Hilfe per App: Der Panic Button in der Tasche
Es gibt schon viele Apps, die in Notfallsituationen Hilfe aktivieren sollen. Amnesty International hat jetzt eine für AktivistInnen entwickelt.
BERLIN taz | Amnesty International hat die Android-App „Panic Button“ auf den Markt gebracht. Sie wurde zusammen mit dem „Information Innovation Lab“ entwickelt und soll AktivistInnen ermöglichen, im Notfall einen diskreten digitalen Hilferuf zu senden. Zuerst muss man aber das Programm einrichten und die Notfallkontakte hinzufügen. Es wird empfohlen nur Menschen zu wählen, die auch wirklich in der Lage sind, einem zu helfen – sei es durch die geografische Lage oder die grundsätzliche Erreichbarkeit.
Natürlich sollte man nicht nur Netzempfang, sondern auch genug Guthaben und Akku haben, sonst hilft die App wenig. Der Vorgang wird durch schnelles Drücken des Einschaltknopfes aktiviert, dadurch bekommen die Notfallkontakte eine SMS mit einen Karte, die anzeigt, wo sich der Absender befindet. Die App sendet regelmäßig Updates, für den Fall, dass sich die Lage verändert.
„Das Ziel des Panic Buttons ist ein besserer Schutz für AktivistInnen in aller Welt, die sich in ständiger Gefahr befinden, festgenommen, angegriffen, entführt oder gefoltert zu werden“, wird Tanya O'Carroll, verantwortlich für den Bereich Technologie und Menschenrechte, auf der Homepage von Amnesty International zitiert.
Auch für Normalos gibt es Hilfe per App
Amnesty International hat die App in der Beta-Phase in 17 Ländern getestet. Für Urlaubsreisende ist sie eher nicht gedacht. Hier sind die Apps vom deutschen oder österreichischen Außenministerium zu empfehlen. Sie enthalten einen Überblick über die in den verschiedenen Ländern gängigen Reise- und Impfempfehlungen und außerdem sind die Reisewarnungen immer auf dem neusten Stand.
Für Wanderer und Skifahrer hat die Bergrettung Tirol ebenfalls eine eigene App entwickelt, die in einem Notfall bei der Bergung helfen soll. Auch für Otto-Normalverbraucher finden sich in den App-Stores zahlreiche Apps für Notfallsituationen. So gibt es etwa die Malteser-Notruf-App oder eine App namens Protegon, die für einen Preis von 6,95 Euro auf Anweisung einen Notruf, den Standort und ein Bild an einen professionellen Sicherheitsdienst schickt.
In der für chronisch Kranke hilfreichen „ICE-Notfalldaten“-App hingegen können gesundheitliche Daten – wie Blutgruppe, Allergien oder benötigte Medikamente – abgespeichert werden. Auch die Notfallkontakte werden vermerkt und die Entwickler waren auch so clever, die App so zu konstruieren, dass sie sich über den Sperrbildschirm legt. So können die Informationen auch bei einer Tastensperre und Bewusstlosigkeit des Besitzers eingesehen werden.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Krieg in der Ukraine
Keine Angst vor Trump und Putin
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden