Hungerkrise droht im Südsudan: Tausende fliehen vor Kämpfen
Im Südsudan leben die Menschen nicht nur in ständiger Angst vor Gewalt. Auch eine andauernde Hungerkrise bedroht fast die Hälfte der Bevölkerung.
Die Kämpfe in Wau begannen am Freitag. „Wir wissen noch nicht, wie viele Menschen getötet wurden, aber es liegen noch immer Tote auf den Straßen“, sagte der stellvertretende MSF-Leiter im Südsudan, David Kahindi. Am Wochenende behandelten Ärzte von MSF Menschen mit Schusswunden und vergewaltigte Frauen. Etwa 10.000 Vertriebene seien zu einem UN-Stützpunkt in der Nähe geflohen.
Eine neue Rebellengruppe soll für die Kämpfe verantwortlich sein. Die Gruppe nenne sich Islamische Bewegung zur Befreiung von Raja und soll mit anderen bewaffneten Gruppen in der Region zusammenarbeiten, erklärte Regierungssprecher Michael Makuei. Oppositionelle machen hingegen die Regierung für die Kämpfe verantwortlich.
Wegen der schlechten Ernten der Vorsaison steuert das Land außerdem auf eine Hungerkrise zu. Steigende Preise, unbefahrbare Straßen und nicht funktionierende Märkte würden das Problem verschlimmern. „Die Unterernährung bei Kindern ist weiterhin sehr besorgniserregend“, erklärte der Unicef-Vertreter im Südsudan, Mahimbo Mdoe.
Ende 2013 brach in dem ostafrikanischen Land ein blutiger Konflikt zwischen Regierungsanhängern und Rebellen aus. Rund eine Viertelmillion Menschen sind wegen der Gewalt auf der Flucht.
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