Human Rights Watch zum Jemen: Rebellen setzen wohl Minen ein

Fast 1.000 Menschen sollen seit März 2015 getötet oder verletzt worden sein – Human Rights Watch erhebt schwere Vorwürfe gegen die Huthi-Rebellen in Jemen.

Soldaten auf einem Pick-up

Sollen auch Landminen eingesetzt haben: Kämpfer der schiitischen Huthi Foto: dpa

KAIRO ap | In Minenfeldern der Huthi-Rebellen und ihrer Verbündeten im Jemen sind nach Angaben der US-Menschenrechtsgruppe HRW seit 2015 rund 1.000 Menschen umgekommen oder verstümmelt worden.

In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht wirft Human Rights Watch den Rebellen vor, in mindestens sechs Provinzen des verarmten Landes extensiv Minen einzusetzen. Mindestens 988 Menschen seien seit März 2015 getötet oder verletzt worden. Zudem könnten viele Flüchtlinge und Vertriebene wegen der Minenfelder nicht in ihre Heimat zurückkehren.

Die Rebellen verstießen mit dem Mineneinsatz gegen ein Verbot dieser Waffen, dass der nun mit den Huthi-Rebellen verbündete Expräsident Ali Abdullah Saleh in seiner Regierungszeit vor 20 Jahren selbst verhängt habe, sagte der HRW-Direktor der Abteilung Waffen, Steve Goose, am Donnerstag.

Seine Organisation berief sich auf Angaben der Landmine Monitor Initiative der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen.

Im jemenitischen Bürgerkrieg sind Schätzungen zufolge rund 10.000 Zivilisten getötet und fast drei Millionen vertrieben worden. Die international anerkannte Regierung wird von einer von Saudi-Arabien geführten Koalition gestützt, deren Luftangriffe immer wieder auch zivile Ziele wie Krankenhäuser, Schulen und Wohngebiete getroffen haben.

Sie sieht sich deswegen auch mit Vorwürfen konfrontiert, Kriegsverbrechen begangen zu haben.

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