Illegale Migranten: Russland schließt Zeltstadt
Nach Razzien hatten russische Behörden Hunderte illegale Einwanderer festgenommen und unter unwürdigen Bedingungen untergebracht. Damit ist jetzt Schluss.
MOSKAU dpa | Nach scharfer Kritik an unwürdigen Wohnbedingungen haben die Moskauer Behörden eine Zeltstadt für Hunderte von illegalen Migranten geschlossen.
Ein Teil der vor allem aus Vietnam stammenden Arbeiter sei abgeschoben worden, ein Rest von 234 Menschen werde anderweitig untergebracht, teilte das Innenministerium in Moskau am Dienstag der Agentur Interfax zufolge mit.
Bei landesweiten Razzien etwa auf Wochenmärkten hatten die Behörden in den vergangenen Wochen Tausende Menschen festgenommen, die illegal in Russland arbeiteten.
In Moskau gelten die Zugriffe auch als Unterstützung für Bürgermeister Sergej Sobjanin vor der Kommunalwahl am 8. September. Der Kremlkandidat hatte schärfere Einwanderungsgesetze gefordert. Der Migrationsbehörde zufolge arbeiten in Russland rund 1,8 Millionen Ausländer legal, weitere rund 3,5 Millionen sind illegal.
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