piwik no script img

Homosexualität und die Church of EnglandSchwule Bischöfe

Die Anglikanische Kirche heizt Diskussion um schwule Bischöfe an. Kritiker nennen das Festhalten am Zölibat inkonsequent, andere sehen eine Art Marketingstrategie.

Schwule Bischöfe in der Anglikanischen Kirche. Bild: ap

LONDON dpa | Schwul darf ein Bischof sein - er muss sich nur an den Zölibat halten. So will es neuerdings die Bischofsversammlung der Church of England. Doch innerhalb der Glaubensgemeinschaft regt sich Widerstand gegen den Kurs der Kirchenfürsten. Und die Versammlung der Bischöfe ist nur eines von drei Gremien der Generalsynode, die über die heikle Frage zu entscheiden hat.

Am Freitag war bekanntgeworden, dass die Bischöfe der Church of England bei ihrem Treffen im Dezember einen wichtigen Meinungswechsel vollzogen hatten: Sie wollen sich künftig dafür einsetzen, dass schwule Geistliche Bischöfe werden können.

Schwule Priester, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben, müssten bei ihrer Kür zum Bischof jedoch das Versprechen ablegen, sich an den Zölibat zu halten und die Partnerschaft nicht körperlich zu leben. Unter einer ähnlichen Regelung dürfen verheiratete Homosexuelle in der Church of England bereits Priester werden.

Kritik und Lob

Die Reaktionen auf die Entscheidung fielen am Samstag sehr gemischt aus: Vertreter anglikanischer Homosexuellen-Gruppen begrüßten den Schritt zwar, nannten es aber inkonsequent, Sexualität auszuklammern. Konservative Anglikaner kritisierten, es gehe den Bischöfen nur darum, die Öffentlichkeit für sich zu gewinnen. Dabei würden grundlegende Lehren der Kirche übergangen.

Im November hatte die Generalsynode die Weihe weiblicher Bischöfe abgelehnt und damit die Meinungen gespalten. Die Ablehnung war aber nicht von den Bischöfe oder Geistlichen in der Synode herbeigeführt worden, sondern von den Laienvertretern.

Ein neuer Anlauf ist nun nicht vor 2019 zu erwarten. Die Kirche von England, deren Oberhaupt die Königin ist, ist die größte Glaubensgemeinschaft in Großbritannien.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • WB
    Wolfgang Banse

    Wo bleibt die Moral in er Kirche,im Bezug auf Homosexualität und Lesbilität?

    Moralisch die Finger hebebn,aber selbst Türen öffnen-hier besteht ein gewisser Widerspruch.

    Bevor Homosexuelle und Lesben rehabilitiert werdenb in der Kirche,in den Kirchen ist eine andere Klientel vorrangig zu rehabilitieren:Behinderte.

  • MH
    Michael Hentze

    Mir ist es im Prinzip völlig wumpe, ob der Schnacker, der mir was vom lieben Herrgott vorphantasieren will, homo-, hetero- oder garnichtsexuell ist. Kommt mal klar, abergläubische Gottesanbeter, und geht arbeiten!

  • HB
    Heinz Boxan

    Kaum zu glauben mit dem Glauben!

    Was soll man da noch glauben?

    Ich glaub es geht los.

    inribonax.