Jürn Kruse Mitarbeiter der Woche: Marc Freyberger
ARD und ZDF können Olympia doch übertragen“; „Bundesliga bleibt im Ersten“; „DFB-Pokal bis 2019 in der ARD“; „ARD und ZDF kaufen Nations-League-Rechte“; „Dritte Liga weiter in der ARD“. Hinter all diesen Schlagzeilen steckt: SportA. Auch wenn die Firma in den Meldungen, die zu den Überschriften gehören, meist nicht vorkommt. Und das ist ARD und ZDF vermutlich auch ganz recht.
Denn die Tochterfirma SportA verhandelt für die öffentlich-rechtlichen Sender über Sportrechte – für die kleinen Randsportarten genauso wie über die dicken Deals: Olympia und Fußball.
Dass die ARD beispielsweise unter anderem die Bundesligazusammenfassungen in der „Sportschau“ zeigen und die Spiele im Radio live kommentieren darf, lässt sie sich gut 133 Millionen Euro pro Saison kosten. Natürlich bleiben solche Zahlen von der ARD immer unbestätigt – aus rechtlichen und aus Wettbewerbsgründen.
Diese Geschäfte werden nun von einem neuen Mann (mit-)verantwortet: Marc Freyberger. Er ist mit Wirkung zum 1. April zum Geschäftsführer (neben Michael Amsinck) aufgestiegen. Doch so neu ist der Jurist gar nicht: Freyberger ist laut Unternehmensangaben seit 2007 bei der SportA tätig, war vorher schon bei der Agentur Infront und bei der Kirch-Firma Taurus. Er ist also eigentlich – trotz seiner erst 47 Jahre – ein alter Hase im Sportrechtegeschäft.
Er weiß somit um das größte Problem für ARD, ZDF und SportA: TV-Rechte werden immer teurer. Sie sind zu einem lukrativen Gut geworden, seit sich durch andere Sendungen, wie Unterhaltungsshows, kaum noch so große Massen wie einst vor den Fernsehern versammeln lassen. Das Publikum zersplittert mehr und mehr, über Streamingdienste kann sich jede und jeder selbst aussuchen, was er oder sie gucken will. Nur der Sport zieht noch alle an. Das wissen auch die Konkurrenten von Amazon bis Dazn – und schrauben die Preise immer höher. Und so müssen sich ARD und ZDF fragen: Wie viel Beitragsgeld dürfen wir eigentlich noch für Sport ausgeben?
Das kann und soll allerdings nicht die SportA entscheiden. Sie ist auf dem Papier ja nicht mehr als eine Dienstleisterin für die, die über den Einkauf von Sportrechten entscheiden: die Intendantinnen und Intendanten sowie die Sportverantwortlichen von ARD und ZDF. Und dann müssen die großen Deals ja noch von den Aufsichtsgremien genehmigt werden. Viele Möglichkeiten also, auch mal Nein zu sagen.
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