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Homosexuellen-Gesetz in RusslandFifa fordert Klarstellung

Das russische Gesetz gegen „homosexuelle Propaganda“ löst nicht nur beim IOC Ärger aus. Auch wegen der Fußball-WM 2018 werden Ängste laut.

Sieht gut aus: Protest in London Bild: reuters

MOSKAU ap | Nach dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wünscht sich nun auch die FIFA von Moskau eine weitere Klarstellung zu seinem umstrittenen Gesetz gegen „homosexuelle Propaganda“. Die russischen Behörden seien um mehr Details gebeten worden, teilte der Weltfußballverband am Dienstag mit.

Seit Juni ist es in Russland strafbar, Minderjährige über homosexuelle Lebensformen zu informieren oder Schwulen- und Lesbenparaden abzuhalten. Bei Verstößen drohen Geldstrafen zwischen umgerechnet rund 120 und 23.000 Euro oder bis zu 15 Tage Haft, Ausländer können des Landes verwiesen werden.

Das Gesetz löste internationale Empörung aus. Anfang August bestätigte Russlands Sportminister Witali Mutko, dass die Regelung auch während der Winterspiele in Sotschi 2014 gelte. Vergangene Woche relativierte er, die Rechte sämtlicher Athleten würden geschützt. Zugleich sagte er aber, dass die Olympioniken „die Gesetze des Landes zu respektieren“ hätten. Das IOC zeigte sich vergangene Woche mit der Stellungnahme unzufrieden und forderte weitere Klarstellungen von Moskau.

Russland richtet auch die Fußballweltmeisterschaft 2018 aus. Das Land habe „zugesagt, allen Besucher und Fans herzlich in Empfang zu nehmen und für ihre Sicherheit zu sorgen“, hieß es in der Erklärung der FIFA weiter. Man hoffe, dass der Gastgeber der WM 2018 seinem Versprechen nachkomme.

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4 Kommentare

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  • M
    Matthias

    Vielleicht sollte die FIFA sich erstmal um Qatar kümmern? Dort ist Homosexualität verboten und wird mit mehrjährigen Gefängnisstrafen belegt. Wer damit kein Problem hat sollte nicht scheinheilig gegen Russland rumstänkern, finde ich.

    • H
      Hans
      @Matthias:

      Natürlich sollte Sie dies, nachdem die Sotschi-Frage geklärt ist. Sotschi kommt zeitlich vor Qatar.

  • Es wird immer schwierig sein sportliche Großvrnastaltungen und Länder mit totalitären Regimen stattfinden zu lassen. Entweder man aktzeptiert die Probleme oder boykotiert solche Veranstaltungen. Selbst wenn während dieser Veranstaltung niemand fest genommen wird, ändert es ja nicht an der Denkweise der Regierenden. Immerhin wurde das Gesetzt in Rußland erlassen, nachem sie wußten das sie WM und Olympische Spiele versanstalten. Ohne Rücksicht auf anders denkende Länder.

    • K
      Kimme
      @Thomas Schulte-Ladage:

      Ich bin zwar ein großer Fussball-Fan, aber sollte das Gesetz auch 2018 noch bestand haben, werde ich mir aus Protest kein einziges Spiel im TV anschauen. Vielleicht gucke ich mir eine Zusammenfassung im Internet ohne Werbung an, aber mit Einschaltquote unterstütze ich sowas nicht. Vielleicht sollten sich auch Sponsoren einmal überlegen lieber nicht dort präsent zu sein und die Menschenrechtsverletzungen zu unterstützen.

       

      Vielmehr würde ich es sogar begrüßen, auch wenn ich es sehr schade finden würde, wenn der DFB die Nationamannschaft von dem Turnier abzieht.