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Höchsttemperaturen 2022Heiß wie nie

Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war es in Deutschland von Januar bis Oktober noch nie so warm wie 2022. Das reiht sich ein in den globalen Trend.

Die Hitze im August 2022: Auf dem Schlachtensee in Berlin ist es auszuhalten Foto: Jochen Eckel/imago

Berlin dpa | Die ersten zehn Monate dieses Jahres sind in Deutschland die wärmste Periode von Januar bis Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 gewesen. Durchschnittlich seien 11,8 Grad Celsius gemessen worden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Montag mit. Am Sonntag hatte die Weltmeteorologieorganisation (WMO) zum Auftakt der UN-Klimakonferenz in Ägypten erklärt, dass die vergangenen acht Jahre vorläufigen Daten zufolge global die heißesten überhaupt waren.

In Deutschland seien neun der zehn wärmsten Perioden von Januar bis Oktober im 21. Jahrhundert aufgetreten, teilte der DWD nun weiter mit. Nach dem Jahr 2022 folgten die ersten zehn Monate der Jahre 2018 und 2020. Wie 2022 insgesamt in Deutschland ausfallen werde, lasse sich aktuell noch nicht sagen.

Auch die Nord- und Ostsee waren im Sommer 2022 ungewöhnlich warm, wie aus Daten des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg hervorgeht. In der Nordsee lagen die Oberflächentemperaturen demnach vor allem im südwestlichen Teil über dem langjährigen Sommermittel der Jahre 1997 bis 2021. Hier sei es durchschnittlich mehr als 1 Grad wärmer gewesen, teilte das BSH mit.

In der Ostsee hätten die Oberflächentemperaturen im Sommer großflächig anderthalb Grad über dem langjährigen Mittel gelegen, vor der deutschen Küste habe die Abweichung 1 Grad betragen. Zudem wies das BSH darauf hin, dass sich durch wärmere Meere die Verbreitung von Tierarten wie Fischen verändert. Außerdem hätten die Meere selbst einen großen Einfluss auf Klima und Wetter.

Erderwärmung um 1,15 Grad bereits erfolgt

Laut dem WMO-Bericht hat sich die Erde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bereits um etwa 1,15 Grad erwärmt. Rund die Hälfte des Anstiegs habe sich in den vergangenen 30 Jahren vollzogen. Damit hätten das Abschmelzen von Gletschern, der Anstieg des Meeresspiegels sowie Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hitzewellen zugenommen.

Seit Sonntag läuft die UN-Klimakonferenz (COP27) in Scharm al-Scheich. Zwei Wochen lang ringen dort mehr als 190 Staaten um ehrgeizigere Klimaschutzzusagen.

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1 Kommentar

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  • Das gewählte Artikelfoto ist doch etwas romantisierend und zeigt nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist aufgrund Hitze medizinisch Behandelte und Tote in Deutschland bzw. eine Zunahme hitzebedingter Übersterblichkeit. Eigentlich sollten hierzulande auch "hartgesottene (ältere weiße) Männer", wenn ihnen Versorungssicherheit ihrer Kinder bzw. Enkelkinder egal zu sein scheint, zumindest aus Eigeninteresse klimaschützend agieren. Zumal auch die Strompreise steigen und Kühlung also teurer wird.