Hurentag u.a. in Berlin: Hurenrechte und Antifapflichten
Klimakrise, Klasse, Kotzbrocken: auch jenseits der Pandemie gibt es viel zu bekämpfen in Berlin. Einige Anlässe.
B ei all dem Coronawahnsinn der letzten Monate – inklusive wirrer Schwurbler:innen und nächtlicher Ausgangssperren – sollte niemand vergessen, dass wir auch noch andere globale Probleme haben, die einer Pandemie gleich kommen. Es wird Zeit, auch diese wieder ins Blickfeld zu rücken und ihre Bedeutung zu rekapitulieren.
Da wäre zum Beispiel noch immer die Klimakrise, die auf uns zurollt, wie eine Lawine. Es heißt immer, wir säßen da alle im selben Boot. Allerdings hat auch dieses Boot verschiedene Klassen. Über die Rolle von Klassenverhältnissen in der Klimakrise und -bewegung geht es in einem Vortrag der Naturfreundejugend Berlin.
Es sollen unterschiedliche Perspektiven auf die Situation aufgetan und gemeinsam diskutiert werden. Wie kann ein besserer Umgang mit Klassenfragen gefunden werden und wie kann eine solidarische Klimabewegung aussehen? Anmeldungen per kurzer Mail an rosa@naturfreundejugend-berlin.de (Mittwoch, 2. Juni, Online, 19.00 Uhr).
Auch die AfD gibt es leider trotz Corona immer noch. Diese hat aber in Berlin aber auch nach wie vor wirklich gar nichts zu suchen. Deswegen heißt es entschieden: „Schluss mit dem Zirkus!“. Denn auch jetzt gilt und es bleibt dabei: Kein Fußbreit dem Faschismus! Es wird eine Fahrrad-Demo zum AfD-Zelt in Biesdorf geben und anschließend eine Wut-Kundgebung.
Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.
Intersektionale Solidarität
Informationen und Updates gibt es auf Twitter, Facebook und hier. Die entsprechenden Hashtags sind: #noLPT #B0506 #B0606 (Samstag, 5. Juni, Treffpunkt Fahrrad-Demo: Frankfurter Allee, 7.00 Uhr; Treffpunkt U-Bahnanreise: Alexanderplatz U5, 07.30 Uhr).
Während Corona haben Gewalttaten im privaten Raum zugenommen. Das neu gegründete Kollektiv FrühjahrsRuf möchte auf sexuelle Gewalt und Belästigung in unterschiedlichsten Formen aufmerksam machen. Zu diesem Zweck findet eine Kundgebung statt, bei der Betroffenen gezeigt werden soll, dass sie nicht alleine sind.
Außerdem soll in diesem Rahmen auf Vereine hingewiesen werden, die in individuellen Notlagen Unterstützung anbieten. Der intersektionale Zusammenhang soll dabei eine Rolle spielen. Angesprochen werden sollen insbesondere Menschen mit Behinderung, POC, LGBTQ+ und wohnungslose Menschen. Es besteht Maskenpflicht (Samstag, 5. Juni, Gendarmenmarkt, 12.00 Uhr).
Sexarbeitenden werden weltweit die Rechte, die anderen Arbeitenden zustehen, verweigert. Die anhaltende Coronapandemie intensiviert diesen Ausschlussprozess. Zum Gedenken des Internationalen Hurentages (2. Juni) wird es eine Demonstration geben unter dem Titel: „Für die Rechte von Sexarbeitenden und eine solidarische Community“.
Internationaler Hurentag
1975 besetzten über 100 Sexarbeitende eine Kirche im französischen Lyon, um sich der Belästigung durch die Polizei auf ihren Straßen zu widersetzen und um gegen ihre Marginalisierung zu protestieren. Gefordert wird heute, 46 Jahre später, eine Gemeinschaft der Solidarität und des gemeinsamen Kampfes (Samstag, 5. Juni, U-Bahnhof Hallesches Tor, 15.00 Uhr).
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