Hilfe zur Selbsttötung: Gröhe findet's „überaus verwerflich"
Hermann Gröhe (CDU) strebt eine Verschärfung der gesetzlichen Regelungen zur Sterbehilfe an. Geschäftsmäßige Hilfe soll unter Strafe gestellt werden.
BERLIN dpa | Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will die Sterbehilfe in Deutschland gesetzlich neu regeln. „Ich wünsche mir, dass wir jede geschäftsmäßige Hilfe zur Selbsttötung unter Strafe stellen“, sagte Gröhe der Rheinischen Post (Montag).
Wer mit den Ängsten der Menschen vor dem Sterben ein Geschäft machen wolle und sich für Hilfe zur Selbsttötung bezahlen lasse, handele „überaus verwerflich“. Wer die Selbsttötung propagiere, „der versündigt sich an der Wertschätzung des menschlichen Lebens in allen seinen Phasen“.
Bisher ist aktive Sterbehilfe - also Tötung auf Verlangen - verboten, Beihilfe zum Suizid dagegen nicht. Wer einem Todkranken beispielsweise Gift besorgt, macht sich also nicht strafbar. Dies ist erst der Fall, wenn er es dem Betroffenen aktiv einflößt.
In der vergangenen Legislaturperiode war Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) mit dem Versuch gescheitert, die Rechtslage zu ändern. Bestraft werden sollte laut Gesetzentwurf, wer Hilfe zum Suizid anbietet, um damit Gewinne zu erzielen. Doch Union und FDP wurden sich nicht einig. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD finden sich keine konkreten Pläne zu dem Thema.
Leser*innenkommentare
gast
Gast
nicht das Selbsttöten ist überaus verwerflich, sondern das Politiker sich anmaßen, wie ein Mensch zu überleben hat und ob er sein Leben lebenswert ist und es dann selbst mit oder ohne Hilfe beenden will.
Das hat nichts mehr mit christlich zu tun, unterstellt man den Politikern das sie aus christl. Beweggründen meinen sich einmischen zu müssen oder zu sollen. Das ist anmaßend, dazu darf ein Politiker nicht befugt sein. Außerdem werden Menschen sich mit oder ohne staatl. Erlaubnis ihr Leben beenden, wenn sie es für richtig halten.
Wenn man bedenkt in welch schwierigen Lebenslagen immer mehr unserer Bürger sind, Rentenkürzung zum Beispiel, dann tragen doch die Politiker dazu bei, das immer mehr ihr Leben als sinnlos sehen.
Horst
Gast
Man sollte eher Fragen, wie es so weit kommen konnte, dass Menschen sich das Leben nehmen wollen.
Da ist es egal, ob diese sich selbst das jeweilige Mittel besorgen oder ob es jemand anderes tut.
Es gäbe auch genug Wege sich das Leben auch "kostenlos" zu nehmen...
APOKALYPTIKER
Falls die SPD nur einen Millimeter weit Gröhes Vorstellungen entgegenkommt , hat sie meine volle Verachtung und bekommt künftig nicht mal mehr meine Erststimme . Gröhe , dieser typische Vertreter schwarz-katholisch imprägnierten Nicht-Geistes , zum Teil auch Heuchler und Täuscher von hohen Graden .
Jay
Gast
Auch Pharmakonzerne und Krankenhäuser machen mit der Angst der Menschen vor dem Tod Geschäfte.
Das Problem ist dabei nicht die Sache ansich sondern der kapitalistische Ansatz, der Geld höher bewertet als reale Werte wie zum Beispiel das menschliche Leben.
Aber so denkt Gröhe halt viel zu einfach und bewertet alles nach unterschiedlichen Maßen. Man wünscht ihm da fast in eine Lage zu geraten, in der er schreckliche, unheilbare Schmerzen hat, um mal zu schauen, wie er dann darüber denkt.
Ulrich Frank
Gast
Herr Gröhe ist ein Heuchler. Wenn ihm lebenswertes Leben am Herzen läge könnte er sich ruhig auch z.B. einmal um die Bürger Südeuropas kümmern welche durch die Sparpakete seines Regimes an den Rand der Existenz gebracht werden. Hauptsache ist diesem "Christen" aber hier einmal mehr daß er etwas verbieten wollen darf.
gast
Gast
Und er könnte sich endlich mal darum kümmern, das die Renten so gestaltet sind, das die Rentner nicht zum Sozialamt betteln gehen müssen, wo Beamtete festlegen wieviel einem noch zusteht um überleben zu können.
Dann will dieser scheinheilige Tropf auch noch bestimmen, wenn ich so ein scheiß Leben nicht mehr ertragen will. Die heutigen Rentner und die Generation davor waren es, die Deutschland so sehr nach vorne brachten. Hätte die Regierung nicht den Rententopf geplündert, das Geld für andere Dinge verschleudert, wäre genug Geld da für unsere Rentner.
Klarsteller
Gast
Da sind mir Profis, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen, lieber als unbeholfene Gutwillige.
Klarsteller
Gast
Mit dem Sterben darf kein Geschäft gemacht werden - mit Krankheit und Leiden schon. Das ist nämlich eine Milliardenindustrie.
Hauke Laging
Ist Gröhe jetzt wirklich zu blöde, "geschäftsmäßig" und "gewerbsmäßig" auseinanderzuhalten, oder belügt er – ganz der überschäumende Christ – hemmungslos die Öffentlichkeit?
Gröhe, diese Schande an Menschlichkeit, dem die größte Verzweifelung der Bürger scheißegal ist, solange nur sein Religionsego getätschelt wird; faktenresistent bis zur Bahre. Er ist derjenige, der vom Leid dieser Menschen in noch viel widerlicherer Weise profitiert als jemand, der damit sein Geld verdient. Also mit der Angst vor Gröhe und seiner Bande, nicht mit der Angst vorm Sterben.
Aber passend, dass der Kleingeist Gröhe das Leben in all seinen Phasen schätzt, nicht aber die Würde des Menschen, sofern sie seinen Präferenzen entgegensteht. Einfach eklig, aber auch die sogenannten Christen werden damit auf dem Müllhaufen der Geschichte landen, es dauert vielleicht noch 15 Jahre. Wehrpflicht, Atomkraft, Mindestlohn, Drogen, Sterbehilfe: In absehbarer Zeit wird die gesamte "konservative Lebensleistung" in die Tonne gekloppt.
SPK
Nur um einer Fehlerkaskade entgegenzuwirken:
(Gesetzliche) Krankenkassen sind keine AöR (was immer das auch heißen solle), sondern KÖR (Körperschaften Öffentlichen Rechts).
Die Paranoia inhaltlicherseits möchte ich nicht kommentieren; da sind wir sonst sehr schnell bei Nazi-UFOs und Zionistischer Weltverschwörung.
Krankenkassen, AöR, mit Wunsch an ihre Mitglieder, sich selber von dannen zu machen
Gast
Sehr gut!
Herr Gröhe, bitte, dann stellen Sie bitte die Krankenkassen, AöR, unter das Kuratel Ihres Bundesministeriums. Die Krankenkassen, AöR, treiben Menschen, weil sie denen die gesetzliche Hilfe verweigern und lieber die Gelder selber behalten, weil bei den Krankenkassen das Wort Buchhaltung offensichtlich ein Fremdwort ist, in die Verzweiflung und quasi nötigen die Krankenkassen, AöR, vielen ihrer Mitglieder die Selbsttötung auf und führen die selber, kraft der Leistungsbereitstellungsverweigerung, herbei.
Hier kommt es (meiner Meinung nach) auch nicht mehr darauf an, wer die Handlung (Selbsttötung) ausführt, sondern wer (die Krankenkassen, AöR) hierzu das eine und das andere Krankenkassenmitglied bei der Krankenkasse, AöR, hierzu genötigt, hierhin getrieben hat.
Klarer Kopf
Gast
Nur um einer Fehlerkaskade entgegenzuwirken:
(Gesetzliche) Krankenkassen sind keine AöR (was immer das auch heißen solle), sondern KÖR (Körperschaften Öffentlichen Rechts).
Die Paranoia inhaltlicherseits möchte ich nicht kommentieren; da sind wir sonst sehr schnell bei Nazi-UFOs und Zionistischer Weltverschwörung.
Der Mensch ist ein Tier
Gast
Das ist eine rote Linie, die man nicht überschreiten sollte.
Wenn es erst einmal soweit ist, dann braucht es nicht mehr viel um alte Menschen zum aufgeben zu überreden. Ganz, ganz freiwillig unterschreiben sie, wenn die Rente nicht mehr zum leben reicht und die Kasse keine aufwendigere Behandlung mehr zahlen will.
Nehmen Sie doch die Spritze, die bekommen Sie gratis... Schönen Dank auch!
APOKALYPTIKER
Jetzt fehlt nur noch das Argument mit der "Euthanasie" bei den Nazis . Bitte seien Sie einfach "ein Tier" - und überlassen Sie das Denken anderen !
Oder : Wenn "Der Mensch ...ein Tier" ist - wo ist das Problem , wenn ein Tier ein anderes tötet ? Töten wir "Menschen"-Tiere nicht ständig Tiere als Mittel zu unserer Ernährung ?
Horst
Gast
Warum dann nur die Alten fragen? Es gibt genug Menschen, die ohne Hiffnung sind, mit denen man Geld machen könnte!
So lange Ich Mensch bin, muss Ich mich einer harten Welt entgegen stellen. Viele Leute sagen mir, was Ich tun und lassen sollte. Jedoch bin Ich in dem Fall die letzte Instanz!
Ich muss für mich selbst entscheiden, wann Ich "freiweillig" aufhören will zu leben.
Ansonsten könnten auch Zweifel daran bestehen, dass ältere Menschen nicht frei wählen können, da die Parteien ihnen etwas einreden in Werbung & Co.