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Höchstgrenze für RentenbeiträgeEs wird nicht bei 22 Prozent bleiben

Um das Rentenniveau zu halten, müssen Beiträge erhöht werden, stellt Arbeitsministerin Andrea Nahles klar. Eine Ausweitung der Mütterrente sieht sie skeptisch.

Die Arbeitsministerin deutet an, wo die neue Beitragshöchstgrenze liegen könnte Foto: dpa

Berlin dpa/rtr | Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) hat klargestellt, dass die angestrebte Stabilisierung des sinkenden Rentenniveaus nicht ohne Beitragserhöhung zu haben sein wird. „Wenn wir uns darauf verständigen, dass das Rentenniveau stabilisiert werden wird, dann müssen wir auch ehrlich sein: Es wird mehr kosten“, sagte sie am Dienstagabend in den ARD-„Tagesthemen“. „Es wird dann auch ausgewiesen werden von mir, dass eben die Beiträge nicht auf den 22 Prozent stehen bleiben, die wir jetzt im Gesetz festgeschrieben haben.“

Derzeit beträgt der Beitragssatz 18,7 Prozent des Bruttolohns. Davon zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber je die Hälfte. Die Höchstgrenze von 22 Prozent ist bis 2030 gesetzlich fixiert.

Nahles will im November ein Rentenkonzept mit einer konkreten Mindesthöhe des Absicherungsniveaus der Rente vorlegen. Sie führt derzeit mit Verbänden und Interessenorganisationen einen Rentendialog.

Am Dienstag fand in Berlin das zweite Treffen statt. In der vorigen Woche hatte das Arbeitsministerium erstmals Berechnungen verbreitet, die über das Jahr 2030 hinaus reichen. Demnach könnte das Rentenniveau bis 2045 von 47,8 Prozent eines Durchschnittslohns auf etwa 41,6 Prozent sinken, wenn nicht gegengesteuert wird. Gesetzlich festgelegt ist, dass das Rentenniveau bis 2030 nicht unter 43 Prozent sinken soll.

Die Arbeitsministerin zeigte sich skeptisch gegenüber der Forderung von CSU-Chef Horst Seehofer, die Mütterrente für vor 1992 geborene Kinder nochmals auszuweiten. Die Kosten lägen laut Nahles bei 6,6 Milliarden Euro jährlich. „Das müsste dann über Steuern aufgebracht werden“, sagte Nahles. „Das ist ein Riesenbatzen.“ Es gebe dringendere Aufgaben wie etwa die Reform der Erwerbsminderungsrente. Daher „weiß ich noch nicht, ob das am Ende in einem Gesamtkonzept vorkommt“. Darüber werde am Donnerstag auch im Koalitionsausschuss beraten.

Union und SPD haben die Mütterrente in dieser Wahlperiode bereits erhöht. Für vor 1992 geborene Kinder bekommen Mütter nun zwei statt bisher ein Beitragsjahr in der Rentenversicherung gutgeschrieben. Die jährlichen Kosten von über sechs Milliarden Euro werden nicht aus Steuern, sondern von der Rentenversicherung und damit den Beitragszahlern aufgebracht.

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38 Kommentare

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  • Wer nicht selber vorsorgt ist am Arsch.

    Ich hab keine Zweifel daran, dass ich meine Altersversorgung komplett alleine regeln muss und mich nicht auf das Versprechen des Staates vertrauen sollte.

  • 3G
    33523 (Profil gelöscht)

    Das System das viele hier so anhimmeln ist recht einfach. Man zahlt ein während man arbeitet, danach werden die Kosten die durch die eigene Rente entstehen von den aktuellen Arbeitnehmern getragen.

    Das funktioniert aber eben nicht mehr wenn es auf einmal weniger Beitragzahler gibt und sich die Kosten pro Person durch eine erhöhte Lebenserwartung innerhalb von 50 Jahren verdoppeln.

    Das Problem kann man kurzfristig lösen indem man auch Freiberufler, Unternehmer,... zwingt wieder einzuzahlen aber die erwerben eben auch Ansprüche und in spätestens einem Arbeitsleben steht man wieder vor der gleichen Problematik wie jetzt und dann gibt es niemanden mehr den man noch zusätzlich schröpfen könnte.

     

    Mit diesen Eckdaten an der Hand ist jeder Viertklässler in der Lage einem vorzurechnen warum man das Rentenniveau mit diesem System auf lange Sicht nicht ohne massive Beitragserhöhungen halten kann.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Es fehlt noch die Kappung der Obergrenze. Das dieses System gut funktioniert haben einige Professoren berechnet. Für Viertklässler ist das eher nichts. Wie gut es funktionieren kann zeigt Österreich. Dort ist der Beitragsatz so hoch wie bei uns (18%+4% Riester) die kriegen dann 80% bei einer hohen Deckung.

       

      Das Problem ist, dass die SPD alles dafür tut dieses System zu zerstören.

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @Struppi:

        Das österreichische Rentensystem trägt sich eben nicht selber.Es muss Jährlich mit 11 Milliarden aus Steuergeldern bezuschusst werden.

        Der Pflichtbeitrag liegt in Österreich mit 22,8% deutlich über dem deutschen. Die Riester-Rente ist optional und lohnt sich oft nicht. Wie gesagt: selber anlegen ist i.d.R. besser.

         

        Tatsächlich sieht es eher danach aus als würden auch in Österreich bald Korrekturen am Rentensystem vorgenommen werden müssen.

         

        Niemand kann 50 Jahre in die Zukunft gucken. DIe Menschen die sich das System ausgedacht haben waren sicher keine Dummköpfe aber sie sind eben von anderen Bedingungen ausgegangen. Das dieses System nicht weiter funktioniert das kann ihnen aber eben doch jeder Viertklässler vorrechnen.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Von den gut 4 Mio. Selbstständigen in Deutschland zahlt bereits ein Großteil (z.B. Handwerker, Lehrer, Trainer) in die Rentenkasse ein. Relevant dürften die ungefähr 1.4 Mio Freiberufler sein. Es gibt aber auch noch etwa 1.7 Mio Beamte die noch nicht einzahlen, die vergisst die Politik "komischerweise" immer wieder gerne.

       

      Trotzdem die Lösung lautet wohl eher: Länger arbeiten! auch wenn das in linken Kreisen keiner gerne hört.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Sie sagen es :" ... mit diesem System... "

      Man erwartete nach der vollmundigen Ankündigung von Nahles, sie werde für die Haltung des Rentenniveaus sorgen, dass ein Konzept entwickelt und vorgestellt werde, das neu, revolutionär,innovativ oä sei.

      Schlicht die Beiträge zu erhöhen erfüllt diese Voraussetzungen nicht.

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @Parisien :

        Nun es fällt schwer sich ein System auszumalen das diesen Problemen trotzen kann. Am Ende wird man vermutlich einen Teil der Reduzierung des Lebensstandards mit Technologie kompensieren können aber das wird eben nicht verhindern das man in der Rente mit DEUTLICH weniger auskommen muss.

         

        Ich für meinen Teil habe mich damit abgefunden das ich vom Staat nicht mehr als ein Taschengeld erhalten werde. Entsprechend sorge ich selber vor. Ich kann nur jedem raten sich selber mit Anlagestrategien zu beschäftigen und sein Guthaben weder durch Bank"berater", noch durch Versicherungen anlegen zu lassen. Dadurch überlässt man einen Großteil der Profite diesen Firmen und die können es am Ende auch nicht besser als ein Lernwilliger Amateur.

        • @33523 (Profil gelöscht):

          "Nun es fällt schwer sich ein System auszumalen das diesen Problemen trotzen kann."

           

          Gibt es doch, Versorgungswerke für Ärzte; Apotheker, Anwälte. Bleibt "nur" das Problem der Altlast jetzige Rentner. Das ist dann gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Diese Altlast zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu erklären, ist die Politik zu feige.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @33523 (Profil gelöscht):

          Was ist mit den unteren Einkommensschichten, den Teilzeitbeschäftigten, dem Prekariat, den Mindestlöhnern, den Alleinerziehenden, den Langzeitarbeitslosen, also denen, bei denen kein Geld für die private Vorsorge übrig bleibt. Wieso klappt es in Österreich, der Schweiz und den skandinavischen Ländern besser bei der gesetzlichen Rentenversicherung?

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @2097 (Profil gelöscht):

            Absehbar werden die von Ihnen genannten Gruppen kräftig ins Klo greifen. Das wird am Ende auf mehr Sozialfälle hinauslaufen und damit letztlich auf höhere Kosten für den Staat ohne das dafür ein Gegengewicht existieren würde.

             

            In Österreich läuft es mit der Rente nicht so gut wie einem gerne Glauben gemacht wird. Siehe meine Antwort von vor ~20 min.

            Die Skandinavischen Länder haben erstmal eine andere Kultur in der höhere Besteuerung eher akzeptiert wird. Es gibt weitere Gründe dafür das es dort anders läuft und die werden vielen hier nicht unbedingt gefallen.

            Das radikalste Beispiel ist wohl Norwegen. Norwegen geht es gut durch 1.) Verkauf von Öl und 2.) Betreiben des weltgrößten institutionellen Fonds. Letzterer funktioniert gut ist aber aus Sicht der taz-Leserschaft sicher auch extrem problematisch, da er auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist und nicht auf politisch korrekte Anlage. Das ist quasi Sozialismus durch Kapitalismus.

  • Dt-land ist doch so ein reiches land!

     

    Oder etwa ein vermeintlich reiches?

  • "Um das Rentenniveau zu halten, müssen Beiträge erhöht werden,."

    Also, das kann selbst ich: Ich garantiere Euch eine bestimmtes Niveau der Rente, wenn Ihr dafür bezahlt.

    Und dafür muss man Minister(in) sein ?

  • 7G
    7332 (Profil gelöscht)

    Es erscheint mit nicht wirklich sinnvoll, alle einbezahlen zu lassen und dann auch noch zu glauben, es würde besser. Wer einzahlt, hat Ansprüche, die in irgendeiner Relation zur Höhe der Einzahlungen stehen (sollten). Beamte, Anwälte usw. haben eigene Versorgungswerke, sie zahlen somit nicht in die RV ein, erwerben aber auch keine Ansprüche daraus. Bei den Beamten käme noch hinzu, dass in den Fünfziger Jahren zweimal Soldkürzungen durchgeführt wurden. Diese Kürzungen waren für einen Pensionsfond gedacht, der aber niemals in der geplanten Höhe zustande kam, weil der Staat das Geld verfrühstückt hat. Können wir alles aus den steigenden Einnahmen bezahlen... Müssten Beamte jetzt in die RV einzahlen, wären 20%ige Erhöhungen erforderlich. Und die öffentlichen Arbeitgeber pfienzen schon bei 2,5% höheren Bezügen... Ähnliches gilt für die PKV, das jetzige System mit Beihilfe ist einfach kostengünstiger.

    Eine Bürgerversicherung, womöglich noch dazu unter Kontrolle des Staates, ist abzulehnen. Zu oft wurde aus ideologischen Gründen in die Systeme eingegriffen. Dabei benötigen diese Stabilität und Vorhersehbarkeit. Bei der ständig steigenden aggresiven Gier des Staates ist es abzusehen, dass die Gelder weg sind, übrig bleibt dann für alle eine Einheitsrente knapp über der Grundsicherung. Nein Danke!

     

    Bitte Fakten und klare Regeln, die den Aufbau einer eigenen Rente planbar machen, keine Sozialromantik zu Lasten derer, die schon seit Jahrzehnten den Karren ziehen und sich dafür noch beschimpfen lassen müssen! Und keine Änderungen zur Laufzeit sondern Bestandsschutz!

    • @7332 (Profil gelöscht):

      "sie zahlen somit nicht in die RV ein, erwerben aber auch keine Ansprüche daraus"

       

      Es geht doch nicht um die Ansprüche gegenüber der GRV. Das Problem ist doch, dass aus den in die GRV eingezahlten Beiträgen schon lange kein adäquate Gegenanspruch mehr erwächst, weil der Generationenvertrag rein demographisch nicht mehr funktioniert. Das ist politische Altlast der gesamten Gesellschaft, für die aber nur die GRV-"Versicherten" aufkommen sollen.

       

      Es gibt keinen Grund warum der Arzt im Krankenhaus con der GRV befreit ist während die Krankenschwester im gleichen Krankenhaus für die GRV-Altlasten aufzukommen hat.

  • Wie wäre es mal die Rente als Gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen und nicht nur die von sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern.

    • @insLot:

      Genau darauf wollte ich mit meinen Kommentaren hinaus , als ich sagte , lasst doch mal dass bestehende "System" außen vor und denkt über ein Konzept nach, das der Tatsache Rechnung trägt, dass es Alte=gleich frühere Produktive und Junge gibt, die ,auf dem aufbauend, was die Alten geschaffen haben, diese Alten unterhalten müssen.

      Und zieht dabei die mit heran, die zB auf 23Mrd Vermögen ( s. die neuesten Erhebungen zu den Reichen in D.) sitzen, das sie eher nicht selbst erarbeitet haben.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Das wird nix mit der SPD. Wer große Erbschaften nicht besteuert, Langzeitarbeitslosen soziale Teilhabe und deren Kindern Bildungschancen verweigert, wird auch bei armen Rentern kein Erbarmen zeigen bzw. auf einmal soziale Gerechtigkeit anstreben und umsetzen. Zum Schluss heißt es wieder, wir (SPD) wollten ja, aber die CDU nicht. Wie wäre es denn dann mit RRG im Bundestag, die Mehrheit ist momentan vorhanden? Die SPD ist vollständig unglaubwürdig.

  • "dass die angestrebte Stabilisierung des sinkenden Rentenniveaus nicht ohne Beitragserhöhung zu haben sein wird".

    Andere Länder machen es uns vor - und die LINKE hat es im Rentenkonzept: ALLE zahlen in die Rentenkasse ein - auch die Beamten und Bundestagsabgeordneten a la Nahles. Aber das will die SPD nicht lernen und statt dessen die Arbeitnehmer immer mehr ausbeuten - "Alternativlosigkeit a la SPD" - bald sind Wahlen!

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @Georg Marder:

      „Andere Länder machen es uns vor“

       

      So ist es. Dazu muss einer aber nicht vorher erst „links“ denken und wählen, es funktioniert auch, wenn einer „konservativ“ denkt und wählt.

       

      Noch besser wäre, die Sozialversicherungen (Arbeitslosen-, Renten-, Krankenversicherung) komplett aus den Steuern zu finanzieren, so wie z. B. auf Island. Und dieses System wird von „Linken“ und „Konservativen“ getragen! Dann hätte auch das beliebte Hütchenspiel der Versicherungen ein Ende gefunden, und es trügen alle die soziale Absicherung, ausnahmslos. Denn ein Staat, der die Steuereinnahmen nicht vorrangig für die soziale Absicherung seiner Bevölkerung verwendet, von der er schließlich lebt und sich ernährt, muss sich die berechtigte Frage gefallen lassen, womit er dieses unverschämte Vorgehen begründe.

    • @Georg Marder:

      "ALLE zahlen in die Rentenkasse ein."

       

      Es ist sowas von unglaublich, dass sich die Arbeitnehmervertreter gefallen lassen, dass die von ihnen Vertretenen das Rentenproblem allein lösen sollen während Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Beamte, Selbständige, Unternehmer, Kaptalertragsbezieher sich aus der Solidargemeinschaft verabschiedet haben.

       

      Man kann sich nur wundern, dass sich die Leute dieses Zweiklassensystem gefallen lassen.

    • @Georg Marder:

      Ok, dann erwerben allerdings auch alle Ansprüche. Bürgerversicherung eben. Das will die SPD auch. Geht aber nur mit einer anderen Mehrheit - der stehen nicht nur die SPD Granden, sondern auch viele bei Grünen und Linken im Wege. Die linken Parteien müssen sich endlich zusammenraufen. Aber auch wenn man die Basis verbreitert - ohne Erhöhung des Beitrags wird es nicht gehen. Es sei denn es kriegen mehr Menschen Kinder...

    • @Georg Marder:

      Besser: ALLE zahlen in die Sozialversorgung ein - auch Beamte, Bundestagsabgeordnete, Selbständige, Unternehmer, Kapitaleinkünftebezieher - und zwar am besten einen progressiven Prozentsatz vom Gesamteinkommen. Und dafür bekommt jeder eine auskömmliche(!) Altersrente, ein auskömmliches(!) Arbeitslosengeld, eine gute Gesundheitsversorgung, etc., aber keine unbedingte Erhaltung des Lebensstandards. Und das unter Anrechnung eventuellen hohen Vermögens. - Niemand braucht noch 2.000 Euro Rente, wenn er nach heutigem Stand die Ansprüche dafür erworben hat. Aber wer 700 Euro bekommt, der hat wahrscheinlich auch kein Vermögen angespart. - Sozialversicherung muss Existenz- und Teilhabesicherung sein, für ALLE. Aber keine Absicherung von Luxus auf Kosten der Allgemeinheit. Und jetzt holt die Kommi-Keule raus!

      • @Alexander Kosubek:

        *BONK*

         

        Bitte sehr, einmal kräftig eins übergebraten. Aber dafür, daß Sie den Begriff Versicherung verwenden, wenn Sie eine Steuer meinen.

        Das Problem an Ihrem Konzept (den dreckiger-Kommi-Aspekt mal außen vor) ist, daß bei einer Versicherung die Leistung in Relation zu dem Prämien stehen muß, weshalb beide im gegenwärtigen System gedeckelt sind - sonst könnte ja jeder Sparkasssen-Abteilungsleiter Ansprüche erwerben, die in die Gefilde der Politiker-Pensionen vorstoßen, und wo kämen wir denn da bitte hin?!

      • @Alexander Kosubek:

        Es gibt noch viel weitergehende Überlegungen: Z.B. Besteuerung von Maschinenarbeit etc. - aber damit wären die operativen Politiker m.E. hoffnungslos übefordert - das ist aktuell nur im Denkraum möglich - deshalb habe ich mich auf den ersten Schritt beschränkt - den Schritt, der so nahe liegt, dass es wundert, wie sich die SPD hier windet und dreht, um sich drumrumzumogeln.

      • @Alexander Kosubek:

        So etwas nennt man heutzutage Sozialromantik.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @IL WU:

          Der Begriff dient dazu, etwas was vor 30 Jahren normal war, heutzutage als utopisch zu bezeichnen, weil uns allen schlechter gehen muss, damit uns noch nicht schlechter geht.

          So kann man die Leute für dumm verkaufen.

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @10236 (Profil gelöscht):

            Vor 30 Jahren haben die Menschen ihre Rente nur gut halb so lange bezogen wie heutzutage. Das heißt die Kosten haben sich lediglich durch die erhöhte Lebenserwartung quasi verdoppelt. Gleichzeitig haben wir weniger Beitragszahler und einen relativ stabilen Beitragssatz, der sich in den letzten 40 Jahren um maximal 4% verschoben hat. Das sowas nicht funktionieren kann das kann ihnen ein Sechstklässler vorrechnen,...

            • 1G
              10236 (Profil gelöscht)
              @33523 (Profil gelöscht):

              Die anvisierte (Schäuble-Nahles) Stärkung der Betriebsrente sollte auch für kleine Betriebe ca. 7% der Lohnsumme der Betriebsrente in der Form der Entgeltumwandlung zuführen (http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-09/altersvorsorge-betriebsrente-rentengarantien-unternehmen-zuschuesse-steuerfoerderung).

               

              Ist das jetzt eine bessere Lösung, als z.B. die Erhöhung des paritätischen Rentenbeitrags auf 26% und zusätzliche steuerliche Stärkung?

              Dass die privatwirtschaftlichen Lösungen nicht immer besser funktionieren sieht man am Beispiel der KV.

              • 3G
                33523 (Profil gelöscht)
                @10236 (Profil gelöscht):

                Die Lebenserwartung der Menschen steigt und steigt und mit ihr steigen die Kosten für die Rentenversicherung. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Von daher kann man den Kollaps des Systems, wie es jetzt ist, lediglich vor sich herschieben, ihn aber nie nachhaltig verhindern.

                 

                Weitere Bezuschussungen sind kaum möglich. Bereits jetzt ist der größte Ausgabenposten des Bundeshaushaltes die Bezuschussung der Renten mit über 25% der Steuereinnahmen.

                 

                Was man machen könnte wäre das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung und den Beitragssatz an das Verhältnis zwischen Rentnern und Arbeitnehmern koppeln. Dann würde es rein rechnerisch aufgehen. Das kann dann aber auch bei einem Beitragssatz jenseits der 30% landen und bei einem Renteneintrittsalter von 75 Jahren oder höher. Das sowas der Weisheit letzter Schluss ist bezweifel ich doch.

                 

                Das Ungerechte an dem bestehenden System ist das die eigenen Beiträge völlig von dem entkoppelt sind was man am Ende selber bekommt. Momentan wird eine ganze Generation von Arbeitnehmern dazu verdonnert die Ausufernden Kosten der Rentenkassen zu schultern. Dafür das diese Generation besonders viel zahlen muss erhält sie zur Belohnung dann eine besonders niedrige Rente. Und das ist dann Ihre Vorstellung von Gerechtigkeit?^^

                • 1G
                  10236 (Profil gelöscht)
                  @33523 (Profil gelöscht):

                  Der Fehler in Ihrer Denkweise ist folgendes: Sie sind der Meinung, dass die Kosten für Rentenausgaben konstant (%) sein sollten oder bestimmte Grenze nicht überschreiten sollten - denn wir können uns nicht leisten, einen nichtproduktiven Teil der Bevölkerung mit immer mehr Ausgaben zu alimentieren.

                   

                  Das muss nicht so sein, denn wenn die Rentenempfänger einen immer größeren Teil der Bevölkerung ausmachen (auch aufgrund der längeren Lebenserwartung), dann sollte gerade der BIP-Anteil der Ausgaben auch steigen, was er nicht tut (http://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/150701_bosbach_.png).

                   

                  Rente ist der einzige große SV-Posten, der eine reine Geldtransferleistung darstellt. Bei der KV kann man diesen Eifer der Ausgabeneinschränkung (https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Bilder/Grafiken/Themen/krankenversicherung_ausgaben.jpg?__blob=poster&v=2) nicht so beobachten. WArum? KV ist geldflussmäßig ein durchlaufender Posten und Leute die davon leben, haben sehr starke Lobbys.

                  • 3G
                    33523 (Profil gelöscht)
                    @10236 (Profil gelöscht):

                    Meine Meinung zu dem Thema als fehlerhaft zu bezeichnen ist recht frech. Meinungen sind eben das und keine überprüfbaren, faktenbasierten Angaben die sachlich falsch sein können. Das kann nur die Herleitung sein.

                     

                    Das diejenigen die besonders viel Zahlen am Ende weniger bekommen als diejenigen für die sie zahlen ist unfair. Vermutlich sogar nach dem Empfinden der meisten Menschen hier.

                     

                    Ihr Vergleich hinkt gewaltig. Die Ausgaben der Rentenkasse sind im Gegensatz zur anderen Statistik Inflationsbereinigt. Dazu kommt das in der Statistik die steigende Bezuschussung der Renten durch den Bund nicht berücksichtigt wird.

                    Stellt man beide Posten in gleichwertigen Statistiken nebeneinander dann sieht das ganze aber schnell anders aus als Sie es hier darstellen!

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @33523 (Profil gelöscht):

              Die gestiegene Produktivität beachten Sie überhaupt nicht. Ich empfehle Ihnen hierzu die Ausführungen des Mathematikers Gerd Bosbach.

              • 3G
                33523 (Profil gelöscht)
                @2097 (Profil gelöscht):

                Wenn man den Lebensstandard absolut betrachtet dann ist das eine relevante Angelegenheit. Das tut aber fast niemand.

                Die Menschen vergleichen sich immer mit ihrem Umfeld und nicht mit den Menschen die vor 30 Jahren gelebt haben. Deshalb wird auch ein aufrechterhalten/übertreffen des heutigen Lebensstandards die Menschen der Zukunft nicht sonderlich befriedigen. Wer in 30 Jahren noch nach heutigen Standards lebt wird dann als völlig verarmt gelten.

              • @2097 (Profil gelöscht):

                Zu viel Pispers geguckt, oder?

                 

                Dieser man mag zwar lustig sein, aber er ist kein Politiker mit wirtschaftlichen und finanziellen Sachverstand.

                • 1G
                  10236 (Profil gelöscht)
                  @IL WU:

                  ... + wirtschaftlichen und finanziellen Eigeninteressen.

                • 2G
                  2097 (Profil gelöscht)
                  @IL WU:

                  Wieso Pispers? Ich habe Gerd Bosbach erwähnt und der ist kein Kabarettist, sondern Professor für Statistik und Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung an der Hochschule Koblenz. Wiederlegt immer sehr treffend die Analysen bzw. die Propaganda der Lobbyisten in der Versicherungswirtschaft, insbesondere des Lobbyisten Bernd Raffelhüschen.

                  • @2097 (Profil gelöscht):

                    Wenn er so treffende Analysen hat, warum hat er dann keinen Einfluss auf die aktuelle Politik?