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KFC ändert WerbespruchAusgeleckt

Die Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken ändert ihren Werbeslogan. In Coronazeiten fühle sich der aus hygienischen Gründen nicht richtig an.

Auch wenn es zum Fingerlecken lecker ist, in Coronazeiten lieber keine Finger lecken Foto: imago

Zunächst erscheint die Entscheidung eine vernunftgeleitete zu sein, mit der sich auch ein bisschen Werbung machen lässt. Aber sie ist auch politisch.

Kentucky Fried Chicken hat in einer amüsierend informellen Erklärung mitgeteilt, dass sie ihren schon 64 Jahre währenden Werbeslogan aus infektionsschutztechnischen Gründen ändern werde. Der Slogan „It’s Finger Lickin’ Good“, auf Deutsch „zum Fingerlecken gut“, fühle sich in Coronazeiten irgendwie nicht mehr richtig an.

Der Slogan soll am Montag weltweit verschwinden, aber es soll nur eine Pause sein, und dieser zu einer passenden Zeit wieder zurückkehren. Der Entscheidung vorangegangen war coronabedingte Social-Media-Kritik an einer KFC-Werbung, in der Menschen zu sehen waren, die nach dem Hühnergenuss eigene und fremde Finger leckten, weshalb das Unternehmen die Werbung zurückzog.

Politisch ist die Entscheidung nun, weil das Unternehmen zeigt, dass es die Bedenken der Kritiker:innen und auch die Bedrohung durch das Coronavirus ernst nimmt. In einer Zeit, in der das Leugnen dieser zum politischen Statement über politische Lager hinweg geworden ist, riskiert das Unternehmen mit dem Schritt, Kundinnen und Kunden zu verlieren.

Bild über die eigene Kundschaft

Und auch in einer Zeit, in der Informationen, die durch das Netz blitzen, für viele nicht wegen ihres Wahrheitsgehalts als Fakten gelten, sondern weil sie in ein Weltbild passen, ist so ein Schritt politisch.

Andererseits sind politische Statements von Unternehmen in Zeiten woker Jugend und aufgeregter Netzkommunikation auch immer mit Skepsis zu nehmen. Denn aus gegebenen strukturellen Gründen wiegt am Ende für ein Unternehmen kein Faktor schwerer als der geschäftliche – selbst wenn dieses Unternehmen von moralisch aufrichtigen, bewussten und ganz gewissenhaften Menschen geleitet wird. In der Welt der Konzerne sagen scheinbare politische Statements deshalb auch immer etwas über deren Erwartungen, Zeitdiagnosen und Einschätzungen bezüglich der eigenen Kundschaft aus.

Demnach kann man nun spekulieren, dass unter den KFC-Ultras Coronaleugner:innen nicht sehr häufig sind. Und wenn sich eine Sportmarke während der Hochkonjunktur von ­#BlackLivesMatter gegen Rassismus positioniert, dann liegt es nahe, dass ihre Sportschuhe nicht gerade als rechte Fashion gelten.

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