Industrie in der Kritik: NGOs zanken mit Autolobby
Um eine Eskalation auf der Automesse IAA zu vermeiden, lud der Autoverband VDA KritikerInnen zur Diskussion ein. Prompt gibt es neuen Krach.
Der Streit ist Teil eines sich zuspitzenden Konflikts zwischen Klimaaktivisten und Autoindustrie: Die IAA als Demonstrationsobjekt von Klimaaktivisten ist neu. Erst am Dienstag blockierten Protestierende einen Autozug von VW, gleichzeitig besetzten sie das Auslieferungszentrum des Konzerns in Wolfsburg. Forderungen: Weg vom Auto, für eine radikal neue Verkehrspolitik!
Beim neuen Clinch geht es darum, in welchem Rahmen gesprochen werden soll. Zwar betont der VDA, öffentlich und gratis diskutieren zu wollen. Aber die Wahl des Austragungsorts sorgt für Krach. „Für uns ist eine Austragung im Rahmen der IAA wünschenswert“, teilt der VDA der taz mit.
Das halten die ProtestlerInnen für das Problem. „Eine öffentliche Veranstaltung kann nicht auf der IAA stattfinden“, betont BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg. Die Öffentlichkeit erreiche man auf der Messe nicht, sondern primär der Industrie wohlgesinnte BesucherInnen und Autofans.
Vorwurf: VDA scheut die Öffentlichkeit
Zuvor hatte der VDA für ein Gespräch außerhalb der IAA einen runden Tisch vorgeschlagen. Der hätte aus Sicht der ProtestlerInnen „hinter verschlossenen Türen“ abgehalten werden sollen. Auch einen „Bürgerdialog“, an dem zufällig ausgewählte Bürger teilnehmen sollten, hielten die NGOs für unakzeptabel. Das Gespräch wurde abgesagt.
Der Vorwurf: Die Automobilverband scheue die Öffentlichkeit. Der VDA hingegen betont, „wir sind nach wie vor bereit zu öffentlichen Gesprächen“. Die ProtestlerInnen bekräftigten am Mittwoch erneut ihre Forderungen. Der VDA arbeitet an einer Antwort, heißt es dort. Ob die Diskussion stattfindet, ist offen.
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