil minimal. Wie siehts denn mit dem WWW aus, keiner will wissen wie viel Energie da verbraten wird und Umwelt gestört wird, man könnte ja ein schlechtes Gewissen bekommen. Der einzige Gewinner ist die Industrie, die horrend teuren Sondermüll erzeugt. Wird Licht?

  • RB
    Ralf Bönt

    Prima Beitrag!

     

    Ich hoffe es kommt doch noch Bewegung in die Sache, bevor die ersten Feuerwehrmänner nach einem Großbrand erkranken, weil sie ihre verseuchten Anzüge natürlich beim Ausziehen mit den Fingern anfassen und ins Auto werfen, wo dann das Quecksilber wieder hübsch abdampft. Bevor wir Langzeitstudien vergleichen über die Verseuchung von Wohnräumen, in denen ganz überraschend mal Leuchtkörper zerbrachen. Schon heute besteht diese Gefahr überall, wo man hineingeht. All das, nachdem Quecksilberverbote grad endlich verhängt worden waren!

     

    Man schaue auch

     

    http://www.youtube.com/watch?v=3L_OTQKh1U0

     

    schon wegen den Beiträgen des Lichtmediziners Alexander Wunsch.

  • B
    Bulb

    Für das _kalte Licht_ gibt es Farbfilter. Schade, dass die Industrie nicht stärker darauf setzt. Denn wer, als Otto-Normalverbraucher, schaut sich schon im Internethandel auch noch nach Filterfolien um. Zu viel Arbeit für Wohlbefinden und Umwelt?

  • H
    Hans

    Ein sehr schönes Beispiel für politischen Aktionismus im Namen eines vermeintlichen Klimaschutzes, der letztendlich die Umwelt gefährdet.

  • E
    einlicht

    Ein Artikel pro Glühlampe. Schön das es noch vernünftige RedakteurInnen gibt. Ich mag die junge taz.

     

    Ich bin einer dieser Designer und habe in meiner Wohnung genau drei »Energiesparlampen« (als sie noch Neonröhren hießen, wollte sie keiner haben) verbaut — aus technischen Gründen, ein sog. Normlicht.

    Nie würde ich auf die Idee kommen meinen Lebensraum nur mit diesen Leuchtmitteln erhellen zu wollen. Der Mensch braucht kein Normlicht, der Mensch braucht Licht mit dem er sich wohlfühlt.

     

    Und ja: In meiner Arbeit als Photograph und Kameramann setze ich sehr gerne Leuchtstofflampen ein — als Ergänzung zu den Klassischen Leuchten die in der Lage sind punktuelles und steuerbares Licht zu erzeugen.

    Tatsächlich muss ich aber zugeben dass sehr viele (wenn nicht die mehrzahl) der weltweit produzierten Filme ausschließlich mit Flächenleuchten, also Leuchtstoffröhren beleuchtet werden.

    Dieses Genre hat sogar einen Namen: Pornographie.

    (Seltsam: In einem Bordell würde man nicht allzuviele Neonröhren finden.)

     

    Ich möchte die Leuchtstoffröhre nicht schlecht reden, sie hat definitiv eine Daseinsberechtigung und ist, wo es angebracht ist, eine unverzichtbare Lichtquelle neben der Glühlampe. Aber eben »neben«. Eigentlich macht es wenig Sinn diese Beiden Leuchtmittel zu vergleichen, denn sie haben einfach zu unterschiedliche Einsatzbereiche und Eigenschaften. Die reduzierung auf die Eigenschaft »gibt Licht« wird dem Thema nicht gerecht.

    Um es figurativ auszudrücken: Wir verbieten Äpfel, weil Birnen ihrer Form wegen effizienter zu transportieren sind, schließlich wachsen beide auf einem Baum.

     

    Ich wünsche mir eine Sachkundige Diskussion zu diesem Thema, in der nicht nur Umweltschützer und Leuchtmittelhersteller zu Wort kommen.

     

    Ohne Frage: Umweltschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer heutigen Gesellschaft.

    In meiner Wohnung habe ich alle konventionellen Glühlampen durch Halogenlampen ersetzt und spare damit knapp 60% Energie ein, das ist meiner Meinung nach ein sehr großer Schritt.

     

    Also liebe EU:

    Wenn ihr die Glühlampe und die Halogenlampe verbietet nehmt ihr meinen KollegInnen und mir das wichtigste Werkzeug unserer Arbeit und ausserdem sieht Europa dann aus wie ein Porno, und das will keiner.

    Lasst uns wenigstens die Halogenleuchten, sonst steigen wir auf Kerzen um und die rußen... feinstaub... oh je...

  • O
    Onno

    Ich schmeiß die Energiesparlampe in den Hausmüll

    und Kohlestrom find ich super!

     

    Klasse Text

  • T
    tron123

    Nett.

    Der Artikel ist natürlich tendenziös, also eher ein Kommentar oder eine Satire ?

     

    Ich verwende schon seit Jahren Energiesparlampen - dort wo sie nicht stören.

    Interessant, habe eine GE Lampe aus 1998 mit einer 25-Jahr Hersteller Garantie. Die Lampe ist täglich im Einsatz und funktioniert noch. Lediglich das Licht ist nur noch 1/4 so hell, leicht gelblich und die Lampe braucht ca. 5 min. um wenigsten diese Leuchtstärke zu erreichen ;-)

     

    Was mir an den Aussagen des Artikels gefällt, und was ich auch kritisiere, ist dieses absolute Verbot der Glühlampe. Ihr Licht ist halt Spektrallicht (wie das der Sonne) und hat nicht nur 3 Linien. Es strahlt Wärme aus, die man subjektiv als angenehm empfindet - auch im Sommer.

    Ich kann Künstlergruppen, Designer und Architekten gut verstehen.

  • J
    Julius

    Ein wirklich bodenloser Artikel.

    Wie David bereis angefügt hat ist es totaler quatsch das man keine Energie sparen würde. Außerdem glaube ich nicht das die Studie wirklich repräsentativ durchgeführt wurde.. das wäre ein enormer Aufwand.

    Dieser Artikel gibt den "Glühbirnen-Spinnern" nur neue Motivation. Seit vielen Jahren gibt es sehr gute Energiesparlampen mit warmen Licht und runder Form. Diese können auch im Bereich von Kunst etc. verwendet werden. Zudem sind die LEDs auf dem Vormarsch. Aber wer weiß weshalb das auch Teufelszeug ist.

    Also leisten auch sie ihren Beitrag zum Klimawandel und verfeuern sie Kohle und spalten Atome um eine völlig ineffiziente veraltete Technik am leben zu halten!

    Bravo...

  • P
    peter

    so ein quatsch mit soße!

    auf den schwachsinn mit dem heizdilemma muss ich hoffentlich nicht weiter eingehen, das wird wohl jedem klar sein, was für ein quatsch das ist.

     

    künstler designer und architekten müssen eben lernen umzudenken. alternativen gibt es genüge (zb LED)

     

    strom sparen ist die gegenwart, nicht die zukunft, dazu gehören nun eben auch energiesparlampen. und dass die entwicklung derer eben noch gepushed werden muss, ist verständlich.

    das sie energie einsparen, ist jedoch unbestritten.

  • K
    Karl

    Mir gefällt, der Artikel nicht. Eine "Anti"-Meinung wird mit schwer fassbaren Faktoren und Heizbilanzen gespickt. Nach dem Motto: "Lassen wir doch alles beim Alten". Palmöl mag zu mehr Abholzung führen - was schlecht ist - , aber E-Spar-Lampen doch nicht zu mehr Heizkosten! Oder gibt es in England keine Thermostate für die Heizung?

     

    Die Sorgen dieser Künstler möchte ich auch haben... dann doch lieber Proteste gegen Palmöl, das übrigends auch in Margarine und anderen Speisen drin ist.

  • LR
    Lacernella Rubra

    "Was für ein Schwachsinn!

    taz eure tage sind gezählt" (Reden)

     

    Der einzige Schwachsinn, der hier zu finden ist, dürfte Ihr Kommentar sein. Denn Glühbirnenlicht sich anders auf das Empfinden der Menschen und auf Farben auswirkt als Energiesparlampen ist nun einmal Fact. Wenn Sie das nicht glauben, nehmen Se sich doch bspw. mal ein Stück Papier und 'nen Stift und betrachten das ganze unter beiden Lichtquellvarianten. Zum tatsächlichen Energieverbrauch bzw. -ersparnis möchte ich eine - zugegeben gewagte - Behauptung aufstellen:

     

    Wenn die E-Lampe den ganzen Tag in Betrieb ist, da der Verbraucher glaubt, sie sei das Energiesparwunder schlechthin, dürfte der Gesamtverbrauch zum Tagesende nicht sonderlich geringer als der einer sinnvoll eingesetzten Glühbirne sein.

     

    Was m.E. meist auch völlig außer Acht gelassen wird sind die Herstellung und die hierbei verwendeten Rohstoffe.

  • BL
    Bernd Lünser

    >Glühlampen als Heizung

    mit elektrischem Strom zu heizen ist die schlechteste aller Varianten. Im Sommer sowieso, wenn evtl. die Klimaanlage diese ach so tolle Glühlampenwärme wegschaffen muss.

     

    >Ästhetische Gesichtspunkte

    lasse ich gelten

     

    >Lichtfarbe

    Mit modernen, guten, Energiesparlampen lassen sich beliebige Farbtemperaturen erzeugen von tageslichtweiß bis schummrig-orange. Mit LEDs auch. Wo ist das Problem?

     

     

    >Insofern wundert es nicht, dass sie zukünftig verbannt werden soll.

    Sie können Ihre Aluhut wieder absetzen, Danke.

    m(

  • S
    susi

    Einige KommentatorInnen hier scheinen tatsächlich zu glauben, die Energie- und Schadstoffbilanz der Energiesparlampe sei auf die reine Gebrauchsphase beschränkt. Was ist mit Herstellung und Entsorgung?

     

    Und vor allem: Es geht doch gar nicht um die Existenzberechtigung der Energiesparlampe, aber brauchen wir wirklich ein VERBOT der Glühlampenproduktion/-vermarktung? Mich jedenfalls hat der Artikel sehr überzeugt.

  • A
    Andy

    Schön, endlich mal einen Text zu lesen, der sich von dem austauschbaren Geblubbere, der von Osram und Philips in Gang gehaltenen Meinungsmaschinerie abhebt.

    Unabhängiger Journalismus ist offenbar doch noch nicht tot.

  • R
    Reden

    Was für ein Schwachsinn!

    taz eure tage sind gezählt

  • D
    David

    "Wenn die Wärmeemission herkömmlicher Glühfadenlampen reduziert wird, muss die so entstandene Differenz durch das Heizsystem wieder kompensiert werden." Damit ist der Spareffekt erst einmal weg. Jedenfalls im Vereinigten Königreich, wo beim Heizen kaum aufs Energiesparen geachtet wird. "

     

    Jedenfalls auch im Sommer, da ist es ja immer kalt. Und dann muss das 1,4-fache reinvestiert werden? Obwohl die Elektrizität dezentral, die Heizenergie aber mit Primärenergie gewonnen wird? Und zu allem anderen, also noch auf die Zahl 1,4 obendrauf, erhöht jeder die Raumtemperatur um mehrere Grad? Also verbrauchen wir nur noch 10 Prozent der vormaligen Lichtenergie, aber sonst so ungefähr das Doppelte...

     

    Sag mal, gehts noch? Vielleicht solltest Du noch mal die Quelle der Studie prüfen. Common sense, please!

  • P
    Piet

    Ha!

     

    Die Sorgen dieser "Künstler, Designer und Architekten" möchte ich haben!