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IslamfeindlichkeitAngriffe auf Moscheen

Anlässlich des „Tages der offenen Moscheen“ brüskieren Unbekannte zwei niedersächsische islamische Gemeinden. In beiden Fällen ermittelt der Staatsschutz.

Ein Bild aus friedlicheren Zeiten: Die Meviana Moschee in Delmenhorst im Jahr 2010 Bild: dpa

DELMENHORST/HAMBURG taz | Vergangenes Wochenende fand bundesweit in rund 1.000 islamischen Gotteshäusern der „Tag der offenen Moschee“ statt. Dabei sollte nicht-muslimischen Besuchern die Religion näher gebracht werden.

Schon im Vorfeld kam es in Niedersachsen zu Straftaten gegen zwei islamische Gemeinden: In Stadthagen wurde auf dem Gelände der Türkisch Islamischen Gemeinde, auf dem sich die Aksa-Camii-Moschee befindet, in der Nacht auf Freitag der Kopf einer Schaufensterpuppe abgestellt. Sie trug laut Angaben der Polizei ein schwarzes Kopftuch und war mit roter Farbe beschmiert. Die Täter drapierten rot beschmierte Steine davor, die offenbar eine Steinwurf-Attacke symbolisieren sollten. Unter der Puppe stand „Das ist der Islam“.

In Delmenhorst wurde in der Nacht auf von Freitag auf Samstag ein Wildschweinkopf vor einen Gebäudekomplex gelegt, in dem sich unter anderem Räume der Mevlana Moschee befinden. Schweine gelten im muslimischen Glauben als unrein. Die oldenburgische Kirche verurteilte diesen Anschlag als „nicht hinnehmbare, verabscheuungswürdige Provokation“.

In beiden Fällen ermittelt der Staatsschutz, der für politisch motivierte Taten zuständig ist gegen unbekannte Täter.

Politisch motiviert

Seit 2001 wird politisch motivierte Kriminalität (PMK) einheitlich definiert, um sie gesondert bundeseinheitlich zu betrachten.

Dazu gehören Staatsschutzdelikte und andere Straftaten, die sich gegen die demokratische Grundordnung, Personen aufgrund deren Nationalität etc. oder politische Entscheidungen richten.

Vier Phänomenbereiche werden unterschieden: PMK rechts, PMK links, politisch motivierte Ausländerkriminalität, sonstige.

Nicht gesondert erfasst werden antimuslimische beziehungsweise islamfeindliche Straftaten.

Bereits im September gab das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport auf Anfrage von Abgeordneten der Grünen Zahlen über Angriffe auf Moscheen in Niedersachsen bekannt. Seit 2001 gab es 141 Straftaten gegen Moscheen, dabei nimmt die Zahl der Angriffe eher zu: Während es im Jahr 2001 noch sieben Straftaten waren, wurden bereits in der ersten Hälfte dieses Jahres sieben Straftaten verzeichnet – die oben genannten Fälle noch nicht einbezogen.

Mit „Straftaten“ gemeint waren unter anderem Diebstahl, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Bedrohung, Brandstiftung, Volksverhetzung, Beleidigung, und Körperverletzung. 65 der Angriffe werden als politisch motiviert bewertet, 49 davon hatten einen rechtsextremen Hintergrund. Bei 95 Straftaten sind die Täter unbekannt. Dadurch kann die politische Motivation schlecht bewertet werden.

Belit Onay, der unter anderem die Zahlen anforderte, sieht die Kategorisierung der aufgelisteten Straftaten problematisch: Dem NDR sagte er, dass die polizeilichen Erfassungsinstrumente die Wirklichkeit nur unzureichend abbilden würden. Durch die Zahlen des Innenministeriums zeige sich, dass auch Fälle von schwerer Brandstiftung nicht als politisch motiviert gewertet werden. „Wenn jemand einen Stein auf eine Moschee wirft, dann tut er das doch, weil er weiß, was hinter den Mauern geschieht und nicht, weil er lediglich mit Steinen werfen will“, sagt Onay weiter.

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93 Kommentare

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  • Wow, dieser Artikel hat in der Taz die meisten Beiträge. Scheinbar gibt es zurzeit kein größeres Problem als eine angemalte Puppe und ein Schweinekopf. Wenn jedes Mal wegen so einer „Schändung“ einer religiösen Stätte so ein Trara gemacht würde, dann wäre jede Tageszeitungtäglich so dick wie das Telefonbuch von Hamburg. Leute kommt mal wieder ein bisschen runter und setzt euch mit den wirklichen Problemen auf dieser Welt auseinander. Es regt auch keinen Menschen auf, wenn bei uns vor der Kirche fast wöchentlich jemand seine Notdurft verrichtet.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Achim:

      Die Notdurft ist ja ein natürliches Bedürfnis, das sieht der Herrgott bestimmt nicht so eng, hat er ja höchstpersönlich so eingerichtet. Da nehmen Sie einfach ne Schaufel und schon ist das Problem gelöst.

       

      Mit Nazis sieht das schon anders aus. Die sind imstande und zünden eine Moschee, eine Synagoge oder ein Asylheim auch mal an. Muß ja nicht sein, daß wieder kleine Mädchen bei lebendigem Leib verbrennen wie damals in Solingen und Mölln, oder wie sehen Sie das?

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Werter Linksnormal, haben Sie Verständnis dafür, dass ich Ihre an mich gestellte Frage nicht mehr in diesem Forum beantworten kann. Zum Trost kann ich Ihnen eine neue Nazikeule schnitzen, Ihre jetzige Keule ist sicherlich schon arg abgenutzt. Vorher muss ich erst einmal meine Frau beruhigen, sie hat einen Migrationshintergrund und fühlt sich und ihren Glauben diskriminiert, da heute wieder jemand vor der Kirche, die zum größten Teil von Migranten besucht wird, seine Notdurft vergessen hat. Da nehme ich einfach eine Schaufel und schon ist das Problem gelöst. Meine Frau sieht das etwas anders, aber die Christen haben ja bekannter weise merkwürdige Ansichten. Morgen bin ich bei meinem Mieter, einem Exilafrikaner, zum Kaffee eingeladen, doch danach werde ich Ihre neue Keule schnitzen.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Die Pressefreiheit und der Meinungsaustausch sind absolute schützenwerte Dinge. Deshalb ist es kein Wunder, dass die Presse für ihre Freiheit kämpft und ihre veröffentliche Meinung gegen Andersdenkende schützen muss. Dabei gehen die Redaktionen unterschiedliche Wege, Die Zeit kämpft mit Unterlassungserklärungen erfolgreich dagegen, dass missliebige Meinungen, wie in der Satiresendung „die Anstalt“ sofort aus der Onlinebibliothek verschwinden, der Spiegel löscht komplett hunderte Forumsbeiträge zu Artikeln, da diese nicht der Meinung der Chefredaktion entsprechen. Die Taz sichert dagegen ihre Meinung mit der Löschung von einer kleinen Anzahl von Beiträgen, die nicht der Linie der Genossenschaft entsprechen. Mit diesen Aktionen wird der Meinungsaustausch gesichert, das heißt, wer nicht seine Meinung in Forumsbeiträgen gegen die der Zeitung tauscht, wird mundtot gemacht.

        Dies alles habe ich nun in meinem letzten Diskussionsbeitrag zum Thema Islamfeindlichkeit - Angriffe auf Moscheen nicht beachtet, mein Kommentar wurde deshalb durch die TAZsicherheit zensiert. Die Begründung dieser Löschung durch die taz.kommune lautet: „Leider können wir nicht jede Löschung einzeln detailliert begründen. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.“

         

        Die taz.kommune hat mein vollstes Verständnis, der Kampf für die Pressefreiheit ist schon hart genug und ich möchte nicht der TAZ unnötig Zeit stehlen.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Bitte die Brille abnehmen, gründlich putzen, da sehen sie dass hier Islamofaschisten am Werk sind.

    • @Achim:

      Das ist doch der Gegenartikel zu den Ereignissen in Celle und Hamburg, die die bösen deutschen durch ihren Rassimus provoziert haben oder so.

  • Lechts und Rinks verwechsle ich gern. "Piss Christ", Urin & Christen, Schweinsköpfe vor Moscheen. Man hat den Eindruck dass sich die Standpunkte nur in ihrer Konsistenz unterscheiden: fest oder flüssig.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Wer Naziaktionen verteidigt, ist möglicherweise selber einer.

  • Weil dumme Rassisten in Delmenhorst (oder in Dresden) nicht unterscheiden wollen. Für sie sind das alles nur "Ausländer" - in ihrem völkischen Denken.

  • Schon irgendwie traurig, dass so etwas drin liegt.

    Ich bin zwar Atheistin, aber Angriffe auf religiöse Stätten rangieren für mich trotzdem irgendwo auf dem Level von "Grabsteine verkritzeln" oder "dämliche Selfies in Auschwitz machen". Es ist irgendwie traurig, auch ein wenig schockierend, aber vor allem trifft es Leute auf einer ganz individuellen Ebene.

     

    Es gibt auch Religionen, die ich nicht mag. Lustigerweise finde ich den Islam eher etwas dröge und langweilig, im Katholizismus werden wenigstens überall Leichenteile ausgestellt und verehrt... und dort gibts Wein. Etwas weniger halte ich dann von allen Sekten-Spinnern.

     

    zu den anderen Kommentaren:

    @SB123: zum "faschistischen Gedankengut" unter Flüchtlingen: Ich musste ein wenig schmunzeln, weil mir die ganze Empöreria, dass nicht nur die "Guten" zu uns kommen, mal wieder vor Augen geführt hat, dass wohl immernoch starke Vorstellungen darüber herrschen, wie ein Flüchtling zu sein hat..

    @ Christine Rölke-Sommer: Danke für den juristischen Bla. Möchte anmerken, dass die meisten Geschmacklosigkeiten und niederträchtigen Aktionen nicht strafbar sind. Das hat dann vermutlich weniger was mit Meinungsfreiheit zu tun, sondern schlicht und einfach mit der Mühe, zu allem Mist ein extra-Gesetz zu haben, das man nur alle paar Jahre mal braucht. Oder braucht es einen Extraparagraphen für geschmacklose Selfies vor Gedenkstätten?

    • @Fanta:

      Info für die Atheistin:

       

      In der katholischen Kirche gibt es Wein für den Pfaffen und Oblaten fürs Volk.

    • @Fanta:

      Es geht mir nicht darum, wie ein Flüchtling zu sein hat, der hier her kommt, es geht mir darum, wie er zu sein hat, wenn er bleiben will. Und das heißt für mich klein Bleiberecht für Kriegsverbrecher, Faschisten, Rassisten .

    • @Fanta:

      Ein Selfie vor einer Gedenkstätte demonstriert höchstens Gedankenlosigkeit. Die im Artikel beschriebenen Angriffe auf Moscheen hingegen sind gezielte Aktionen, mit denen andere Menschen diskreditiert und eingeschüchtert werden sollen. Wer beides auf dieselbe Stufe stellt, ist entweder nicht fähig, diesen wesentlichen Unterschied zu erfassen, oder aber er will verharmlosen.

       

      Logisch falsch (um nicht zu sagen: hochgradig abstrus) ist es außerdem ihre Behauptung, wer das Schüren von Ressentiments gegen Flüchtlinge ablehnt, vertrete damit implizit die Meinung es kämen "nur die Guten" zu uns. (Oder habe eine Erwartung, wie Flüchtlinge "zu sein" hätten.)

       

      Aber jeder Unsinn findet noch einen, der ihn beklatscht, wie man sieht…

      • @Ella:

        Sie missverstehen mich.

        Der Vergleich mit dem Selfie war mehr oder weniger unglücklich, das mag sein, bezog sich aber auf die Gemeinsamkeit des Tabubruchs - und das nicht im positiven Sinne. Angriffe auf religiöse Einrichtungen sind für mich ein absolutes No-Go, gerade weil diese Einrichtungen besonderen Schutz brauchen, es sind Orte, zu denen Menschen einen sehr individuellen Zugang haben. Mit einem Angriff auf einen Friedhof, eine Gedenkstätte oder eine religiöse Einrichtung wird etwas sehr individuelles und direktes verletzt, auf der Ebene des ganz persönlichen und eigenen Empfindens. daher ist es für mich an Niedertracht kaum mehr zu überbieten (wobei auch hier gilt: schlimmer geht bekanntlich immer).

         

        Dass es Erwartungen gibt, wie ein Flüchtling zu sein hat, ist unbestritten. Dass diese Meinungen weit auseinander gehen, ebenfalls. Häufig finden sich doch dort Vorstellungen, die sich in etwa folgendermassen zusammenfassen lassen: arm, gebeutelt, und dann vor allem dankbar. Die Idee, ein Flüchtling habe sich hier diensteifrig und beflissen allem unterzuordnen, weil er ja gefälligst dankbar zu sein habe, dass er ein Stockbett in einem baufälligen Gebäude erhalten hat... Da kann man nur den Kopf schütteln.

        Wer das schüren von Ressentiments gegen Flüchtlinge ablehnt, ist meiner Meinung nach eine äusserst aufrichtige Person.

        Aber auch äusserst aufrichtige Personen fallen dann ab und zu aus allen Wolken, wenn sie feststellen, dass ein Flüchtling eben ein Mensch wie alle Menschen ist. Mit Vorurteilen, Bildungslücken, politischen oder religiösen Überzeugungen, Humor, Vorlieben und Abneigungen, und allem, was uns sonst noch so interessiert...

        Ich rate dazu, Flüchtlingen auf Augenhöhe zu begegnen. Das ist durchaus nicht einfach, da das System in dem wir uns bewegen, Flüchtlinge auf eine unterste Stufe der Abhängigkeit stellt, und deshalb immer noch - auch von äusserst aufrichtigen Menschen - von weit oben auf sie herabgesehen wird.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Fanta:

          "Wer das schüren von Ressentiments gegen Flüchtlinge ablehnt, ist meiner Meinung nach eine äusserst aufrichtige Person."

          > Warum tun Sie es dann selbst?

           

          Davon ab: Sie betrachten also Leute, die für Flüchtlingsaufnahme sind, als naive Trottel. Das ist ein starkes Stück Chauvinismus.

           

          Ich halte Ihren Kommentar für zeittypisch rechts: Erst ein Lippenbekenntnis pseudohumanistischer Art, um dann zu suggerieren, daß jene Ausländer, die eine solche Betrachtung verdient haben, die verschwindend kleine Minderheit darstellten, während man den großen, bösen Rest mit straffer Härte behandeln müsse.

           

          Entweder Sie halten uns für naiv oder Sie sind es selbst, wenn Sie denken, daß derart fadenscheinige Taktiken nicht bemerkt werden.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Ihre politischen Ansichten sind mir häufig recht nahe.

            Was aber tierisch nervt, ist, dass Sie eine sehr hohe Anzahl von Posts falsch zu verstehen scheinen.

            In schöner Regelmäßigkeit gehen Sie Leute hart an, die sogar eine ähnliche Meinung vertreten wie Sie selbts. Wie hier z.B. im Fall der Kommentare von Fanta. Schalten Sie doch mal einen Gang zurück und nehmen Sie sich 2-5 Minuten Zeit vor dem Schreiben, anstatt reflexhaft zu antworten und Leuten Dinge zu unterstellen, die sich (in der Regel zu Recht) in Ihrem Vorstellungsbaukasten befinden, aber häufig eben nicht in den jeweiligen Posts. Danke!

    • D
      D.J.
      @Fanta:

      Guter Kommentar. Natürlich sind viele (nicht nur) Linke extrem inkonsequent, wen es darum geht, Geschmacklosigkeiten zu bestrafen.

      Was die Asylbewerber berifft: Stimmt schon, aber das ganze "Alles-ist-doch-prima-wir-müssen-nur-mehr-Angebote-machen"-Gefasel provoziert nun mal auch Widerspruch.

      Aber das ist ein anderes Thema.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Vor allem müssen erst mal Flüchtlinge in nenneswerter Zahl aufgenommen werden. Deutschland spielt bisher eine beschämende Rolle. Während andere Länder bereits zehn, zwanzig und mehr Prozent ihrer eigenen Bevölkerungszahl augenommen haben, wird im Schland schon wegen ein paar Tausend rumgeknausert.

        > Irrationale Ängste des Schlandbewohners.

        • D
          D.J.
          @90191 (Profil gelöscht):

          Sie wissen, dass ich mit Ihnen übereinstimme, zumindest weit mehr Verfolgte (!!!!!) aufzunehmen.

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @D.J.:

            Lippenbekenntnis

            • @90191 (Profil gelöscht):

              Mehr als nur das: Die 5 Ausrufezeichen hinter "Verfolgte" sollen andeuten, dass es sich aus DJs Sicht bei Asylsuchenden mehrheitlich genau nicht um Verfolgte handelt. (Klassisches rechtes Argumentationsmuster halt...)

          • D
            D.J.
            @D.J.:

            Will damit sagen: Nicht unbedingt Salafisten, die - wie ich gerade in mehreren Zeiungen lese - in Hamburg mit Macheten auf Kurden losgehen. Ich weiß, "Linksnormal", alles irrationale Ängste. Komischerweise aber nicht nur von uns garstigen Schlandern.

  • noch mal: ist es wirklich angemessen, einen vor einer moschee abgelegten wildschweinkopf, einen rotgefärbten schaufensterpuppenkopf mitsamt botschaft zur meinungsäußerung zu adeln?

    fragte ich mich, sagte mir: nö

    und kam auf das nächstliegende, nämlich: das ist falsch entsorgter abfall.

    weshalb ich dem staatsschutz empfehlen täte, das zeug als sondergefahrenabfall zu asservieren - und den tätern, sollten sie ermittelt werden, die kosten dieser asservierung in rechnung zu stellen, abgesehen von all dem, was nach AbfalbesG sonst noch so möglich wäre.

    ich könnte mir vorstellen, dass davon eine weitaus gründlicher resozialisierende wirkung ausginge als von einer einzelrichterveranstaltung wegen §139. könnten die nach meiner weise belangten doch hautnah erfahren, dass meinungsäußerungs- wie auch bekenntnisfreiheit ein in jeder hinsicht kostbar+teures gut ist.

     

    und bevor wieder wer meint, ich täte irgendeine glaubensgemeinschaft bevorzugen.... tu ich nicht. abfall der beschriebenen art vor versammlungsorten welcher glaubensgemeinschaft auch immer tät ich ganz genauso behandeln.

    • D
      D.J.
      @christine rölke-sommer:

      Zwei verschiedene Vorgänge: Schaufensterkopf = prinzipiell freie Meinungsäußerung, wenn auch nicht gerade mutig. Da Tatsache ansprechend (Scharia, zur Erinnerung = Islamisches Recht, gilt in vielen Ländern nach wie vor), keine Volksverhetzung. Aber unangebracht, zumal wenn es sich um eine Gemeinde handeln sollte, wo die Aktualität der Scharia abgelehnt wird.

       

      Schweinekopf = als Beleidigung zu verfolgen.

       

      Davon abgesehen bin ich Ihrer Meinung im letzten Absatz. Nicht alles, was von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, ist zu akzepieren.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Lüge!

         

        Die Täter beziehen sich ganz klar und ohne Unterscheidung auf den Islam als Ganzes, nicht etwa auf radikale und gewalttätige Unterströmungen.

        Daher: Volksverhetzung. Freilich braucht man viele Leute gar nicht erst zu hetzen, nicht wahr?

      • @D.J.:

        ok, das gibt zwei fleiß-smileys. zufrieden?

        strafanträge kann man übrigens zurücknehmen.

        und in der zeitung kann man in zukunft auch etwas weniger ehrfurchtsvoll darüber berichten, wie nen paar christen mal wieder nicht mit ihren schweinen klarkamen (mißlungener exorzismus?)

         

        soweit mal meine prinzipiell freie meinungsäußerung.

        • D
          D.J.
          @christine rölke-sommer:

          Hmm, aus meiner sehr frommen Lebensphase kenne ich zwar noch die seltsame Bibelstelle, auf die Sie anspielen, aber verstehe Sie hier dennoch nicht ganz. Muss wohl so sein - Religionen überleben nur als Mysterien :)

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @D.J.:

            Oh je. Ein ehemals religiöser Funamentalist, der jetzt fundamental gegen Muslime wettert.

             

            Wie diese Ex-Raucher, die werden auch gerne mal militante Nicht-Raucher.

            • D
              D.J.
              @90191 (Profil gelöscht):

              Naja, Sie haben schon einen etwas weiten Fundamentalimusbegriff (natürlich ausschließlich beim Christentum und ggf. Judentum). Enstpricht Ihrem Schwarz/Weiß-Weltbild, das ich in der Ausprägung noch nie bei einem leidlich intelligenten Menschen erlebt habe.

               

              An so einen Unsinn wie Hölle habe ich übrigens auch damals nicht geglaubt und mit evangelikalen Kreationisten habe ich mich schon damals bis auf's Messer gestritten.

               

              Wäre es zu viel verlangt, mich darauf hinzuweisen, wo ich "fundamental gegen Muslime hetzte". Nicht dass gerade Sie mich beleidigen könnten, aber ich denke, einen solchen Vorwurf zu belegen, dürfte selbst bei Ihnen keine übertriebene Forderung sein.

              • 9G
                90191 (Profil gelöscht)
                @D.J.:

                Monotheismus ist irrational.

                Sie waren Monotheist.

          • @D.J.:

            bibelkunde - frömmigkeit ist was anderes.

            • D
              D.J.
              @christine rölke-sommer:

              "fromm" hatte schon in dieser Lebensphase für mich und meine "frommen" Kollegen einen ironischen Unterton.

              • @D.J.:

                solange Sie nicht bäume umarmt haben...

    • @christine rölke-sommer:

      Gar nicht so einfach mit Ihnen-.

       

      Warum wollen Sie hier die politisch ungerührte Advokatin raushängen?

      Jeder schlichte Mensch versteht doch sofort dieses verdruckst-niederträchtige Botschaftsarrangement?

      Immerhin gibt´s auch noch diesen Zettel dazu.

      Da wollen Sie doch nicht allen Ernstes ignoriert wissen, was diese Schmierentruppe beim Betrachter damit auslösen wollte.

      Wenn jemand mit einer Pistole auf sie zielte, würden sie doch wohl nicht zunächst erst mal sagen wollen: Das ist eine öffentliche Performance, die nicht amtlich angemeldet sein dürfte.

      Komische Leute seid Ihr Kanzleitypen. (Mir fällt grad dazu der Typ aus „Das Schloß“ ein, der im Gasthofbett liegend versucht, K. die Weltsicht von Kanzleibeamten aufzuschwatzen.)

      • @H-G.-S:

        als häßliche alte finde ich, dass ab und an ein perspektivwechsel nottut.

        könnte vielleicht das niveau heben?

        oder haben Sie lust auf klappe die 329. darüber, ob derIslam (oder dieReligion oder dieIdeologie) so was nicht doch verdient, weil er-sie-es ja doch wirklich ganz schlimm bis verfassungswidrig? zumal ja jede versteht, was ausgelöst werden soll.

        muß ich mich von jedem deppen triggern lassen?! müssen Sie?!

         

        auch das niveau der schmierentruppe liegt ja von hier aus gesehen jenseits des erdmittelpunkts. und da finde ich: wer ein politisches strafverfahren haben will, soll sich, also den kopf, gefälligst etwas mehr anstrengen. sonst gibts halt nur kosten und nix mit märtyrer der bewegung.

         

        daher: ja, in solchen fällen ist aktiv ignorieren das/mein mittel der wahl.

        aber Sie dürfen sich gern noch was ganz anderes einfallen lassen. vielleicht finden Sie ja was richtig niederträchtiges?

        • @christine rölke-sommer:

          Ein Kruzifix in einem mit Urin gefülltem Plexiglas-Gefäß!-- (?)

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @H-G.-S:

            Urin ist natürlich und wird bisweilen sogar als Medizin verwendet. Einem Monogott, wie ihn Christen voraussetzen, der Mensch wie auch Urin selbst erschaffen hat, dürfte das also nicht viel ausmachen.

            • @90191 (Profil gelöscht):

              Auch gut!

              Siehe aber auch den künstlerischen Aspekt bzw. künstlerischen Beweggrund - (auf den der Künstler aber keinen Ausschließlichkeitsanspruch erheben darf) -,

              in meiner Antwort an @christine rölke-sommer.

               

              Damit auch ich es nicht vergesse:

              Es soll hier ja um Schändung vs. Würdigung oder illegale Abfallentsorgung gestritten werden. Eigentlich Blödsinn. Aber wie man merkt, streiten sich wiedermal die Geister, sobald auf der Schnittstelle zwischen Gefühl und Intellekt balanciert werden soll.

          • @H-G.-S:

            wenn es Sie erleichtert.... allerdings: wo ist da der unterschied zum ganz gewöhnlichen eckenpinkler?

            • @christine rölke-sommer:

              Dazu??- Unser Thema geht ja eigentlich um was andres, aber egal:

               

              Serrano erklärte (1987), sein "Piss Christ" sei sein Bedürfnis gewesen, sein Bedürfnis "Christus warm in (mit) meinem Innersten" zu umfangen, der Öffentlichkeit mitteilen zu wollen.

               

              Ist nicht von jedem, so verstanden worden.Und das wäre mein Punkt, wo ich mich mit Ihrer Haltung einig werden könnte.

              • @H-G.-S:

                Sie möchten lieber darüber reden, wie die schmierfinkentruppe sich besser hätte artikulieren können?

                ok.

                den kopf nebst... kann ich mir durchaus als kunst vorstellen. allerdings: so ganz ohne signatur?

                wie ich mir eine ernsthafte diskussion, mit oder ohne kunst, über geschlechter-un-ordnung und islamisches recht vorstellen kann. geht. überhaupt kein problem.

                 

                mein thema war jedoch: wie holt man solche aktionen wie im artikel dargestellt diskursiv ein, gelegentlich auch runter? und zwar ohne auf "aber das gibt es doch wirklich" auszuweichen.

                • @christine rölke-sommer:

                  Erinnert mich an Ihre andernorts gestellte Frage:

                   

                  "schon mal was von V-effekt gehört? von action-theatre und minimal art?"

                   

                  Hier nun, in diesem zugegebenermaßen völlig anders gestaltetem Zusammenhang, das Ganze also schulterzuckend als Umweltstrolche abtun zu sollen; und denen dann aber auch, mit den möglichst saftigsten Strafgeldern, eine finanziell schmerzhafte Konsequenz zu spüren geben.-

                  Mal sehen.-

                  • @H-G.-S:

                    ich tue nicht ab, und schon garnicht schulterzuckend.#ich nehme nur ein downgrade vor.

                    so würde ich beispielsweise nicht den staatsschutz ermitteln lassen, sondern bei schweinekopf das gesundheitsamt.

                    • @christine rölke-sommer:

                      Verstehe.- Also keinerlei Tadel wegen Beschimpfung einer religiösen Gruppe. Ihr Ratschlag:

                      Herabwürdigung eines nicht zugestanden werden sollenden, in der Szene geadelt werden Wollens,

                       

                      zu einem lediglich Bußgeldkosten verursachenden, stumpfsinnigen Ordnungsverstoß.--

                       

                      Mit den Ermittlungsmethoden eines Gesundheitsamtes werden solche Strolche, so ist aber andererseits zu befürchten, wohl gut leben können.

                      Wenn einem der Staatsschutz auf die Pelle rückt, ist das aber schon ein anderes Kaliber.

                       

                      Im Übrigen dürften nach dieser Lesart ja dann auch nicht, die muslimischen Vereine sowas als Beleidigung gegen ihre Religion auflisten?

                      • @H-G.-S:

                        wieso keinerlei tadel?

                        angenommen, die abfallentsorger werden ermittelt, dann können sie angeklagt und bestraft werden, tat- und schuldangemessen. in strafe liegt immer auch tadel.

                        und wenn ich ihnen dann auch noch das gütesiegel "politisch" verweigere, sondern sie zu simplen umweltverpestern erkläre - dann trifft sie das vermutlich mehr als wenn sie mit irgendwas aus dem unteren bereich zum 139 bedacht werden. die strafe soll doch dem täter den unrechtsgehalt seines tuns vor augen führen, oder?

                         

                        im übrigen: wer sagt mir denn, dass die abfallentsorger immer irgendwelche nazis sind? wenn ich http://www.welt.de/debatte/kommentare/article132932718/Das-Funktionaersproblem-im-deutschen-Islam.html lese, dann kann ich mir gut vorstellen, dass da islamkritischer nachwuchs der giordano-bruno-stiftung oder ähnlicher aufklärerinnenkreise zur tat geschritten ist, weil doch sonst keiner was tut oder so ähnlich.

                         

                        das andere ist: was soll denn nun eigentlich mit den mitteln des strafrechts geschützt werden?

                        eine religion kann man nämlich nicht beleidigen! angehörige von religion xy hingegen schon.

                        aber: sollten diese aktionen beleidigen? können sie das?

                        darüber wäre erst mal nachzudenken - und mit den betroffenen moscheen zu überlegen, was diese - außer der strafantragstellung - dagegensetzen könnten. mir fiele da einiges ein zu heilige schriften+ablehnung der todesstrafe wie auch zu der frage, woher eigentlich dies merkwürdig verklemmte verhältnis der monotheistischen bekenntnisse zum (heiligen) schwein kommt.

  • Ach, ich hatte schon vor 25 jahren ehrenamtlich mit der Betreung von Asylbewerbern und deren Beschäftigungsmaßnahmen zu tun. Und soviel Rassismus, faschistisches Gedankengut, Intoleranz und Feindschaft wie bei diesen Menschen untereinander habe ich danach selten erlebt. Osteuropäer untereinander, diese gegen die Afrikaner, arabische Afrikaner gegen Schwarzafrikaner. Englischsprachige gegen Französischsprachige. Also nix mit, es kommen nur die Guten zu uns.

    Ein Nazi bleibt ein Nazi, egal ob weiß, braun, gelb oder schwarz, egal ob christlich oder muslimisch.

    PS. Eine Schwägerin von mir ist bosnische Muslima, Bürgerkrigsflüchtling, Mann erschossen, Frau vor den Augen der Kinder vergewaltigt, beide Söhne das erlebte kaum verarbeitet, Drogensucht, Kriminalität, also das volle Programm. Ich weiß, was Elnd bedeutet.

    Also erspar dir dein selbstgerechtes "ich bin ein besserer Mensch-Gelaber". Vor allem, wenn du für die Tätigkeit ordentlich nach Honorarordnung für Anwälte vom Staat bezahlt wirst.

    • @sb123:

      rührend, wenn man dran wackelt.

      bloß: so ne alte anwältin wie icke, die hat ein näschen für lügen.

       

      und nun schluß mit dem geseich.

       

      was ist - außer der selbstbeschreibung - an der ablage von objektivem wie subjektivem abfall vor einer moschee politisch?

      • @christine rölke-sommer:

        Könnte es sein, dass sie ganz gut von solchen Dingen leben- wessen Brot ich es...

      • @christine rölke-sommer:

        Genau, alles Lügen, kann ja nicht sein, ne. Alles was ins kleine Weltbild nicht passt, wird als Lüge abgestempelt. Bloss keine Kritik am eigenen Denken aufkommen lassen.

        Das du dir bei den Beratungsgespräch für Flüchtlinge viele Lügen anhören musst, kann ich mir übrigens gut vorstellen.

    • @sb123:

      Dieser Beitrag ist für Rölke-Sommer

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Was sind das nur für Feiglinge?

  • In anderen Länder werden richtige Menschen von Islamisten geköpft und wir beschweren uns über eine Schaufensterpuppe?

  • D
    D.J.

    Liebe Frau Malkowski,

    würden Sie bei einer ähnlichen Aktion vor einer Kirche - sagen wir, eine Puppe mit dem Hinweis auf Missbrauch und der Inschrift "Das ist der Katholizismus" - auch von einem "Angriff" schreiben?

    Ich würde mich wirklich über eine Antwort freuen, denn ich möchte das für mich nicht Begreifliche einfach nur verstehen.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @D.J.:

      Hypothetischer Kram. Haben Sie keine wirklichen Fragen - oder trauen Sie sich nicht, sie zu stellen?

      • D
        D.J.
        @90191 (Profil gelöscht):

        Vergleiche sind notwendig, um die eigenen Maßstäbe zu reflektieren. Deken Sie mal drüber nach.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @D.J.:

          Na, Ihre Maßstäbe sind uns ja hinlänglich bekannt.

  • D
    D.J.

    "Straftaten gegen zwei islamische Gemeinden: .. Kopf einer Schaufensterpuppe abgestellt ... Die Täter drapierten rot beschmierte Steine davor, die offenbar eine Steinwurf-Attacke symbolisieren sollten ..."

     

    Man kann sich über die nachfolgende Pauschalisierung aufregen, doch handelt es sich, wie ich das GG verstehe, um eine freie Meinungsäußerung, ggf. im Rahmen eines eines Hausfriedensbruchs.

    Hätten nicht manche (darunter auch Pesudolinke) in diesem Land den Verstand verloren, müssten man das nicht einmal diskutieren.

    Tucholsky: "... sondern wer auf den Schmutz hinweist"

    • @D.J.:

      Sie sagen also, wer eine scheinbar blutverschmierte Puppe mit dem Schild "Das ist der Islam" vor einer Moschee aufstellt, weise damit lediglich "auf den Schmutz hin"?

       

      Das heißt, Sie exkulpieren die Täter, indem sie diese offensichtliche Hass-Tat zu einer Protestaktion gegen Menschenrechtsverletzungen erklären?

       

      Nun ja. Die die immer gleiche Stoßrichtung Ihrer Beiträge ist ja jedem regelmäßigen Leser hier bekannt...

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @D.J.:

      Volksverhetzung ist nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

      • D
        D.J.
        @90191 (Profil gelöscht):

        Auch an Sie die Frage: Bei einer Aktion vor einer Kirche mit einem ähnlichen Protest mit einer Puppe gegen Missbrauch - wäre das Volksverhetzung?

        Oder mal ganz schlicht gefragt: Gibt es in vielen Ländern Steinigungen und entprechen sie dem Islamischen Recht? Kann eine niemandem bestrittene Tatsache Volksverhetzung sein? (was übrigens das Ganze unterscheidet von antisemitischen Aktionen, die mit reinen Ressentiments spielen).

        Die Aktion war geschmacklos, weil man nicht weiß, wie konkret man in der Moschee zur Scharia steht (vermute ich mal). Aber bei einer vergleichbaren Aktion vor einer Kirche wüsse man i.A. auch nicht, wie widerlich der jeweilige Pfarrer den Missbrauch fände. Daher: auch geschmacklos, aber keine Volksverhetzung (selbst wenn man berücksichtigt, dass das Kirchenrecht Missbrauch nicht gerade befürwortet)

        • @D.J.:

          dann verlegen wir doch mal ganz schlicht das ganze vor die synagoge: eine puppe mit blutrot eingefärbtem penis und dazu ein zettel "so ist das judentum".

          brit mila ist eine unbestreitbare tatsache, oder?

          nu?

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @D.J.:

          "Bei einer Aktion vor einer Kirche mit einem ähnlichen Protest mit einer Puppe gegen Missbrauch - wäre das Volksverhetzung?"

           

          Wenn die Kernaussage "Das ist das Christentum" lauten würde, vielleicht. Wobei ein zweiter, maßgeblicher Aspekt bedacht werden muß, welchen die rechte Schmuddelecke freilich gerne ignoriert: Daß eine Volksmehrheit, wie es die Christen hierzuschlande sind, ja nicht gegen sich selbst, wohl aber gegen eine Minderheit wie die Muslime aufgehetzt werden kann.

           

          Siehe auch Drittes Reich: Die jüdische Minderheit war das Opfer, nicht die christliche Mehrheit.

           

          Sehen Sie, das heißt es, aus der Geschichte gelernt zu haben: Die logisch richtigen Schlüsse zu ziehen, nicht stammtischkompatible Phrasen nach eigenem Gusto zu dreschen.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            "

            Wenn die Kernaussage "Das ist das Christentum" lauten würde, vielleicht. "

             

            Aber wer definiert die "Kernaussage".

             

            Kernaussagen sind so eine Sache. Wer sagt den das die Kernaussage bei dem hier diskuttierten Beispiel gegen den Islam als solchen geht (außer das es ziemlich offensichtlich ist.)

             

            Und zum Thema Mehrheiten wären keine Opfer. Die Mehrheit aller Menschen sind Frauen.

            • @DasNiveau:

              Die Kernaussage muss nicht "definiert" werden; die Täter eine Nachricht dieses Wortlauts hinterlassen. Siehe Artikel.

        • @D.J.:

          "Ganz schlicht gefragt" trifft es sehr gut, danke!

           

          Nein, eine unbestreitbare Tatsache kann keine Volksverhetzung sein.

           

          Die von den Tätern erhobene Behauptung betraf aber keine unbestreitbare Tatsache. Die Botschaft lautete nicht: "Es gibt Steinigungen". Oder: "In einigen islamischen Ländern ist die Steinigung eine gesetzlich vorgesehene Strafe."

           

          Die Täter behaupteten vielmehr, dass Steinigungen den Islam charakterisierten (Zitat: "So ist der Islam"), und das ist selbstverständlich keine "unbestreitbare Tatsache". Sondern vielmehr eine Behauptung, die faktisch eindeutig falsch ist.

    • @D.J.:

      meinungsäußerung?

      ich sehe da als erstes einen glatten verstoß gegen das abfallbeseitungsgesetz. und wer seinen abfall vor anderer leutz haustür ablädt, der darf sich nicht wundern, wenn er-sie-es ärger kriegt.

      • @christine rölke-sommer:

        In Celle, Niedersachsen machen Tschetschenen Jagd auf Yesiden.

        In ostdeutschen Auffanglagern haben tschetschnische Rollkommandos systematisch Türen von nordafrikanischen Flüchtlingen eingetreten, die Menschen aus den Betten gezerrt und zusammengeschlagen.

        Dazu kein Wort, aber mit illegaler Abfallbeseitigung kommen.

        Wie war das eigentlich mit der Schule in Berlin, als die Besetzer dort ihren Müll auf die Nachbargrundstücke geworfen haben. Hast du dich da eigentlich beschwert ???

        • @sb123:

          licht OT, wa.

          aber ich will mal nicht so sein....

          rechtfertigt das, was einige tschetschenen tun, abfall vor moscheen abzulegen?

           

          und was Berlin angeht: ich hätte den müll, wäre ich nachbarin, stillschweigend entsorgt oder aber eine tonne an den zaun gerollt.

          • @christine rölke-sommer:

            Du wohnst doch in Berlin, was ist eigentlich aus dem Brandanschlag auf die koptische Kirche geworden. Hat man auch nichts von dir gehört. War übrigens auch ein Flüchtling betroffen ,der dort geschlafen hat. Aber was ist schon eine schwere Brandstiftung gegen illegale Abfallbeseitigung. War wohl nur ein christlicher Flüchtling, der darf ruhig brennen, gell? Flüchtling zweiter Klasse, Ist wohl nicht deine Zielgruppe.

            • @sb123:

              da, mein gutster, hat sich dies mal freund Wowereit höchtspersönlich drum gekümmert, da mußte ich nicht mehr ran.

              aber schon komisch, dass man in dem fall gleich wußte, dass der brandanschlag politisch motiviert war, wohingegen man bei der Mevlana-moschee gute zwei wochen brauchte, bis man sich dazu durchgerungen hatte, überhaupt von brandstiftung zu sprechenstatts weiter so zu tun, dass 'muslimische baumaterialien' sich selbst entzünden.

               

              und nun wieder ernsthaft: ja, da wurde abfall abgelegt. teile, die objektiv wie subjektiv den abfallbegriff der abfallbeseitigungsverordnung erfüllen.

               

              ps: die einteilung von flüchtlingen in klassen ist die deinige. läßt tief blicken, der nice try deinige.

              • @christine rölke-sommer:

                War der mutmaßliche Täter bei der Mevlana-Moschee nicht selbst Muslim und die Tat nicht politisch sondern krankheitsbedingt motiviert?

                Die Einteilung von Klassen bei Flüchtlingen triffts du, nicht ich. Und die Einteilung kann man schön an deinen Beiträgen ablesen, was für dich mitteilungswürdig ist und was du schlichtweg ignorierst.

                Erinnert mich schwer an den Aufstand der Aufständigen noch zu Schröders Zeiten nach dem Anschlag auf eine Düsseldorfer Synagoge. War ja ganz schnell vorbei mit dem Aufstand der Aufrechten, nach dem die Täter identifiziert wurden, waren halt keinen bösen deutschen, sondern arabische Nazis, pardon, Migranten.

                • @sb123:

                  was soll denn der scheiß?!

                  laß erst mal wissen, wie du heißt, dann reden wir weiter.

                  über mich weiß man, dass ich meine asylsuchenden und in sonstiger vor allem ausländerrechtlicher verquetschung befindlichen mandantinnen nie in klassen unterteilt habe.

                  wie es sich bei einem anonymousleinchen verhält? darüber darf spekuliert, vermutlich jedoch besser geschwiegen werden!

  • Meine Güte, es passiert soviel Schreckliches im Namen des Islam und mit expliziter Berufung auf dessen Lehren (Sharia in zig Staaten, Islamisten, alle möglichen Terrorgruppen...), und wenn jemand ohne Schaden zu verursachen, nur durch Ablegen/Zeigen provozierender Gegenstände, dagegen protestiert, ermittelt der Staatsschutz. Was ist nur aus unserem Land geworden?

    • @DerKommentator:

      was, bitte schön, ist denn am ablegen des eigenen abfalls vor anderer leutz haustür protest?!

      und falls es protest sein sollte - dann wohl an der falschen adresse. sollten bei Ihnen nicht genügend mülltonnen rumstehen, dann beschweren Sie sich bitte bei Ihrem vermieter oder bei Ihrem eigenen geiz!

    • @DerKommentator:

      Was mit symbolischen Aktionen beginnt, kann bei Duldung schnell in Gewalt umschlagen - haben wir in Deutschland ja schon ein paar Mal gesehen. Die "Scharia-Polizei" ist ja auch net einfach mit einem Schulterzucken abgetan worden.

    • D
      D.J.
      @DerKommentator:

      Was einen dabei so wütend macht, ist ja, dass manchmal dieselben Leute ähnliche Aktionen vor oder gar in Kirchen als progressiv feiern.

      Nicht alle - Femen ist wenigstens konsequent und beteiligt sich nicht an dieser unfassbaren Heuchelei.

      Ich selbst neige freilich dazu, gegenüber Religionsgemeinschafen eine gewisse Höflichkeit zu wahren, egal wie ich dazu stehe. Darum geht es.

      • @D.J.:

        Woher genau wissen Sie, dass "dieselben Leute ähnliche Aktionen vor oder gar in Kirchen als progressiv feiern"? Reine Mutmaßung, oder gibt es Belege?

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Offenbar kennen Sie die Kreuzfällung der im höchsten Maße ehrenwerten Femen-Gruppe nicht. Diese Aktion aber, wie auch das Punkgebet von Pussy Riot stellen herrschende Machtsysteme infrage, während die im Artikel genannten Naziaktionen ideologisch direkt gegen Menschen gerichtet sind.

         

        Sie verstehen? Politische Aktion auf der einen Seite, purer Menschenhass auf der anderen Seite. Vergleiche so auch RAF und NSU.

        • D
          D.J.
          @90191 (Profil gelöscht):

          Sie haben mich nicht verstanden: Ich kenne die Aktionen von Femen vor/in Kirchen und vor Moscheen. Sie tun beides (wobei die Moscheeaktion nicht sonderlich intelligent war, weil sie gerade vor einer Ahmadiyya-Moschee erfolgte, einer verfolgten Gemeinschaft).

          Woher wissen Sie, dass es sich bei der Schufensterpuppenaktion um eine Nazi-Aktion gehandelt hat? Um die ging es mir, nicht um die andere. Könnte ebenso zu Femen passen.

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @D.J.:

            "Ich kenne die Aktionen von Femen vor/in Kirchen und vor Moscheen." Offenbar nicht.

             

            Femen mit Nazis zu vergleichen, das sieht Ihnen ähnlich.

             

            Zur klaren Abgrenzung: Femen protestierten ganz klar gegen die Unterdrückung der Frauen im IslamISMUS. Eine gezielte Stellungnahme zu einem konkret benannten Mißstand.

             

            Die Naziaktion hinegen unterstellt pauschal und in beleidigender Weise, daß Islam generell Terrorismus bedeute, was ja aber nicht der Realität entspricht. Bleibt als einzig mögliche Intention der Täter in diesem Fall: Hetze gegen Muslime und schüren der allgemeinen fremdenfeindlichen Verstimmungen im Schlande, womöglich in der Hoffnung, neue Ausschreitungen gegen Ausländer zu provozieren und Einzeltäter wie Breivik zu ermutigen.

      • @D.J.:

        Haben Sie mal eine Quelle für "ahnliche" Aktionen vor einer Kirche?

         

        Ich wüsste gerade keine.

          • @sb123:

            Danke erstmal für die Liste.

             

            Das sind doch erheblich mehr Vorfälle als wie ich sie mir vorgestellt habe.

            Zwei Orte kenne ich sogar davon aus beruflichen Gründen.

            In dem einen kleinen Ort besteht ein extrem hoher Anteil an osteuropäischen Zuwanderern. In einem Artikel ist da auch die Rede von einem Georgier, der festgenommen wurde. Ich denke, dass gerade in den ehemaligen GUS-Staaten, in denen die Linien nicht so klar sind wie in Russland, christliche Kirchen wohl einen schweren Stand haben (s.Pussy Riot). Leider wird man, wenn man darauf hinweist, sofort als "Putin-Versteher" in der BRD diffamiert.

            In dem anderen Ort herrscht einfach das normale Problem der beschissenen, unterfinanzierten Jugendarbeit. Das betrifft btw eine Gemeinde, die sich immer in der Öffentlichkeit ganz stolz als schuldenfrei darstellt.

          • @sb123:

            Was in dieser Liste als "Schändung" bezeichnet wird, ist mehrheitlich versuchter oder gelungener Einbruch und Raub.

            • @Ella:

              Die Begrifflichkeit ist eigentlich da ziemlich egal.

              Ob man das Verteilen von Schweinsköpfen vor Moscheen jetzt Schändung oder groben Unfug oder was auch immer nennt.

               

              Wenn ich Eigentum zugestehe, dann muss ich das auch Kirchen gegenüber machen.

              Die im Artikel beschriebenen Vorfälle sind am ehesten mit den Übergriffen auf Friedhöfe zu vergleichen. Die fanden ja auch eher im öffentlichen Raum statt.

              • @Age Krüger:

                Seit wann sind "Begrifflichkeiten" egal, bitte? Andere Begrifflichkeiten führen zu anderen Aussagen.

                 

                Es wurde nach "ähnlichen Aktionen" gefragt. Und ein Einbruch IST keine ähnliche Aktion. Auch nicht, wenn er als Schändung bezeichnet wird.

            • D
              D.J.
              @Ella:

              "mehrheitlich"

               

              Na dann ist ja alles gut.

               

              Ich denke mal, die verschiedenen Maßstäbe, die man hier bei viele Linken erlebt, haben etwas mit Macht und mutmaßlicher Schwäche hierzulande zu tun. Diese Denkweise verstehe ich sogar in gewisser Weise. Ist mir aber zu schlicht. Zumal das mit Macht und Ohnmacht sich bei Kleingemeinden wie Syrisch-Orthodoxen oder Kopten z.B. hierzulande sich sehr schnell - wie in der Heimat - relativiert.

              • @D.J.:

                Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was Ihr gefühlt achhundertsechsundneunzigstes Referat über "die Linken" mit meinem Einwand zu tun hat.

              • @D.J.:

                da frag ich mich, ob die security-boys statts in EAE's nicht besser vor kleingemeinden wache schöben?

                da dürften sie dann auf staatskosten auch wandalen festhalten bis die polizei kommt. wohlgemerkt: festhalten, mehr nicht.

                • D
                  D.J.
                  @christine rölke-sommer:

                  Naja, ich vermute, gar keine Sicherheitsdienste in/vor den Unterkünften wären auch nicht recht und würden zu massiver Empörung führen, wenn was passiert. Aber das ist das andere Thema.

                  Zurück zu diesem: Ich habe in solchen Dingen höchst ungern Recht leider aber überwiegend: Ich vermute stark, dass in gar nicht so ferner Zeit es eher normal sein wird, dass nicht nur vor Synagogen, sondern auch vor schiitischen Moscheen, Ahmadiyya-Moscheen und christlich-orientalischen Kirchen Wachleute und Polizisten stehen werden. Und auch vor salafistenkritischen sunnitischen Moscheen - diese bedroht sowohl von rechten Idioten, die keine Unterschied machen, wieauch von Salafisten. Und vor Salafisten-Moscheen, denn selbst diese Typen haben ein Recht auf Schutz.

                  Und was können wir tun, damit ich mich irre? Haben Sie eine Antwort? Ich nicht.

                  • @D.J.:

                    ich schrub: IN

                     

                    was tun? das internubium mit und ohne trauschein fördern.

                    • D
                      D.J.
                      @christine rölke-sommer:

                      Christine, Ihr Wort in aller Ohr, mögen sie sich paaren, ob Männlein und Weiblein, Männlein und Männlein, Weiblein und Weiblein. Nun muss aber leider bisher oft die Muslima mit der Familie brechen, um einen Nichtmuslim zu heiraten. Oder die Yezidin den Muslim. Oder die Koptin den Drusen.

                      Hoffentlich läuft uns die zeit nicht weg.

                • @christine rölke-sommer:

                  Sie sollten sich als Lobbyist zu erkennen geben.