Japanische Rote Armee: Mitgründerin aus Haft entlassen
Fusako Shigenobu führte einst die Terrororganisation „Japanische Rote Armee“. Nun ist sie nach vielen Jahren aus dem Gefängnis freigekommen.
Weil ihre Gruppe den Kampf an erste Stelle gesetzt habe, seien unschuldige Menschen zu Schaden gekommen, die sie nicht gekannt habe, sagte Shigenobu nach ihrer Entlassung. „Ich will die Gelegenheit nutzen, mich zu entschuldigen.“ In der Haft hatte sie sich den Berichten zufolge wegen einer Krebserkrankung mehreren Operationen unterziehen müssen.
Bei dem Überfall in Den Haag am 13. September 1974 hatte Shigenobus Gruppe den Botschafter und zehn weitere Personen als Geiseln genommen, um die Freilassung eines in Frankreich inhaftierten Militanten zu erpressen. Zwei Polizisten waren verwundet worden. Shigenobu war bei der Besetzung selbst nicht anwesend. Ein Gericht befand sie 2006 aber der Konspiration mit drei anderen früheren Mitgliedern ihrer Gruppe für schuldig.
Die Japanerin hatte die militante Organisation mit Stützpunkt im Libanon 1971 mit gegründet. Auf ihrem Höhepunkt in den 70er Jahren zählte die Japanische Rote Armee (JRA) rund 40 Mitglieder. Ein Jahr nach ihrer Verhaftung verkündete Shigenobu die Auflösung der Gruppe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos