Hohe Benzinpreise: Habeck will Kartellprüfung
Der Wirtschaftsminister möchte „unangemessene Gewinne“ der Mineralölfirmen verhindern. Diese könnten auch durch eine Sondersteuer abgeschöpft werden.

In den letzten Wochen hatten sich Hinweise verdichtet, dass die Raffinerien, in denen das Rohöl zu Benzin und Diesel verarbeitet wird, die Preise sehr viel stärker erhöht haben, als aufgrund des gestiegenen Rohölpreises gerechtfertigt wäre. „Es darf nicht sein, dass Unternehmen aus der jetzigen Situation unangemessene Gewinne schlagen“, sagte Habeck.
Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, erklärte, das Amt beobachte die Preisentwicklung an den Tankstellen fortlaufend und sehr aufmerksam. „Wenn die Rohölpreise jetzt wieder sinken und die Tankstellenpreise dem nicht folgen oder sogar weiter steigen sollten, muss man sich das genau ansehen“, sagte Mundt.
Daneben prüft das Bundeswirtschaftsministerium derzeit, inwieweit es möglich ist, die überhöhten Gewinne der Unternehmen durch eine Sondersteuer abzuschöpfen. Ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags hatte im vergangenen Jahr ergeben, dass eine solche „Übergewinnsteuer“ rechtlich in bestimmten Fällen möglich ist.
Unterstützung dafür kommt aus der Grünen-Fraktion: Übermäßige Gewinne abzuschöpfen würde auch „Marktverzerrungen und -konzentration entgegenwirken“, erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lisa Paus.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen