Infos für Fahrgäste: Das geht trotz Streik bei der Bahn

Notfallfahrplan, keine Zugbindung, stornierbare Reservierungen: Was Reisende ab Mittwoch beachten sollten, wenn die Lok­füh­re­r*in­nen streiken.

Eine Lok der Deutschen Bahn DB steht im Hauptbahnhof Hannover und spiegelt sich in einem Waggon mit dem DB Logo

Die GDL bestreikt die Bahn, was geht noch für die Fahrgäste Foto: Julian Stratenschulte/dpa

BERLIN dpa | Ab Mittwochmorgen um 2 Uhr streikt die Lokführergewerkschaft GDL: Rund sechs Tage lang wird auf der Schiene kaum noch etwas gehen. Betroffen sind Fern- und Regionalverkehr sowie auch der Gütertransport der Deutschen Bahn. Es gibt einen Notfahrplan, den man auf der Online-Reiseauskunft der Bahn abrufen kann. Die meisten Fahrten fallen aus.

Erste Züge dürften schon vor offiziellem Streikbeginn wegfallen. Die Bahn nimmt sie schon mal aus dem Programm, damit die Fahrt nicht auf freier Strecke endet oder damit die Züge nach Streikende dort stehen, wo sie gebraucht werden. Im Güterverkehr soll es bereits am Dienstag losgehen. Insgesamt soll der Ausstand bis Montag um 18 Uhr dauern.

Der Streikaufruf gilt auch dieses Mal bundesweit. Erfahrungsgemäß sind insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern sowie im Südwesten viele Beschäftigte bei der GDL organisiert. Dort dürfte daher im Regionalverkehr vielerorts nicht mehr viel fahren.

Die Bahn hat die Zugbindung für alle Tickets während des Streiks aufgehoben. Alle Fahrgäste, die eine zwischen dem 24. und 29. Januar geplante Fahrt verschieben möchten, können ihre Fahrkarte also später nutzen. Alternativ können sie ihre Fahrt auf den Dienstag vorziehen. Die Fahrkarte gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.

Warum die Lok­füh­re­r*in­nen streiken

Mit dem Streik reagiert die GDL auf das jüngste Angebot der Deutschen Bahn, das der Konzern am Freitag präsentiert hatte. Insbesondere bei der wichtigsten Forderung geht der Konzern aus ihrer Sicht nicht weit genug: Die Gewerkschaft unter ihrem Chef Claus Weselsky fordert eine Verringerung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Lohn.

Die Bahn hatte nun eine optionale Absenkung auf 37 Stunden vorgeschlagen. Wer sich dagegen entscheidet, bekäme stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld. Die Gewerkschaft sieht in der Offerte keine Verhandlungsgrundlage.

Neben der Arbeitszeitverkürzung fordert sie unter anderem 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Bahn hatte zuletzt stufenweise insgesamt 13 Prozent mehr Geld angeboten – bei einer Laufzeit von 32 Monaten inklusive der Prämie.

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