Italien plant „Rückführungszentren“: Für die schnellere Abschiebung
Angesichts zunehmend langwieriger Asylverfahren will die italienische Regierung mit Sondergerichten die Bearbeitung beschleunigen.
„Unser strategisches Ziel besteht darin, unsere Türen nicht zu schließen“, sagte Gentiloni. Stattdessen solle die Einwanderung umgestaltet werden – hin zu einem sicheren, geordneten Prozess, „bei dem keine Leben riskiert werden“.
Derzeit dauern Asylverfahren in Italiens Rechtssystem bis zu zwei Jahre. Viele Flüchtlinge kommen weiter unter Lebensgefahr mit Booten aus Libyen über das Mittelmeer, immer wieder ertrinken Menschen.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hatte am Mittwoch berichtet, das seit Jahresbeginn knapp 11.200 Migranten und Flüchtlinge über das Meer nach Europa gekommen seien. 85 Prozente von ihnen hätten in Italien EU-Boden betreten, die übrigen in Griechenland. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres war die Zahl mit mehr als 76.000 Menschen noch deutlich höher. 258 Menschen starben laut IOM bei der Überfahrt.
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